Griff in die Saiten

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snowdrop83

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Hallo alle zusammen!

Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich suche ein mittelschweres Stück, bei dem der Spieler auch mal in die Saiten des Flügels hineingreifen darf und/oder perkussive Elemente vorkommen. Der Flügel sollte aber nicht erst "präpariert" werden müssen.

Bei welchen Komponisten muss ich suchen?

Vielen Dank im Voraus!
 
Hi snowdrop,

also aus dem Kopf weiß ich da keinen, und gemacht hab ich sowas auch noch kaum. Habe aber ein, zwei Namen gefunden, die Dich evtl. auf Deiner Suche weiterbringen:

Dieser Mann hier, und evtl. seine Schüler:

Henry Cowell

( Cowells "Aeolian Harp" ist auf jeden Fall ein Werk, wo in die Saiten gegriffen werden muss. Wie es mit der Schwierigkeit aussieht, weiß ich aber nicht.... )

...und einige der Namen, die hier in diesem Wiki-Eintrag vorkommen:

String piano - Wikipedia, the free encyclopedia

Zitat daraus:

Although few composers other than Cowell have used the term "string piano" to describe their use of the piano strings (George Crumb, for instance, refers to the "resources of the 'extended piano'"[4]), such techniques were increasingly called upon during the second half of the 20th century, eventually becoming part of the general vocabulary of contemporary pianistic writing and performance. Many composers have used such "inside-the-piano" techniques sporadically, as special effects; a few have made more substantial use of them, such as Crumb (e.g., Makrokosmos, vols. 1 and 2 [1972; 1973]), Halim El-Dabh, Sofia Gubaidulina (e.g., Dancer on a Tightrope [1993]), Mauricio Kagel (e.g., Trio in drei Sätzen [1984–85]), Carl Orff (e.g., Antigonæ [1949]), Karlheinz Stockhausen (e.g., Klavierstücke XII–XIV [1979–84]), Toru Takemitsu (e.g., Corona for Pianists [1962]), and David Tudor. Stephen Scott uses string piano techniques exclusively.

In free improvised music circles, Keith Tippett is renowned for his inventive use of inside-the-piano techniques. Although, like Cage, he places objects inside the piano, Tippett states that he does not "prepare" the piano, as the objects he utilizes are allowed to move about, creating a greater unpredictability in his work.

Aber auch da müsstest Du schauen, was es so gibt, und wie schwierig das ist. Empfehle auch, noch zu warten, vielleicht weiß ja einer hier ein mittelschweres solches Stück, das er selbst gespielt oder wenigstens evtl. gehört hat.

LG, Olli !
 
Hallo snowdrop,

schau Dir mal bei YT Black Earth von Fazil Say an, gibt es als Noten vom Schottverlag, das könnte gemäß Deiner Beschreibung was für Dich sein.

LG
Christian
 
Wie kann man nur seinem Flügel "Böses" antun. Beim Gedanken daran was den Saiten widerfährt wenn man sie mit bloßen Händen berührt ist mir gar nicht wohl zumute. Und gerade auf der Bühne... z.B. Fazıl Say... mit schwitzigen Fingern... :shock:
 
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Wie kann man nur seinem Flügel "Böses" antun. Beim Gedanken daran was den Saiten widerfährt wenn man sie mit bloßen Händen berührt ist mir gar nicht wohl zumute. Und gerade auf der Bühne... z.B. Fazıl Say... mit schwitzigen Fingern... :shock:

Ich hab das in Berlin mal bei einem S&S B erleben müssen daß das Instrument für derartige Mißhandlungen als Opfer auserkoren wurde - die Saiten waren natürlich hin und sahen grauenvoll aus. Was kommt als nächstes? Salpetersäure in den Flügel schütten um das almähliche bersten der Saiten zu genießen?
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Viele Grüße

Styx
 
Hi Marlene und Styx ;)

[...]Beim Gedanken daran was den Saiten widerfährt wenn man sie mit bloßen Händen berührt ist mir gar nicht wohl zumute.

