Falscher Ton bei Barenboim???

inzwischen recht bekannten Dirigenten, der vor vielen Jahren
unfähig war mit seinem Lehrer klar zu kommen ;-)

ist nicht face to face

Er ist wie jeder unter diesen Umständen etwas speziell, manchenteils etwas schrullig, aber keinesfalls böswillig kritikresistent.

Man muss eben was wirklich überzeugend vorbringen, dann lenkt er auch schon mal ein.:023:

Du trägst doch deine Positionen von denen DU überzeugt bist auch unmißverständlich (unerschütterlich) vor, ob du später als Chef konzilianter bist als er? :025::017:
 
Simone Young ist z.B. eine, die ihm viel zu verdanken hat und m.E. auch nichts in der Richtung sagte wie Dein @mick ersthändiger Assistent
 
Das ist genau so korrekt, sonst hätte ich es nicht geschrieben.
Eine Google-Suche nach "Barenboim Kritik" fördert übrigens auch einige ziemlich unschmeichelhafte Dinge über den "Menschen Barenboim" zutage.

Ich mag ihn musikalisch - es sei mal erwähnt - eh nicht besonders. Egal, ob am Flügel oder mit dem Stock. Und an der diskutierten Aufnahme stört mich weniger der abweichende Ton, sondern eher das für meinen Geschmack etwas platte und konturlose Spiel. Der Mozart ließe sich wohl noch um einiges höher veredeln...
 
Eine Google-Suche nach "Barenboim Kritik" fördert übrigens auch einige ziemlich unschmeichelhafte Dinge über den "Menschen Barenboim" zutage.
Was denn genau, bittschön:016:

Orchesterproben sind keine hyperdemokratischen Parlamentssitzungen, wo jeder äußern kann, was er will, sondern es müssen große Visionen unnachgiebig mit glühender Leidenschaft bis zur Grenze des Möglichen durchgefochten werden.

Wer sich da auf der Probe schonend in einer Kurkapelle wähnt, muss mit Recht in die Realität zurück beordert werden.

Für je reichlich 100.000€ Jahresgage und ein halbes Jahrtausend Tradition wird man den Damen und Herren Staatskapellern schon ein wenig mehr Elan jenseits der Routine abverlangen dürfen und müssen.
 
Ich hab' was gelesen von gelegentlichen emotionalen Ausbrüchen usw.
Orchesterproben sind keine hyperdemokratischen Parlamentssitzungen, wo jeder äußern kann, was er will, sondern es müssen große Visionen unnachgiebig mit glühender Leidenschaft bis zur Grenze des Möglichen durchgefochten werden.
Nöö

Das Ergebnis ist, was am Ende zählt. Es gibt offenbar auch Dirigenten, die die ganze Sache etwas anders angehen (Rattle).

Vielleicht um's mal so auszudrücken: am Ende sitzen Dirigent und Orchestermusiker im selben Boot. Ich kann die Ruderer jetzt eher mit harschen Worten und Peitsche zum Rudern bringen, oder vielleicht mehr mittels Motivation und Überzeugung.

Das Modell des "Tyrannen-Dirigenten" hat wohl immer mehr ausgedient. (Womit ich nicht gesagt haben will, dass B. jetzt ein solcher ist - nur die entsprechenden Stimmen scheinen in diese Richtung zu deuten).

Dazu:
Für je reichlich 100.000€ Jahresgage und ein halbes Jahrtausend Tradition wird man den Damen und Herren Staatskapellern schon ein wenig mehr Elan jenseits der Routine abverlangen dürfen und müssen.
sag' ich jetzt mal nichts, denn das erste, was mir bei Berufsmusikern auf sehr hohem Niveau so einfällt, ist die sowieso schon sehr hohe Grundbelastung (körperlich/seelisch). Die vlt. nicht noch durch zusätzliche Faktoren unnötig gesteigert werden sollte (?)
 
Ich hab' hier auch etwas zu diesem Thema reinverlinkt.
 

Bevor das hier ins Nicklige abgleitet, möchte ich mich bei allen konstruktiven Teilnehmern an der Diskussion bedanken. Ich habe durch diesen Halbton und Euere Antworten sehr viel über Musiktheorie gelernt und auch über die Philosophie hinter den Noten und den Gedankengängen von Menschen, die Musik leben und lieben.
Einen Gedanken hab ich auch noch: Wenn er das absichtlich nicht so spielt wie es Mozart wohl aufgeschrieben hat … würde man (er) sich das bei einem Bach auch trauen?

jetzt geh ich wieder KV545 spielen und wäre froh, wenns bei mir nur EIN (falscher) Halbton wäre.
Grüße
HYP
 
würde man (er) sich das bei einem Bach auch trauen?
selbstverständlich, das aus seiner Sicht Notwendige spielt er nach seinem Verständnis,
und das macht er sehr sehr gut, obgleich es ggf auch anders ginge.

Bei Gelegenheit sogar eine Beethovenstelle von der ich glaube, dass er dort eigenständig etwas änderte, aber bevor ich was Unvollständiges sage, kläre ich das noch mal ab.....;-)



na, na :023::026::021::017::011:

wir trinken ersteinmal unseren Kaffee, heute ausserplanmäßig gg. 10:30:puh::puh:




was mir bei Berufsmusikern auf sehr hohem Niveau so einfällt, ist die sowieso schon sehr hohe Grundbelastung (körperlich/seelisch). Die vlt. nicht noch durch zusätzliche Faktoren unnötig gesteigert werden sollte (?)

