Hände einzeln üben?

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Pewe

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Wer weiß Rat?

Ich übe zur Zeit einige Lieder ohne Worte von Mendelssohn. Bei manchen Stücken ist es so, dass die RH die Melodie führt und die LH mit gebrochenen Akkorden begleitet. Allerdings wird ein Teil der begleitenden Akkorde manchmal von der RH übernommen.
Wenn ich die RH allein übe (also die ergänzenden Begleittöne weglasse) ist das völlig witzlos, da es relativ einfach ist, nur die Melodie zu spielen. Übe ich aber die Begleittöne mit, bringt das auch nicht viel, da der Anfang der Begleitfigur der LH fehlt.
Wie sollte man das üben, einen KL habe ich nicht. Sinnvoll ist eigentlich nur, wenn man beide Hände zusammen übt. Aber das Üben gestaltet sich dann sehr zäh und langwierig.

Grüße
Pewe
 
Hi,

also die Stücke teilen sich fast alle auf in eine Melodie, Mittel- und Bassstimme.

Leider ist die Mittelstimme oft zw. LH und RH aufgeteilt, deswegen sind an sich leichte Stücke manchmal sehr schwierig.

Zum Üben:

Du kannst verschiedene Kombination der 3 Stimmen üben:

1.) Nur eine Stimme.
Melodie und Bass sollten kein Problem sein.
Die Mittelstimme spielst du so wie der orginal Fingersatz es verlangen würde (also RH + LH).
Erst wenn alle Stimmen einzeln problemlos funktionieren (natürlich im Orginal Fingersatz!), gehts weiter zum 2. Schritt.

2.) 2 Stimmen
Melodie + Bass: Kein Problem, RH + LH
Melodie + Mittelstimme: RH + ab und zu LH (mit orginalem Fingersatz!!)
Bass + Mittelstimme: LH + ab und zu RH (mit orginalem Fingersatz!!)

Wenn du das alles konsequent im Fingersatz übst, sollte es zum Schluss kein Problem mehr sein alles zusammenzusetzen.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Versuch die Töne der jeweils anderen Hand zu singen, dann klingt es schon bedeutend besser und du weißt hinter her auch viel besser, wo der Einsatz der jeweiligen Hand ist.

Ich muss das mit meinen Stücken so machen. Die Melodiehand singen ist ja noch relativ einfach, die Begleithand singen wird schon schwierigern. So hast du aber beide Parts sicher im Kopf und weißt, schon vorher, welchen Ton du eigentlich greifen müsstest.
 
Aah, gutes Thema, das kommt mir sehr bekannt vor.


Wer weiß Rat?
Übe ich aber die Begleittöne mit, bringt das auch nicht viel, da der Anfang der Begleitfigur der LH fehlt.

Das musst Du aber näher erklären. Eigentlich kommt man doch auf die Probleme, wenn man die rechte Hand allein mit den Begleittönen übt. Es ist nur etwas nervig, wenn der Anfang der Begleitfigur fehlt und man diese Töne im Geiste ergänzen muss. Trotzdem bleibt dabei die Anforderung, die Melodie klanglich abzuheben und auszugestalten und die Begleitfigur leise mitzuführen.

Wenn ich das "im Tempo" versuche, habe ich schon zu tun. Trotzdem geht es mir auch so, dass der Übeanteil mit beiden Händen bei solchen Stücken höher ist. Da hilft nur, mit beiden Händen kurz Übeabschnitte auf Tempo zu bringen und sich um die Problemstellen besonders zu kümmern.

Viel Glück!
 
Hi,

also dieser Rat ist schon nicht schlecht. Ich sollte also die Mittelstimme mit RH und LH üben, im angegebenen Fingersatz. Melodie und Bass sind in der Tat nicht das Problem, wobei es ja teilweise so ist (z. B. in Op. 62,1), dass die Begleitfigur links beginnt und in die RH läuft. Ich übe dann die LH und mit RH noch die fehlenden Begleitnoten.
Schwierig ist auch Op. 67,1. Hier tippt der rechte Daumen hin und wieder eine sechzehntel Note dazwischen. Beide Hände sind in Bewegung, immer abwechselnd. Die Begleitung in gebrochenen Akkorden teilt sich auf beide Hände auf. Ist aber mit der vorgeschlagenen Übetechnik zu bewältigen. Vielen Dank!

Zu dem Vorschlag von Mos: Die Begleitung zu singen dürfte mich überfordern. Hör Dir die Stücke mal an, dann weißt Du was ich meine. Bei einfachen Stücken mag das aber gehen.

