Fingersatz beim wechsel von Grundstellung zur 1 Umkehrung

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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Gibt es überhaupt eine Schule für Anfänger, welche einem
  1. die Fingersätze für Fakebook oder Leedsheets erklärt?
  1. Glaube ich nicht*, denn mit Fakebook oder Leadsheets fängt man gewöhnlich nicht an. Es gibt aber haufenweise Übungen (siehe Rolf) und Noten aus Pop und Rock, die Dir genau das beibringen und was Du später auf´s Improvisieren und bei Leadsheets anwenden kannst
* 2. + 3.: Was ich ganz gut finde (was aber auch eher für fortgeschrittene Anfänger ist), ist Jürgen Moser "Rock Piano" Band 1 und 2. Allerdings: Dort sind überhaupt gar keine Fingersätze angegeben. Aber immerhin: Es ist auf deutsch. :-)
 
Von Anfang an habe ich darauf hingewiesen, dass es bei Fingersätzen unterschiedliche Möglichkeiten und natürlich unterschiedliche Meinungen gibt.
Das hängt sicherlich damit zusammen, dass jede Pianistenhand anders ist und sich mit zunehmender Spielerfahrung auch weiter entwickelt. Insofern ist klar, dass man sich bei der Erstellung von Fachliteratur letztlich auf Standardfingersätze festlegen muss, weil das Aufführen von Alternativen irgendwann mehr Verwirrung als Klarheit schafft. Da Literatur, Videotutorials oder ähnliche Materialien de facto als Monolog zum Einsatz gelangen, während guter Unterricht stets als Dialog stattfindet, gibt es keine allgemein verbindliche und einzig richtige Lösungen - freilich ist das hier an keiner Stelle behauptet worden. Es liegt in der Natur der Sache, dass auch der Umgang mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Meinungen zu vorgegebenen Fingersätzen innerhalb der Ausbildungszeit am Instrument gelernt sein will - solange diese Erfahrung fehlt, geht man eben erst mal von der Vorgabe auf dem Notenblatt aus, wie es auch der Ersteller der Ausgangsfrage getan hat.

LG von Rheinkultur
 
Und so schnell kann ein Kaiser seine Kleider verlieren, wenn der Gegenwind ungemütlich und lästig wird.

CW

Solche Kommentare sind es die meinen Entschluss, diese Diskussionsrunde zu verlassen, bestätigen. Eine sachliche, fachbezogene Auseinandersetzung ist so nicht möglich. Man hat hier auch nicht die Größe, wenn man Notenbeispiele abbildet die den Kern meiner Übung 3a nicht treffen, dies zuzugeben. Kompliment in diesem Zusammenhang an Peter, er hat mein Hauptargument, nämlich zwei Sprünge zu vermeiden, verstanden. Dass man mit meiner Fingersatz-Variante im konkreten Beispiel 3a ohne Sprünge, schneller (virtuoser) und sicherer ist, lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren. Deswegen schweigt man lieber dazu und gibt Kommentare wie den oben zitierten ab. Peter jedenfalls hat meinen Fingersatz ausprobiert und für gut befunden. Selbst das können manche wohl nicht akzeptieren.

Jeder der Klavier bei einem Klavierlehrer lernt muss in der Regel anfänglich darauf vertrauen (Glauben!), dass dieser ihn fachlich gut unterrichtet. Ob dieses Vertrauen gerechtfertigt ist, weiß man u. U. erst nach Jahren. Mein Vertrauen in meinen Klavierlehrer, der mir meine "umstrittenen" Fingersätze beigebracht hat, hat sich jedenfalls gelohnt, wie man in den Ergbenissen meiner Videos sehen kann. Am Ende zählt nun mal nur das Ergebnis.

Peter wollte ich mit meiner Teilnahme an dieser Diskussion einen Gefallen tun. Verloren dabei habe ich, außer viel Zeit, auch meine "kaiserlichen" Kleider... ;-)
 
[...] Ein Schüler von mir hat große Hände (größere als ich), und er greift c-e-g-c mit 1-2-3-5. Er fühlt sich wohl dabei und ich habe nie versucht ihm das auszureden. Warum auch? Meine Variante ist eben 1-2-4-5, da sie sich für mich gut anfühlt, während 1-2-3-5 sich für mich nicht so gut anfühlt. [...]

Da gibts ( sorry, dass ich nochmal mich einklinke ) - eine kleine Sache, die mich stört... . Hab ich aber jetzt erst gesehen... . Denn:

Auch ich spiele am liebsten c-e-g-c mit 1-2-3-5 , Akkordgestalten wie e-g-c-e jedoch 1-2-4-5.

Das hat einen ganz praktischen Grund: Beim Akkord c-e-g-c liegen ZWISCHEN g-c ( also den obersten beiden Tasten ) MEHR Tasten, also ein größerer BEREICH, als zwischen c-e und zwischen e-g. Und deshalb sollte man den freien vierten Finger an der Stelle "in Reserve" haben, wo eventuell ( zukünftig, was / wann auch immer ) die MEISTEN "Gefahren" auf "größerem Raum" durch eventuell noch hinzugefügte Töne "drohen" könnten. Der Abstand zwischen g-c kann NICHT so leicht und schnell durch minimale Bewegungen zweier evtl. nebeneinanderliegender Finger kompensiert werden, als wenn wir den vierten nutzen, der ja schon bereit ist, und auch nicht so leicht, wie wir bei den geringen Abständen zwischen den anderen Tönen, c-e und e-g,
mittels kleiner Bewegung der dort ja nebeneinanderliegenden Finger eingreifen könnten.

Daher spiele ich auch e-g-c-e mit 1-2-4-5 , da in diesem Fall der größte Abstand zwischen den mittleren Noten, g-c, ist, und hierfür trifft es sich gut, dass sich bei Akkorden dieses Typs der Mittelfinger in Bereitschaft befindet.

LG, Olli
 
Solche Kommentare sind es die meinen Entschluss, diese Diskussionsrunde zu verlassen, bestätigen. Eine sachliche, fachbezogene Auseinandersetzung ist so nicht möglich...Verloren dabei habe ich, außer viel Zeit, auch meine "kaiserlichen" Kleider... ;-)
Hallo Michael,
Doch, es sind auch sachlich, fachbezogene Auseinandersetzungen möglich, ABER...
Manchmal muss man ein und dieselbe Sache zwei, dreimal erklären und von allen Seiten beleuchten um sie verständlich zu machen. Das erfordert sehr viel Beharrlichkeit und nicht selten stößt man auf zweierlei: Neid im Allgemeinen, der sich u.U. durch Respektlosigkeit ausdrückt.. Je mehr man auf Respekt pocht umso schlimmer wirds. Respekt muss man sich von unten her erarbeiten und es zählen vorerst nur die Beiträge und die Beharrlichkeit! Zweitens hat man keine oder nur wenig Verbündete bzw. Fürsprecher, welche neuartige Ideen von Anfang weg vorurteilsfrei betrachten. Insbesondere wenn es um Befindlichkeiten geht, sieht es ganz schlecht aus. Wenn dann jemand solche Andeutungen macht, wird ihm gerne vorgeworfen dünnhäutig zu sein, als mildeste Form "Kaiserliche Kleider", denn allerlei Dinge könnten noch passieren, die diejenigen, die in der Gruppe bleiben vordergründig ins Recht setzen, gleich ob sie nun Recht haben oder nicht. Ich nenne es "nachtreten"! Das ist gar nicht schön, stärkt aber das Gruppengefühl und kommt immer wieder vor. So richtig schützen kann man sich davor nicht, wenn man sich in die Öffentlichkeit wagt um sein Anliegen kund zu tun. Wie gesagt, Befindlichkeiten werden krass bestraft und wenn man durch ist, und immer noch da, dann erfährt man auch Respekt.