Wer hat den Luxus, Hobby zum Beruf zu machen, und das bei so tollen Konditionen des Haustarifs Staatskapelle ;-) und Zeit für "nebenamtliche" Professuren bleibt den Lieben ja offenbar auch reichlich....

Eigentlich ist zum Thema ausreichend viel gesagt, oder..... :-)

Freuen wir uns schon etwas auf den reichhaltigen Mittagstisch :drink:
 
Zuletzt bearbeitet:
nein, aber man kennt sich und andere Familienmitglieder aus ursprünglich eher un-musikalischen Gründen, doch mitlerweile auch aus sehr musikalischen...also lassen wir es deutungsoffen

Es ist etwas völlig anderes, jemanden privat zu kennen, als mit jemandem auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Nach den Berichten Winifreds Wagners und ihrer Kinder war der Adolf privat auch ein sehr netter, umgänglicher Mann... :lol:
 
Es ist etwas völlig anderes, jemanden privat zu kennen, als mit jemandem auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.
ja, das stimmt allerdingst, nur finde ich ihn sehr sympathisch und hilfsbereit.

Er möchte doch nur helfen und verlangt eben volle Aufopferung, von allen Mitwirkenden.

So wie ich Ihn verstehe, hat er eine hervorragende Spürnase für Unzulänglichkeiten und nimmt dann natürlich kein Blatt vor den Mund, warum auch, er weiß wies läuft.

Der ehemalige Lehrer seines damals kleinen Sohnes, damals stelv. Solist eines anderen Berliner Klangkörpers kennt ihn auch auf Du und Du und bestätigt meine Meinung wesentlichenfalls :-)
 
Bevor das hier ins Nicklige abgleitet, möchte ich mich bei allen konstruktiven Teilnehmern an der Diskussion bedanken. Ich habe durch diesen Halbton und Euere Antworten sehr viel über Musiktheorie gelernt und auch über die Philosophie hinter den Noten und den Gedankengängen von Menschen, die Musik leben und lieben.
Einen Gedanken hab ich auch noch: Wenn er das absichtlich nicht so spielt wie es Mozart wohl aufgeschrieben hat … würde man (er) sich das bei einem Bach auch trauen?

jetzt geh ich wieder KV545 spielen und wäre froh, wenns bei mir nur EIN (falscher) Halbton wäre.
Grüße
HYP

Lieber hyp80,

falls das h kein Versehen ist (falsche Gewohnheit o.ä.), könnte Barenboim der Meinung sein, Mozart hätte dort ein (erneutes) Auflösungszeichen vergessen. Komponisten machen beim Aufschreiben schon mal Fehler - daher nehmen Verlage zur Erstellung einer Urtextausgabe immer mehrere Quellen als Grundlage zur Hand (Autograph wenn vorhanden, Erstdruck, verschiedene Erstauflagen .....).

Über die Gründe des h's können wir natürlich immer nur raten und wenn @maxe mal fragen könnte, wäre das wirklich toll und ich würde mich sehr (!!!) freuen! Wenn er so ist

(...)sehr sympathisch und hilfsbereit (...)
So wie ich Ihn verstehe, hat er eine hervorragende Spürnase für Unzulänglichkeiten und nimmt dann natürlich kein Blatt vor den Mund, warum auch, er weiß wies läuft.
,

wird er unsere Verwirrung sicher verstehen und eine Antwort geben!

Liebe Grüße

chiarina
 
[...]
falls das h kein Versehen ist (falsche Gewohnheit o.ä.), könnte Barenboim der Meinung sein, Mozart hätte dort ein (erneutes) Auflösungszeichen vergessen. Komponisten machen beim Aufschreiben schon mal Fehler - daher nehmen Verlage zur Erstellung einer Urtextausgabe immer mehrere Quellen als Grundlage zur Hand (Autograph wenn vorhanden, Erstdruck, verschiedene Erstauflagen .....).[...]

Rehi Chiarina :-)

ja. :super:Henle hat z.B. vermerkt: Zitat:

Zitat von Henle:
[...]Grundlage der Edition sind die Wiener Erstausgabe sowie Andrés Nachdruck[...].

Zu dem "vergessen": Okay, müsste man halt gucken, inwieweit Mozart sonst noch Zeichen o.ä. vergessen hat, dies könnte von Komponist zu Komponist verschieden sein, unser alter Freund Libermann :-)hat z.B. auch nicht DIREKT ja - oder nein - gesagt, es ging allerdings um Chopin, der wohl sonst recht exakt war,

ich klamüsere das alte Zitat mal raus:

[...]We will do the C minor prelude of Chopin. ( A student performs this piece .)
Probably some of you were shocked by this "E natural" he played; whether it should be "E flat" instead is not a matter we can settle, because editions differ. I have a photocopy of Chopin's manuscript, and it says "E natural" , but the advocates of "E flat" assert that Chopin simply forgot to write the flat in. This is a dangerous way to prove something, especially since you will see if you look at the facsimile of the preludes how really exact Chopin was.[...]

Danach gehts aber mit anderen Inhalten weiter, war wohl nicht sooo bedeutend in dem Moment damals, wohl, vor so vielen Jahren :cake:

LG, Olli!
 

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