Frage zu Hal Galper

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oliver

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Hallo,

ich glaube, das hier habe ich durch dieses Forum entdeckt.

Für mich genial, da es viele meiner "fundamentals" absolut auf den Punkt bringt.

Jetzt habe ich eine Frage, nur um sicher zu gehen, dass ich es komplett verstehe. Er redet von "minimizing emotions". Richtig so!
Während der Erklärung verwirrt er mich - zumindest damit wie er formuliert. Es geht um minimizing emotions und er zeigt es seinem Schüler an dem Celia Beispiel. Dann an der Tafel oder kurz darauf sagt er aber: "you can't get excited on a ballad" und es klingt wie "so wird das nie was, Du willst doch excitement" und dann redet er wieder von "schön smooth" und so.
Aber der Spruch mit dem "you can't get excited..." kommt nur missverständlich rüber, oder?

Ich soll auf 2 und 4 (... ein anderes Thema*) und ich soll half time fühlen?!

Danke für eure Interpretationen

* auch hier sagt er bewundernd (?) "most of the old jazz piano players tab on 1 and 3". Ist mir auch nicht klar...
 
Dir ist so einiges noch nicht klar, und zwar deshalb, weil Du einfach für die Messages, die Hal anzubieten hat, lange noch nicht weit genug bist.

Zwecklos, Dir das hier jetzt zu erklären zu versuchen. Das kann Dir nur in kompetentem Unterricht im persönlichen Kontakt nahegebracht werden.
 
danke für die kompetente und vor allem kostenlose Analyse sowie den professionellen Beistand.

Aber: Watt nix kost dat taugt auch meist nix...
 
Oliver, Deine Fragen zu "minimizing emotions" kann ich Dir leider nicht beantworten, von daher ist das hier offtopic, Sorry!

Ich bin Dir aber sehr dankbar, dass Du nochmal einen Faden zu den Hal Galper Videos gestartet hast. Dieses Video zum Thema Rhythm and Syncopation: Hal Galper Master Class - Rhythm and Syncopation - YouTube habe ich dadurch zum ersten mal gesehen und daraufhin zum New Orleans Second Line Drum Beat recherchiert. Habe den Beat dann 3 Tage lang geübt ( How To Play a 2nd Line Drum Beat with Mark Lanter - YouTube ohne Schlagzeug natürlich, Hände auf Schenkel, Füße aufm Boden) und soweit es geht verinnerlicht (ein Prozess, der natürlich noch lange nicht abgeschlossen ist).

Ergebnis: Boahhh!!! Ich höre fast die gesamte traditionelle Jazz-Rhythmik seither mit anderen Ohren, sie erscheint mir auf einmal viel nachvollziehbarer. Und auf mein Spiel hat es auch Einfluss: Die Phrasierung von z.B. Charlie-Parker-Transkriptionen gelingt plötzlich ganz geschmeidig, fühlt sich runder und im vgl. zu vorher recht unverkrampft an. Auch beim Improvisieren kommt vieles natürlicher raus.

Bin begeistert! Jetzt werde ich erstmal auf unbestimmte Zeit (wahrscheinlich für den Rest meines Lebens) täglich den Beat klopfen und dazu "ba-du-dn-bib-ba-du-bab"-Phrasen sprechen/singen (siehe Hal Galper Master Class - Rhythm and Syncopation - YouTube ) wofür ich erfreulicherweise noch nicht mal ein Klavier brauche. Empfehlenswert !!!

Lernen nach Youtube-Videos ist mit Vorsicht zu genießen, aber in diesem Fall freue ich mich über meine Entdeckung und finde sie sehr hilfreich. Danke nochmal für die unbeabsichtigte Hilfestellung!

Gruß

TJ
 
@TJ
eigentlich nett, einen second line beat langsam auseinander zu nehmen. ist jedenfalls für nicht-schlagzeuger wie mich eine hilfe

- ich setze mich immer wenn es geht an die drums in unserem proberaum und spiele meist einfach nur hats, becken (tchick-ta-tching), ab und zu einen akzent auf der snare, dazu versuche ich irgendwelche heads zu singen, die ich eh gerade übe. hört ja keiner zu. macht spaß und bringt mir was. -

das verlinkte video ist es nur leider noch nicht so ganz, sein second line beat klingt hat jedenfalls von timing und feel her nicht wie hier

Bob Tamagni - New Orleans Drumming Class - YouTube

ich glaube auch nicht so richtig, dass der lehrer im von dir verlinkten video genau weiß, was er da erzählt. er sagt "brazilian clave" und spielt dann die afrokubanische - das passiert einfach nicht, wenn man latin jazz mag und einbisschen kennt. ich habe auch noch nicht bewusst gehört, dass bei second line die ganze clave auf der bass drum gespielt wurde - ihr? wenn dann nur die erste hälfte, die 3er seite - das, was so klingt wie die bass drum beim reggaeton (gibt einen namen dafür, ist mir gerade entfallen). zum shuffle bzw. zum spielen der son-clave in dreiergruppen, also in einem 12/8 feel (=swing) sagt er überhaupt nichts (außer dem kram, es müsse "dirty" und nach "street" klingen).

ich kenne bisher nur die bekannten clave-muster: entweder son-clave in einem takt mit geraden sechzehnteln (meist alla breve aufgeschrieben, also zwei takte mit je 8 achteln) oder die sechs-achtel clave, die ist hier nicht gemeint. wenn ich mir jetzt die erste hälfte der son-clave im 12/8-swing-rhythmus vorstelle, kriege ich folgende gruppen von achteln: 5 + 4 +3 (macht zusammen 12 achtel, also ein voller takt). das zu verinnerlichen ist mir erstmal genug zum üben für eine woche oder zwei. vorher macht es m.E. auch keinen sinn, die zweite hälfte der clave zu spielen und die hi-hat dazuzunehmen.

klasse finde ich die von hal galper empfohlenen videos und heftchen von mike longo zum thema.
ein trailer wäre hier Mike Longo-Jazz Rhythm masterclass part 1-New DVD available - YouTube


@oliver: was hasenbein sagt stimmt.

@hasenbein: deine botschaft käme vielleicht noch besser beim empfänger an, wenn du sie etwas positiver und mit der gelassenheit der großen lehrer formulieren würdest. etwas weniger harald schmidt. dirty harry ist unterhaltsam, klar, aber er braucht ja auch nichts rüberzubringen. (falls du das jetzt denkts: nein, es geht mir nicht um pampering. man kann schon klar sagen was sache ist, ohne den schüler kleiner und sich größer zu machen.)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe aber nicht die "Gelassenheit der großen Lehrer".

Sondern ich bin so wie ich bin. Und es macht mir Spaß, so zu sein. Anders finde ich es laaaaaangweilig.

Und nun hör auf, mich hier belehren zu wollen. Überhaupt eine Unart heutzutage, daß die Schüler den Lehrern immer alles mögliche vorschreiben wollen, wie sie zu sein und zu unterrichten hätten, weil das angeblich besser sei.

LG,
Hasenbein
 
- ich setze mich immer wenn es geht an die drums in unserem proberaum und spiele meist einfach nur hats, becken (tchick-ta-tching), ab und zu einen akzent auf der snare, dazu versuche ich irgendwelche heads zu singen, die ich eh gerade übe. hört ja keiner zu. macht spaß und bringt mir was. -
Cool! Ich versuche das täglich auf der Arbeit zu machen (Schenkel- und Fußklopfen), wenn Nachmittags etwas Ruhe einkehrt. Habe auch das Gefühl, dass es einiges bringt. Besonders, wenn ich, direkt bevor ich ein swingiges Stück am Klavier spiele, den Rhythmus im Tempo klopfe und dazu den Head einmal durchsinge. Das macht einen deutlichen Unterschied!
klasse finde ich die von hal galper empfohlenen videos und heftchen von mike longo zum thema.
ein trailer wäre hier Mike Longo-Jazz Rhythm masterclass part 1-New DVD available - YouTube
Hast Du die? Durchgearbeitet? Ich überlege gerade mir die DVDs zu bestellen. Oder ist das Voll-Profi-Material, an dem ich mir nur unnötig die Zähne ausbeiße?

Sehr "mitreißend" ist übrigens auch der hier :D: JOHNNY VIDACOVICH - YouTube

LG

TJ
 
Und es macht mir Spaß, so zu sein. Anders finde ich es laaaaaangweilig.

und ich dich lustig. als lehrer würde ich dich aus den beschriebenen gründen nicht wollen und auch nicht empfehlen, deine forumsbeiträge lese ich aber immer ausgesprochen gern.

Und nun hör auf, mich hier belehren zu wollen.

selbstverständlich, gern.

Überhaupt eine Unart heutzutage, daß die Schüler den Lehrern immer alles mögliche vorschreiben wollen, wie sie zu sein und zu unterrichten hätten, weil das angeblich besser sei.

bin ich mit "schüler" gemeint oder war das nur so abstrakt dahingesagt?

wenn ja: ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dich engagiert zu haben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

ja, die ersten drei, also die, die es bisher gibt. und das heft hier How To Sight read Jazz and Other Syncopated Rhythms

ich habe die ersten beiden videos und die erste hälfte des dritten ein paar mal angeschaut und mache die übungen. beim heft bin ich so auch etwa bis zur hälfte gekommen.
"durchgearbeitet" im sinne von "geübt und verinnerlicht" - das wird noch eine ganze zeit dauern. es stehen ja keine geheimrezepte drin oder so, sondern elementare dinge, die man langfristig üben muss, damit man etwas dabei lernt.

ich finde, es ist so ähnlich wie beim harmonie- oder klavierbuch von mark levine: ein thema auf ein, zwei seiten ist schnell gelesen. das dann anzuwenden auf eine reihe standards dauert ein paar wochen oder monate und manchmal vergehen (bei mir) jahre, bis ich z.b. mit einem neuen voicing so vertraut bin, dass ich nicht mehr dran denken muss und es einfach so spielen kann. allerdings sind die sachen von mike longo nicht so umfangreich wie das material von levine - das könnte es vielleicht einmal werden, wenn longo weitermacht wie bisher.
 
Aber es scheint doch, dass Mike Longo großen Wert auf polyrhythmische Verschiebungen und Versetzungen ganzer Phrasen um ein Achtel oder Viertel (rhythmic displacements) legt. So etwas wird man bei Levin oder Richards nicht finden.
 
ja, die ersten drei, also die, die es bisher gibt. und das heft hier How To Sight read Jazz and Other Syncopated Rhythms

ich habe die ersten beiden videos und die erste hälfte des dritten ein paar mal angeschaut und mache die übungen. beim heft bin ich so auch etwa bis zur hälfte gekommen.
"durchgearbeitet" im sinne von "geübt und verinnerlicht" - das wird noch eine ganze zeit dauern. es stehen ja keine geheimrezepte drin oder so, sondern elementare dinge, die man langfristig üben muss, damit man etwas dabei lernt.

ich finde, es ist so ähnlich wie beim harmonie- oder klavierbuch von mark levine: ein thema auf ein, zwei seiten ist schnell gelesen. das dann anzuwenden auf eine reihe standards dauert ein paar wochen oder monate und manchmal vergehen (bei mir) jahre, bis ich z.b. mit einem neuen voicing so vertraut bin, dass ich nicht mehr dran denken muss und es einfach so spielen kann. allerdings sind die sachen von mike longo nicht so umfangreich wie das material von levine - das könnte es vielleicht einmal werden, wenn longo weitermacht wie bisher.

Klingt gut! Werde mir also erstmal ein oder zwei Trommeln kaufen :D

Wenn das tatsächlich so viel bringt wie die Masterclass-Teilnehmer in dem Youtube-Trailer behaupten (wobei die wohl alle auch schon vor dem Kurs sehr sehr gut waren), dann wundert man sich, warum die Methode (noch) nicht weiter verbreitet ist.
 

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