Freies Klavierspielen

Ich arbeite aktuell mit Akkorden und deren Umkehrungen… was wäre der nächste Schritt eurer Meinung nach ?
Also ausser Noten lesen lernen?😁 (Danke, bei Zeiten geh ich es an -momentan interessiert und motiviert es mich einfach noch nicht)
Wollte mir den Online Kurs frei Klavierspielen von Daniel Hunziker holen. Kennt das jemand? Zu Gordon November Hab ich im Forum gelesen, er sagt mir als Typ nicht zu.. finde auch die Klavierspielen mit Melanie nett, dachte hol da noch den Kurs Improvisieren auf den schwarzen Tasten.
Meinungen dazu ? Danke für eure Feedbacks, das ist sehr spannend
Da gibt es ganz viele andere auch noch die Anfängerkurse anbieten. Hobby Piano, Probier Klavier- spiel einfach was. Da gehts komplett ohne Noten sondern nur nach Gehör.
FannyEngelhard bietet Tutorials an und benennt gleich die Noten mit Namen dabei.
Martins-Musik-Tutorial auch sehr gut für Musiktheorie.
Einfacher geht Notenlernen und Klavierspielen nicht.
Viel Spass dabei
 
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Freies Klavierspiel ohne Noten, aber mit Lehrer zu erlernen, ist nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll. Noten sind nur eine zusätzliche visuelle Darstellung der ebenso visuell wahrnehmbaren Klaviertasten und richten den Fokus viel zu sehr aufs Visuelle. Entscheidend ist doch die Verknüpfung von Klang und Tastenbild, also die Schulung des Gehörs. Und das Wahrnehmen und Erkennen von Strukturen wie Intervallen, Akkorden und Skalen sowie die Kenntnis der Stufen- bzw. Funktionstheorie und das Umsetzen von Akkordsymbolen. Das alles geht ohne Noten. Jazzpiano wird doch auch so gut wie ohne Noten unterrichtet. Einzige Ausnahme, bei der Noten tatsächlich Übersichtlichkeit schaffen können: das Verstehen von Skalen mithilfe des visuellen Vergleichens auf dem Notenpapier. Aber auch das ist ohne Noten möglich.
 
Mein Vater hat nie nach Noten gespielt. Einmal hören hat gereicht. Das war aber Akkordeon, ne andere Zeit und keine Klassik.
Er spielte die gängigen Schlager und die Leute tanzten gelegentlich danach.
Disko etc gab es damals nicht.
Ich spielte ihm mal was von Bob Dylan vom Radio vor und er konnte gleich mitspielen.
Noten konnte er lesen, aber das war ihm zu umständlich.
 
FannyEngelhard bietet Tutorials an und benennt gleich die Noten mit Namen dabei.
Martins-Musik-Tutorial auch sehr gut für Musiktheorie.
Einfacher geht Notenlernen und Klavierspielen nicht.
Danke, die kannte ich nicht. Das schau ich mir an. Ggf werde ich einfach nur mit Werbeanzeigen von Daniel Hunziker gespamt. Aber sein Angebot scheint mir nicht schlecht und ich hab auch mit seinen gratis Tutorials gearbeitet, konnte da gut folgen.
 
Mayapiano hat das Bedürfnis kreativ zu werden. Dieser Wunsch sollte meiner Meinung nach nicht im Keim erstickt werden. Mein verstorbener Mann und seine beiden Brüder können keine Note lesen, aber trotzdem beneidenswert Klavier und Gitarre spielen.
Danke, ja du hast mich total verstanden.
Es ist zb für mich nicht interessant, Stücke von anderen zu spielen. Ich möchte auch die Klassiker gar nicht angehen. Für mich ist es reizvoll, selbstständig nach Gefühl spielen können. Alles andere ist nicht das, was ich auf dem Klavier erreichen möchte und vom Niveau her bin ich nicht allzu ambitioniert. Daher frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt, dieses System mühselig zu lernen, wenn es mich sowieso nicht interessiert, ab Blatt / Noten zu spielen. Dass man gewisse Dinge verstehen muss, ist mir schon klar und Musiktheorie ist sicher immer gut als Basis. Nur weiss ich halt nicht, ob mich das Notenlesen weiterbringt, wenn ich ja gar nicht so spielen will.
 
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Für mich wäre es reizvoll, selbstständig nach Gefühl spielen können.
Dann tue es doch. Ich habe das als Kind genau so gemacht. Ohne Noten, ohne Lehrer, nur geklimpert. Nicht im Traum wäre ich auf die Idee gekommen, zu fragen, "wie man nach Gefühl spielen lernen kann". Das widerspricht sich selbst.
Nur weiss ich halt nicht, ob mich das Notenlesen weiterbringt, wenn ich ja gar nicht so spielen will.
:008:
Deine Gedanken kommen bei mir recht unausgegoren an. "Ich weiß nicht, ob mich Lesen weiterbringt, wenn ich gar nicht so sprechen will". Merkste selber oder?
 
:008:
Deine Gedanken kommen bei mir recht unausgegoren an. "Ich weiß nicht, ob mich Lesen weiterbringt, wenn ich gar nicht so sprechen will". Merkste selber oder?
Es war eine ernsthaft gemeinte Frage. Also ob mich das Notensystem und nach Noten spielen überhaupt weiterbringen wird, wenn ich ja sowieso nicht Klassiker spielen will, sondern frei spielen will. Weil in der Regel sagen ja alle, es gehört unbedingt dazu und ist die Basis von allem. Ich würd schon gern wirklich herausfinden, ob sich das lohnt oder ich meine Zeit und Energie anderweitig investieren kann, um weiterzukommen.
 
Wenn Du Dir Melodien, Harmonien und Arrangements von Stücken, die Du kennst und magst oder von eigenen Ideen, die Dir durch den Kopf gehen, ohne Notenkenntnis auf dem Klavier erarbeitet/zusammenpuzzelst, dann ist das zunächst sehr mühsam, aber auch sehr befriedigend. Je nach Fleiß und Talent dauert es dann wenige bis sehr viele Jahre, bis Du auf untersten bis höherem Niveau frei und intuitiv spielen kannst. Das kann funktionieren, mit oder ohne Lehrer (mit einem passenden Lehrer wirst Du deutlich schneller und besser vorwärts kommen). Viel Zeit und Fleiß brauchst Du definitiv dafür, Abkürzungen gibt es da (leider) nicht. Alle hier aufgeführten Beispiele haben das mit Sicherheit auch nicht über Nacht oder in weniger als ein paar Jahren gelernt. Ich wünsche viel Erfolg und Ausdauer!
 
das bringt dich aber sehr schnell an Grenzen, falls dir mal ein Leadsheet begegnen sollte...
Wenn @mayapiano einen Song lernen möchte, der sich nicht ohne Weiteres nach Gehör spielen lässt, wird sie sich das nach Noten schon erarbeiten und dann sicherlich Noten ganz nebenbei lernen, nämlich in der problemlösenden Anwendung. Die aktuelle Scheu vor Noten besteht vermutlich hauptsächlich in dem Gedanken, dass man ja auch nicht erstmal das Alphabet lernen möchte, um frei sprechen zu können.

So läuft doch mittlerweile auch der Musikunterricht in der Schule entsprechend einer zeitgemäßen Musikdidaktik: Musiktheorie wird nur in Verbindung mit der praktischen Anwendung eingeführt, nicht als Selbstzweck.
 
Falls du die Hunziker Kurse ausprobierst, würde mich deine Erfahrung damit interessieren. Gern dann was dazu posten...
 

@Felix Hack, kannst Du nicht noch was dazu sagen? Du kannst ja Noten lesen und nach Noten spielen. Wenn ich mich richtig erinnere, spielst und improvisierst Du aber frei, komponierst und schreibst Deine Kompositionen nicht auf?

Und @SternimMeer, spielst Du nicht seit Jahrzehnten ohne Noten nur nach Gehör? Wie ist Dir das so gut gelungen?
 
Falls du die Hunziker Kurse ausprobierst, würde mich deine Erfahrung damit interessieren. Gern dann was dazu posten...
Ok. Mal sehen. In meinem Verständnis wird das hier nicht so empfohlen... Ich denke sowas kann einem gute Anregungen geben, aber ein Lehrer ist sicher nochmal besser. Und auch teurer. Ich hab mit Gitarre zB wieder aufgehört, mir hatte der Unterricht so gar nicht zugesagt.. aber ja vermutlich muss man den richtigen Lehrer für sich finden und meine Recherche war mal vielversprechend und werde vermutlich nächstes Jahr angehen. Dachte halt auch, es bringt mich weiter, wenn ich bisschen mehr kann und mir so die Basics selbst erarbeite, wie Akkorde, Umkehrungen, wissen wo sind welche Tasten, alle Dur und Moll Griffe, flüssig wechseln können etc - dafür brauche ich keinen Lehrer. Das kann ich mit Fleiss auch selber.
 
