Grotrian Steinweg Restaurierung

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26. Apr. 2008
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Hallo :-)

Hab mein letztes Werkstattprojekt nun abgeschlossen und ein schönes Grotrian Steinweg Klavier wieder zum singen und glänzen gebracht...

Im Video sieht man eine kleine Diashow und untermalt hab ich das Ganze mit "Wood Drop", einer Komposition von mir, welche ja bereits einigen bekannt sein dürfte. Aufgenommen mit iPhone und angestöpselten Micro.

Viel Spaß beim Blick in die Werkstatt!

Wood Drop auf Grotrian Steinweg - YouTube


LG
Michael
 
Ich schließe mich an. Da hat das Grotrian ja anscheinend das volle Programm genossen. Tolle Musik und schöne Diashow.

Wie gefallen Dir die Paulello Saiten? Machen sie klanglich wirklich einen Unterschied?

Gruß, Martin
 
Ich schließe mich an. Da hat das Grotrian ja anscheinend das volle Programm genossen. Tolle Musik und schöne Diashow.

Wie gefallen Dir die Paulello Saiten? Machen sie klanglich wirklich einen Unterschied?

Gruß, Martin
Auf diese Frage habe ich gewartet, Martin!
Mir gefallen sie sehr gut. Zum richtig Vergleichen müsste man das Klavier zweimal hintereinander beziehen.:D
Gefühlt steckt eine Spur mehr Farbe drinnen und weniger Metall als bei Röslau Draht. Ok, damit das nicht missverstanden wird, das Klangspektrum meinte ich..

LG
Michael
 
Hallo Michael,

ist das auch ein 135er? Sieht Meinem innen sehr ähnlich, äußerlich sind einige Details schon etwas anders bei mir - bei mir ist es schlichter ohne die Metallverzierung in der Deckplatte und hat allgemein eine andere Form der Deckplatte und des Deckelrandes. Ich vermute mal Dieses ist noch etwas älter als meins (ca. 1925), auch wegen des älteren Grotrian Steinweg Schriftzuges. Was hast du denn alles dran gemacht? Meins träumt ja auch von so einer Behandlung, ist aber wohl nur für betuchte Liebhaber bezahlbar vermute ich. Was bezahlt man für so eine Komplettrenovierung, bzw. wie ist das von der Arbeitszeit verteilt (Resonanzboden, neu besaiten, ist der Stimmstock auch neu? Oberflächenbearbeitung, Mechanik)?

Zur Zeit überlege ich bei meinem Baby die Oberfläche aufzuarbeiten (Macken, Dellen, Schellack), fange demnächst wahrscheinlich an, ein paar Holzreste aus dem Keller als Probewerkstücke zur Schellackpolitur zu benutzen und mich da etwas einzuarbeiten. Ans Klavier gehe ich dann erst wenn ich ein Gefühl dafür entwickelt habe. Hat ja Zeit, steht ja hier und wartet...

Ich hätte noch zwei technische Fragen zu meinem Instrument:
Am Anfang des Videos sieht man dich ja spielen mit offener Deckplatte. Bei dem Grotrian Steinweg hängt ja die Hammerleiste (Heißt die so? Also ich meine nicht die hölzerne innere Leiste (das ist glaube ich die eigentliche Hammerleiste) die durchs linke Pedal nach vorne Richtung Saiten gekippt wird sondern die metallische Blende davor) an vier Schrauben die in den Gußrahmen gehen, die ganz Rechte Schraube ist in deinem Video vom äußeren Rahmen verdeckt. Bei mir ist eine dieser Schrauben (2.von rechts) anscheinend irgendwann mal abgebrochen, direkt am Gußrahmen - vielleicht als früher mal die Mechanik überarbeitet wurde (Hämmer und Dämpferfilze sind igendwann erneuert worden) Vgl. Bild. Meine Frage wäre ob das Auswirkungen hat oder ob die drei übrigen Schrauben auf Dauer ausreichen (man sieht ja dass sie im Endeffekt wohl reichen da bislang noch nichts passiert ist, aber irgendwie ist das ein Punkt der mir seit ich das Instrument habe nicht geheuer ist, nicht dass es irgendwann knackt und das Ganze hängt dann nur noch an 2 Schrauben..).