..Und stellt Euch erstmal eine stradivari oder guarneri-Geige vor ! ;)

Leiden die Saiten da nicht auch ? ;)

Bzw.: joah, ist mir schon klar, dass Saiten beim Klavier vielleicht teurer sind, aber...sind die bei den genannten Geigen nicht auch ziemlich kostspielig ? Und die werden ja zumindest meistens mit der Hand betätigt ( und nat. mit dem Bogen ), manchmal sogar mit zwei Händen.

LG, Olli !
 
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sind die bei den genannten Geigen nicht auch ziemlich kostspielig ?
Nein. Das sind Verschleißgegenstände, die ständig gewechselt werden, genau so wie das Rosshaar eines 20.000-Dollar-Bogens. Geigensaiten haben wenig gemeinsam mit Klaviersaiten.
Wenn Du Dir eine Stradivari zusenden lässt, erhälst Du die vermutlich ohne Saiten.
 
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Bzw.: joah, ist mir schon klar, dass Saiten beim Klavier vielleicht teurer sind, aber...sind die bei den genannten Geigen nicht auch ziemlich kostspielig ?

Nöö, teurer sind die Klaviersaiten mit Sicherheit ned (ich stell mir gerade vor ein Klavier wird mit Katzendärmen bezogen :shock: )

Bei Streich und Zupfinstrumenten haben die Saiten eine völlig andere Konsistenz, in der Regel ist es Darm oder Kunststoff...klar kommen auch Metallsaiten zum Einsatz, welche dann allerdings wesentlich reißfreudiger sind.

Viele Grüße

Styx
 

Eben, das Klavier ist ein Tasteninstrument und wenn man den Klang von perkussierten oder gezupften Klaviersaiten erzeugen möchte, was vermutlich mit einer Harfe (siehe Andreas Vollenweider) aber sicherlich elektronisch möglich ist, finde ich das besser als einen Flügel seines Zweckes zu entfremden.

Es steht jedem frei es mit seinem eigenen Flügel zu machen aber wenn Konzertflügel dafür missbraucht werden finde ich das nicht nett.
 
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Rehi Marlene ;)

japp, kann ich schon verstehen..aber Fazils Stück klingt trotzdem geil, find ich ;)

@ Peter: Aach wer lässt sich denn ne Stradivari schicken ... STAINER sag ich, STAINER ;) ...
Hab ja auch sone alte Krückengeige unten im Keller, hatte ich ja mal kurz berichtet, und hab echt Bock, son Schild anzufertigen: "Jacobus Stainer, Absam, 1659" oder so, muss aber genial und uralt aussehen, und dann reinkleben *ggg* :D

Fällt bestimmt nicht auf...

@ Klaviersaiten: Also ich würds wie gesagt auch nicht so gern machen, im Flügel herumfummeln. Beim Klavier auch nicht. Gegenstände find ich auch nicht so witzig in Flügeln, und beim Klavier geht das glaub ich eh schlecht.

LG, Olli !
 
Zitat von sauter-pianos.de:
Zeitgenössische Kompositionen schreiben beim Spiel eines Konzertflügels neben dem Anschlagen der Tasten oft auch Zugriffe auf die Saiten vor. Sauter hat deshalb für Omega 220 ein Zusatzregister entwickelt, das durch farbige Markierungen (Registerlinien) wichtiger Teilungspunkte auf dem Resonanzboden das sofortige Auffinden der entsprechenden Stelle auf einer Saite ermöglicht. Dies schafft die Voraussetzung für einen schnellen Wechsel zwischen Tasten und Saiten. Zusätzlich erleichtern Dämpfer, die entsprechend den Tasten schwarz bzw. weiß markiert sind, die Orientierung innerhalb der zahlreichen Saiten.
Sauter Pianos (Flügel & Klaviere :: Flügel :: Classic-Line :: Omega 220)

Grüße

Toni
 
Hi Olli,

endlich haben wir mal wieder was zu bequatschen – ich hatte schon Entzugserscheinungen... :D ;)

aber Fazils Stück klingt trotzdem geil, find ich

Es klingt mystisch, besonders bei einem seiner Stück das mir dazu eingefallen ist. Zum Schutze des Flügels verrate ich es aber nicht ;). Ich habe das auch mal live vom „Gershwin Piano Quartet“ gehört – das hat was.

