Gewissenskonflikt

klanglich richtig was bringen tut allerdings immer noch üben, ein hilfreicher lehrer und die ausbildung von geschmack und musikauswahl. bei aller liebe zum schönen objekt. :p
 
Nee, Fab, bei gleicher Spielfähigkeit reißt ein gutes Instrument ne Menge raus. Spiele ich (gerade passiert) BWV 974 auf dem Kleinklavier des Schwiegerpapas, so ist das "erträglich" - am Flügel wirds schön - und am V-125 wird es herrlich (für mich). Da liegen Welten dazwischen. Und DIE kannst Du mit Üben allein nicht kompensieren. Zumal der Spieler ja immer der gleiche ist - egal ob er nun viel geübt hat oder nicht - am besseren Instrument wirds immer besser klingen (sofern das Instrument "beherrschbar" ist).
 
schon, macht ja auch spaß.

nur, jetzt mal als beispiel, mein hamburger jazzlehrer klang auch an nem alten digitalpiano tierisch. einfach weil er das wollte und konnte. der musikalische wille ist stärker als die materie (-8

wenn jemand anfänger ist und yiruma mag, fein, super-flügel sei auch gegönnt, sehr musikalisch wirds halt trotzdem erstmal nicht klingen. da find ich jetzt das philosophieren über mögliche unterschiede O-flügel versus B-flügel doch schon etwas überraschend.

wenn ich zb zeit und energie hätte, täglich ne stunde effektiv zu üben und das ein jahr, auf nem kleinen gebrauchten kawai flügel für ca. euro 5000, dann würde das weit mehr ausmachen, als wenn ich mir in dem jahr nen steinway herbeimalocht hab.
 
wenn jemand anfänger ist und yiruma mag, fein, super-flügel sei auch gegönnt, sehr musikalisch wirds halt trotzdem erstmal nicht klingen.

Also 7 Jahre Orgel (als Kind) und 3 Jahre Klavier (wie dem Vorstellungsfaden von Tara zu entnehmen ist) - das empfinde ich nicht mehr unbedingt so sehr als "Anfänger".


Zur Zeit spiele ich mehr verträumte Stücke (Enya, Yiruma, Hallelujah, meditative Musik) aber ich kann nicht sagen, wohin mich meine musikalische Reise führen wird.

Eben... das kann doch noch spannend werden!

Lg, Nessie
 
7. Wenn Geld "sekundär" ist, dann mach mit Deinem Mann einen Ausflug nach Bayreuth. Melde Dich bei Udo Steingraeber an und spiele den A-170*** in der Phoenix-Version. Für Deinen Mann: Es gibt kaum gebrauchte Steingraeber auf dem Markt. Was hat das zu bedeuten ... (In den USA rangiert Steingraeber mit Fazioli auf Platz 1, weit vor S&S)
*** Ich mag keine kleinen Flügel. Den A-170 (mit Agraffen) jedoch würde ich sofort kaufen. Je nach Ausstattung 50 K aufwärts... ;-(

Ich kenne den Flügel ebenfalls und finde ihn ok, aber mehr nicht.
Tara hat ja im ersten Post schon verkündet welcher Fügel sie umgehauen hat: ein Bösendorfer 170 - und der ist das genaue Gegenteil von dem Steingraeber.
 
Und, lieber Kristian, neugierige Frage: welches Preisschild hing zum Schluß dran?

Grüße,

Friedrich

Lieber Friedrich,

das konnte ich leider nicht erkennen. Das Schild, das vom Schaufenster aus zu sehen war zeigte nur den Listenpreis. Das sind ca. 50k (Grundpreis 170) + ca. 12k Phoenix + ca. 10k Half-Blow Pedal. Für einen 170er Flügel ist das eine beachtliche Summe. Vor einiger Zeit meine ich mal 58 Riesen als Sonderangebot gelesen zu haben. Sicherlich ist dieser Flügel sehr gut, aber in dem Preissegment lässt sich vieles sehr Gutes finden.

