Fingersatz beim wechsel von Grundstellung zur 1 Umkehrung

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Man hat hier auch nicht die Größe, wenn man Notenbeispiele abbildet die den Kern meiner Übung 3a nicht treffen, dies zuzugeben. Kompliment in diesem Zusammenhang an Peter, er hat mein Hauptargument, nämlich zwei Sprünge zu vermeiden, verstanden. Dass man mit meiner Fingersatz-Variante im konkreten Beispiel 3a ohne Sprünge, schneller (virtuoser) und sicherer ist, lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren. Deswegen schweigt man lieber dazu und gibt Kommentare wie den oben zitierten ab.
nun, der oben von dir zitierte Kommentar ist nicht von mir

Notenbeispiele habe ich etliche gezeigt: z.B. Beethovensachen mit d´Alberts Fingersatz, Fingersatzmuster von Liszt und Cortot - sie alle behandeln das Thema Akkorde (drei- & viertönige) und deren Umkehrungen - und ich zeige dir gerne noch viel mehr zu diesem Thema, z.B. Brahms, Saint-Saens, Skrjabin. Allerdings wirst du feststellen, dass sich diese gleichen, dein hier vorgestellter Vorschlag von diesen die Abweichung ist. Mit Verlaub, an diesen banalen Fakten ist nicht zu rütteln.

Ebensowenig ist daran zu rütteln, dass ein permanenter Wechsel zwischen nur zwei Akkorden (z.B. 1. und 2. Umkehrung - oder Grunddreiklang und 1. Umkehrung) wenn es wirklich schnell und virtuos sein soll, mit einem Wechsel des Innenfingers lockerer und ausdauernder spielbar ist (Skrjabin z.B. wusste das, entsprechend sind seine insgesamt rar gesäten aber gut platzierten Hinweise (nun müsste man wissen, wo das ist - ja die Profis werden es schon wissen; ich hab genug Notenbeispiele gezeigt)) und ebensowenig ist daran zu rütteln, dass deine hier besprochenen Übungen, egal mit welchem Fingersatz, mit Virtuosität wirklich gar nichts zu tun haben... virtuose Stücke voller Akkorde sehen anders aus, z.B. Prokovevs Suggestion diabolique. Übrigens werde ich mich gerne über die praktikabelsten Fingersätze in solchen Stücken mit dir unterhalten.

Und da du Größe und sinngemäß Diskussionskultur ansprichst: bedenke, dass von dir der unselige Unsinnsspruch stammt, dass seriöse Pianisten keine Terz mit 2-3 spielen... ich hab dich dezent auf einen Chopinfingersatz hingewiesen, wo Terzen mit 2-3 in rasantem Tempo vorkommen... Über Größe, Argumentationsweisen etc. zu handeln: da solltest du ein wenig kürzer treten. Und stattdessen mal erklären, warum Chopin, Liszt, d´Albert, Cortot & Co. dümmer oder ungeschickter als du sein sollen...
 
Das liegt daran, dass es nicht den einen richtigen Fingersatz gibt! :)
manchmal gibt es nur einen, oder kennst du spielbare verschiedene für einen vollgriffigen D79 Akkord? Gibt´s rechts ne Alternative bei ghdfa zu 12345? :-D
und gar nicht so selten gibt es Griffmuster, die sich so sehr und lange bewährt haben, dass sie zumeist alternativlos funktionieren (bei Akkorden und Skalen) ((nö, ich nenne die jetzt nicht im einzelnen))
 
irgendwie ist das (leider!) untergegangen, denn mehrere Diskutanten wurden danach gefragt:
und eine Bitte:
wenn du das in D-Dur machst, also #f-a-d mit 245 greifst, wo spielt der 4. das a und wie fühlt sich das an? spielt dein 4. Finger zwischen gis und ais?
jetzt bin ich auf die Antworten von @Bechsteinfreund, @Peter und @Michael Gundlach gespannt

