Erste Stunde geben - womit anfangen?

  • Ersteller des Themas Ingrid20000
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@Beabarba:
Kann sein, dass ich den falschen Link habe. Ich hatte eine Werbung gesehen für den 1. Band mit CD, das ist jedenfalls sicher, alles andere nehme ich dann zurück. Man kann wirklich bei Amazon nicht daraus ersehen, worum es sich handelt...

Asche auf mein Haupt, verzeiht!

...was bin ich nur heute verstreut...

klavirus
 
Die erste Stunde beinhaltet bei mir grundsätzlich das, was der Schüler mitbringt.

Selbst wenn es nur der Flohwalzer oder Yankee Doodle mit dem Zeigefinger ist: kaum jemand kommt zum Klavierlernen, ohne zumindest schon mal mit den Tasten in Berührung gewesen zu sein. In der Stunde bauen wir das aus, verfeinern oder erweitern die Stücke z. B. mit einfachen, gut erinnerbaren Begleitakkorden. So kommt es zumindest zu einem kleinen Lernerfolg. Ohne solchen lasse ich eigentlich nie eine Klavierstunde verstreichen, wenn es irgendwie machbar ist.

Sollte wirklich gar nichts vorhanden sein, versuchen ich, eben ein solches Allerweltsstanzerl mit dem Schüler einzuüben.

Ich finde, es muss unbedingt erst mal Musik gemacht werden, so dass Schüler schnell Möglichkeiten sehen, auch etwas erreichen zu können, das Freude macht, gleichzeitig aber auch die Erfordernis, sich gut ausbilden zu lassen und dafür zu lernen und zu üben erkennen.

Und: ich rede mit den Schülern darüber, wo sie hin möchten, was und wie sie gerne spielen würden. Auf dieses Ziele kann man dann im weiteren Verlauf immer Bezug nehmen.
 
Also ich bin auch bei Null angefangen zunächst einmal mit Notenkunde und in die Händeklatschen nach Takt wie auf dem Notenblatt vorgegeben.

Parallel gabs dann "Klavierspielen, mein Hobby. Mit CD. Die moderne Klavierschule für Jugendliche und Erwachsene" von Heumann
http://www.amazon.de/Klavierspielen...754434?ie=UTF8&s=books&qid=1173699067&sr=8-27
für die Hausaufgaben.

Didaktisch sehr gut aufgebaut und ich konnte auch recht schnell selbst hören, dass was dabei herauskommt.
 
hallo pianomobile; du hast im forum eine empfehleung geschrieben:
"Dr. Straight and Mr. Swing" und "Mr. Clementi goes Holidays"...

das klingt interessant! könnte das was für mich sein? ambitionierter anfänger, 47 jahre, mit hang zu jazz, swing und barpiano (weil da immer was draufsteht ;-))
eine kurze rückmeldung würde mich sehr freuen.

danke im voraus, bernhard
 
In der ersten Klavierstunde würde ich meine Schüler noch nicht damit überfallen. Sowohl Pütz als auch Mehl (die Tipps stammen übrigens ursprünglich von Wu Wei) sind als Ergänzungsliteratur zur klassischen Ausbildung gedacht, wobei „Mr. Clementi goin´ on Holidays“ eine Sammlung jazziger und bluesiger Stücke darstellt (wie etwa „Mini Jazz“ von M. Schmitz oder die Jazz-Etuden von O. Peterson) und Dr. Straight and Mr. Swing in seinen Übungen speziell auf die binäre und ternäre Spielweise eingeht.
Alle Bände sind auch für Anfänger geeignet, aber eine gewisse Basis an Notenkenntnis, Akkordspiel und rhythmischer Unabhängigkeit sollte doch schon vorhanden sein.
 
Meine erste Stunde sieht in etwa so aus, dass ich schaue, was so vom Hörensagen schon an Kenntnissen da ist, zum Beispiel wie die Tasten heißen...meistens nicht besonders viel.
Also erkläre ich, dass es wie im Alphabet ist ABCDEFG, und dass bei uns in Deutschland das B durch ein H ersetzt wurde und das meiner meinung nach ziemlich dumm ist - dann wird gelacht - und ich toleriere in der ersten Zeit auch, wenn meine Schüler B sagen (auch wenn ich dann eine Bemerkung mach "aber du wißt ja...")
Dann zeige ich ihnen, wo das eingestrichene C ist und lasse sie alle anderen Cs auf der Tastatur anschlagen. Mache das mit verschiedenen Tönen. Erläre, wie die anderen heißen, eingestrichen zweigestrichen, klein Groß usw. Müssen sie sich aber nicht merken. Ich erwähne das im Laufe der zeit noch häufig genug, und solche Spielchen mache ich regelmäßig ;-)
Dann erkläre ich, wie man so einen Schlüssel ließt (schau mal, das ist ein Ge-Schlüssel, der zeigt logischerweise das G an --- wo liegt nochmal das G auf den Tasten?)
Dann nehme ich die Schule zu Hilfe (meistens Schaum, ehrlich gesagt) und versuche, das erste kleine Stück durchzumachen.
Alles wird Stichpunktartik irgendwohin mitgekritzelt.
Das Ergebnis ist, dass die meisten freudestrahlend aus der ersten Klavierstunde zur Mama laufen *ggg*
Mir ist es wichtig, das ganze nicht zu ernsthaft werden zu lassen. Deshalb wird auch nicht ordentlich protokolliert, sondern wirklich irgendwohin geschrieben, und ganz formlos. Sie müssen wie gesagt auch keine Wörter lernen oder so. Das kommt alles ganz von allein. So hat es mir mein Vater auch beigebracht ;-)
Liebe Grüße
 

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