Frage zur Elise

  • Ersteller des Themas Tastensucher
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Eigentlich wollte ich nur eine Aussage zum Fingersatz haben. Die anderen Meinungen sind natürlich auch recht interessant :-).

P.S. Ich spiele die Elise trotzdem :bye:.

Gruß,
Tastensucher
 

Das ist gut so! :-)

Nach drei Monaten Keyboard-Unterricht fand mein erster KL es nicht falsch, dass ich die Elise lerne. Wie soll jemand, der zuvor noch nie eine Klaviertaste angefasst hat, das hinkriegen?!* Irgendwie ging es, den schnellen Teil deutlich langsamer gespielt, aber es war nicht schön. Deshalb, und weil sie derart verschandelt (Aufzug, Spieldosen, Supermarkt, Warteschlange der Service-Hotline, es wurde sogar ein Tango daraus gemacht) wird, kann ich sie kaum ertragen. Daher spielt sie zum Glück auch keiner meiner Gäste. Aber das Stück kann nichts dafür, was ihm alles angetan wird.

Wem sie gefällt, der soll sie spielen und sich daran erfreuen!
:super:

*Es hatte (neben einer völlig irren Tempoübung) sehr unangenehme Folgen, die meinen zweiten Klavierlehrer und mich lange beschäftigt und uns einiges an Geduld abverlangt haben.
 
Ja die gute Elise um sie richtig spielen, hat das Stück im mittlerem Teil auch so seine Tücken. In diesem Video wird erklärt wie die Melodie aus den Harmonien (Akkorde) entstanden sind und wie man sie richtig rhythmisch spielt. Es ist das Beste was ich über die Spielweise dieses Stückes gefunden habe. Wenn man dieses Video durchgearbeitet hat, dann hat man das Stück richtig verstanden.

@Marlene bitte schau dir das Video an, da änderst du sicher deine Meinung «Das Stück hat Beethoven nicht geschrieben». Die düsteren Akkorde in den Repetitionen eingeworfen sind für Beethoven typisch und das hat die Lehrerin in dem Video sehr gut erklärt. Sie hat sogar ein Bezug auf die 5te Symphonie gemacht. Abgesehen von den vielen Wiederholungen des Leithemas ist das kleine Stück recht raffiniert komponiert. Ich finde bei Mozart einige Stücke viel einfacher gestrickt z.B. die «Kleine Nachtmusik».


View: https://youtu.be/666TOt-JSoY
 
Zuletzt bearbeitet:
Was spielt das überhaupt für eine Rolle ob das Stück von Beethoven ist? Damit man als Amateur sagen kann dass man Beethoven spielt? BTW wenn man Stücke des sechs- und achtjährigen Mozart spielt ("leichte Originalstücke"), dann 'spielt man zwar Mozart', aber nicht wirklich.

Wenn einen die Spieldosenversionen so stören kann man ja versuchen eine eigene Interpretation zu finden. Z.B. finde ich die üblichen Metronomangaben viel zu schnell, man kann das Stück auch sehr langsam spielen ohne dass es an Schönheit verliert.
 
Hoffentlich wurde der Autograf wegen seiner autonymen Fälschung nicht Opfer eines Autodafés. Oder hat sich gar aus Scham in einem Anfall von Autoaggression vor ein Automobil geworfen und harrt nun seiner Autopsie.

Autoritäre Grüße,

Mick.
 

In diesem Fall JA, er hat die Elise als erster Verlegt! Und in diesem Thread geht es um die Elise

ZITAT aus Henle Edition: ....durch den Beethovenforscher Ludwig Nohl. Dieser hatte das Autograph der bislang unbekannten Komposition entdeckt und sie 1867 als Klavierstück „Für Elise“ veröffentlicht.

Peng aus ! ... würde Hasi sagen
 
In diesem Fall JA, er hat die Elise als erster Verlegt! Und in diesem Thread geht es um die Elise

ZITAT aus Henle Edition: ....durch den Beethovenforscher Ludwig Nohl. Dieser hatte das Autograph der bislang unbekannten Komposition entdeckt und sie 1867 als Klavierstück „Für Elise“ veröffentlicht.

Peng aus ! ... würde Hasi sagen
Interessant, demzufolge muss der Nohl simultan Verlag, Verleger und Herausgeber gewesen sein - da du offensichtlich Nohlspezialist bist: wo findet man bibliophile Ausgaben des Nohlverlags? Sind die wertvoll?
 
