also erst mal,schön wieder mal Liszt von dir zu hören!
"technische Stabilität" ist für mich ein etwas schwer zu deutender Ausdruck,eher verstehe ich,was du später schreibst,"manchmal klappt's-manchmal nicht".Das ist schon recht klar, dass da ein Problem vorliegt,obwohl ich mir nicht anmaße, hier großartig Tips rausposaunen zu müssen/können/dürfen ;) was du bei dem konkreten Stück wo,wie,was anders machen sollst ,ob da irgendwo ein Fingersatz zu ändern wäre etc,müssen dir die Spezialisten hier sagen,dazu bin ich nicht berufen.
Typisch auch die von dir beschrieben Verkrampfung beim Vorspiel.
Habe ja ein ähnliches Problem bei einer anderen Liszt Etude gehabt und hier beschrieben(da kamen dann ja noch etliche andere erschwerende Faktoren dazu)
Mein Plan ist seit diesem eher unguten Vorspiel-Erlebnis bei dieser Art von Literatur, dem eigenen Sicherheitsgefühl noch viel mehr zu mißtrauen.So was wie "manchmal klappt's,manchmal nicht" ist für keine Passage in einem schwierigen Werk akzeptabel,wenn das vorgetragen werden soll,dann klappt's nämlich 1000%ig nicht und deswegen ist man so verspannt,weil man es ja vorweg nimmt,dass man in Probleme rein rudert.
Klingt ja sooo simpel diese Binsenweisheit,trotzdem habe auch ich wieder mal den Fehler begangen, den alten Leitsatz zu mißachten:bevor du das Stück zu Hause nicht 10x absolut sicher und fehlerfrei hinkriegst,wird nichts mit vorspielen.
Habe das nach dem letzten von mir geschilderten Erlebnis mal durchprobiert:einfachere Sachen (bei denen ich beim Vorspiel nicht nervös bin) durchgespielt, mehrere Durchgänge,kein Fehler(mal eine Taste nicht sauber erwischen zähle ich da nicht),dann campanella mehrere Durchgänge und da war's dann klar: wirklich geklappt hat das vielleicht einmal von 5,sonst gab es immer irgendwo eine Unsicherheit,eine Unsauberkeit,kleine Schlamperei da , kleine dort,die zu korrigieren war,da ein Sprung daneben-knapp aber doch-(bei dem Stückchen ja besonders einladend...) (apropos: wie ist es mit deiner Glöckchen- Interpretation weiter gegangen?hast ja mal ne Übe-session hier gepostet)
Seither versuche ich das Werk halt zu vertiefen,Bewegungsabläufe langsam zu analysieren,generell wieder zurück zu wesentlich langsamerem Tempo und hin zu mehr Schwergewicht auf Interpretation,denn die Hüpferei alleine üben ist weder sehr produktiv noch kurzweilig noch sinnvoll.
Da bin ich eigentlich bei dem,was mir am meisten auffiel bei deiner Einspielung:gerade der Gnomenreigen ist ein äußerst gespenstisches Stück,ein Flirren und Flackern am Moor,lauter Irrlichter,dieses Unheimliche muss rüber kommen!!,tut's aber momentan nicht.
Also wie gesagt,ich maße mir nicht an, hier den Lehrer zu geben,sag nur wie ich es angehen würde:Ich würde in langsamem Tempo mich nur mehr und ausschließlich auf die Interpretation konzentrieren,das gespenstische in jeder Ecke,jedem Takt rausarbeiten,alles in viel langsamerem Tempo,denn das Werk schnell runter zu nudeln ist ja ohnehin sinnlos,außer man betrachtet es als Geläufigkeitstraining,aber das können andere sicher viel schneller.
Die Sache mit der Armhaltung die du angesprochen hast,sollte sich dann entweder von selbst ergeben,durch den Fluß der Bewegung,oder kann gezielt überlegt werden,wenn da was ecken sollte.
Und wenn alle Stricke reißen,muss man das Stück halt ein paar Monate weg legen,und später noch mal angehen.
Vielleicht hift's dir ein wenig.
lG