Willkommen im Forum!

LG
Michael
 
Auch ich spiele am liebsten c-e-g-c mit 1-2-3-5 , Akkordgestalten wie e-g-c-e jedoch 1-2-4-5.

Hallo Olli,

vielen Dank für Deinen sachbezogenen Kommentar! Darauf will ich gerne nochmal antworten. Du triffst mit dem was Du sagst im Prinzip genau den Punkt. Das habe ich auch mit meinem Argument, "woher komme ich und wohin gehe ich?", in Bezug auf sinnvolle Fingersätze zum Ausdruck bringen wollen. Der Fingersatz 1-2-3-5 macht für mich durchaus Sinn, wenn man eine große Hand hat oder gleich noch beispielsweise den Ton a spielen müsste. Dann brauche ich den 4. Finger, wenn ich alle 5 Töne zusammen spiele sowieso. Da ist die Kombination der Töne für diesen Fingersatz zwingend notwendig.

Anders sehe ich es allerdings wenn ich vom reinen C-Dur-Dreiklang in der Grundstellung ausgehe. Wenn ich diesen Dreiklang, also c-e-g, mehrfach hintereinander spielen müsste, würde ich immer 1-2-4 nehmen. Das fühlt sich für mich einfach besser an als 1-2-3. Beim Vierklang mit der Oktave wiederum kannst Du Dich im Prinzip zwischen 1-2-3-5 oder 1-2-4-5 entscheiden. Da ich aber die Grundstellung in der Regel immer mit 1-2-4 spiele ist die Hinzunahme des 5. Fingers für mich das Einfachste und auch das Schnellste. Um nochmal meine Übung 3a ins Spiel zu bringen: Du hast in allen Takten bei mir immer 1-2-4 und 2-4-5, das heißt ich brauche keine Veränderung der Finger an sich vorzunehmen. Für ein sehr schnelles Tempo halte ich das für einen Vorteil. Habe ich allerdings nur den 2. Takt von Übung 3a mit der Grundstellung zu spielen, dann funktioniert 1-2-3- auf 2-3-5 und ist bestimmt schnell und sicher umzusetzen.

LG, Michael
 
Doch, es sind auch sachlich, fachbezogene Auseinandersetzungen möglich, ABER...

Hallo Michael,

vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Vielleicht muss ich mir einfach eine dickere Haut zulegen...für einen Musiker nicht immer ganz einfach ;-)

LG
Michael
 
Irgend wie habe ich das Gefühl, dass auf das Hauptargument von Micha nicht eingegangen wird. Ich komme von CEG und will über EGC wieder dort hin. Probiert es doch mal aus. Fühlt sich das wirklich unnatürlich an oder einfach nur ungewohnt?

Lieber Peter,

Fakt ist doch, dass andere (hier Frank) den Fingersatz als sehr unangenehm empfinden und verunsichert sind. Das kann m.E. nicht das Ziel des Buches sein und man könnte dem leicht entgegenwirken, wenn man alternative Fingersätze sowie die Vor- und Nachteile derselben benennt. Eventuell mit ein paar technischen Hinweisen (Armführung ...).

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich finde, Michael hat die Idee hinter seinem Fingersatz gut erklärt: möglichst viele Finger sollen liegenbleiben.

Ob das zwingend ist, oder ob man nicht auch einen Lagenwechsel der Hand akzeptieren kann (auch in höherem Tempo), wird hier leider nicht so intensiv diskutiert. Das wäre aber mal interessant. Ich persönlich finde das Liegenlassen von Fingern eher ungünstig. Bin aber vielleicht durch meine 30 Jahre zurückliegende und vielleicht auch damals schon nicht mehr moderne Klavierausbildung an klassischer Literatur "verdorben". Ich vermeide ja auch Daumen auf schwarzen Tasten beim Untersetzen ...