Nein, Spezialist bin ich nicht .... dann halt war er ein Musikwissenschaftler und Publizist (zufrieden). Du als grosser Musikspezialist solltest dir mehr zu der Marlene Aussage "hat Beethoven die Elise komponiert" äussern als irgendwelche kleine Verwechslungen zwischen Publizist und Verleger beanstanden.

Es hätte mich wirklich persönlich interessiert, hat die Elise musikalische Züge, die auf Beethoven zurückzuführen sind (für mich Ja). Hat es Nohl komponiert wie wieder anderer Wissenschaftler behauptet? ...... siehe Marlens Beitrag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt aber die Grundessenz, die trotz und bei manchen wegen Plastiksound ergreift! Und das schimmert immer durch und erfasst auch das Baby, das es sich sofort geborgen fühlt und sich dem Schlaf vertraut!

Solche Stücke sind evergreens

View: https://youtu.be/TBMf3mcIGkw


Und auch Bach hat sich den emotional ansprechenden Klängen nicht entzogen, sondern selbst arrangiert.

View: https://youtu.be/SKpUOYU9z_Y
 
solltest dir mehr zu der Marlene Aussage "hat Beethoven die Elise komponiert" äussern als irgendwelche kleine Verwechslungen zwischen Publizist und Verleger beanstanden.
Allen Göttern sei überschwänglich gedankt, dass nicht du - @Steinbock44 - darüber zu entscheiden hast, was ich tun oder lassen sollte :-D

Und deshalb freue ich mich von Herzen und ganz ohne mich darob zu schämen, wenn jemand mit selbstsicherer Pose belehrend "argumentiert" und dabei als kundige Argumente so schöne Sachen wie "Autografen Verleger und Musikwissenschaftler" *) einstreut :-D:-D ...du wirst mir doch diese Freude hoffentlich nicht vergällen wollen ;-)

Was den Nohl, Ludwig, betrifft (der später durch absonderlich einseitige Schwadroniererein unangenehm auffiel und zurecht in Vergessenheit versank) so ist sicher, dass drei Skizzen von Beethoven (aus den Jahren 1808, 1810, 1822), die sich mit dem Elisen-?-Klavierstück WoO59 befassen, nicht von Herrn Nohl stammen. :-D ...insgesamt hat der Nohl, Ludwig, übrigens sehr wenig komponiert, womöglich gar nichts... da hätte ihn aber die Muse sehr vehement geküsst haben müssen, wenn ihm plötzlich ein "anmuthiges Klavierstück" mit eigenwilligen 16tel-Verbalkungen gelungen wäre und diesem Geniestreich dann keine einzige Note mehr folgt ;-)

Ganz offensichtlich ist das Material (Thema, Rhythmik usw.) zu diesem Klavierstück von Beethoven (wer sonst hätte seine Skizzen schreiben sollen...)
Interessant ist eigentlich nur dreierlei:
1. der Beigeschmack
...Heureka, ein neues Werk aus dem Nachlass des Meisters, oh welch´ hübsches anmutiges Klavierstücklein - ach ups, sorry, na ja, das Autograph ist irgendwie verloren gegangen, aber ich hab es gesehen, großes Indianerehrenwort....
2. was hielt der Beethoven, Ludwig, (nicht der Nohl, Ludwig) denn selber davon?
Spätestens 1808 taucht "elisenähnliches" in seinen Skizzen auf, dann vollständiger 1810 (aus diesem Jahr soll dann angeblich auch ein vollständiges Autograph stammen, das [s.o.] unseligerweise entschwand, aber glücklicherweise dem Herausgeber in Sachen Renommee ab 1867sehr nützte...) 1822 nahm sich der Ludwig (also der Beethoven, nicht der Nohl) das Material nochmal vor, um es als Nr.12 in eine Reihe von Bagatellen zu integrieren, ließ es dann aber doch bleiben.
3. Sensationsmeldungen...
http://homepage.univie.ac.at/michael.lorenz/beethovens_elise/ :lol::lol::lol:absolut köstlich zu lesen :lol::lol::lol: hoffentlich kommt bald eine neue Sensationsmeldung so a la Beethoven quo vadis? Elise als Transe enttarnt

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*) Werdegang, Zeitumstände, Rezeption und wissenschaftliche Leistungen des Herrn Nohl, Ludwig, wirst du sicher selber eruieren können - auf jeden Fall wird das interessante Einblicke in die mus.-soz. Kulturhistorie des 19. Jh. bieten :-)
 
Danke, dann hat Marlene doch in der Post Nr.8 totaler Unsinn geschrieben.
 

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