...und ich hab so ein paar interessante Gründe, nach einem D-Dur Sextakkord mit 245 zu fragen, besonders wenn dieser in raschem Wechsel mit irgend einem anderen Akkord partout mit 245 gespielt werden soll...
__________________________
noch was lustiges: gebrochene Sextakkorde von As-, Des-, Es-, Ces-Dur, h- und gis-Moll tauchen massenhaft in einem Schubert-Impromptu auf - Wilhelm Backhaus empfahl, sie alle mit 235 zu spielen :)
 

Der musste auf jeden Fall vernünftige Fingersätze kreieren...

denn wehe ihm, wenn er unsinnige entworfen hätte...:-D:-D

dann hätte er es aber mit echtem Temperament seiner Frau, der berühmten, aus Caracas, zu tun bekommen...und die haben feuriges Temperament...! :super:

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Hier eine Darstellung von Teresa Carreno, besagter Ehefrau in Aktion:

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:girl::herz::-D:bomb: LG, Olli!
 
Bei mir ist es nicht untergegangen aber es ist mir zu albern, immer in eine Birne beißen zu sollen, wenn ich mich doch eigentlich über einen Apfel austauschen will. :-)

Du triffst den Nagel auf den Kopf! Außer Dir, dem Bechsteinfreund und meiner Wenigkeit fühlt sich niemand mit der FS-Kombination 124 / 245 wohl. Sicher lässt sich außer uns auch kein anderer Pianist auf der ganzen Welt finden der das so macht und so blöd ist es auch noch gut zu finden. Und wenn doch, dann wird er hier in diesem Forum sicher einen Meister der Klassik mit schwierigster Konzertliteratur um die Ohren gehauen bekommen.
Übrigens hatte ich schon darauf hingewiesen, dass man die Grundstellung des C-Dur-Dreiklangs außer mit 124, prinzipell auch noch mit 135 und 245 spielen könnte. Rolf's Variante mit 123 habe ich leider vergessen zu erwähnen, vielleicht sollte er auch noch 345 anbieten, das wäre perfekt und wir hätten dann alles.

Mit Rolf's Variante fällt mir übrigens eine gute Übung ein: Die User in diesem Forum hier sollten einfach mal alle Dreiklänge der C-Dur-Tonleiter (C, Dm, Em, F, G, Am, Bmb5) eine Stunde nur mit FS 123 auf der Klaviertastatur rauf und runter üben. Wer sich nach der Stunde noch nicht wohlfühlt, der sollte das ganze nochmal z.B. mit der E-Dur-Tonleiter versuchen. Sollte sich bei Euch immer noch kein Wohlfühleffekt eingestellt haben, dann werdet ihr sicher wieder mit einem Meister der Klassik und dessen schwierigster Konzertliteratur getröstet.
Alle Klavierlehrer sollten außerdem den Anfängern, vor allem kleinen Kindern mit kleinen Händen, gleich die Dreiklangs-Grundstellung mit 123 beibringen. Wenn das nicht fruchtet und die Kids evtl. verzweifeln.....na ihr wisst schon....es gibt da noch die Meister der Klassik... ;-)

Rolf jedenfalls darf sich freuen, er hat den Fingersatz-Wettstreit gewonnen, meinen Glückwunsch! Insofern sollte jetzt alles gesagt sein und wir können das Thema beenden...
 
Für mich habe ich nun herausgefunden, dass man nicht wie bei der Gitarre einen Griff lernt und denn immer schneller und schneller übt, sondern, dass beim Klavierspiel es keinen "festen Fingersatzt" von einem Akkord zum anderen gibt.
So, ich verwirr Dich jetzt noch mal. Das was ich gleich schreibe, ist aber nur Halbwissen, nimms als Anregung und nicht als ultimative Wahrheit.

Beim Literaturspiel werden die Fingersätze dem Stück angepasst. In der Regel nimmt man sich viel Zeit beim Erarbeiten der Fingersätze für ein Stück. Oftmals stehen Fingersätze schon in den Noten, dann hat der Herausgeber einem diese Arbeit abgenommen, aber auch hier muss man probieren, ob einem diese Fingersätze bequem sind. Manchmal gibt es verschiedene Möglichkeiten, z. B. eine bequeme, die aber nicht optimal zur Phrasierung passt, und eine melodisch "richtige", die eben nicht so bequem ist. Hier entscheiden persönlicher Anspruch und Fähigkeiten darüber, welchen man nimmt. Hat man sich aber entschieden, bleibt man möglichst bei diesem Fingersatz, weil die gesamten Handbewegungen davon abhängen und man all das ja systematisch einstudiert.

Ich meine, beim Pop-Piano geht man anders ran. Man hat für Akkorde oder kurze Patterns seinen Standardfingersatz und den nimmt man. Beim nächsten Pattern versetzt man die Hand in die entsprechende Position und startet dort mit dem jetzt relevanten Standardfingersatz. Man macht sich nicht so viel Mühe mit dem Verbinden. Jedenfalls handhabe ich es so. Und so interpretiere ich auch die Übung in M. Gundlachs Buch, die Du eingangs gezeigt hast. Es geht darum, für Standardpatterns sich feste Standardfingersätze anzugewöhnen, die Du dann einfach abrufst.

Beispiel: Bei einer aufsteigenden Folge von Dreiklängen in Grundstellung würde ich bei einem Pop-Arrangement vermutlich jeden Dreiklang einzeln spielen mit dem für sich genommen bequemsten Fingersatz (hängt von den schwarzen Tasten im Dreiklang ab). Beim Literaturspiel würde ich irgendwas in der Art von 123-124-135-124-usw. zu spielen versuchen, je nachdem, wie die schwarzen Tasten liegen, wie lang die Sequenz ist, wie's danach weitergeht und ob der Komponist eine Phrasierung vorgegeben hat, aber das würde ich mir eben gründlich überlegen und ggf. ranschreiben. Ist jetzt 'n pathologisches Beispiel, ich weiß, aber vielleicht macht es deutlich, was ich meine.

Wie macht ihr das nur, so schnell die Noten vorlesen um gleich den richtigen Fingersatz zu erahnen und zu spielen.
Wie gesagt, entweder gar nicht - Fingersätze machen ist richtig Arbeit und Teil der Erarbeitung eines Stücks, oder indem man sich nicht zu viele Gedanken um den "richtigen" Fingersatz macht und einfach Standardmuster abruft. Wobei letzteres heißt, auch beim klanglichen Ergebnis Zugeständnisse zu machen.
 
Bei mir ist es nicht untergegangen aber es ist mir zu albern, immer in eine Birne beißen zu sollen, wenn ich mich doch eigentlich über einen Apfel austauschen will. :-)

Auch ich finde es langsam eher verstörend und äußerst lästig, dass ich hier von best. Leuten (absichtlich?) nicht verstanden werde. Habe nie von einer Birne geschrieben und möchte, dass meine Beiträge erst gelesen werden, bevor man antwortet.

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt bearbeitet:
Rolf jedenfalls darf sich freuen, er hat den Fingersatz-Wettstreit gewonnen, meinen Glückwunsch! Insofern sollte jetzt alles gesagt sein und wir können das Thema beenden...
Nein, er hat gar nicht gewonnen, sondern eine Unachtsamkeit Deinerseits versucht zu korrigieren, welcher die Behauptung enthielt "Kein seriöser Pianist würde.." Rolf macht das natürlich auf seine spezielle Art, aber die Tatsache, dass er es macht und mühsam die Notenbeispiele heraus sucht und hoch lädt ist kein "Sieg" , sondern eine Klarstellung aus Sicht eines seriösen Pianisten. Hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern mehr, aber nicht ausschließlich um Wahrheitsfindung.

Die Anschauung, dass ein Thema beendet werden sollte, empfinden manche als "Mundverbieten" oder als "Befindlichkeit" und ich habe Dir doch gesagt, dass Befindlichkeiten bestraft werden. :-( Wann hier ein Thema "durch" ist, kann der Einzelne nicht bestimmen. Es mag sein, dass alles schon gesagt wurde, aber nicht von jedem. ;-)

Du spielst übrigens sehr gut Klavier!