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Spielen ohne Notenkenntnisse ist so lange klasse und unbedingt zu empfehlen, solange man nicht unzufrieden wird und mehr will.
Sich überhaupt nicht mit den genialen Werken der Menschheit zu beschäftigen, egal ob Jazz oder Klassik oder wasauchimmer lässt Dich allerdings im Kindergarten zurück.
Wenn Kinder malen, dann entstehen zunächst die Kopffüssler. Mit der Zeit und der Beobachtung erkennen sie, dass der Mensch noch aus anderen Körperteilen besteht. Geht man dann mal in ein Museum, sieht man Bilder, von denen man so fasziniert ist, dass man bestrebt ist, diese Klasse bei sich selbst auch zu erahnen.
Ohne dass wir schauen, was haben andere vor uns schon erfahren, kommen wir nicht weiter. Jeder Mensch müsste sich das Rad von Neuem erfinden.
Das ist völlig ok, wenn man nix lernen will.
Wenn Du @mayapiano weiterkommen möchtest - was ich aus Deinen Anfragen entnehme - , dann ist harte Arbeit angesagt.
Wie die aussieht, zeigt sich. Das kann über Noten gehen, oder rein über das Ohr. Es gibt genügend wunderbare blinde Musiker.
Wenn man nur den eigenen Gefühlen nachgeht, dann ist die Musik dem ersten Trommelerlebnis des Einjährigen mit Vaters Kochtöpfen nicht unähnlich.
Soll heißen:
Lernen wollen ohne Lernen zu wollen, geht nicht.
 
Der Organist Sietze de Vries über seinen Zugang zur Improvisation:

 
Spielen ohne Notenkenntnisse ist so lange klasse und unbedingt zu empfehlen, solange man nicht unzufrieden wird und mehr will.
Sich überhaupt nicht mit den genialen Werken der Menschheit zu beschäftigen, egal ob Jazz oder Klassik oder wasauchimmer lässt Dich allerdings im Kindergarten zurück.
Wenn Kinder malen, dann entstehen zunächst die Kopffüssler. Mit der Zeit und der Beobachtung erkennen sie, dass der Mensch noch aus anderen Körperteilen besteht. Geht man dann mal in ein Museum, sieht man Bilder, von denen man so fasziniert ist, dass man bestrebt ist, diese Klasse bei sich selbst auch zu erahnen.
Ohne dass wir schauen, was haben andere vor uns schon erfahren, kommen wir nicht weiter. Jeder Mensch müsste sich das Rad von Neuem erfinden.
Das ist völlig ok, wenn man nix lernen will.
Wenn Du [...] weiterkommen möchtest - was ich aus Deinen Anfragen entnehme - , dann ist harte Arbeit angesagt.
Wie die aussieht, zeigt sich. Das kann über Noten gehen, oder rein über das Ohr. Es gibt genügend wunderbare blinde Musiker.
Wenn man nur den eigenen Gefühlen nachgeht, dann ist die Musik dem ersten Trommelerlebnis des Einjährigen mit Vaters Kochtöpfen nicht unähnlich.
Soll heißen:
Lernen wollen ohne Lernen zu wollen, geht nicht.
Das Wort zum Jahresende! Der Text, vor allem der letzte Satz, sollte den "musikalischen Lebensregeln" von Robert Schumann beigefügt werden.
 
@cwtoons Medizinische Beratung durch Nicht-Mediziner in einem Medizinforum wird zurecht nicht ernstgenommen. Warum sollte das in einem Klavierforum anders sein? Einfach mal auf die hören, die Ahnung von der (Unterrichts)Materie haben.

Dieses Forum ist keine Toilette.
 
Da gebe ich Dir Recht. Deswegen versuche ich mich in ruhigem Ton zu äußern, friedlich, nach Möglichkeit ohne Rechtschreibfehler und ohne Kraftausdrücke. Das hat etwas mit Respekt zu tun.

Und wenn jemand erklärtermaßen auf niedrigem Niveau nur eigenes Material ohne Kenntnisse spielen möchte, dann wünsche ich ihm viel Freude dabei.

Und seinen Zuhörern natürlich auch.

CW
 

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