Offenbar sind Hände (und/oder Spielgewohnheiten) aber doch sehr verschieden. Unter der Vorgabe, Finger liegenzulassen, würde ich 123 --> 235 nehmen. Für mich trifft nämlich zu, was einige andere hier auch berichten (aber eben nicht alle): Eine Terz mit 23 macht keine Probleme, eine Quarte mit 45 hingegen krieg zwar ich hin, aber es ist nicht bequem. Und da es ja um schnelle Wechsel zwischen den Umkehrungen geht: ich bezweifle auch, dass man im Tempo den kleinen Finger so schnell in Position bringen kann. Ob das anatomisch bedingt oder einfach Gewohnheit ist, weiß ich nicht.

Drum eine Frage an @Michael Gundlach: Wäre - wenn die Spreizung 4-5 unangenehm ist, das Übungsziel mit 123 --> 235 für die Kombination Grundstellung --> erste Umkehrung auch korrekt zu erreichen? Oder ist es Deiner Meinung nach wichtig, dass die Wechsel immer mit gleichem Fingersatz gespielt werden. Denn für einen Wechsel zweite Umkehrung --> Grundstellung würde ich vermutlich 124 --> 245 nehmen.

Danke und Grüße
- Karsten
 

Liebe chiarina,

mir persönlich geht es hier nicht primär um die fragliche Klavierschule, sondern erstmal um die richtige Antwort auf die ursprüngliche Fragestellung. Wir haben zunächst die Idee hinter dem dort gezeigten Fingersatz ermittelt. Für mich kommt nun die Arbeitsannahme heraus, dass für meine Anatomie und Gewohnheit 123-235 auch gut geeignet wären, dass 124-245 der offenbar abweichenden Anatomie und Gewohnheit von Michael Gundlach geschuldet sind, und dass mancher (z. B. Peter) sich auch damit wohl fühlt. Der ursprüngliche Vorschlag ist in meiner Lesart also weder falsch noch zwingend. Mit diesem Ergebnis kann ich gut leben.

Es obliegt nun Michael Gundlach, die nächste Ausgabe seines Buches zu verändern oder nicht, z. B. durch Angabe eines alternativen Fingersatzes oder durch einen entsprechenden Text, der erläutert, dass es drauf ankommt, Finger liegenzulassen und dass das auch mit anderen als dem gezeigten Fingersatz geht. Das müssen wir nun ihm überlassen; es ist ja nun mal sein Buch.

Ciao
- Karsten
 
Drum eine Frage an @Michael Gundlach: Wäre - wenn die Spreizung 4-5 unangenehm ist, das Übungsziel mit 123 --> 235 für die Kombination Grundstellung --> erste Umkehrung auch korrekt zu erreichen? Oder ist es Deiner Meinung nach wichtig, dass die Wechsel immer mit gleichem Fingersatz gespielt werden. Denn für einen Wechsel zweite Umkehrung --> Grundstellung würde ich vermutlich 124 --> 245 nehmen.

Hallo Karsten,
ich gehe davon aus, dass 123 auf 235 für die Kombination Grundstellung auf 1. Umkehrung auch korrekt zu erreichen ist. Du kannst das natürlich tun, und wenn Du Dich wohl dabei fühlst ist das umso besser. Wie ich aber schon geschrieben habe, sind Umstellungen vom Gewohnten erst einmal unangenehm. Als ich Klavier studiert habe, hat mein Klavierprofessur meine ganze Technik + Fingersätze umgestellt. Das war sehr anstrengend, aber eben auch sehr erfolgreich was meine technischen Fähigkeiten anbelangt. Alle seine Studenten haben in der Regel das Gleiche gelernt, wenngleich er immer auf die konkreten Probleme des Einzelnen eingegangen ist und nicht nur stur seine Linie durchgezogen hat. Diskussionen über Technik und Fingersatz gab es damals auch schon, und es wird sie immer geben. Insofern würde ich sagen, man muss auch ein wenig sich auf sein Spielgefühl verlassen. Vom Ergebnis her kann ich nur sagen, dass mein Klavierprofessor bei mir alles richtig gemacht. Von ehemaligen Mitstudenten habe ich immer das Gleiche gehört.

ich meinte natürlich, dass die alternativen Fingersätze etc. in der Klavierschule stehen sollten! Hier nützen sie potentiellen Nutzern der Schule nichts.

