Flügelkauf gebrauchter Fazioli

kv231

kv231

Dabei seit
4. Okt. 2018
Beiträge
41
Reaktionen
92
Hallo zusammen!

Ich liebäugle gerade damit, meinen wackeren Kawai-Flügel KG2 Jahrgang 1970, der zwar schon immer recht schwergängig war, aber mir doch seit mittlerweile 35 Jahren gute und zuverlässige Dienste geleistet hat, auf meine alten Tage durch etwas Besseres und Schickeres zu ersetzen.

Nun liegt mir ein Angebot von privater Seite zu einem Fazioli F 183, Jahrgang 1995 mit einer Preisvorstellung 63.000 Euro vor. Den möchte ich in den nächsten Tagen gerne anschauen und probespielen.

Ich bin Musiker, aber kein ausgewiesener Klavierfachmann, deshalb frage ich hier: Angenommen, der Flügel begeistert mich beim ersten Eindruck sofort – Handschlag und Kauf und fertig!? Ist das akzeptabel oder gefährlich und hoffnungslos naiv?

Hat jemand eine andere/bessere Idee, wie man mit dem oben genannten Budget klavierkaufmäßig verfahren sollte?

Entschuldigt bitte die vielleicht etwas naiven Fragen – ich habe mir mal sagen lassen, es gibt keine schlechten Fragen, nur schlechte Antworten.

Gruß
kv231
 
Ein stolzer Preis von privat ...
 
Dankeschön schon mal für die raschen Antworten. Ich hab's ja befürchtet, dass man das so nicht macht. :-) Dennoch werde ich das Objekt der Begierde erstmal alleine begutachten und im Nachgang wohl doch jemanden vom Fach hinzuziehen. Schöne Faziolis gibts halt gebraucht nicht so viele auf dem Markt....
 
Schöner Einkaufsrahmen. Etwas längeres ist Dir nicht möglich? Du weißt, dass es ein Fazioli sein soll? Hier in Wien ist vor so eineinhalb Jahren ein Fazioli 183 für etwa den Preis von einem Händler nach Amerika verkauft worden. War toll zu spielen.
 
Von der Länge her käme ein Steinway B mit 211cm gerade noch in Betracht. Ich sehe gerade, dass die Firma Piano-Center Kleinhenz in Oberthulba (das wären 2,5 Stunden Fahrzeit) auch einen Fazioli F183 (knapp 60.000, Bj. 1993) anbietet - ehrlich gesagt, habe ich noch nie auf einem Fazioli gespielt (auf Steinways in sämtlichen Größen schon), ich habe nur laufend Lobeshymnen über die Firma gelesen, noch nie etwas Negatives. Vielleicht wäre es ja angebracht, dass ich nach Oberthulba fahre - neben dem einen Fazioli sind da, laut Website, im Moment z.B. 27 Steinways vorhanden und auch Bösendorfers und Bechsteine etc. Man könnte sich da durchspielen, im direkten Vergleich auch ein Gefühl für die verschiedenen "Charaktere" sich aneignen .... und dann später mit einem Fachmannn wiederkommen und die engere Auswahl begutachten lassen......
 
Dann solltest Du vielleicht einen Fachhändler mit Fazioli-Programm aufsuchen, um auch die anderen Modelle kennenzulernen. Sich jetzt auf eine Marke festzulegen bei diesem nicht unerheblichen Budget - würde ich nicht machen. Andere Mütter haben auch hübsche Töchter und vielleicht ist unter denen eben die eine Wunderschöne, die nicht auf den Namen Fazioli hört.

Und wer Platz für einen 211er hat, will auch einen 211er, +-10cm.
 
Falls es trotz Corona geht würde ich einfach mal bei verschiedenen Klavierbauern/händlern vorbeischauen und mich nicht beeilen eine Entscheidung zu treffen. Ob jetzt 35 oder 36 Jahre auf dem kleinen Kawai gespielt haben ...
 
... ehrlich gesagt, habe ich noch nie auf einem Fazioli gespielt (auf Steinways in sämtlichen Größen schon), ich habe nur laufend Lobeshymnen über die Firma gelesen, noch nie etwas Negatives....
Fazioli , Bösendorfer , Steinway, C.Bechstein, Shigeru Kawai, Yamaha S/CF ... alles die gleiche Liga.
Stückzahlmäßig wird wohl Fazioli davon in Deutschland deutlich am wenigsten gekauft .
 
Vielen herzlichen Dank nochmal. Ihr habt mir die schlimmsten Flausen schon mal aus dem Kopf getrieben. Der Kawai tut's der Tat noch ein Jährchen oder zwei (andererseit bin ich mit 68 auch nicht mehr der Jüngste ;-) ). Wenn mir jemand noch etwas über seine Einschätzung Fazioli 183 vs. Steinway 211 vs. Steinway O 180 vs. xy andere Fabrikate sagen kann oder will, würde ich mich freuen.
 