LG
Michael
 
Ich kann ja verstehen, dass hier manche das Gefühl haben, es würde über Birnen gesprochen, wo es doch um Äpfel geht, aber will man nicht am Schluß die ganze Obstvielfalt genießen? :D Obstsalat z.B.? :D

Damit ist gemeint, dass hier im Kontext des Stückes Peter z.B. den Fingersatz 1-2-4 / 2-4-5 für C-Dur-Grundstellung und die 1. Umkehrung angenehm findet (= Apfel) . Und das rolf eben andere Stücke heranzieht, die Michael ja gar nicht meint in seiner Schule (=Birne).

Es ist aber so, dass alles, was ein Schüler lernt, in Bezug zu anderem steht. Man sieht Entwicklungen immer im Kontext und auch die musikalischen und technischen Fähigkeiten sollten sich ergänzen und aufeinander aufbauen. Also sieht man die auch Verwendung eines solchen Fingersatzes in Kontext dessen, was der Schüler noch lernen soll, was er schon kann und was er mit speziell diesem Stück lernt.

Für mich unabdingbar ist, dass ein Schüler lernen sollte, einen Akkord wie c-e-g-c mit 1-2-3-5 zu spielen. Gründe dafür sind schon genannt worden. Als Lehrer habe ich die Verpflichtung, dem Schüler eine musikalische und technische Basis zu vermitteln, auf der er aufbauen kann. Man weiß nicht, wie weit er sich entwickeln wird und es ist inakzeptabel, etwas Falsches zu vermitteln, was der Schüler womöglich hinterher mühsam umlernen muss. Daher sind rolfs Beispiele, besonders auch seine Frage nach dem Fingersatz in D-Dur, sehr richtig und keineswegs eine Birne statt einem Apfel, sondern vielleicht ein Apfelgratin oder eine Verfeinerung des edlen Obstes :D, weil es zeigt, wohin die Reise gehen kann. Als Lehrer muss ich wissen, welche Fähigkeiten der Schüler letztendlich benötigt und baue den Unterricht methodisch darauf hingehend auf. Ohne das Ziel zu kennen, kann man bestimmte Inhalte nicht beurteilen und ich glaube, dass es daran liegt, dass der Blick auf diese Fingersatzgeschichte hier so unterschiedlich ist.

Was mich angeht: ich hatte noch nie einen Schüler, der mit 1-2-3-5 für c-e-g-c Schwierigkeiten hatte. Das liegt aber auch am methodischen Aufbau: man kann z.B. solche Akkorde erstmal ausgespielt (Töne nacheinander spielen) mit Ellipsen spielen u.v.a.m. Der in der Schule angegebene Fingersatz ist auf jeden Fall für solche Akkorde unüblich. Rolf wollte u.a. dies mit seinen Beispielen zeigen.

Man kann nun den Fingersatz nehmen oder nicht. Peter sagt, dass er damit wunderbar zurecht kommt, also kann er ihn auch nehmen. Unorthodoxe Fingersätze sind keineswegs schlecht (ich verweise nochmals auf Feuchtwanger). Andererseits könnte man das Stück auch nehmen, um den ungeliebten Fingersatz zu trainieren, denn eines finde ich nicht gut (und hier wird ja der Gang zum Klavierlehrer empfohlen): c-e-g-c mit 1-2-3-5 nicht zu können oder als sehr unangenehm zu empfinden (sehr kleine Hände o.ä. mal ausgeschlossen). Man sollte sich daran gewöhnen, denn man wird es brauchen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Mit Rolf's Variante fällt mir übrigens eine gute Übung ein: Die User in diesem Forum hier sollten einfach mal alle Dreiklänge der C-Dur-Tonleiter (C, Dm, Em, F, G, Am, Bmb5) eine Stunde nur mit FS 123 auf der Klaviertastatur rauf und runter üben. Wer sich nach der Stunde noch nicht wohlfühlt, der sollte das ganze nochmal z.B. mit der E-Dur-Tonleiter versuchen. Sollte sich bei Euch immer noch kein Wohlfühleffekt eingestellt haben, dann werdet ihr sicher wieder mit einem Meister der Klassik und dessen schwierigster Konzertliteratur getröstet.
Alle Klavierlehrer sollten außerdem den Anfängern, vor allem kleinen Kindern mit kleinen Händen, gleich die Dreiklangs-Grundstellung mit 123 beibringen. Wenn das nicht fruchtet und die Kids evtl.