Grüße,
Kristian
 
Tara hat ja im ersten Post schon verkündet welcher Fügel sie umgehauen hat: ein Bösendorfer 170 - und der ist das genaue Gegenteil von dem Steingraeber.
Du meinst, der Bösi ist sch ...? ;-)

Mal im Ernst: Beschreib doch mal den Bösendorfer und den Steingräber. Das würde mich wirklich interessieren (nein, ich will Dich nicht vorführen!!!) Und wenn der Steingraber nur "gut " ist, welche ca 170er sind dann Deiner Meinung nach wirklich "besonders"?
 
Vor einiger Zeit meine ich mal 58 Riesen als Sonderangebot gelesen zu haben. Sicherlich ist dieser Flügel sehr gut, aber in dem Preissegment lässt sich vieles sehr Gutes finden.

Lieber Kristian,

bei meinem letzten Besuch war er tatsächlich für 58.300, Barzahlung. Im Gegensatz zu Klavierbauermeister muß ich tatsächlich sagen, daß das der beste "kleine" Flügel war, den ich je ausprobiert habe, und es ging ja nicht nur mir so (;)). Aber ich bin doch auch ins Grübeln gekommen, ob er wirklich doppelt so gut ist, wie ein gleich großer Förster ...

Schöne Grüße,

Friedrich
 
Liebe Tara,


ja, ich würde mich auch freuen, daß Du Dir einen Flügel gönnen darfst, aber deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben ist unnötig. Wenn Du einen Flügel für einen akzeptablen Preis gebraucht kaufst, wird dieser den Wert bestimmt auch gut halten, auch wenn Abnutzung dann auf Dauer einen Wertverlust mit sich bringt. Dein Herzensgewinn wird Dich dafür umso mehr belohnen,egal ob Profi oder Laie.

Ich bin seit einem Jahr großer Fan der alten Instrumente gebaut zwischen 1900 und 1920. Damals war eine warme, singende und mittige Klangvorstellung vorherschend. Dementsprechend wurden die Flügel diverser Firmen auch gebaut. Hab selbst nun einen Bechstein von 1903 und einen Blüthner von 1914. Einfach wundervoll diese Klänge. Bei Steinway kommt hinzu, daß man immer ca. 30-40% für den Namen bezahlt. Keine andere Klaviermarke ist so überteuert wie Steinway&Sons, und das merkt man auch bei den Gebrauchtpreosen. Sonst hätte ich vielleicht auch schon einen gekauft ;-) Ich würde mich schon noch etwas umschauen, gerade in der 1,85-2,20 Liga, event. den Steinway reservieren.
Die Größe hat nicht nur optische Belange, sondern auch klangliche. Ich selbst mag auch keine Flügel unter 1,85, weder optisch noch akustisch.
Gerade ab 1,85 wirds einfach interessant im Baß. Und mein Blüthner Modell 6 ist mit 1,94 ein wahres Baßwunder, und für Wohnungsaufstellung eigentlich der ideale Flügel. Wobei der Bechstein mit 2,20m auch herrliche Bässe hat. Ein alter Bechstein A oder B ist, gute Aufarbeitung vorausgesetzt ebenfalls ein wunderbare Wahl. Bösendorfer kenne ich die alten leider noch nicht.

Also, viel Spaß bei der Qual der Wahl.

Viele Grüsse

Rolleum
 

Mensch Rolleum, da haben wir beide den gleichen Berliner zu Hause! Meiner ist auch 220 und Baujahr 1903. Wie kommst Du mit dem zurecht? Ich finde den klasse, schöne Bässe, klarer Klang, super ausgewogen, schöne Höhe bis zum c. Nicht zu hart und keinesfalls schreiend, angenehm leicht im Anschlag. Wie sind deine Erfahrungen?
 