Liebe chiarina,
ich bin (in der Regel) aus verschiedenen Gründen kein Freund davon alternative Fingersätze in meine Klavierschulen zu schreiben. Einer der Gründe ist z.B. das Notenbild: Wenn ich bei einem Akkord-Dreiklang eine Alternative darüber schreibe, dann habe ich schon 6 Zahlen übereinander, oder 2x3 Zahlen nebeienander. Das sieht im Notenbild nicht so vorteilhaft aus, zumal man eventuell noch Akkordsymbole hat. Würde ich es dennoch tun, hätten wir die gleiche Problematik die wir hier im Forum haben: Schreibe ich also bei der Grundstellung 123 und 124 wird sich Frank fragen, was ist nun richtig? Kompletter wird die Verwirrung und die Unsicherheit sogar noch wenn ich außerdem noch 135 und 245 für die Grundstellung angebe! Man muss sich auch mal vorstellen, wie das Notenbild dann aussieht, wenn ich viele Akkorde in schneller Folge habe. Insofern entscheide mich für den Fingersatz, der nach meinem Empfinden am Besten funktioniert, wohlwissend, dass ich nicht nur Zustimmung haben werde. Mit 124 als Ausgangsfingersatz fühle ich mich bei einem Dreiklang am wohlsten. Nach wie vor, und das habe ich bei Frank auch getan, rate ich aber dazu einen Klavierlehrer für solche Probleme zu nehmen. Die Garantie dass man dann einen "Guten" hat, ist deswegen aber auch nicht unbedingt gegeben ;-)

LG Michael
 
ich meinte natürlich, dass die alternativen Fingersätze etc. in der Klavierschule stehen sollten! Hier nützen sie potentiellen Nutzern der Schule nichts.
Naheliegend, da es nicht gerade praktikabel ist, sich alle benötigten Informationen und eventuelle Alternativen aus verschiedenen Quellen zusammen zu suchen. Aber mit der Konsequenz aus dieser Überlegung wäre ich (die meisten Menschen gehen von sich selbst aus) auch nicht allzu glücklich: Dann müssten zwei oder noch mehr Fingersätze in wenig augenfreundlicher Kleinstbezifferung über den Noten stehen. Eine Informationsdichte, die bei vielen Menschen mehr Verwirrung als Klarheit schafft - mir geht es wenigstens so. Im Zuge des Lernfortschritts würde ich mir auch als Schüler lieber mehr Problemlösungskompetenz als zusätzliche Vorgaben wünschen - also an der Fertigkeit arbeiten wollen, selbst geeignete Fingersätze zu ermitteln. Da verwerfe ich lieber einen aus meiner Sicht ungeeigneten Vorschlag und schreibe an den freien Platz auf dem Notenblatt einen eigenen Lösungsansatz als dass ich zwei unbefriedigende Vorgaben durcharbeite und kein Platz mehr zur Notation einer dritten Variante bleibt. Ganz subjektiv: Mit sparsam kommentierten Notentexten arbeite ich lieber als mit vollgeschriebenen und überbezeichneten Seiten, auf denen man schnell den Überblick verliert.