Niemand spielt c-e-g ohne Not mit 1-2-3, auch rolf natürlich nicht. Darum geht es hier doch gar nicht! Es geht eigentlich um c-e-g-c' – und da hat rolf wirklich Recht: 1-2-4-5 bei diesem Vierklang ist für die allermeisten Hände eher ungünstig und nie und nimmer ein Standardfingersatz, der an Hochschulen gelehrt wird.

Den Lagenwechsel c-e-g / e-g-c' kann ich zwar mit 1-2-4 / 2-4-5 greifen, würde das im Ernstfall aber niemals tun. Und ich persönlich kenne auch keinen einzigen Pianisten, der das so spielen würde. Davon abgesehen, halte ich es nicht mal unbedingt für günstig, die Finger bei Lagenwechseln möglichst auf den Tasten zu lassen - virtuose Technik sieht anders aus. Z.B. 1-2-4 / 1-3-5 – das wäre auch über lange Strecken ermüdungsfrei. Und wenn es wirklich schnell sein muss, geht es wegen der ansonsten unangenehmen Repetitionen sogar besser. Aber das hatte rolf auch schon gesagt.

LG, Mick
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich kann ja verstehen, dass hier manche das Gefühl haben, es würde über Birnen gesprochen, wo es doch um Äpfel geht, aber will man nicht am Schluß die ganze Obstvielfalt genießen? :D Obstsalat z.B.? :D

Damit ist gemeint, dass hier im Kontext des Stückes Peter z.B. den Fingersatz 1-2-4 / 2-4-5 für C-Dur-Grundstellung und die 1. Umkehrung angenehm findet (= Apfel) . Und das rolf eben andere Stücke heranzieht, die Michael ja gar nicht meint in seiner Schule (=Birne).

Es ist aber so, dass alles, was ein Schüler lernt, in Bezug zu anderem steht. Man sieht Entwicklungen immer im Kontext und auch die musikalischen und technischen Fähigkeiten sollten sich ergänzen und aufeinander aufbauen. Also sieht man die auch Verwendung eines solchen Fingersatzes in Kontext dessen, was der Schüler noch lernen soll, was er schon kann und was er mit speziell diesem Stück lernt.

Für mich unabdingbar ist, dass ein Schüler lernen sollte, einen Akkord wie c-e-g-c mit 1-2-3-5 zu spielen. Gründe dafür sind schon genannt worden. Als Lehrer habe ich die Verpflichtung, dem Schüler eine musikalische und technische Basis zu vermitteln, auf der er aufbauen kann. Man weiß nicht, wie weit er sich entwickeln wird und es ist inakzeptabel, etwas Falsches zu vermitteln, was der Schüler womöglich hinterher mühsam umlernen muss. Daher sind rolfs Beispiele, besonders auch seine Frage nach dem Fingersatz in D-Dur, sehr richtig und keineswegs eine Birne statt einem Apfel, sondern vielleicht ein Apfelgratin oder eine Verfeinerung des edlen Obstes :D, weil es zeigt, wohin die Reise gehen kann. Als Lehrer muss ich wissen, welche Fähigkeiten der Schüler letztendlich benötigt und baue den Unterricht methodisch darauf hingehend auf. Ohne das Ziel zu kennen, kann man bestimmte Inhalte nicht beurteilen und ich glaube, dass es daran liegt, dass der Blick auf diese Fingersatzgeschichte hier so unterschiedlich ist.

Was mich angeht: ich hatte noch nie einen Schüler, der mit 1-2-3-5 für c-e-g-c Schwierigkeiten hatte. Das liegt aber auch am methodischen Aufbau: man kann z.B. solche Akkorde erstmal ausgespielt (Töne nacheinander spielen) mit Ellipsen spielen u.v.a.m. Der in der Schule angegebene Fingersatz ist auf jeden Fall für solche Akkorde unüblich. Rolf wollte u.a. dies mit seinen Beispielen zeigen.

