Flügel mit Wiener Mechanik restaurieren??

Weil man es kann und Spaß dran hat :-)
 
damit die Originale nicht kaputtgespielt werden?
damit einer breiteren Interpretenschaft die Möglichkeit gegeben wird, auf solchen Instrumenten zu spielen?

Gute Punkte. In der Realität sieht es aber so aus, dass diese Replicas als vollwertiger Ersatz für schön restaurierte Originalinstrumente angepriesen werden und auch im Studio für Aufnahmen genutzt werden. Und der ganze optische Aspekt wird mit dem gleichen Aufwand nachgestellt, wie ein Original, also der Aspekt, der nichts mehr mit Rücksicht auf die Nutzung Originale zu tun hat, sondern die Replicas genauso teuer macht.

Und damit sind sie genausowenig einer breiten Interpretenschaft zugänglich wie Originale in spielbarem Zustand.

Abgesehen davon kenne ich mittlerweile mehrere Lager, in denen derart viele Originalinstrumente einer Restaurierung harren, dass die Notwendigkeit eines vollständigen Neubaus mir völlig unverständlich bleiben wird.
 
Lässt es sich wirklich nicht besser stimmen?

Das kommt auf den Stimmer, das Budget und die zur Verfügung stehende Zeit an.

Ich habe zwar schon einige Flügel in dieser Location gestimmt, aber von den Flügeln, die nur mit T-Schlüssel zu stimmen sind, lasse die Pfoten. Vermutlich wird die Aufnahme nicht unter optimalen Konzertbedingungen stattgefunden haben, um es vorsichtig auszudrücken.
 
Abgesehen davon kenne ich mittlerweile mehrere Lager, in denen derart viele Originalinstrumente einer Restaurierung harren, dass die Notwendigkeit eines vollständigen Neubaus mir völlig unverständlich bleiben wird.
Weil es auch in diesem Bereich eine starke Tendenz zum Einheitsbrei gibt und alle unbedingt einen Walter-Flügel spielen wollen?
 

damit die Originale nicht kaputtgespielt werden?
damit einer breiteren Interpretenschaft die Möglichkeit gegeben wird, auf solchen Instrumenten zu spielen?
Außerdem (wurde mir gesagt) waren frühe Flügel Gebrauchsgegenstände, ja Verschleißteile, die einfach nur eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren eingeplant hatten.
Wenn man jetzt ein solches Instrument mit der damaligen Technik baut (und nur dann), weiß man, wie es damals geklungen hat. Beethoven hat ja auf einem "fabrikneuen" gespielt, nicht auf einem 200 Jahre alten.

Die alten Techniken werden dadurch weiterhin angewandt und geraten nicht in Vergessenheit.
 
Ist ein Geradsaiter, die kriegst ned gescheit gestimmt.

Die Dinger haben nun mal diesen latent schrägen Klang.
Zumindest für Klaviere stimmt das nicht. Im Gegenteil. Ich hab gerade ein Bechstein Modell 10 im Laden von 1918 (original Saiten, so wie alles andere original). Das lässt sich sehr gut stimmen und man hört keinen Übergang.
 
Zumindest für Klaviere stimmt das nicht. Im Gegenteil. Ich hab gerade ein Bechstein Modell 10 im Laden von 1918 (original Saiten, so wie alles andere original). Das lässt sich sehr gut stimmen und man hört keinen Übergang.
Ja, es gibt da schon mitunter ganz anständige Teile - aber die meisten Geradsaiter die ich hatte....mei, die so einigermaßen hinzubekommen.......
 
Ja, es gibt da schon mitunter ganz anständige Teile - aber die meisten Geradsaiter die ich hatte....mei, die so einigermaßen hinzubekommen.......
Das dürfte dann aber nicht an der Geradsaitigkeit gelegen haben. Sondern eher daran, dass das über 100 Jahre alte Kisten waren. Möglicherweise auch noch irgend welche No Name Oberdämpfer aus England. Höchststrafe.
 

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