Aber:

Also ich würds wie gesagt auch nicht so gern machen, im Flügel herumfummeln.

Drin herumfummeln können die Klavierbauer und ich fummele lieber an den Tasten ;)
 
Hi Olli,

endlich haben wir mal wieder was zu bequatschen – ich hatte schon Entzugserscheinungen... :D

- LMG => lässiges Gesicht mach - :D : Verständlich, Mar, verständlich...:D

hee, kennste ein gemeines indisches Instrument, das vom Meistern wie etwa Ravi Shankar oder seiner attr. Tochter gespielt wird, unendlich viele Saiten hat und so klingen kann, wie das Klavier bei Fazils Stück, oder auch, wie wenn man Klaviersaiten ( mit der Hand / Fingernägeln ) oder Harfensaiten spielt ? Es heißt SITAR, dieses Instrument, und wenn Du bei YT schaust, such nach Ravi Shankar, ( der kannte auch Menuhin und dieser ihn.. . Schlechter als Yehudi war Shankar vergleichsweise sicher nicht...) oder auch nach seiner Tochter. Die findeste sofort. Anoushka oder so heißt sie - sie taucht aber auf jeden Fall auf, bei vielen Vids !

Kannst ja mal checken ;)

LG, Olli !
 
Olli, da brauch ich nix checken, Sitar und Shankar sind mir bekannt :). Aber der Klang bei Fazıl Say ist anders. Wie dem auch sei - es gibt bestimmt einige Instrumente die diesen Klang auch hervorbringen können bei entsprechend geschickten Fingern und Händen. Und die armen Flügel bleiben verschont.
 
... STAINER sag ich, STAINER ;) ...
Hab ja auch sone alte Krückengeige unten im Keller, hatte ich ja mal kurz berichtet, und hab echt Bock, son Schild anzufertigen: "Jacobus Stainer, Absam, 1659" oder so...
Ich hab so eine, hat mein Vater nach dem ersten Weltkrieg irgendwo von einem Russen gekauft. Der Zettel drin ist lesbar. Pech nur, daß der Fälscher zu der Zeit nicht wußte, wie die Signatur wirklich aussieht, was heute dank Internet kein Thema ist. Fälschen war früher nichts Besonderes und üblich.

Gruß
Manfred
 
Hi Manfred,

aber selbst die Fälschung, die Du besitzt, ist doch interessant ! und...die Zettel sahen ja - meines Wissens - auch nicht alle 100 % gleich aus.. ? Wie nun, wenn sie DOCH echt ist ? Haste mal checken lassen ??

Is ja echt geil..Du hast echt eine mit sonem Zettel ( egal ob echt oder falsch )...! Cool.

LG, Olli !!
 
Ich sehe z.B. das in die Saiten greifen nicht als Entweihung oder gar Vergewaltigung eines Flügels. Ich habe schon tolle Konzerte gesehen (z.B. von Aki Takase) wo das praktiziert wurde und wirklich wunderbare Klangerlebnisse entstanden sind. Hier wurden ja auch schon entsprechende tolle Videos z.B. von Hiromi Uehara gepostet. Es ist nicht nur eine "Unart" von einigen Jazzmusikern sondern auch Bestandteil von Werken moderner Komponisten. Hassen die alle ihre Instrumente und wollen sie die zerstören? Oder hält ein Flügel das aus? Ich tendiere zu letzterem.
 

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