Hammerkopfentfernung bei Fischblasenleim

Selbst die Original-Hämmer könnten, wenn sie mehrfach und vielleicht nicht sehr professionell und nicht sehr sorgfältig - also büschn arg einseitig - abgezogen worden sind, nen etwas anderen Punkt treffen - wenn auch nicht gleich mal 4 mm daneben. Deshalb ist das mit der Anschlagslinien-Neubestimmung auf jeden Fall eine sehr gute Idee!
Also die Hammerköpfe im höchten Diskantbereich haben sehr wenig Filz im Anschlagbereich und selbst die Original-Hammerköpfe wurden in diesem Bereich so gut wie nicht bearbeitet (weil sie auch so gut wie nicht abgenutzt waren und sind). Das sieht natürlich im Mittelbereich und Bass anders aus. Aber offenbar ist der höchste Diskantbereich derjenige, wo es bei der Anschlagslinie auf Millimeter oder Bruchteile von Millimetern ankommt. Ich habe nicht das Gefühl, das bei diesen letzten Hammerköpfen im Diskant einseitig abgezogen wurde, im Gegenteil, das eher so gut wie nix abgezogen wurde. Bei den jetzigen Hammerköpfen haben diese letzten höchsten Töne auch kaum Gebrauchsspuren.
Von daher, es mag ja sein, dass eine Anschlagslinien-Neubestimmung in jedem Fall sinnvoll ist, aber Verschiebung der Anschlagslinie durch (einseitiges) Abziehen schließe ich zumindest bei den allerhöchsten Tönen aus. Und das Abziehen der Originalhämmer hat auf jeden Fall ein Profi gemacht gehabt.

Aber nochmal die Frage, wie die Anschlagslinien-Neubestimmung durchgeführt wird: ich kann zwar die Mechanik um Bruchteile von Millimetern herausziehen, um die Klangveränderung im Diskant zu erkennen. Ich kann aber die Mechanik nicht weiter reinschieben als bis zum Anschlag, wo sie sich befindet beim Festschrauben. Wie kann ich denn den Bereich abdecken, wo die Mechanik etwas weiter reingeschoben werden möchte, dies aber nicht geht?
 
Zwei Faktoren spielen im Alterungsprozess eine Rolle, wenn die Anschlagslinie nicht mehr optimal ist:
  • Der Resonanzboden verliert an Wölbung
  • Der Steg "kippt" im Laufe der Jahre durch die ständige Zugbelastung und Stimmen nach vorne.
Alles nur im Millimeterbetereich, aber es hat nun einmal Einfluß auf die klingende Länge der Saite. Und weil sich weder der Boden altersbedingt nach oben wölbt, noch der Steg nach hinten kippt, verändert sich die neue Anschlagslinie immer nur in diese eine Richtung.

Klangoptimierung im Diskant kann man zusätzlich noch durch sehr vorsichtiges Spielen mit der Vierkantmutter für die Glocke erzielen, also die Spannung innerhalb der Gußplatte leicht verändern. Bei meinem B hat eine Achteldrehung eine deutlich hörbare Verbesserung gebracht.
 
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