In Oberthulba sind die Instrumente v.a. von außen schön, ist meine Erfahrung.
 
Ihr habt mir die schlimmsten Flausen schon mal aus dem Kopf getrieben.

Für die schlimmste Flause halte ich in Deinem Fall, dass Du viel Geld für etwas ausgeben möchtest, das Du auch neu bekommen kannst. Aber dieses Dich überkommene Gefühl kenne und verstehe ich nur zu gut.

Ich bin Musiker, aber kein ausgewiesener Klavierfachmann (…)

und daher rate nicht nur ich, das machen auch die Fachleute, sich nicht auf eine Marke festzulegen, schon gar nicht bei Deinem Budget.

(…) ich habe nur laufend Lobeshymnen über die Firma gelesen, noch nie etwas Negatives.

Sei tapfer, das hat hier und jetzt ein Ende!
;-):-D

Vor einigen Jahren habe ich regelmäßig mit einem F178 zu tun gehabt und ich mochte ihn überhaupt nicht, schon gar nicht das unerfreuliche Pedal (und das hatte nichts mit meinem Unvermögen zu tun). Aber es gab vor vielen Jahren auch einen neuen Bösendorfer 225 den ich nicht mochte. Gerne (weil sie so beeindruckend war) erwähne ich meine Erfahrung mit vier der vorgenannten Wiener, drei davon habe ich an einem Vormittag angespielt: Hätte man mir eine Augenbinde angelegt, ich hätte nicht (damals wahrscheinlich auch aus Unkenntnis heraus) gemerkt, dass alle vier neu und aus der gleichen Werkstatt gekommen sind.
 
Für die schlimmste Flause halte ich in Deinem Fall, dass Du viel Geld für etwas ausgeben möchtest, das Du auch neu bekommen kannst. Aber dieses Dich überkommene Gefühl kenne und verstehe ich nur zu gut.
Nun ja, natürlich würde ich liebend gerne ein neues Instrument kaufen. Aber die Preise sind in der oberen Liga ja ins Astronomische gestiegen: Ein neuer 180er Steinway kostet über 96.000 mittlerweile! Ich habe bei der Steinway-Vertretung in Stuttgart angefragt, was ca. eine gebrauchter Steinway O 180, so um die 20 Jahre alt, bei Ihnen kosten würde, wenn sie einen hätten und ich schlug 50 - 60.000 vor. Klare Antwort: das reicht eindeutig nicht, mit 75.000 müsste ich schon mindestens rechnen!!! (Dafür sei aber dann alles auf Vordermann gebracht, so gut es irgend ginge....)
Vor einigen Jahren habe ich regelmäßig mit einem F178 zu tun gehabt und ich mochte ihn überhaupt nicht, schon gar nicht das unerfreuliche Pedal (und das hatte nichts mit meinem Unvermögen zu tun).
Du sprichst von einem Fazioli? F178 gibt es aber nicht. Meinst du den großen F278?
 
Willst Du ein Prestigeobjekt kaufen oder "Deinen Flügel"?
;-)

Klare Antwort: das reicht eindeutig nicht, mit 75.000 müsste ich schon mindestens rechnen!!!

Nicht, wenn Du Dich z.B. näher mit Shigeru Kawai beschäftigen würdest. Ich habe selber Erfahrungen mit diesen wundervollen Instrumenten gemacht und bin sehr beeindruckt von diesen Flügeln. Besonders ein SK-5 hat mich in den Bann gezogen, die etwas kleineren sind aber auch sehr schön. Hier im Forum gibt es mehrere zufriedene Besitzer eines dieser Dreibeiner.


Du sprichst von einem Fazioli? F178 gibt es aber nicht. Meinst du den großen F278?

Was für eine interessante Freud'sche Fehlleistung! Ich reduziere den mir unangenehmen Flügel ruckzuck um einen Meter.
:dizzy: :konfus: :-D
 
Wenn du schon andere Marken in Betracht ziehen solltest, sollte in der Auswahl auch Yahama der oberen Liga mitspielen. Die haben manchmal mit Fazioli mehr gemeinsam als Steinway, finde ich.
 
Danke, Stilblüte, für den Yamaha-Tip, danke, agraffentoni, für deinen Link - ich wohne in der Nähe von Stuttgart, Forst ist also gut erreichbasr, werde mich informieren, da stehen ein paar womöglich interessante 211er! Wirkt auf den ersten Blick für mich erstmal seriös.

Nachtrag: Danke auch an Marlene für den Hinweis auf Shigeru Kawai. Auch hier werde ich mich kundig machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom