Danke für eure Glückwünsche und für die Posts mit beratenden Antworten. Und danke auch an diejenigen, die einfach mal ihre Gedanken für sich behalten haben, weil sie die Fakten gar nicht kennen. Oder auch einfach nicht wie die Überzahl hier zu unfassbaren Unterstellungen neigen.
Ich finde es allerdings bemerkenswert, dass manche zu wissen scheinen, was die frischgebackene Mutter jetzt will, denkt und fühlt und das entsprechend bewerten.
Ich weiß es nicht, deshalb habe ich mich nicht dazu geäußert und werde es auch weiterhin nicht tun. Gar nicht mal aus dem Grund, solidarisch sein zu wollen, sondern weil ich denke, dass es mir nicht zusteht, über etwas zu urteilen, worüber ich nicht mal 5% weiß.
DANKE! (Leider das letzte ernstgemeinte „Danke“ in diesem Post.)
Da leider nicht alle so denken, fühle ich mich jetzt von vielen angegriffen, als dumme, unreife, schlechte Mutter hingestellt und genötigt doch noch mal was dazu zu schreiben. Das wollte ich eigentlich verhindern, weil ich diese Zeit die jetzt für's Ärgern und Schreiben draufgeht lieber meinem wundervollen Kind gewidmet hätte. An dieser Stelle also schon mal vielen Dank dafür!
Ich habe eingangs nichts davon geschrieben dass ich dem Kind seit es auf der Welt ist jeden Tag 5 Stunden Klavierüben, wöchentlich 2 Bandproben und jedes Wochenende 2 Gigs auf die Ohren gehauen habe. Außer 2x 10 Min. Klavier vorspielen um zu sehen, wie das Kind überhaupt reagiert, ist überhaupt NICHTS davon passiert was mir hier unterstellt wird und ich damit als unmöglich dargestellt werde. Und war ohne Lösung (oder, wenn es wirklich keine gibt, Unterlassen des Ganzen) auch gar nicht geplant.
Schön, dass mir einfach unterstellt wird, dass ich einfach nur meinem Hobby frönen will. Schon mal daran gedacht dass es auch Berufsmusiker gibt? Klavierspielen, Unterrichten, Bandproben und Auftritte sind mein Beruf! Jaaa, es gibt LEIDER Leute wie mich, die als Kleinunternehmer selbstständig (also SELBST und STÄNDIG) ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Wohnung, Essen, Klamotten etc. wollen bezahlt werden.
Das Kind wird so lange wie möglich voll gestillt, weil das nun mal die beste Ernährung ist – also kann es nicht mal eben bei Oma, Opa & Co „geparkt“ werden. Nicht mal beim Papa, der sogar mit uns zusammen wohnt. Doofer Papa, kann nicht mal das Kind stillen, strengt sich wohl nicht genug an!
Außerdem arbeiten die alle auch, teils im Schichtdienst, und haben selbst was zu tun, was ihr gutes Recht ist!
Es gibt schon genug Einbußen durch die paar Monate Pause im Mutterschutz, weil viele dafür kein Verständnis haben oder einfach nicht warten möchten. Und stellt euch mal vor – das bisschen Geld was mein Job so abwirft bekomme ich im Mutterschutz nicht zu 100% weiter wie das bei Angestellten der Fall ist.
Anstatt Menschen die Freude am Klavierspielen zu vermitteln und sie am Instrument voranzubringen oder den Spaß auf Konzerten zu ermöglichen (was ich übrigens sehr gut kann und sehr gerne tue!) hätte ich mich wohl mal doch besser für den Kassiererjob im Supermarkt entschieden, dann hätte ich jetzt weniger Probleme. (Ich greife hiermit übrigens niemanden an, der als Kassierer/in arbeitet, bevor hier gleich die nächste Diskussion losgetreten wird)
Wie bitte schön soll ich also das Arbeiten/am Ball bleiben einfach mal sein lassen? Schüler und Auftraggeber warten nicht auf mich, bis ich das Kind mal längere Zeit irgendwo abgeben kann, was ich zudem auch so wenig wie möglich machen möchte, sonst wäre meine Ausgangsfrage übrigens auch überflüssig gewesen! Aber ich werde hier ja als so doof hingestellt dass ich auf sowas selbst gar nicht komme.