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem schönen Bechstein. Leider sind meine Saiten schon sehr alt, sodaß das Funkeln der Bässe bzw. die Obertöne nicht so richtig rauskommen, wenn ichs mal mit einem generalüberholten vergleiche. Die Mechanik ist richtig gut und sauschnell, ich will nun versuchen, mit einem befreundeten Klavierstimmer den Anschlag etwas schwerer zu gestalten. Das ist aber in den Jahren üblich gewesen, je leichter desto besser. Wobei die Verbindung von Taste zur Mechanik so bleiben soll, da das diese schnelle Repetition ausmacht. Manche lassen auf Pilote umbauen, halt ich nichst davon. Die Hammerköpfe musste ich nur sehr oft stechen, da diese nach dem Abziehendoch sehr hart waren. Dagegen ist der Blüthner an sich schon recht weich im Ton, und weiteres Stechen würde ihn total matschig machen. So spare ich darauf, das Innenleben mal komplett machen zu lassen. Ausspänen, Stimmstockarbeiten , Gußrahmen raus, neuer Saitenbezug. Ach, dann wird der richtig genial sein :-) Hast Du grad noch einen thread aufgemacht von wegen historische Bechsteins ? Das Modell 4 finde ich wirklich klasse, kann locker mit dem Bechstein C, der danach kam , mithalten.
 
Sorry, dass ich mich eine ganze Zeit nicht gemeldet habe. Es war eine sehr chaotische Woche und daher kam ich erst jetzt in Ruhe an den PC.

Ich werde mal kurz Zwischenbericht abgeben.

Ich war heute nochmals mit meinem Mann die beiden Steinway´s anschauen bzw. anhören. Aber es war mir eigentlich schon davor klar, dass es keiner sein wird. Immer wenn ich an sie dachte kam keine Resonanz, nichts kribbelte im Bauch. Zur Sicherheit sind wir nochmals hin und es hat sich bestätigt - keine der Steinway-Saiten hat meine innere Saite zum klingen gebracht, daher werde ich weiter warten und suchen. Wenn der B-Flügel fertig ist, werde ich wieder informiert.

Apropos suchen, ganz in meiner Nähe steht ein Bösi 214 zum Verkauf. Leider spielt er in einer preislichen Liga, die ich nicht ausgeben wollte. Ich habe mit dem Verkäufer telefoniert und nächste Woche werde ich ihn mir anschauen und auch spielen. Vielleicht renne ich einem Ideal nach, dass sich zwischenzeitlich auch verändert hat. Ich merke auch immer mehr, dass mir nicht nur ein lyrischer Flügel gefällt, sondern das ich auch gerne eine schöne aber warme Brillanz suche. Freue mich aber schon darauf.

@fisherman

4. Je mehr Flügel Du anspielst, desto sicherer wirst Du

Ja, das merke ich gerade (und fange an mich darüber zu freuen, dass ich immer mehr erkenne). Der eine O-Flügel wurde gestern nochmals etwas nachgearbeitet und ich habe es heute gleich gehört. Das wäre mir vor ein paar Monaten nicht aufgefallen.

5. Wenn Dein KL Deinen Kawai toll findet, ist er vielleicht nicht der richtige Berater? (Genau das, was Du beschreibst, stört mich auch an K.)

Heute war er wieder zum Unterricht da und er stimmt mir zwischenzeitlich auch zu und kann es verstehen. Aber ob er der richtige Berater ist, darüber bin ich mir auch nicht ganz sicher. Aber sein eigenes Klavier ist ein Steingräber und in den Pfingstferien werde ich das gute Stück kennen lernen. Er meint auch, dass ein Steingräber ganz gut zu mir passen würde. Er hätte die warme Bilanz die ich suche.

Aber es ist wirklich schwer einen Steingräber Flügel zu finden. Ich habe mal gegooglet und die Ausbeute war mikroskopisch klein - Klaviere finden sich viel leichter.

