Hände zu klein, oder mehr üben?

  • Ersteller des Themas bebob99
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Wird das mit 50+ durch langes Üben noch besser
Ja, wird es :-)

Ich erinnere mich noch sehr gut an diese Stelle - müsste so vor ca. 2-3 Jahren gewesen sein, als ich daran verzweifelt bin und habe es gerade nochmal probiert und ich kann es heute deutlich besser spielen. Und meine Hände sind noch kleiner als deine: Immerhin im Vergleich zu vor 3 Jahren aber eine Verbesserung der Spannweite um 1cm; aktuell links 19; rechts 18.

Deutlich verändert hat sich aber die Beweglichkeit der Finger. Mit 2/5 geht z.B. inzwischen eine Septime (aber nicht mit auch noch mit der 1 zur Oktave), zugegeben gerade mal so, durch das Abknicken des vordersten Fingerglieds, was vor 3 Jahren noch gar nicht ging.

Die Terz mit 2/3 kriege ich nur gegriffen, wenn ich die Finger seitlich an den schwarzen Tasten vorbei quetsche, wobei ich die oft mit nehme
Hast du mal probiert, die Terz vor den schwarzen Tasten zu spielen? Vielleicht ein fauler Kompromiss, aber für mich ist es deutlich entspannter. Und ich erlaube mir das einfach...

Kurz: Es gibt Hoffnung und ich bin gespannt auf deinen Bericht in 3 Jahren und auch darauf, was sich bei mir noch so alles verändert ;-)

Massiere (kräftig) den Fleischballen an deinem Daumen, den sog. Hühnchenschenkel.
Interessant! Jetzt weiß ich endlich, warum ich ständig dieses Teil durchknete...
 
Hast du mal probiert, die Terz vor den schwarzen Tasten zu spielen? Vielleicht ein fauler Kompromiss, aber für mich ist es deutlich entspannter. Und ich erlaube mir das einfach...
Ja klar, habe ich probiert und es geht leichter, weil ich flacher greifen kann und dabei einige wenige Millimeter Spielraum bekomme. Durch die vorherigen Akkorde bin ich zu dem Zeitpunkt aber schon ziemlich weit in den Tasten und das heraus Rücken stört den Spielfluss ein wenig. Zeitlich geht es aber weil 1/5 neu angeschlagen wird. Da ist ein Hopser schon drin.

Den genauen Ablauf werde ich mit meiner KL durchsprechen. Ich bin sicher sie wird an meiner Handstellung und Spielweise einiges korrigieren wollen. Das war schon öfter der Fall, wenn ich mir daheim eine Lösung ausgedacht habe von der ich dachte sie funktioniert. Aber scheinbar ist nicht immer das was man sich kurzfristig als Hilfe ausdenkt langfristig auch sinnvoll.
 
Du kannst nichts ändern an der anatomisch gegebenen GRÖßE Deiner Hände. Die ist wie sie ist. Was sich ändern lässt (und woran Du ja auch arbeitest) ist die Beweglichkeit der Hand und die Spreizung bzw. Binnenspreizung der Finger.

Kleine Anekdote, Dir zum Troste:
Als ich vor drei Jahren angefangen habe, schaute ich mir auf YT Clips von Kindern an, um mir vorstellen zu können, was bei mir anatomisch überhaupt "drin" ist. Das hat schon mal wirklich Mut gemacht. ;-)Weil ich der Ansicht war, ich hätte kleine Hände, war für mich die Zusammenarbeit mit einer weiblichen Lehrkraft von Wichtigkeit (nützt ja nix, wenn man einen [männlichen] Lehrer hat, dessen anatomische Voraussetzungen ihn nicht schon selbst mit der Überwindung größerer Intervalle kämpfen ließen).

Mal davon abgesehen, dass ich mit DIESER Klavierlehrerin in jeglicher Hinsicht einen Glücksgriff getätigt habe, erwiesen sich meine Bedenken wegen der vermeintlich kleinen Hände als unbegründet. Die sind nämlich gar nicht so klein für eine weibliche Hand, sie waren nur unflexibel. Hände und Finger wurden im Zuge der Herausforderungen, mit deren Bewältigung sie peu-à-peu konfrontiert wurden, immer beweglicher und geschmeidiger. In meiner letzten Klavierstunde hörte ich erstmals von meiner Lehrerin: "Das kann ich nicht greifen, ich würde es arpeggieren." (Chopins 4. Scherzo Takt 577f, dis'-a'-c''-fis'')
Was natürlich - bitte um Himmels Willen nicht falsch verstehen! - keinerlei Aussage über den musikalisch-qualitativen Output darstellen soll!!!! nur über die Zunahme des Aktionsradiusses der Finger!
 
So, ich war am Mittwoch wieder bei meiner KL und wir haben das Finger Problem durchgesprochen. Ich soll mich für's Erste nicht damit plagen. Das wird mit der Zeit besser, aber im Moment würde das meine Hand nur mehr verkrampfen als dehnen. Ich bin auch so verspannt genug.

Ich spiele den Übergang zum zweiten Takt in der zweiten Zeile nun mit 1/5 - 1/3 wobei die 5 liegenbleibt und nur die 1 abgehoben wird. "Das gibt eine brauchbare Bindung".

Immer wieder mal ordentlich strecken, aber nicht 20 Minuten "Dehngriff" am Stück oder so.
 

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