Ich bin fassungslos dass man mich für so dumm hält ein Baby mit in den Bandproberaum zu nehmen.
Unser Proberaum ist im Keller unseres Hauses. Da könnte das Baby einfach in seinem eigenen Bettchen weiterschlummern - das übrigens oben in der Wohnung steht wo es nicht zu laut ist -, Babyphone mit Anzeige auf der man sieht ob es schreit (weil man es nicht hören kann) könnte man dann mit runternehmen und wenn es schreit könnte ich einfach die anderen weiterproben lassen, nach oben gehen, stillen, wickeln, betüdeln bis es wieder zufrieden ist. Notfalls die halbe Probe. Oder ich mache es so wie ihr mir unterstellt – das Baby einfach mit in den Proberaum nehmen!
Es geht um Gigs, wo das Kind irgendwo in Bühnennähe (wo es deutlich leiser ist als auf der Bühne, aber eben immer noch zu laut für Kinderohren) betreut werden kann, damit ich in den Pausen zum Stillen, Beruhigen oder im Notfall auch zwischendurch einfach schnell bei ihm bin. Oder besser: Ich nehme das Kind einfach mit auf die Bühne, Bettchen neben die Keyboardburg, dann geht das alles noch schneller und besser!
Es kann echt nicht sein dass das wenn man hier ne Frage stellt das gleich so ausartet (und man in diesem Fall als schlechte, unreife Mutter dargestellt und total zerrissen wird).
Das habe ich in der Vergangenheit schon bei einfachen Fachfragen, die andere hier gestellt haben beobachten dürfen und mich u.a. aus diesem Grund habe ich mich schon mal länger aus dem Forum zurückgezogen. Und jetzt weiß ich auch wieder ganz genau, warum.
Das einzige was solche Situationen hervorrufen ist dann das Problem, dass sich niemand mehr traut etwas zu fragen und dann einfach alles so macht, wie er/sie meint. Und dann halt auch mal grundsätzlich falsch.
Wie konnte ich auch nur so dumm sein hier eine Frage zu stellen und nicht einfach irgend einen Quatsch zu machen von dem ich meine, dass er richtig ist, ohne Nachzudenken. Wie konnte ich nur!
Alles in allem tut es mir sehr leid, dass ich mir um das Gehör meines Kindes und den Vorteil, den es durch möglichst viel Zusammensein mit seiner Mutter und das Musik hören hätte Gedanken mache und es nicht einfach pausenlos ohne Schutz jedem möglichen Lärm aussetze während ich einen angepassten Gehörschutz trage.
Aufgepasst:
Ich würde meinem Kind gerne ERMÖGLICHEN, viel bei mir zu sein, lange gestillt zu werden und auch vom Musikhören weiterhin (also auch jetzt nach der Schwangerschaft) zu profitieren. Und ich würde mir gerne ermöglichen meinen alten Job weiter machen zu können. Den ich gerne mache. Den ich GUT mache. Mit dem ich im Großen und Ganzen zufrieden und oft auch glücklich bin. Vielleicht hätte mein Kind ja gerne eine glückliche Mutter. Wer weiß...
Gruß,
Miss Emerson
PS: Wisst ihr übrigens was passiert ist als das Kind unzufrieden und nicht zu beruhigen war, ich es dann einfach mal mit ins Klavierzimmer genommen habe und es die Stücke live gehört hat die es aus der Schwangerschaft kennt (allen voran Klaviermachers „Strömungen“)? Es wurde ruhig und hat wach und aufmerksam zugehört. Und war zufrieden! Aber wenn es nach euch geht, lässt man sowas am besten sein, ist ja total schlecht für’s Kind.
Und übrigens ist Instrumentalunterricht total überflüssig, kann man alles mit YouTube-Videos lernen, das ist sogar noch umsonst.
Überhaupt sollte Musik verboten werden, erst recht für Kinder.