Grüße
Pewe
 
Hallo LittleAmadeus,

das Problem beim Üben mit RH und dem von dieser Hand mitzuspielenden Teil der Begleitung ist ja, dass die Begleitfigur flüssig klingen soll und die Melodie sich deutlich abhebt. Idealerweise merkt kein Mensch, dass Du die Begelitung nicht mit einer Hand spielst sondern auf beide Hände verteilen mußt. Übt man nur die Begleitung (mit beiden Händen) geht das bald flüssig, aber wenn dann RH später noch die Melodie spielen muss, gerät alles ins Stocken.

Gerade diese Begleitungen sind eine Spezialität bei Mendelssohn.

Gruß Pewe
 
Hi mos,
Versuch die Töne der jeweils anderen Hand zu singen, dann klingt es schon bedeutend besser und du weißt hinter her auch viel besser, wo der Einsatz der jeweiligen Hand ist.

Das ist natürlich ein super Vorschlag und wer das kann, sollte das unbedingt machen.
Aber für "Hobby-Pianisten", die auch noch nicht gut singen können, kommt das vom Aufwand einem Musikstudium gleich. ;-) Das ist einfach nicht realistisch, auch wenn's schön wäre.

Aber was man machen kann ist, sich die andere Stimme vorzustellen (mental spielen). Das bringt auch sehr viel.

Ein wichtiges Stück (für eine Aufführung) sollte man sowieso mental (gedanklich nur im Kopf) spielen können.


Gruß
 
Es soll ja nicht perfekt klingen, aber man bekommt so auch ein Gefühl für die Notenabstände und es ist Gehörbildung in einem. Man setzt sich so zwangsläufig mit den Stücken mehr auseinander.
 
Hallo LittleAmadeus,

das Problem beim Üben mit RH und dem von dieser Hand mitzuspielenden Teil der Begleitung ist ja, dass die Begleitfigur flüssig klingen soll und die Melodie sich deutlich abhebt. Idealerweise merkt kein Mensch, dass Du die Begelitung nicht mit einer Hand spielst sondern auf beide Hände verteilen mußt. Übt man nur die Begleitung (mit beiden Händen) geht das bald flüssig, aber wenn dann RH später noch die Melodie spielen muss, gerät alles ins Stocken.

Gerade diese Begleitungen sind eine Spezialität bei Mendelssohn.

Gruß Pewe

Hallo Pewe,

ist schon klar, dergleichen findet man in der Romantik häufiger (Schumann, Brahms etc.). Aber wie schon gesagt: die Begleitung allein zu üben bringt wahrscheinlich abgesehen vom besseren musikalischen Verständnis wenig.

Was ich nicht verstanden habe, war warum, wenn Du mit der RH übst, der Anfang der Begleitfigur nicht fehlen darf: bekommst Du es dann gar nicht hin oder erscheint es Dir sinnlos?

Gruss LA
 
Hi Amadeus,
Aber wie schon gesagt: die Begleitung allein zu üben bringt wahrscheinlich abgesehen vom besseren musikalischen Verständnis wenig.

Sry, ich muss darauf bestehen: Das stimmt nicht.

Egal bei welchem Stück, man muss die Begleitung immer auch alleine üben, selbst bei einem einfachen Chopin Walzer (da ist es z. B. das Herausarbeiten der Bass Melodie und das pp der Akkorde).

Nochmal (s. a. mein Post weiter oben):
Bei einem Stück mit mehreren Stimmen (Bass, Mittel, Melodie), bei dem die Mittelstimme auf LH/RH aufgeteilt ist, muss man gerade diese Mittelstimme genau mit dieser LH/RH Aufteilung ohne die anderen Stimmen üben. Wenn man das nach einmal spielen hinkriegt, super, dann ist es ja ok. Wenn nicht, muss man genau das weiter üben und dann sukzesive entweder Bass und/oder Melodie dazu nehmen.

Anderst wirst du es nur sehr ineffektiv lernen.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo LittleAmadeus,

da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Natürlich darf der erste Teil der Begleitfigur fehlen, das geht schon. Nur dadurch, dass dann nur ein Teil der Begleitfigur geübt wird (den anderen Teil übt man mit LH), übst Du die Figur nicht zusammenhängend. Ich bekomme es hin, es erscheint mir aber weniger sinnvoll. Es soll später kein Bruch in der Begleitfigur zu hören sein, beim Übergang von RH auf LH, daher will ich die Begleitfigur auch möglichst zusammenhängend üben.:)

Da scheint mir der Vorschlag von Bachopin sehr geeignet, die Begleitfigur ohne Melodiestimme mit beiden Händen zu üben; damit es später zusammenhängend und flüssig klingt. Die anderen Teile (Melodie, eventuell Bass) werden separat geübt und werden nach und nach dazu genommen.

Grüße
Pewe
 

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