LG von Rheinkultur
 
@klaviermacher Wunderschöner Beitrag! Besser kann man die Psyche dieses Forums nicht beschreiben. :-)

Zum FS in der Klavierschule:
Genau genommen müsste in jeder Klavierschule im Einführungstext stehen, dass geschriebene Fingersätze nur Vorschläge sind. Auf der anderen Seite steht so viel in Klavierschulen, womit ein Anfänger überfordert ist, und es fehlt an anderer Stelle so viel an Informationen, dass eigentlich ein Satz für jede Klavierschule ausreicht und so auch drin stehen müsste:
"Begleitmaterial zum Klavierunterricht"

Ich kann Frank nur dazu ermuntern, ab und zu mal eine Stunde beim Lehrer zu nehmen, um solche Fragen zu klären und ein vernünftiges Feedback zu erhalten. Wie man sieht, wird hier die Verwirrung nur noch größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
3. ich hab dir ne Verständnisfrage gestellt, wie wärs mit ner Antwort?..

Auch ohne Bereitschaft mich durch Bestehen eines Intelligenztests erst zum Posting zu qualifizieren wage ich einen weiteren Beitrag...

...der ursprüngliche Vorschlag ist in meiner Lesart also weder falsch noch zwingend. Mit diesem Ergebnis kann ich gut leben....

Damit kann ich auch leben. Ich finde aber - wie ich bereits schrieb, dass der FS so zwar ganz speziell im konkreten Fall der genannten Akkordfolge für mich spielbar ist und nicht unangenehm, dass ich ihn aber nicht zur Übung empfehlen würde. Denn kaum ändert sich die Akkordfolge, finde ich den FS nicht mehr günstig. Allein schon zur banalen 2. Umkehrung zu greifen ist so zumindest mit meinen automatisierten Schemata nicht dankbar. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich mich dilettant hier vollkommen anschliessen kann:

...Ich persönlich finde das Liegenlassen von Fingern eher ungünstig. Bin aber vielleicht durch meine 30 Jahre zurückliegende und vielleicht auch damals schon nicht mehr moderne Klavierausbildung an klassischer Literatur "verdorben"...

Ich würde den FS so nicht generell zur Übung empfehlen, da er m.E. nicht auf die Anforderungen an die Ablaufmuster der allermeisten (zumindest klassischen) Werke der üblichen Literatur vorbereitet. Liegt das an mir und meiner Ausbildung? Wie soll man denn nach 124 und 245 bequem fortführen, wenn man nicht wieder in die Grundstellung muss?

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

@Michael: Schön dass du wieder dabei bist.


Ich wollte noch folgendes einwerfen.

Da ich von der Gitarre (Songs und Rockmusik) komme, war ich es gewohnt die Griffe immer gleich zu greifen. (Mit Umkehrungen habe ich nicht wirklich gearbeitet)

Mir hätte es wirklich viel geholfen, wenn
  1. Wenn vor einem Stück speziell die Fingersätze geübt werden würden, die im nachfolgenden Stück auch gespielt werden.
    Vielleicht in den Schema
    Grundstellung1,3,5
    1. Umkehrung 1,2,5
    2. Umkehrung 1,2,4
  2. Eine Texterklärung, warum diese Fingersätze so gegriffen werden. (Finger liegenlassen = Sicherheit usw.)

Wenn dann als Vorbereitung für das nächste Stück wieder eine Übung Vorgeschalten werden würde wo es wie im ersten Stück um das gleiche Schema geht, jedoch mit anderen Fingersätzen

Grundstellung1,2,3
1. Umkehrung 1,2,4
2. Umkehrung 2,4,5

Dann auch wieder eine Texterklärung, warum man jetzt diesen Fingersatz bevorzugen könnte, z.B. wegen der Melodie usw.
Also nicht nur eine Übung, sondern eine Erklärung warum man diese Übung macht. Die könnte man ja in ein zwei Sätzen noch ausführen wie oben beschrieben, oder ergänzen, dass diese Übung ein Spezialfall ist oder jenen Übung sehr wichtig ist, da dies in z.B 80% der Lieder vorkommt.
Somit bräuchte man auch nicht zu viel in die Noten schreiben


Das wäre echt super.

Versteht ihr was ich meine?

