Hammer hängt - selbst reparieren?

  • Ersteller des Themas mendelssoehnchen
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Selbst wenn die Werksgarantie abgelaufen ist, sollte das im Normalfall kein Problem für den Kunden darstellen, denn bei einem derart jungen Klavier würde fast jeder Händler die hauseigene Garantie ab Kaufdatum auf 5 Jahre erweitern.
Danke klaviermacher,
aber die Garantie bzw. Gewährleistung ist hier für mich kein Thema, die hab ich. :)
Ich wollte nur wissen, ob ich das ev. selbst auf einfachste Weise reparieren kann, ohne extra den Kundendienst kommen zu lassen.

Gruß Sebastian
 
Hallo,

wg. der vorhandenen Garantie hab ich die Finger von meiner "B-Taste" gelassen. Hab den Kundendienst angerufen und der schnell war da.

Ein Klavierbaumeister der Fa. Schweisser (bei Landshut) hat das Problem in wenigen Minuten erledigt. Bei der Fa. Schweisser wurde ich übrigens stets gut und kompetent beraten. Auch die Mitarbeiter sind klasse. :)

Schöne Grüße Sebastian
 
Ein Klavierbauer hat eine Achse schneller gangbar gemacht, als mendelssoehnchen gebraucht hat, um den Thread zu eröffnen. :D

Ich war bisher unter dem Eindruck, die einzig richtige Methode, eine Achse gangbar zu machen, sei der Einbau einer neuen Achse, ggf. vorher noch eine Reinigung / Aufweitung des Filzes mit einer Reibahle. (Schmieren sei Pfusch, so mein Informationsstand.)

Und Ausbau des Hammers, Ausbau des Stifts, vermessen des Stifts, ggf. Reinigung/Aufweiten des Filzes, Einbau eines neuen Stifts, ggf. nochmal mit der Reibahle nacharbeiten, Hammer wieder einbauen, das alles in zwei Minuten? Wow, alle Achtung...

Oder ist Schmierung etwa doch legitim?

Ciao,
Mark
 
Und Ausbau des Hammers, Ausbau des Stifts, vermessen des Stifts, ggf. Reinigung/Aufweiten des Filzes, Einbau eines neuen Stifts, ggf. nochmal mit der Reibahle nacharbeiten, Hammer wieder einbauen, das alles in zwei Minuten? Wow, alle Achtung... Oder ist Schmierung etwa doch legitim?
Mein Klavierbaumeister hat - hab die Zeit allerdings nicht gestoppt - ca. 20 Min. gebraucht. Er hat u.a. das defekte Teil repariert und ein paar andere Teile geschmiert.

Gruß Sebastian
 
wer sagt, dass schmieren Pfusch ist?

Es hat nicht nur den schmierenden effekt, sondern dazu schütz es vor Korrosion...
 
Und Ausbau des Hammers, Ausbau des Stifts, vermessen des Stifts, ggf. Reinigung/Aufweiten des Filzes, Einbau eines neuen Stifts, ggf. nochmal mit der Reibahle nacharbeiten, Hammer wieder einbauen, das alles in zwei Minuten? Wow, alle Achtung...

Doch doch, kommt schon hin. Im übrigen bin ich auch der Meinung, dass Schmieren kein Pfusch ist.
 
Hallo zusammen,

Meine Sicht der Dinge bezüglich schmieren...

Zuerst muss man herausfinden, warum eine Achse schwer gängig ist. Wenn das Garniertuch sehr dicht gepresst ist, der Achsstift glatt und trotzdem steckt, wird jede Art von Schmiere versagen bzw. maximal einen sehr kurzzeitigen Effekt bringen. Ist beim Einleimen des Achstuches der Leim nicht genügend ausgehärtet gewesen, ehe die Achse eingestanzt wurde, können Schmiermittel kurz bis mittelfristig helfen. In solchen Fällen hat die Restfeuchtigkeit des Leimes die Achse leicht zum korrodieren gebracht. Bei weichem Tuch und korrodierten Achsen kann die Dauer der Gleitfähigkeit vermutlich langfristig garantiert werden. Dies ist der einzige Fall, wo ich mich selbst überrede, hin und wieder die schnellere Schmiervariante anzuwenden.

Völlig ungeeignet sind Schmiermittel, die im Laufe der Zeit verharzen. Ich spreche von Zeit als Begriff von vielen Jahren und vielen Jahrzehnten. Frühere Mittelchen, die fast jeder Klavierbauer probiert hat, haben für diese Anwendung versagt, wie z.b. Ballistol. Nach kurzer Zeit, spätestens aber nach 10, 20 Jahren bleibt nicht mehr als ein klebriger Film über und alle behandelten Achsen stecken in klebrigen Tuchen. Moderne Schmiermittel, die sicher besser sind, wie etwa Protek CLP sind noch keine Jahrzehnte erprobt. Auch hier habe ich schon erlebt, dass die behandelten und dadurch sehr gut gängigen Achsen nach einer Weile wieder fester sitzen.:rolleyes:

Was gar nicht berücksichtigt wird bei der Behandlung und sicher Einfluss hat, ist die Legierung des Stiftes und die Art des Tuches. Ist es imprägniert/nicht imrägniert? Verträgt sich die Imrägnierung oder der Stift mit diesem oder jenem Schmiermittel auf Dauer? Und eine wichtige Frage bei nachlassender Gleitfähigkeit eines Schmiermittels soll sich jeder selbst beantworten: Wenn die Materialien zu eng sitzen und aus diesem Grund klemmen und ich gebe etwas dazu, wird es weiter oder enger?

Eine Achse tauschen und die Tuche vorreiben dauert keine Ewigkeit und kann in diesem Film hier angesehen werden. Selbstverständlich kommt der Aufwand des Zerlegens und zusammenbauens dazu. Solch eine Reparatur ist aber für die halbe Ewigkeit.:-P

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Du meinst sicherlich 6:20.
 

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