gut gebrauchtes Klavier und nachträgliche Silent-Technik?

  • Ersteller des Themas Klavierameise
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Da ist ein Körnchen Wahrheit drin..., aber gaaaanz arg subjektiv!:rolleyes:

Aber (ein letztes Mal?) zum Thema alte Top-Klaviere. Wenn diese gut aufgearbeitet sind, kommt für mich kaum ein Neuklavier ran. Spieltechnisch waren eigentlich alle HOCHWERTIGEN alten Klaviere, die ich auf meiner Suche damals anspielte (GS/Bechstein/Pfeiffer/Steingräber), den neuen überlegen, vom Klang ganz zu schweigen. Ich habe nur deshalb keines gekauft, weil sie alle (für mich) potthässlich waren. Bin halt ein visueller Mensch.

Im übrigen glaube ich, dass der Wertverlust gepflegter alter TOP-Klaviere deutlich geringer ist, als der von 08/15-Standardware - nur muss man evtl. etwas auf den richtigen Käufer warten.

Wenn meine Tochter mal Papas Heim verlässt, kriegt sie das S&S mit und ich kauf mitr einen Uralt-Flügel und nerve Mindenblues mit Renovierungsfragen:D.

Jetzt hoffe ich mal, dass sich hier Fachleute wie Klaviermacher, Mindenblues u.a. einmischen. Bzw. die mir bekannten Leute, die sich jüngst alte Klaviere zugelegt haben - was ich via PN erfahre, kann ich hier nicht posten.

Nachtrag:
kleineres neues Klavier als ein großes (schlechtes). Da würde man den schlechten Klang eben nur lauter hören. Fand ich witzig.
Bitte Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Ein gutes großes ist eigentlich immer besser als ein gutes kleines- und im Zweifelsfall hätte ich statt einem schlechten kleinen lieber ein schlechtes großes: Das hat wenigstens Wumms!

Du musst eigentlich folgenden Vergleich bemühen: Ein eher kleines, solides neues Mittelklasseklavier (sagen wir mal: Audi A3 incl. Plastik und Elektronik) contra großes, altes, renoviertes Spitzenklavier (z.B. ein renovierter Benz 300 SL mit -aus heutiger Sicht- simpler Technik) zum gleichen Preis. Ich würde den Oldtimer kaufen. Der A3 ist nach 15 Jahren 0,- wert und hat ganz hübsche Wartungskosten verursacht; der Benz hat seinen Preis gehalten oder gar erhöht. Und jeder Liebhaberschrauber ist in der Lage, Reparaturen auszuführen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Werde am Sonntag zu einem Liederabend in einem Pianohaus im Prenzlauer Berg gehen, der Klavierbauer dort wollte mich schon bei meinem ersten Besuch mit einem großen Seiler verheiraten. Vielleicht war er es, der bei mir die Hemmungen vor einem Neuklavier schwinden ließ? Naja, jedenfalls werde ich dort auch nochmal ausgiebig mit Fachpublikum über die Vor- und Nachteiler alter/neuer Klaviere reden können.

Das klingt klasse, ich wünsche Dir viel Spaß dabei und auf daß Du viele neue Erkenntnisse mitbringst, die Dir bei der Entscheidung weiterhelfen :)

Ich schätze auch - wenn Du Dein "Zukünftiges" siehst/spielst, dann wirst Du wissen, daß es DEINS ist. Es "schnackelt" dann einfach zwischen Euch ;)

Mir ging's mit meinem Schimmel so - ok die Optik war schon die Wucht, der Preis auch, und dann ENDLICH ein Zwischending zwischen "superwarmen Antiquitätenklavier-Klang" und "Blech-Yamaha-Klang", denn genau so etwas dazwischen hatte ich gesucht und nun mit dem Schimmel gefunden.
 
Schimmel C116 SC twin tone - Preis

Hallo liebe Klaviergemeinde,

meine heutige Nachfrage bei dem Karlsruher Händler, den glaube ich Nicola schon erwähnt hat, ergab einen Preis von unter 8.000 Euro inkl. Lieferung, 5 Jahre Garantie, 1. Stimmung nach 3-4 Wochen. Whow, jetzt überleg ich wirklich.