So ist mir jetzt durch das Forum ein Licht aufgegangen. Wie gesagt bei der Gitarre habe ich mir nie Gedanken darum gemacht.

Und dann auf der letzten Seite können ja viele Übungen zusammengefasst sein, wenn man diese als Übersicht zum üben haben will.

Wie auch schon gesagt, meine Kinder haben einmal in der Woche Klavierunterricht. Wenn es meine Arbeitszeit zulässt bin ich da auch dabei und platziere da meine Fragen :-).
Jedoch kommt der Klavierlehrer von der klassischen Musik und kennt vielleicht die ein oder andere Entwicklung nicht. Nicht böse gemeint. Geht mir im Beruf auch so. Deshalb fragte ich hier auch nochmal nach.

Für mich habe ich nun herausgefunden, dass man nicht wie bei der Gitarre einen Griff lernt und denn immer schneller und schneller übt, sondern, dass beim Klavierspiel es keinen "festen Fingersatzt" von einem Akkord zum anderen gibt.
Wie macht ihr das nur, so schnell die Noten vorlesen um gleich den richtigen Fingersatz zu erahnen und zu spielen.

Vielen herzlichen Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin (in der Regel) aus verschiedenen Gründen kein Freund davon alternative Fingersätze in meine Klavierschulen zu schreiben. Einer der Gründe ist z.B. das Notenbild:

Lieber Michael,

ja, das ist ein einleuchtender Grund. Allerdings könnte man aus meiner Sicht eine Übung kreieren, bei der Fingersatzfragen einmalig besprochen werden - so viele Möglichkeiten gibt es ja nicht. Oder im Vorwort bestimmte Dinge ansprechen. Mir ist auch eigentlich egal, was in der Schule steht, mir war nur an der Beantwortung der Frage gelegen, wie man die von Frank und sicherlich auch anderen empfundene Problematik lösen könnte. Denn ein Fingersatz wirkt nicht selten dogmatisch und Nutzer könnten denken, sie sollten den angegebenen Fingersatz nehmen. Gerade im Popbereich nutzen viele solche Schulen für sich, ohne einen KL zu haben, und manchmal kann man durch kleine Veränderungen einiges bewirken.

Genau genommen müsste in jeder Klavierschule im Einführungstext stehen, dass geschriebene Fingersätze nur Vorschläge sind.

Nicht unbedingt. Die meisten Klavierschulen beginnen im 5-Ton-Raum und da sind die Fingersätze klar bzw. stehen erst gar nicht drin. Bei Schulen aber, bei denen Fingersätze sehr unterschiedlich sein können wie hier, könnte man Missverständnisse aus dem Weg räumen, indem man über grundsätzliche Dinge spricht (das muss gar nicht lang sein). Uli Molsen z.B. bietet zu seiner Schule einen Fingersatzkurs an. Mir ist klar, dass das nicht die Intention von Michaels Schule ist, aber vielleicht gibt es doch noch andere Möglichkeiten, als einen Klavierlehrer zu empfehlen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Wie macht ihr das nur, so schnell die Noten vorlesen um gleich den richtigen Fingersatz zu erahnen und zu spielen.

Das liegt daran, dass es nicht den einen richtigen Fingersatz gibt! :) Schau mal bei den Übungen Feuchtwangers, da wirst du allerhand Überraschendes finden. Allerdings muss man sagen, dass durch die Verwendung von Standardfingersätzen wie rolf es erzählte, vieles einfacher wird und man mehrere Töne zu einer "Gestalt" , zu quasi Wörtern, Sätzen etc. zusammenfasst. Wenn man z.B. c-e-g-c mit 1-2-3-5 spielt, hat man den vierten Finger übrig für die Töne zwischen g und c und kann ggf. für entsprechende Verbindungen schnell agieren. Benutzt man 1-2-4-5 für c-e-g-c, ist das eben nicht möglich. Etc. etc..

Liebe Grüße

chiarina
 
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