Große Bachwerke

Oh, da ist ja Herr Stockmeier richtig temperamentvoll dagegen:

View: https://www.youtube.com/watch?v=Cgtp9Y9Rp0Y

Aber zum "runterkommen" doch brauchbar. Stockmeier hat übrigens auch heute noch richtig viele Fans, vor allem im englischsprachigen Raum, wenn man mal so Rezensionen/Bewertungen durchliest. Straight und gut nachvollziehbar.
Die wirklich guten Schüler erkennt man ja daran, dass sie alles anders als der Lehrer machen, ;) war nicht Lohmann Student bei Stockmeier?
 
Obwohl ich gerade die Fuge Bwv 542 über, nochmal eine Frage zur Toccata Bwv 564. Mir hat mal ein recht bekannter Barockorganist gesagt, dass man bei den Legatobögen im Pedalsolo den Absatz benutzen soll. Das habe ich vorher aber noch nie gehört oder gesehen. Was meint ihr dazu.
 
Bach spielt man wie Nähmaschine mit der Fußspitze.

:017:
 
Ich würde Spitze spielen. Aber natürlich gibt es keine exakten Quellen dazu. Man sollte auch auf dem Schirm haben, dass Bögen im Barock als Akzentzeichen verstanden werden können. Die erste Note unter dem Bogen ist betont, was auch heißt, alle anderen nicht. Es kann eben auch sein, dass bei den Noten unter dem Bogen eine Betonung unterdrückt werden soll.
 
Die erste Note unter dem Bogen ist betont, was auch heißt, alle anderen nicht.
Dies würde einer einem Wechsel von der ersten betonten Note zur zweiten Note, die nicht betont ist, im legato aber auch nicht widersprechen. So könnte man bei dem Lauf c d e d das erste c mit der linken Fußespitze betont spielen, und dann mit dem linken Absatz das unbetonte d ohne große Unterbrechung folgen lassen. Anschließend kann man das e mit der normaen Unterbrechung folgen lassen.
Durch das Benutzen das Absatz wir nach meiner Meinung der zweite Ton unter dem Bogen noch unbetonter. Somit könnte man auch dem Aspekt der Akzentuierung gut darstellen.
 
Das habe ich auch gedacht. Besagter Experte meinte aber, dass es überliefert sei. Eine Quelle habe ich aber auch noch nicht gefunden.

Die Quelle würde ich gerne sehen. Es gibt natürlich aus dem späten 18. Jh. Belege für Absatzspiel, z.B. Samuel Petri. Ob man direkte Rückschlüsse zu JSB ziehen kann, wage ich nicht zu behaupten.
Natürlich geht die Stelle auch mit Absatz. Man kann auch auf dem d den rechten Absatz nehmen. Das ist Pott wie Dackel. Wenn Du häufiger mit historischen Orgeln zu tun hast, muss Du halt probieren, was auf den alten Pedalen besser liegt.
Mir ging es eher darum, dass bei dem Bogen nicht unbedingt der Aspekt legato im Vordergrund steht, wie das im 19. Jh. später der Fall ist. Ich trenne nach dem c etwas, trotz Bogen und nehme 2x Spitze links.
 
Ich auch.:-((
Ob man direkte Rückschlüsse zu JSB ziehen kann, wage ich nicht zu behaupten.
Das ist leider das Problem.
Allerdings hat Bach die Toccata zu Weimarer Zeiten komponiert. Da die Orgel sogar bis zum hohen d ausgebaut ist, ist die Vermutung auch nicht weit hergeholt, dass das Pedal etwas längere Tasten hatte und somit ein Absatzspiel nicht zu selten genutzt wurde (im Vergleich zu Arnstadt).

Wenn Du häufiger mit historischen Orgeln zu tun hast, muss Du halt probieren, was auf den alten Pedalen besser liegt.
Ja, ich habe öfters mit alten Orgeln zu tun. Habe die Stelle auch schon auf einigen probiert. Mir gefällt es mit Absatz eigentlich besser. Wobei die Pedale natürlich alle rekonstruiert wurden (sprich kurze Tasten mit Schnabelpedal). Meine Dienstorgel (Führer, 1987) hat auch ein kurzes Schnabelpedal (allerdings ausgebaut bis f). Daher habe sehr häufig mit solchen Pedalen zu tun.
 
Wenn es mit Absatz für Dich gut liegt, und das Pedal es hergibt: was spricht dagegen? Mach es doch so.
Wer hat denn die Absatzthese vertreten?
 

Hier mal eine Aufnahme, in der Ton eindrucksvoll präsentiert, dass man die Toccata und Fuge in d moll auch in knapp sechs Minuten schafft :013:.Leider kommen die Feinheiten zu kurz und vor allem das Pedal wirkt abgehackt und unsauber. Im Manual sieht es leider nicht viel besser aus.
***Link auf Wunsch entfernt*** /mod
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hier mal eine Aufnahme, in der Ton eindrucksvoll präsentiert, dass man die Toccata und Fuge in d moll auch in knapp sechs Minuten schafft :013:.Leider kommen die Feinheiten zu kurz und vor allem das Pedal wirkt abgehackt und unsauber. Im Manual sieht es leider nicht viel besser aus.


Gefällt mir auch nicht. Sowas hier muss allerdings auch nicht sein:


View: https://www.youtube.com/watch?v=FHNLdHe8uxY


Das Stück ist aber auch ein Sonderfall. Wenn man das schon spielt, ist der Gedanke wohl schnell da, das irgendwie anders zu spielen. Wahrscheinlich konnten die das alle mit 12 schon sehr gut spielen.
 
Ich denke dass man das da aber etwas langsamer spielen muss, da es sonst Probleme mit der Pneumatik gibt. Aber etwas schneller dürfte wohl gut gehen.
 
Anmerkung: Wenn man Bach schon auf einer hochromantischen Orgel spielt, kann man ihn auch so spielen, wie man ihn in der Hochromantik gespielt hat. Also ist diese Interpretation nicht ganz unangebracht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Auf den Kanal bin ich letztens auch gestoßen.
 
Hoffentlich hast Du Dir nicht dran wehgetan :)
Schöner Kanal, der unermüdliche, begeisterte Hans Davidsson. Auch die ganz unterschiedlichen Quarantäne-Konzerte. "Bevara" ist nun mein schwedisches Lieblingsverb ;)

PS Auf dem Kanal seines Sohnes gab es mal einen schönen Weihnachtsgruß:
View: https://www.youtube.com/watch?v=7eKoWEwYXK4


BTT: Da gehen/laufen/rennen die großen Bach-Werke bestens (auch sehr sensible Traktur).
 

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