Aber lieber fisherman, auch die 20er-Jahre-Schätzchen habe ich noch nicht aussortiert, denn in älteren Beiträgen habe ich eine gute Kritik über den betreffenden Berliner Händler gelesen. Werde dort als nächstes mit meinem Klavierstimmer hingehen.

LG Klavierameise
 
Hallo Lavendel: Bitte!

1. Ich empfehle Yamaha dann, wenn jemand grundsätzlich den Sound mag, weil ich der Ansicht bin, dass das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut ist und der Wiederverkaufswert ordentlich. Einfach ein Ergebnis eigener Erfahrungen. Wobei ich ja mittlerweile ganz klar bei einem Invest-Volumen von 5-8 TEUR zu langer Suche nach alten Schätzchen rate.

2. Bei meinen bescheidenen subjektiven Erfahrungen habe ich bei Schimmel eine enorme Streubreit festgestellt. Das gilt aber auch für fast alle anderen Hersteller, lediglich die Asiaten haben - wie im Automobilbau - einfach ein Geschick dafür, mit deutlich geringer Toleranz zu produzieren.

3. Diese Streubreite gilt auch für S&S! Ich habe immer betont, dass neben der Gräfin einige baugleiche Steinways standen, die mich null interessierten.
Was aber bei S&S vorzüglich ist, sind Service und Kundenorientierung. Irgendwo muss ja ein Gegenwert für den Preis geschaffen werden.

Liebe Lavendel, ich weiß und sehe, dass auf Deinem Post die "richtigen" Smileys grinsen. Dennoch vermute ich so einen Funken Ernsthaftigkeit dahinter, weshalb ich das Ganze richtigstellen wollte.

Mit Ausnahme der Japaner (siehe 1) gebe ich doch eigentlich keine Empfehlungen für Marken ab, sondern verweise auf die Individualität jedes Instruments.

Was mir aber gerade auffällt: Ich glaube fast, dass es eine weibliche Präferenz für Schimmel gibt. Ob es dran liegt, dass Schimmel gerne mit weiblichen Pianistinnen wirbt >>> Identifikation? Und auch bei Yamaha und Kawai scheinen mir die Damen (nicht bei Flügeln) eher Kawai zugetan zu sein (auch dort ein "weiblicher" Werbeauftritt). Wäre fast eine Umfrage wert.
 
Weibliche Pianisten locken mich nicht

Im Gegenteil, ich wäre eher zu begeistern, wenn ein schicker Pianist abgebildet ist:p. Ich war erst gar nicht auf Schimmel aus, sondern Grotrian (siehe meine ersten Beiträge), aber bei Schimmel hat man irgendwie alles - den warmen runden Wohlfühlklang und Brillianz in den hohen Tönen. Kann man sicherlich noch besser ausdrücken, aber ich denke, Du weißt, was ich meine. Schimmel vermittelt so ein Gefühl von "alles in Ordnung, hier läuft alles glatt". Man möchte fast glauben, dass man mit so einem Instrument von selbst besser spielen kann. Jaa, ich weiß, das geht nicht. Aber auf jeden Fall ist die Motivation höher und man gibt sich deshalb mehr Mühe. Meine noch holperige Chopin-Mazurka auf dem alten Blüthner schmerzt mir jedenfalls täglich in den Ohren und ich bin ganz unruhig - will jetzt ein anderes/neues Klavier!!!

Morgen 10.00 Uhr Termin mit Klavierstimmer beim russischen Händler! Meinem Klavierstimmer vertrau ich 100%, der Herr stimmt seit den 60er Jahren, wir haben mal ausgerechnet, dass er ca. 23.000 Klaviere unter seinen fachkundigen Händen gehabt haben dürfte.

LG Klavierameise
 
Im Gegenteil, ich wäre eher zu begeistern, wenn ein schicker Pianist abgebildet ist:p. Ich war erst gar nicht auf Schimmel aus, sondern Grotrian (siehe meine ersten Beiträge), aber bei Schimmel hat man irgendwie alles - den warmen runden Wohlfühlklang und Brillianz in den hohen Tönen.

das geht mir ganz genauso - und ich wusste noch nicht mal, dass schimmel mit pianistinnen wirbt :D. ich denke, das ist einfach eine geschmacksfrage. ich hatte vor meinem klavierkauf auch ein yamaha angespielt und fand es eben hart, metallisch, spitz, ebendo wie das yamaha, das freunde von mir haben. und auch der steinway-flügel meines lehrers begeistert mich nicht, aus den gleichen gründen. die einen nennen es brilliant, die anderen eben hart ;). mein favorit wär eben ein bechsteinflügel, aber den muss ich mir erst noch verdienen - und solange bin ich mit meinem schimmel(chen) glücklich.

lavendel
 
@ lavendel:
Meiner auch - bei Thomann stand/steht ein wunderbarer, renovierter so um die 30+....

@ fisherman: das gemeine ist: ich spiele jeden dienstag auf einem, und jetzt steht in meinem übungsraum auch noch ein gebrauchter, unrestauriert, 1,80 m, zu verkaufen, der sich tooooootal schön anhört, den ich nu jede woche vor der nase habe und der immer flüstert "nimm mich" :D.

lavendel
 
Meinem Klavierstimmer vertrau ich 100%, der Herr stimmt seit den 60er Jahren, wir haben mal ausgerechnet, dass er ca. 23.000 Klaviere unter seinen fachkundigen Händen gehabt haben dürfte.

Irgend etwas mache ich falsch. :(

23.000 Stimmungen in 40 Jahren sind 575 Stimmungen im Jahr.
Das sind jede Woche 11 Stimmungen. Im Sommer wie im Winter, in den Weihnachtsferien, kein Urlaub, keine Krankheit, etc.
Und das beständig über Jahrzente hinweg.

Frage an die Kollegen:
Wieviele Stimmungen habt Ihr pro Woche oder Jahr?
Im dünn besiedelten süddeutschen Raum hat man da wenig Chancen.
 

Ok, dann ist mir schon klar, warum ich nicht so viele mache, wenn Du schon in ganz Süddeutschland für Stimmung sorgst. ;-)

Aber ich bin eher Werkstattmensch und "Innendienstler" und hatte auch einen Denkfehler:
Ich hatte nur an meine Stimmungen im Kundenauftrag im Außendienst gedacht, das sind nicht so viele.
Wenn ich aber noch alle Stimmungen im Laden und in der Werkstatt dazuzähle, dann werden es doch mehr.
 
Hallo an die Klavierstimmer und -bauer,

Ich arbeite im Restaurationsbereich und im Aussendienst Service/Stimmen. Bin sehr froh, dass ich die Abwechslung habe. Es würde mich auf Dauer verdrießen, tagaus tagein nichts als ping ping ping ping ping ping und nochmals ping machen zu müssen.

11 Klavierstimmungen schafft man aber gemütlich in knapp drei Tagen und da bleibt die andere Hälfte der Woche für die Werkstatt. Das macht Spass!

@Klavierameise - ich hoffe, dass Dir Dein Stimmer noch eine Weile erhalten bleibt. Es ist immer gut, wenn man jemand an der Hand hat, dem man vertrauen kann. Ich habe übrigens im Jahrzehnt danach begonnen.;)

LG
Klaviermacher
 
im Außendienst mache ich ca. 300 Stimungen pro Jahr. Und ich versuche, nicht mehr als 3 am Tag zu machen. Allerdings wird das vor Weihnachten meist knapp. Von daher bin ich echt froh, dass ich mir ein Stimmgerät zugelegt habe. Neulich z.B. musste ich in einem Tonstudio für eine namhafte Band einen Steinwayflügel stimmen, den ich vor Jahren schon öfter mal ohne Gerät gestimmt hatte. Heute gehe ich mit dem Gerät viel entspannter an die Sache heran und es geht schneller.

Zu den Außendienststimmungen kommen dann natürlich noch die Stimmungen im Laden, keine Ahnung wie viele das sind. Vielleicht nochmal 50 im Jahr oder so.
 
Bericht

Hallo liebe Mitleser und -schreiber und spieler,

heute war ich nun also mit fachlicher Verstärkung beim russischen Händler. Witziger Weise hatte der Klavierstimmer seinen Schwiegersohn mitgebracht, der ebenfalls vom Fach und gerade zu Besuch ist. So war die geballte Kompetenz vertreten.

Favorit bei den älteren Klavieren war aus beider Sicht eindeutig das Grotrian Steinweg, das sie fast komplett auseinander nahmen und befanden: es sei für das Alter in einem sehr guten Zustand. Zwar war der Resonanzboden mehrfach, dafür aber gut repariert. Beide schwärmten wie ich vom Klang. Aber: das Klavier ist bis Dienstag bereits reserviert. Mh.

Das Schimmel aus dem gleichen Baujahr für 500 Euro weniger kam sehr viel schlechter weg - m.E. verkauft sich wirklich der Name besser, Schimmel kennt halt jeder. Das S&S war mit 7.500 Euro seinem Alter und Zustand nicht angemessen und fällt daher sofort aus.

Nachdem ich sie dann quasi aufgefordert hatte, sich noch weiter umzuschauen (die Verkaufsfläche umfaßt so ca. 40 Klaviere und 20 Flügel und ich würde ja manche Schätze gar nicht erkennen), entdeckten sie ein Klavier, das sie mir eindeutig empfahlen:

Ein W.Hoffmann (also Bechstein-Tochtermarke) mit 116 cm aus den 90er Jahren für 3.500 Euro. Schöner Klang, warm und doch klar. Es hat keinerlei technische Schäden, ist wohl gut behandelt worden. Die hochglanzpolierte Oberfläche hat zwar einige Kratzer (wie vom Umherschurren von leichteren flächigen Gegenständen auf der oberen Abdeckung. Aber dadurch hätte ich auch keine Probleme, wenn meine beiden Katzen sich draufsetzen wollen:). Es ist nicht ganz so leichtgängig wie das eingespielte Grotrian, aber ich hab schon mehrfach gehört, dass man sich an sowas gewöhnt und es manchmal besser ist, wenn einem die Tasten nicht unter den Fingern "wegrennen".

Sogar mit Nachrüstung des Korg-Silentsystems wäre ich noch genau in meinem Budget! Habe nun eine Reservierung bis Dienstag, dann weiß ich auch, ob das Grotrian theoretisch noch zu haben wäre.

@fisherman: Tja, damit wäre es wohl doch kein neues Schimmelchen (noch ein bischen Wasser auf Deine Mühlen: von dem sind die Herren übrigens grundsätzlich nicht begeistert), aber auch kein altes Grotrian.

Nun heißt es darüber schlafen. Und wehe, es nimmt mir jemand aufgrund dieses Berichtes weg!!!;)

Eine aufgeregte Klavierameise
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ein W.Hoffmann (also Bechstein-Tochtermarke) mit 116 cm aus den 90er Jahren für 3.500 Euro. Schöner Klang, warm und doch klar.
Mit dem Baujahr könnte das Hoffmann noch in der alten "Konzentrationsfabrik" von Hoffmann, Feurich und Euterpe in Langenau gebaut worden sein - wäre nämlich gegenüber den "Bechsteintochtermodellen" meiner Ansicht nach ein gravierender Vorteil.....
 
glaub ich nicht

Nee, da wird wohl nichts draus, denn drinnen stand was von Bechstein auf den Rahmen geprägt. Heißt das, das Klavier ist aus Tchechien? Und Rennermechanik hat es dann auch nicht - ist das ein gravierender Nachteil?

Klavierameise:?:
 

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