Man kann nun den Fingersatz nehmen oder nicht. Peter sagt, dass er damit wunderbar zurecht kommt, also kann er ihn auch nehmen. Unorthodoxe Fingersätze sind keineswegs schlecht (ich verweise nochmals auf Feuchtwanger). Andererseits könnte man das Stück auch nehmen, um den ungeliebten Fingersatz zu trainieren, denn eines finde ich nicht gut (und hier wird ja der Gang zum Klavierlehrer empfohlen): c-e-g-c mit 1-2-3-5 nicht zu können oder als sehr unangenehm zu empfinden (sehr kleine Hände o.ä. mal ausgeschlossen). Man sollte sich daran gewöhnen, denn man wird es brauchen.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,

das ist eine wohl verständlichere ausführliche Erläuterung meiner Rede, dass es individuell spielbar ist fürs Notenbeispiel ( C-Dur, stetiger Wechsel Grunddreiklang und 1. Umkehrung) aber ansonsten aus gen. Gründen nicht zur allg. Übung zu empfehlen. War ich denn da wirklich so undeutlich? Dann sorry!

LG
Bechsteinfreund
 
Nein, er hat gar nicht gewonnen, sondern eine Unachtsamkeit Deinerseits versucht zu korrigieren, welcher die Behauptung enthielt "Kein seriöser Pianist würde.."
LG
Michael

Das Internet hat das Problem, dass schriftlich gemachte Aussagen in Richtungen gedreht bzw. interpretiert werden können, die man selbst so nicht gemeint hat. Vor allem dann, wenn man sich nicht jeden Satz und jedes Wort vorher 10mal überlegt hat und sich viel Zeit zum Formulieren nimmt. Im direkten Gespräch ist vieles leichter. Meine Aussage über "seriöse Pianisten" war sicher nicht glücklich. Ich meinte damit, bei genauerer Erklärung, dass man beispielsweise eine C-Dur-Tonleiter in Terzen gespielt nicht mit FS 23 die ganze Zeit rauf und runter spielen wird. Das wird wohl niemand machen, wohl eher mit 13, 24, 35, etc., oder spiel mal nur mit FS 23 große Terzen chromatisch auf der Tastatur rauf und runter, da hast Du Spass. Ich hatte im Übrigen auf Seite 3 schon mal Stellung zu den Terzen bezogen, hat man wohl geflissentlich überlesen. Dass man FS 23 in anderen Kombinationen durchaus nimmt, steht für mich außer Frage. Insofern hat Rolf in diesem Punkt seinen "Sieg".

Auch meinte ich mit "Thema beendet", dass es für mich beendet ist, da ich alle meine Argumente erläutert habe. Und tausendmal wiederholen möchte ich mich auch nicht. Alle anderen können dieses Thema gerne weiter behandeln wenn es für sie interessant ist.

Vielen Dank auch für Dein Kompliment! LG Michael
 
Dass man FS 23 in anderen Kombinationen durchaus nimmt, steht für mich außer Frage. l
das ist schön (und hätte man anfangs schon sagen können...)
...wie kommt es, dass in anderer Kombination 23 für Terzen weder spannt noch wehtut?... ;)
was den Spaß betrifft: es ist doch völlig unproblematisch, vollgriffige Mollakkorde (große Terz mit 23) chromatisch rauf und runter zu spielen (benötigst du eine Literaturstelle, wo das vorkommt?)
...sind wir alle (!) uns jetzt endlich einig, dass 23 für allerlei Terzen völlig normal ist, nichts anspannt und von den so spektakulär erwähnten "seriösen Pianisten" alle Nase lang z.B. in Akkorden und Terztrillern verwendet wird? (ich bin zu träge, auch letztere noch mit Notenbeispielen zu zeigen) :)
 
Uiuiui, da habe ich was angestellt.

Jetzt weiß ich warum ich nicht viel Bücher über Fingersätze finde, obwohl es doch bestimmte Standards gibt .(Wenn ich es richtig verstanden habe)
Ich habe hier zwei Bücher gefunden.

