Fortschritt bei Kindern

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Hallo zusammen,

meine Tochter ist 7 Jahre alt und hat seit Februar 30 Minuten Klavierunterricht, bei dem ich immer dabei bin auf Wunsch der Lehrerin, damit ich beim Üben unterstützen kann. Meine Tochter übt meistens 4 bis 5 Mal pro Woche, zwischen 10 und 20 Minuten.

Ihre Motivation ist inzwischen sehr dahin, denn gefühlt geht es nicht voran. Sie hat eine Klavierschule zu ca der Hälfte durch und spielt im Fünftonraum, aber die Hände nur einzeln. Die Lehrerin lässt sie über Monate an den gleichen Stücken arbeiten. Zwar sind es mehrere Stücke gleichzeitig, aber die aktuellen haben wir seit Juli. Im Unterricht pickt sie dann eins davon raus und wenn meine Tochter dann einen Fehler macht besteht die Stunde aus ständigem Wiederholen der Fehlerstellen. Das geht so lange bis meine Tochter keine Konzentration mehr hat. Weiterhin wird sehr penibel auf die Hand- und Fingerhaltung geachtet. Etwas anderes wird eigentlich nicht gemacht. Der Unterricht ist auch eher streng als locker.

Auch wenn zB im Heft eine Lehrerbegleitung angegeben ist, spielt die Lehrerin das nicht mal zur Abwechslung. Das habe ich zu Hause heute mal gemacht, und prompt hatte meine Tochter so einen Spaß, weil es eben Musik war, und keine Plackerei.

Meine Tochter spielt die Stücke zu Hause gut, natürlich macht sie dann im Unterricht trotzdem mal einen Fehler. Die Lehrerin will nicht weitermachen bis alles perfekt ist. Nach meiner Laienmeinung wäre es aber völlig ausreichend um mal was neues zu machen.

Ich frage mal ganz blöd: ist das normal? Ich meine mir ist klar dass man Fehler wegüben sollte, aber wenn meine Tochter auf diese Weise völlig die Lust verliert? Die Lehrerin meinte Unterricht wäre heutzutage so, so wie bei mir früher wäre es nicht mehr zeitgemäß (sie weiß aber gar nicht wie mein Unterricht früher war).

Danke für eure Meinung,
Anne
 
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KKL!
 
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Lehrerwechsel!
 
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Das klingt ja nach vorweggenommenen Halloween - einfach gruselig!
Ich schließe mich den beiden Vorrednern an.
 
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Ich würde auch sagen, sucht euch einen neuen Lehrer.
Ein guter Klavierlehrer schafft es bei einem eigentlich willigen Kind durchaus, dass es in der Regel Spaß an der Musik hat.
Das verdirbt ihr das Ganze und das wäre echt schade.
 
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Weiterhin wird sehr penibel auf die Hand- und Fingerhaltung geachtet.
Ich hab mir mal den Satz aus dem langen Text rausgepickt weil er mir das einzige Positive zu sein scheint. Hand- und Fingerhaltung sind ja nicht ganz unwichtig und dafür hat man ja die KL.

Ansonsten würde ich das meinem Kind nicht eine einzige halbe Stunde weiter antun. Hoffentlich hast du einen schnell kündbaren Vertrag.

Such eine neue KL. Vielleicht gibt es eine Musikschule wo noch mehr Kinder unterrichtet werden? Bestimmt findest du eine Lösung.

Für die Zeit bis dahin würde ich dir empfehlen zuhause alleine mit deiner Tochter zu üben. Nicht mit den inzwischen gehassten Stücken sondern was neues. Vielleicht sogar, weil es auf Weihnachten geht, leichte Weihnachtslieder? Viele Kinder lieben die und können auch mitsingen. Entweder mit YouTube Videos oder über dein Notenbüchlein wie z.B. Franz Titschers "Bezaubernde Weihnachtslieder für Klavier". Die sind ganz leicht gesetzt und sicher auch für Kinder im Alter deiner Tochter zu bewältigen. Da hat sie dann ein Erfolgserlebnis.
 
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Ich hab mir mal den Satz aus dem langen Text rausgepickt weil er mir das einzige Positive zu sein scheint. Hand- und Fingerhaltung sind ja nicht ganz unwichtig und dafür hat man ja die KL.
Leider kann man auch das nicht als Lichtblìck verkaufen! Die Spielhaltung der Hand ist nichts Fixes und Vorgegebes, sondern entwickelt sich mit den Anforderungen.
Es ist repressive old school Kinder (Kinder!!) damit zu quälen, bevor das Spielniveau nicht so weit entwickelt ist, dass aus einer bestimmten, individuell eingerichteten Spielhaltung, ein Vorteil für das Klavierspiel zu erwarten ist. Am Anfang sollte man auf andere Dinge achten und nicht über eine "behördlich vorgeschriebene " Handhaltung den Spaß am Klavierspiel minimieren.
Interessante und abschreckende Lektüre dazu bietet - in den früheren Auflagen! - Kullacks Ästhetik.
Die wichtige und später notwendige elastische Stütze in der Hand und die Adaption des 'Spielapparats' an die Formen und Figuren der Klavier-Musik ist viel komplexer und interessanter als das enge Korsett, welches nicht nur Anfängern als korrekte Handhaltung verkauft wird.
Zumal diese übliche Handhaltung das isolierte Anschlagen der Tasten aus den Fingern unterstützt.
 
