Für wen klatscht ihr bei Konzerten?

Für wen klatscht ihr bei Konzerten?


  • Umfrageteilnehmer
    218
K

keyla

Guest
hallo,

ich habe letztens ein Konzert gegeben und musste mich 3x verbeugen, was mir davor noch nie passiert ist.
allerdings bin ich der Meinung, dass nicht für mich geklatscht wurde sondern für Liszt, denn er hat immerhin die schwerste Arbeit geleistet und das Stück komponiert.

Ich jedenfalls klatsche nur besonders laut und lange, wenn mir ein Stück richtig gut gefallen hat und das ist doch zum größten Teil Verdinst des Komponisten!

Jedenfalls wollte ich jetzt einmal fragen, ob es noch jemanden gibt, der das auch so sieht wie ich
 
Das sind ja alles ganz rechtschaffene Gedanken und sehr wohlerzogen, aber ich klatsche nur für Anwesende.
 
sieht also doch so aus als wär ich da die absolute ausnahme...
... mal abwarten...
 
Also ich schließ mich da Wu Wei an - ich klatsche ausschließlich für den Votragenden, wenn er ein Stück gut interpretiert hat, denn der hat in dem Moment ja die Hauptarbeit geleistet. Jedes noch so gute und toll komponierte Stück verliert an Wert, wenn es von einem Pianisten schlecht gespielt wird.
 
Schwierig. Eigentlich für beide. Wenn mir eine Komposition überhaupt nicht gefallen hat, der Interpret es aber gut vorgetragen hat, dann klatsche ich eher aus Höflichkeit, als aus Begeisterung.
 
allerdings- aus Höflichkeit klatscht man auch oft ;)
es muss halt beides stimmen
... ich klatsche auch nicht besonders laut, wenn eine schöne komposition schlecht vorgetragen wurde
 
in seltenen Ausnahmen klatsche ich sogar für den lehrer- das ist dann allerdings wirklich situationsbedingt
letztens hat mein lehrer einen Schüler im 8. Unterrichtsjahr endlich dazu bewegt zu üben und Für Luise zu spielen. die Interpretation war mehr als daneben aber da er es vorher noch nie auch nur ansatzweise fertig gebracht hatte ein Stück beim Klassenvorspiel vorzuspielen war ich schon sehr stolz auf meinen Lehrer....
 
Also, ich klatsche natürlich für den Vortragenden, aber bei Vorspielen oder in Anwesenheit des Lehrers auch für diesen, denn der hat auch eine Großteil Arbeit geleistet, indem er den Schüler soweit gebracht hat. Und schwitzen tut der Lehrer beim Spiel seines Schülers mindestens genauso!

Ich hab es allerdings auch schon fertiggebracht, gar nicht zu klatschen, wenn mir was nicht gefallen hat... aber nicht bei den Schülern, weil die ja noch lernen.

Klavirus
 
Aber Leute,
nun überlegt doch mal: Abgesehen von gewissen frenetischen Momenten, da man von Begeisterung übermann/fraut aufs Gestühl steigt, andere wahlweise in Ohnmacht fallen oder Slips und Büstenhalter auf die Bühne werfen, abgesehen also von diesen rational aus dem Ruder gelaufenen Situationen – welche Bedeutung hat denn das Applaudieren? Seine kommunikative Funktion besteht doch einfach darin, dem Dialogpartner ein mehr oder weniger positives Feedback zu liefern über die Wertschätzung der gebotenen Leistung.
Nur so wird der Empfänger normalerweise die Botschaft auch interpretieren und nicht anfangen zu rätseln, wieviel Prozent des Beifalls noch dem Komponisten, seinem Lehrer, seiner Mutter und noch für den Weltfrieden gespendet worden sind. (Lehrer und Mutter werden, so anwesend, ihren Anteil selbst kennen.)
 
Mein Applaus gilt dem Vortragenden, denn wie schon gesagt wurde, hat der gerade die Leistung erbracht. Wobei ich natürlich gestehen muss, dass mein Applaus vielleicht etwas magerer ausfällt, wenn ich mit dem Stück nicht viel anfangen kann :roll:
 
Muß WuWei zustimmen, der Vortragende hat in diesem Moment die Hauptarbeit geleistet und insgesamt am meisten Zeit investiert, danach kommt bei mir der Lehrer. :lol:
Ist aber ne interessante Frage, hab bisher nie darüber nachgedacht. :shock:
Allerdings soll es ja auch Leute geben, die der Mutter des Geburtstagskindes statt ihm selbst gratulieren, find ich auch nicht schlecht, so darf ich öfter als einmal im Jahr Glückwünsche entgegen nehmen :wink: :wink: :wink:
LG
Geli
 

Zitat von Wu Wei:
Aber Leute,
nun überlegt doch mal: Abgesehen von gewissen frenetischen Momenten, da man von Begeisterung übermann/fraut aufs Gestühl steigt, andere wahlweise in Ohnmacht fallen oder Slips und Büstenhalter auf die Bühne werfen, abgesehen also von diesen rational aus dem Ruder gelaufenen Situationen – welche Bedeutung hat denn das Applaudieren? Seine kommunikative Funktion besteht doch einfach darin, dem Dialogpartner ein mehr oder weniger positives Feedback zu liefern über die Wertschätzung der gebotenen Leistung.
Nur so wird der Empfänger normalerweise die Botschaft auch interpretieren und nicht anfangen zu rätsenl, wieviel Prozent des Beifalls noch dem Komponisten, seinem Lehrer, seiner Mutter und noch für den Weltfrieden gespendet worden sind. (Lehrer und Mutter werden, so anwesend, ihren Anteil selbst kennen.)
#]
stimmt auch wieder...
aber ich kann es nicht wirklich ändern- wenn jamand ein schweres stück was mir so gar nicht gefällt super vorspielt klatsche ich nicht so begeistert wie wenn ein einfacheres Stück welches mir super gefällt vorgespielt wird
 
Hallo Geli:
Beim letzten Null-Geburtstag meiner Frau habe ich auch der Mutter einenn Blumenstrauß gegeben, denn die werden meistens vergessen bei der Gratulation.

Beim Konzert applaudiere ich den Interpretierenden. Der Komponist hört es nicht, außer er ist auch anwesend.

Gruß Hartwig
 
Die Musik bedeutet nichts, wenn niemand sie hört. Also applaudiere ich primär für den/die Pianisten/in. Meinen positives Gefühl bezüglich der Komposition drücke ich nicht durch Applaus, sondern durch einen CD-Kauf aus ;-). Letztlich ist es aber die Kombination aus tollem Vortrag und tollem Stück, die einem den Serotonin-Rausch beschert, der zumindest die Intensität des Applauses bestimmt. In Gedanken bin ich dabei jedoch immer beim Vortragenden.
 
Dem Komponisten gebührt natürlich auch Lob, aber dem Pianisten mindestens genausoviel, wenn nicht gar mehr!

Denn Du bist es, der die Tradition und die Komposition weiterleben lässt!

Und das muss mal gesagt werden:
Danke, daß es euch gibt!!
 

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