  • Die Kunst des Klavier-Fingersatzes von Rambi Bar-Niv
  • Fingersatz Edition (Piano for Fingering) von Wolfgang Ellenberger
Quelle: https://www.clavio.de/klavierforum/threads/fingersatz-schulen-kennt-die-jemand.18988/
Kennt die vielleicht jemand? Habe jetzt bei Amazon einige Bücher bestellt, leider ist das Budget verbraucht.

Es gibt einige Bücher über Leadshet Begleitung, jedoch sind dort die Fingersätze nicht darüber geschrieben noch erklärt (Beispiel:

  • KLAVIER. Der erste Weg zum Spielen nach Akkordsymbolen.: Band 1 von Manfred Schmitz
  • Song-Playing: Pop, Latin & Folk. Patterns for Piano. Mit CD von Volker Dunisch

    Bestellt und noch nicht angekommen habe ich:
  • Klavierspielen wie ein Barpianist nach Akkordsymbolen von Alfred Pfortner
  • So spielt man aus einem Fakebook : für Klavier (Keyboard/E-Piano)
@chiarina
Ich fand bei Amazon oder bei http://www.stretta-music.com/search/?searchparam=Feuchtwanger nichts über Feuchtwanger.
Sind das Fingerübungen, oder eine Schule die einem erklärt, wie man "schnell" z.B. bei Songbooks den "richtigen" Fingersatz rausfindet?

Wäre klasse, wenn jemand dazu was sagen könnte. Vielleicht habt ihr ja schon eines in den Händen gehabt
  • Die Kunst des Klavier-Fingersatzes von Rambi Bar-Niv
  • Fingersatz Edition (Piano for Fingering) von Wolfgang Ellenberger

Vielen Dank
Frank
 
Für mich unabdingbar ist, dass ein Schüler lernen sollte, einen Akkord wie c-e-g-c mit 1-2-3-5 zu spielen.
Es hat doch auch niemand behauptet (auch nicht Micha), diesen Akkord nicht so zu spielen. Ich würde den auch nur so spielen (es sei denn, ich brauche noch den Daumen oder den 5ten für was anderes). Himmel, es ging doch nur um eine winzig kleine Übung in einer Schule, und dort auch nur um einen winzig kleinen Takt...um ein kleines Stückchen Apfel. Ich kenne die Schule von Grundlach nicht, aber offensichtlich geht es um Pop-Piano und das ist nun mal kein Obstsalat sondern ein reines Abrufen von Pattern und Chords. Ich würde an so etwas niemals den Anspruch einer allgemeinen Klavierschule stellen.

Beispiel:
Jürgen Moser, Rock-Piano, Einleitung, Grundregeln, sinngemäß:
"Betrachte die linke Hand als Schlagzeug, die Finger sind die Schlagstöcke. Hämmere mit der linken Hand wortwörtlich auf die Tasten, so laut, wie es geht."
Kein Mensch mit Verstand würde hier den Anspruch an eine allgemeine Klavierschule stellen.
Und wenn Micha Grundlach schreibt, dass seine Schule nix für Anfänger ist, dann muss man das halt auch mal so hinnehmen und nicht ständig daran herum mäkeln, dass nicht auf alles eingegangen wird.
Apfel! :-D

Und Micha sagte mehr als einmal, Frank solle sich diesbezüglich unbedingt einen Lehrer nehmen. Und der Grund?
Obstsalaaaaat! :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist schön (und hätte man anfangs schon sagen können...)
...wie kommt es, dass in anderer Kombination 23 für Terzen weder spannt noch wehtut?... ;)
was den Spaß betrifft: es ist doch völlig unproblematisch, vollgriffige Mollakkorde (große Terz mit 23) chromatisch rauf und runter zu spielen (benötigst du eine Literaturstelle, wo das vorkommt?)
...sind wir alle (!) uns jetzt endlich einig, dass 23 für allerlei Terzen völlig normal ist, nichts anspannt und von den so spektakulär erwähnten "seriösen Pianisten" alle Nase lang z.B. in Akkorden und Terztrillern verwendet wird? (ich bin zu träge, auch letztere noch mit Notenbeispielen zu zeigen) :)

Ich weiß gar nicht warum du mir noch weitere Fragen stellst? Du hast doch gewonnen. Reicht dir das nicht oder brauchst Du eine zusätzliche Bestätigung? Man sieht doch an deinen weit über 17.000 Einträgen dass Du ein überragendes Fachwissen hast, wozu willst Du also weitere Fragen von mir beantwortet haben?