Das Andere was mich interessieren würde wäre:
bei mir sind auf beiden Seiten die Konsolen nicht vernünftig festgemacht, vermutlich mal demontiert worden und danach geschlampt. Muss man das Instrument in Rückenlage bringen um die festzuziehen (sauschwer und ohne passendes Equipment traue ich mich nicht) und sind die Schrauben dafür unter den Rollen? Vor den Rollen gibt es bei mir noch ein großes Loch auf beiden Seiten (halbe Zeigefingerlänge tief, darin noch eine Vertiefung in der Mitte) dass ist aber nicht direkt mittig unter dem Konsolenbein sondern davor. Oder waren da wohl früher mal die Rollen und sind dann durch andere ausgetauscht worden und nach hinten versetzt? Geht durch die Konsolen eine lange Schraube durch und wo zieht man die fest? Oder von Oben und von Unten? Ich habe das Prinzip dabei noch nicht ganz verstanden..aber das Gewackel stört mich und es ist ja vielleicht etwas dass ich selbst beheben kann..


8q15.jpg


Viele Grüße,

Robert
 
Hallo Michael,

ist das auch ein 135er? Sieht Meinem innen sehr ähnlich, äußerlich sind einige Details schon etwas anders bei mir - bei mir ist es schlichter ohne die Metallverzierung in der Deckplatte und hat allgemein eine andere Form der Deckplatte und des Deckelrandes. Ich vermute mal Dieses ist noch etwas älter als meins (ca. 1925), auch wegen des älteren Grotrian Steinweg Schriftzuges. Was hast du denn alles dran gemacht? Meins träumt ja auch von so einer Behandlung, ist aber wohl nur für betuchte Liebhaber bezahlbar vermute ich. Was bezahlt man für so eine Komplettrenovierung, bzw. wie ist das von der Arbeitszeit verteilt (Resonanzboden, neu besaiten, ist der Stimmstock auch neu? Oberflächenbearbeitung, Mechanik)?

Zur Zeit überlege ich bei meinem Baby die Oberfläche aufzuarbeiten (Macken, Dellen, Schellack), fange demnächst wahrscheinlich an, ein paar Holzreste aus dem Keller als Probewerkstücke zur Schellackpolitur zu benutzen und mich da etwas einzuarbeiten. Ans Klavier gehe ich dann erst wenn ich ein Gefühl dafür entwickelt habe. Hat ja Zeit, steht ja hier und wartet...

Ich hätte noch zwei technische Fragen zu meinem Instrument:
Am Anfang des Videos sieht man dich ja spielen mit offener Deckplatte. Bei dem Grotrian Steinweg hängt ja die Hammerleiste (Heißt die so? Also ich meine nicht die hölzerne innere Leiste (das ist glaube ich die eigentliche Hammerleiste) die durchs linke Pedal nach vorne Richtung Saiten gekippt wird sondern die metallische Blende davor) an vier Schrauben die in den Gußrahmen gehen, die ganz Rechte Schraube ist in deinem Video vom äußeren Rahmen verdeckt. Bei mir ist eine dieser Schrauben (2.von rechts) anscheinend irgendwann mal abgebrochen, direkt am Gußrahmen - vielleicht als früher mal die Mechanik überarbeitet wurde (Hämmer und Dämpferfilze sind igendwann erneuert worden) Vgl. Bild. Meine Frage wäre ob das Auswirkungen hat oder ob die drei übrigen Schrauben auf Dauer ausreichen (man sieht ja dass sie im Endeffekt wohl reichen da bislang noch nichts passiert ist, aber irgendwie ist das ein Punkt der mir seit ich das Instrument habe nicht geheuer ist, nicht dass es irgendwann knackt und das Ganze hängt dann nur noch an 2 Schrauben..).

Das Andere was mich interessieren würde wäre:
bei mir sind auf beiden Seiten die Konsolen nicht vernünftig festgemacht, vermutlich mal demontiert worden und danach geschlampt. Muss man das Instrument in Rückenlage bringen um die festzuziehen (sauschwer und ohne passendes Equipment traue ich mich nicht) und sind die Schrauben dafür unter den Rollen? Vor den Rollen gibt es bei mir noch ein großes Loch auf beiden Seiten (halbe Zeigefingerlänge tief, darin noch eine Vertiefung in der Mitte) dass ist aber nicht direkt mittig unter dem Konsolenbein sondern davor. Oder waren da wohl früher mal die Rollen und sind dann durch andere ausgetauscht worden und nach hinten versetzt? Geht durch die Konsolen eine lange Schraube durch und wo zieht man die fest? Oder von Oben und von Unten? Ich habe das Prinzip dabei noch nicht ganz verstanden..aber das Gewackel stört mich und es ist ja vielleicht etwas dass ich selbst beheben kann..


8q15.jpg


Viele Grüße,

Robert
Hallo Robert,

Du hast ja einen ganzen Schwall von Fragen. :-)
Vielleicht wäre es besser ich guck mir Dein Klavier an. Bin öfter mal in Deiner Ecke!

LG
Michael
 
Hallo Michael,

Soviele Schrauben durch den Resonanzboden habe ich noch nie gesehen. Da sind ja teilweise bis zu 10 pro Rippe, und auch am Rand des Bodens... Ist das bei Grotrian Steinweg Usus (gewesen), oder war (ist) dies ein tropenfestes Klavier? An meinem Zimmermann sind z.B. zwei bis drei Schrauben pro Rippe, und damit hat sich das...

Gruß,
Mark
 
Tut mir leid dass ich Dich mit Fragen überhäuft habe, ich wollte es eigentlich nicht ausufern lassen..:p

nochmal zu einer meiner Ausgangsfragen zurück, ich formuliere es mal anders: gibt es viele Leute die ein paar tausend Euro in die Aufarbeitung ihres Instruments (in diesem Fall ist ja wirklich so ziemlich alles gemacht worden was geht..also gehts garantiert in die Tausender) stecken, oder kaufst Du ein solches Instrument günstig ein wenn Du Potential siehst und gehst dann erst einmal quasi in Vorleistung was Kosten und Arbeitsaufwand / Material angeht und verkaufst das Instrument dann restauriert? Würde mich einfach nur interessieren..

Zu meinem Instrument, ich habe das vor kurzem gebraucht gekauft, und seitdem spiele ich auch wieder mit Genuss regelmässig Klavier (bin ja eigentlich von Berufs wegen Trompeter.. mit dem Klavierspielen hat aber alles einmal begonnen und es hat mich auch nie losgelassen..) Leider ist bis auf Stimmen / Regulieren und Mechanik am Laufen halten vermutlich bei mir nicht viel mehr an Investition möglich.
Deswegen auch meine Frage nach der Haltbarkeit wg. der gebrochenen Schraube und die Idee demnächst selbst die Oberfläche etwas auszubessern und aufzufrischen und die Konsolen festzubekommen um Kosten zu sparen bzw. wenn es gut klingt UND gut aussieht ist man eben noch zufriedener mit einem Instrument (ist wohl nicht nur bei Klavieren so...;-))
Bei mir warten derzeit noch zwei Trompeten auf Reparatur bzw. Versilberung + C-Klappen-Montage und die warten schon länger als mein Klavier..(bin halt Trompeter).
Du könntest mich ja mal benachrichtigen wenn Du weißt dass Du hier in der Gegend bist, vielleicht passt es gerade zeitlich und Du kannst dem Instrument etwas Gutes tun..:smile:

LG,

Robert
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Mark: Das sieht bei mir genauso aus, scheint vielleicht üblich gewesen zu sein? Hab mich auch beim ersten Blick drauf gewundert..und von wegen Tropenfest: Risse bilden sich trotzdem, wie bei den meisten alten Klavieren.
 
Michael, irgenwann musst du mal bei mir vorbeikommen, vielleicht holst du bei mir auch noch was raus. ich bin zwar zufrieden, aber man weiß ja nie , was in einem Instrument noch so alles rauszuholen ist.
 

@ Mark: Das sieht bei mir genauso aus, scheint vielleicht üblich gewesen zu sein? Hab mich auch beim ersten Blick drauf gewundert..und von wegen Tropenfest: Risse bilden sich trotzdem, wie bei den meisten alten Klavieren.

Hallo Robert,

M.W. geht es auch nicht so sehr um die Vermeidung von Rissen, sondern darum, dass die Rippen sich nicht vom Boden lösen. Ersteres ist nach meinem Verständnis klanglich meist noch zu tolerieren, zweiteres eher nicht.
 

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