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Guten Morgen,

Vielen Dank für Eure Einschätzung, dann liege ich ja nicht so ganz falsch 😑 Leider kommen wir erst in ein paar Monaten aus dem Vertrag, aber ich werde definitiv meine Tochter abmelden und jemand anderes suchen. Hier auf dem Dorf gibt es nicht viele Klavierlehrer, aber eine Musikschule.

Der Unterricht ist eher wie Drill, und wenn meine Tochter nicht gut genug mitmacht weil zB die Konzentration nicht reicht dann kam es auch schon mal vor dass die Lehrerin mit Rauswurf gedroht hat. Meine Tochter hätte den Rauswurf begrüßt 😂 Sie ist eine sehr ernste motivierte Schülerin im Vergleich zu anderen ihren Alters, aber halt eine siebenjährige, also denke ich die Lehrerin müsste eigentlich schon mit ihr zurechtkommen. Naja ich finde das alles überhaupt nicht altersgemäß.

Ein Stück (sind ja jetzt immer nur 2-3 Zeilen) ist erst dann für sie perfekt, wenn es ohne sich zu verspielen, mit richtiger Handhaltung, nicht zu festem Anschlag und mit Metronom fehlerfrei ist.

Ich möchte ja dass meine Tochter Spaß am Musik machen entwickelt, ob die Handhaltung jetzt total korrekt ist oder nicht.

Ob die Lehrerin auf die Idee kommt mal ein Weihnachtslied aufzugeben bezweifle ich schon. Werde ich dann aber selber mit ihr machen, danke für den Tipp!

Ich danke euch vielmals!

Viele Grüße
Anne
 
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  • #10
Mit Metronom?!?
🙈🙈🙈
 
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  • #11
Dieses Heft ist für kleine Kinder super, es gibt viel Vierhändiges und durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, gekennzeichnet durch Sterne, kann man das mehrere Jahre benutzen.
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  • #12
Leider kommen wir erst in ein paar Monaten aus dem Vertrag,
Egal! Aber gönne Deiner Tochter KEINEN weiteren Unterricht dort, egal, wie lange der Vertrag noch läuft. (Frage an die Juristen: Gibt es nicht gesetzlich festgeschriebene Kündigungsfristen?)
 
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  • #13
Gibt es nicht gesetzlich festgeschriebene Kündigungsfristen?
Üblich sind ja nach ein bis drei Probemonaten Jahresverträge. Die sind gesetzlich in Ordnung. Die Frage ist nur ob hier ein Sonderkündigungsrecht greift. Lohnt aber vermutlich nicht zu klagen. Ich würde es umgekehrt versuchen: Nicht mehr zahlen und sehen ob die KL versucht das Geld einzutreiben. Wenn sie privat unterrichtet vielleicht nicht. Vorher natürlich eine gütliche Einigung versuchen.
 
  • #16
(...) Lehrerin mit Rauswurf gedroht hat.

Menschen, die miteinander reden, kann geholfen werden. Vielleicht lässt sie sich darauf ein, dass Ihr Euch "in der Mitte" trefft und die Kündigungsfrist halbiert wird. Aber falls bei der KKL die Einsicht fehlen sollte (den Anschein hat es), dann schadet jede weitere Stunde der Motivation Deiner Tochter. Dann lieber - zum Wohle Deiner Tochter - eine Faust in der Tasche machen, auch wenn es schade ums Geld ist.
 
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  • #17
Vielleicht lässt sie sich darauf ein, dass Ihr Euch "in der Mitte" trefft und die Kündigungsfrist halbiert wird.
Das aber nur für die Zahlung. Das Kind sollte keine einzige halbe Stunde mehr dort hin müssen.
 
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  • #20
Im Unterricht pickt sie dann eins davon raus und wenn meine Tochter dann einen Fehler macht besteht die Stunde aus ständigem Wiederholen der Fehlerstellen. Das geht so lange bis meine Tochter keine Konzentration mehr hat.
Ständiges Wiederholen - klar, dass dann irgendwann die Konzentration flöten geht.
Auch wenn zB im Heft eine Lehrerbegleitung angegeben ist, spielt die Lehrerin das nicht mal zur Abwechslung. Das habe ich zu Hause heute mal gemacht, und prompt hatte meine Tochter so einen Spaß, weil es eben Musik war,
... und um Musik soll es ja gehen.
Ganz egal, um welches Instrument es sich handelt: eine frühe Form des Zusammenspiels ist eigentlich heute Standard in einem guten Musikunterricht.
Meine Tochter spielt die Stücke zu Hause gut, natürlich macht sie dann im Unterricht trotzdem mal einen Fehler. Die Lehrerin will nicht weitermachen bis alles perfekt ist. Nach meiner Laienmeinung wäre es aber völlig ausreichend um mal was neues zu machen.

Ich frage mal ganz blöd: ist das normal? Ich meine mir ist klar dass man Fehler wegüben sollte, aber wenn meine Tochter auf diese Weise völlig die Lust verliert? Die Lehrerin meinte Unterricht wäre heutzutage so, so wie bei mir früher wäre es nicht mehr zeitgemäß (sie weiß aber gar nicht wie mein Unterricht früher war).
Die - ich nenne es einmal so - "Fehlerfixiertheit" ist meiner Erfahrung nach genau ein Merkmal des Klavierunterrichts früher (das ist sicher nicht bei allen KL so gewesen). Mehrere Personen haben mir das so aus dem Unterricht der 60er und 70er Jahre berichtet.

Ich kann mich nur allen anderen hier anschließen: unbedingt so schnell wie möglich wechseln!
 
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