Auch eine Deiner interessanten Fähigkeiten ist es, nur von Birnen (Klassik Piano) zu sprechen, wenn andere über Äpfel (Pop / Rock Piano) sprechen wollen (der Kommentar oben von Peter dazu hat mir gefallen). Vielleicht sollte ich Dir, obwohl ich nur über Pop / Rock Piano sprechen wollte, deine fachlichen Fragen noch beantworten, mal sehen...

Vorab mache ich aber zur Bedingung, dass Du mir meine Fragen zu einer weiteren Birne (Jazz Piano) beantwortest. Das sollte mit deiner Fachkenntnis kein Problem sein:

1. Welche Fingersätze muss ich bei einem C7/b9/#9/#11/b13-Akkord in der Grundstellung nehmen?
2. Wenn ich recht weiß, hat der Akkord 8 Töne, welchen Fingersatz muss ich in den anderen sieben Umkehrungen nehmen?
3. Muss ich alle Töne dieses Akkords spielen, oder kann ich welche weglassen?
4. Wie viele Töne spiele ich mit der linken und wie viele mit der rechten Hand?
5. Die #9 entspricht doch einer Moll-Terz, oder? Ist das verkehrt, wenn ich die Moll-Terz bei einem Dur-Akkord (Dominant-Sept-Akkord) spiele?
6. Wenn es meinen genannten Akkord überhaupt gibt, bei welchem großen Meister der Klassik finde ich diesen Akkord? (Werk? Takt?)
7. Welche Scalen kann ich zum Improvisieren bei diesem Akkord benutzen?
8. Welche Fingersätze muss ich bei diesen Scalen benutzen?

Wenn mir noch ein paar Fragen einfallen, dann kann ich diese evtl. noch nachschieben. Aber sag mal, du hast sicher überragende pianistische Fähigkeiten, könntest Du bitte ein Video von Dir in Aktion posten, damit wir uns daran erfreuen können? Am Besten wäre es allerdings zwei Videos zu posten, eines mit Klassik Piano (z.B. 3. Klavierkonzert von Rachmaninow) und eines mit Jazz-Piano á la Oscar Peterson.
 
Es hat doch auch niemand behauptet (auch nicht Micha), diesen Akkord nicht so zu spielen. Ich würde den auch nur so spielen (es sei denn, ich brauche noch den Daumen oder den 5ten für was anderes). Himmel, es ging doch nur um eine winzig kleine Übung in einer Schule, und dort auch nur um einen winzig kleinen Takt...um ein kleines Stückchen Apfel. Ich kenne die Schule von Grundlach nicht, aber offensichtlich geht es um Pop-Piano und das ist nun mal kein Obstsalat sondern ein reines Abrufen von Pattern und Chords. Ich würde an so etwas niemals den Anspruch einer allgemeinen Klavierschule stellen.

Beispiel:
Jürgen Moser, Rock-Piano, Einleitung, Grundregeln, sinngemäß:
"Betrachte die linke Hand als Schlagzeug. Hämmere mit der linken Hand wortwörtlich auf die Tasten, so laut, wie es geht."
Kein Mensch mit Verstand würde hier den Anspruch an eine allgemeine Klavierschule stellen.
Und wenn Micha Grundlach schreibt, dass seine Schule nix für Anfänger ist, dann muss man das halt auch mal so hinnehmen und nicht ständig daran herum mäkeln, dass nicht auf alles eingegangen wird.
Apfel! :-D

Und Micha sagte mehr als einmal, Frank solle sich diesbezüglich unbedingt einen Lehrer nehmen. Und der Grund?
Obstsalaaaaat! :-D

Peter, wir verstehen uns! ;-)
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

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