7. Wenn Geld "sekundär" ist, dann mach mit Deinem Mann einen Ausflug nach Bayreuth. Melde Dich bei Udo Steingraeber an und spiele den A-170*** in der Phoenix-Version. Für Deinen Mann: Es gibt kaum gebrauchte Steingraeber auf dem Markt. Was hat das zu bedeuten ... (In den USA rangiert Steingraeber mit Fazioli auf Platz 1, weit vor S&S)

Nein, leider ist das Geld nicht "sekundär". Sicherlich nagen wir nicht am Hungertuch, aber locker schütteln wir es nicht aus den Rippen, daher wäre meine Grenze zw. 30-39.000€.

wenn jemand anfänger ist und yiruma mag, fein, super-flügel sei auch gegönnt, sehr musikalisch wirds halt trotzdem erstmal nicht klingen. da find ich jetzt das philosophieren über mögliche unterschiede O-flügel versus B-flügel doch schon etwas überraschend.

wenn ich zb zeit und energie hätte, täglich ne stunde effektiv zu üben und das ein jahr, auf nem kleinen gebrauchten kawai flügel für ca. euro 5000, dann würde das weit mehr ausmachen, als wenn ich mir in dem jahr nen steinway herbeimalocht hab.

... das ist ja auch genau mein Gewissenskonflikt gewesen ;) aber ich mag auch noch mehr als Yiruma ;)

Aber mein Kawai war von Anfang an eine Art "Notlösung" (damit ich überhaupt üben kann) mit der ich ganz gut leben konnte. Aber eins ist auch klar: wenn man übt und sich wirklich ständig über die untere Lage ärgert, dann macht das nicht wirklich Spaß. Da wird dann auch meine geliebte Mondscheinsonate irgendwann beim Üben zur Horror Night.
Der Kawai wird auch noch weiter an Wert verlieren und daher hätte ich ihn gerne bald wieder abgegeben, solange ich noch etwas für ihn bekomme. In der oberen Lage ist er aber sehr schön und seine Stimmung hält er einfach super.

So, meine Suche geht weiter aber mein Horizont in Bezug auf die Hersteller hat sich wieder erweitert. Nochmals Danke für Eure Impulse! Ich werde weiter berichten.
 
Flügelsuche

Hallo Tara,

Mensch, das ist doch ein tolles Budget für einen Flügel. Du wirst bestimmt was schönes finden. Genieße das auch, daß Du die Möglichkeit hast, was auswählen zu dürfen, und scheue nicht davor zurück, vielleicht auch mal 1-2h Fahrt in Kauf zu nehmen für einen Flügel anzuspielen. Vielleicht findest Du auch einen gebrauchten Bösendorfer 225, oder einen wundervollen alten Bechstein, oder einen Blüthner Modell 6 (gibts komplett gemacht schon ab 17.000 Euro ) oder Modell 4, am besten generalüberholt und aus den 10-20ger Jahren.
Die Kawais sind m.E. etwas unflexibel im Ton, man kann nicht so gut drauf "singen". Da ist mein Yamaha C7 nach Jahren von intensiver Einspielarbeit besser.

Also, dann weiterhin frohe Gedanken dabei, und wie gesagt, lass Dich deswegen nicht stressen, sondern im Gegenteil, freue Dich Deines Lebens, daß Du so ne Sahneschnitte Dir gönnen darfst ;-)

Viele Grüsse

Rolleum

PS: Habe die Firma Ibach ganz vergessen. Wunderbare Instrumente (F2 bzw.F3), aber da Du ja, so wie ich Dich verstanden hab, nicht auf Steinway Sound stehst (und die gehen eben in die Richtung klar und direkt ), hab ich das mal unterschlagen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Guten Morgen,

hat jemand schon einmal einen Bösendorfer 214 gespielt und gibt es zu diesem Flügel Erfahrungswerte?

Liebe Grüße
Tara
 

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