Eure Lieblingswerke von Liszt

@mick Ich muss auch nicht Field spielen, nur weil er das Nocturne erfunden hat.
 
wow, der Field hat das Notturno des 18. Jhs. erfunden - wie hat er das 1782 geboren geschafft? ...immer wieder erhebend, wenn man hier profunde Neuigkeiten erfährt ;-) (mimimi aber als Nocturne für Klavier männo)
 
Der Field hat vielleicht den Begriff "Nocturne" für ein Klavierstück lyrischen Charakters erfunden, aber Klavierstücke dieses Typus' gab es auch vorher schon wie Sand am Meer. Der Kerl war nur zu faul, seine "Nocturnes" noch um einen Kopfsatz, ein Scherzo und ein Rondo zu ergänzen...
:lol:
 
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...aber davon abgesehen ist natürlich klar, dass man ohne Field zu erwähnen nichts gehaltvolles über Liszt mitteilen kann ;-)
 
@mick Ich muss auch nicht Field spielen, nur weil er das Nocturne erfunden hat.
Aber die Jeux d'eaux a la Ville d'Este sind wirklich nicht schlechter als die Wasserstücke von Debussy und Ravel, finde ich. Bloß weil einer etwas zuerst gemacht ist, ist in meinen Augen auch kein guter Grund etwas aufzuführen (außer zu wissenschaftlichen Zwecken sozusagen), da bin ich ganz bei dir. Es muss auch zum ersten Mal gut gemacht sein :)

lg marcus
 
Wasser scheint sehr stimulierend auf Liszt gewirkt zu haben; 2 weitere geniale Beispiele: au bords d'une source und die Weiterentwicklung Schubertscher Gewässer in der Forelle, dem (das) Wandern und ... .
 
Auf den "Wassern zu singen" und "Der Müller und der Bach" hab ich sogar mal gespielt. Gar nicht so einfach... Ravel finde ich leichter :005: Liegt mir mehr. Da ergibt sich alles fast von selbst, weil der Klang es verlangt.
 
Das ist die alternative (spätere??) Fassung. Mir gefällt die andere (näher an Schubert!) etwas besser.
 
Das ist die alternative (spätere??) Fassung. [...]

mjaa, scheint so + denke ich auch :-) - bisschen unübersichtlich, denn dieses "Searle"-Verzeichnis, zumindest diese onlineversion hier,

https://www.klassika.info/Komponisten/Liszt/wv_gattung.html

erzählt: Zitat:

Titel: Schubert: Sechs Melodien
Entstehungszeit:1846
Besetzung:Klavier solo
Opus:Searle 563: Sechs Melodien

dasselbe Jahr hier:

Titel:Schubert: Die Forelle
Entstehungszeit:1846
Besetzung:Klavier solo
Opus:Searle 564: Die Forelle

Zitat Ende...

Allerdings hier

https://imslp.org/wiki/6_Melodien_von_Franz_Schubert,_S.563_(Liszt,_Franz)

wird anberaumt: Zitat:


Year/Date of Composition
1844

First Publication
1844
Published 1844 by Richault (Paris)
No.6 revised 1846 as Die Forelle, S.564

Insofern nehme ich an, dass die Richault-Aussage wohl stimmt, und evtl. Searle ( online ) nicht so ganz genau ist bzw. vielleicht gibts ja schon überarbeitete Searle-Verzeichnisse. Oder es liegen andere mir bisher nicht bekannte Sachverhalte vor.

Zumindest "Umgekehrt" ( wie etwa bei den Chopin-Klav-Konzerten oder auch bei Gottschalks beiden Banjo-Versionen ) scheints also hier nicht zu sein :-)

LG, trocken, Olli :drink:


PS: Interessant fand ich auch, hab ich aus den Augenwinkeln gesehen, dass es von Schubert selbst evtl. mehrere Versionen, etwa 5, gibt, siehe auch IMSLP Schubert.




 
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Die Frage, was typisch für Liszt ist, was typisch für Liszt ist, kann man eigentlich nicht so leicht beantworten. Das gibt da eigentlich verschiedene Kategorien, wobei manches mehr oder weniger in mehrere passt:

1. Normal virtuose Programmmusik:
- Années de pelerinage
- Deux legendes
- Harmonies poéthiques et religieuses
- einige Etüden
...

2. Exzessiv virtuose Bravourstücke:
- Don Juan
- Norma
- einige Etüden
...

3. Von was auch immer für folkloristischen, oft internationalen Musiken inspirierte Werke, ebenfalls meist sehr virtuos:
- Ungarische Rhapsodien
- Spanische Rhasodie
- Teile aus Années de pelerinage
...

4. Transkriptionen
- Schubert Lieder
- Beethoven Symphonien
- eigene Werke (Totentanz, Prélude et fuge sur B-A-C-H)
...

5. Musikalische Experimente, oft nicht so virtuos, insbesondere aus dem Spätwerk:
- Bagatelle sans tonalité
- Nuages gris
...

6. Monumentale virtuose Werke, mehr oder weniger an klassische Formen angelehnt:
- Sonate h-Moll
- evtl. Après une lecture de Dante

7. habe bestimmt irgendwas vergessen.

Typisch Liszt ist das alles irgendwo, so unterschiedlich das auch ist.
Die meisten, die sich nur oberflächlich mit Musik beschäftigen, denken bei einer gefühlvoll gespielten cantabile-Passage immer sofort, typisch Chopin und bei dem ersten Oktavlauf sofort an Liszt.
Dabei haben beide noch ganz andere Facetten.
 
Interessant in diesem erwähnten Zusammenhang:
Chopin Polonaise fis-Moll op. 44
und
Liszt Polonaise Nr. 1 c-Moll
 
Ich habe noch nie so viel Spielfreude empfunden wie bei der 2. Ungarischen Rhapsodie. :herz:
 
Gregor Weichert schrieb mal sinngemäß in den EPTA Verlautbarungen, es sei Teil der Erarbeitung Lisztscher Werke die bestmöglichen Spielbewegungen zu finden und mit Bewegungsintelligenz zu erlernen. Mir hat das immer viel Freude gemacht und Virtuosität muss ja nicht schmerzhaft sein, sondern kann durch die immer bessere Verbindung von Bewegung und Klang geradezu musikalische Qualität erreichen.
 
Es gibt übrigens auch von Liszt furchtbar unbequeme Stücke z. B. den Csardas macabre
 

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