Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Kein schlechter Versuch. Aber das ist es nicht. Nicht nur deshalb nicht, weil das Menuett wie der Flohwalzer im flotten Vierertakt gespielt wird, zählbar mit "Eins-Zwei-Drei-und-Eins-Zwei-Drei-und-Eins...". Im gesuchten Stück spielt WIRKLICH ein Toy Piano.

Muss zur Corona-Chorprobe, später gerne mehr.

LG von Rheinkultur
 
Versuch macht kluch: das Stück hatte ich gemeint! Interessieren würde es mich als jemanden, der sein Toy Piano als Avatar hat, ob diese Platte John Cage zur Komposition seiner Suite for Toy Piano (1948) animiert hat, das wohl das erste Stück eines "ernsten" Komponisten für dieses Instrument sein dürfte.

Zur weiteren Information: http://www.pianomuseum.eu/toypiano-text.htm
Im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts hat eine unerwartet schnell anwachsende Anzahl von Komponisten für dieses Instrument geschrieben, das auch im Schlagerbusiness um 1970 eine Zeitlang recht populär war, hier zu hören am Ende eines Udo-Jürgens-Covers mit der türkischen Sängerin Ajda Pekkan, die diesen Titel auch in deutscher und in japanischer Sprache aufgenommen hat:



Sogar mit Lochstreifen spielbare Instrumente gab es eine Zeitlang am Markt:



Ansonsten die obligatorische Ansage: @mick, machst Du weiter?
 
Ansonsten die obligatorische Ansage: @mick, machst Du weiter?

Ja, unter der Voraussetzung, dass du die Lösung nicht sofort verrätst:

Ich suche einen Zyklus, in dem gleich 6 noch recht junge Tasteninstrumente zusammen spielen - allerdings keine Toy Pianos, so viel sei schon mal verraten. Das gesuchte Werk hat durchaus programmatische Züge und ist dadurch mit zwei früher entstandenen, sehr bekannten Klavierwerken anderer Komponisten inhaltlich verwandt.

Wer - außer Rheinkultur - kennt die Lösung?
 
Dass der gesuchte Zyklus gleich 6 Tasteninstrumente benötigt, hängt damit zusammen, dass man auf den verwendeten Instrumenten nicht mehrstimmig spielen kann.
 
Das eine Klavierwerk stammt von Liszt, das andere von Debussy. Die beiden sind inhaltlich sehr konträr angelegt, quasi wie Feuer und Wasser. Das gesuchte Werk für 6 Tasteninstrumente stellt so etwas wie eine Synthese dieser Stücke dar.
 
Dass der gesuchte Zyklus gleich 6 Tasteninstrumente benötigt, hängt damit zusammen, dass man auf den verwendeten Instrumenten nicht mehrstimmig spielen kann.
Es handelt sich um damals ganz neuartige elektronische Musikinstrumente. Einige Jahre später schrieb der Komponist ein riesiges symphonisches Werk - nicht nur mit einem großen Solopart für Klavier, sondern auch umfangreichen solistischen Aufgaben für das gesuchte Instrument, das von Filmmusikkomponisten seinerzeit gerne und oft benutzt wurde. Die Hersteller hofften lange Zeit, dass die Anschaffung dieses Instruments für Privatkunden interessant sein dürfte. Diese Hoffnungen erfüllten sich nicht, zu einem Boom wie mit der Heimorgel in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts kam es nicht. Jetzt sollte doch der Weg zur Lösung ein wenig kürzer sein, oder?

LG von Rheinkultur
 
Fête des belles eaux für sechs Ondes Martenot von Olivier Messiaen

Korrekt! Es geht in dem Stück um Wasserspiele und ein Feuerwerk - die bekanntesten Klavierstücke, die das vorher thematisierten, sind Liszts Les jeux d’eau à la villa d’Este und Debussys Feux d’artifice.

Unter der Bedingung, daß ihr auch das nächste Rätsel stellt: ;-)

:010:
 
Na gut, ein recht einfaches Rätsel stelle ich noch: Für die Aufführung welcher Oper benötigt man 12 Pianisten?
 

MInutentristan von Enjott Schneider ?
 
Warum selten gespielt? Vermutlich, weil zusätzlich noch ein gutes Dutzend Spieler einen gigantischen Schlagzeugapparat bedienen, während das übrige Orchester sich auf hohes Holz, Trompeten und Kontrabässe plus Harfen beschränkt. Klingt durchaus archaisch, passt aber zum antiken Stoff. So einen großen Orchestergraben haben die wenigsten Opernhäuser...!

LG von Rheinkultur
 
Ah, mit dem Hinweis von @Rheinkultur ist es jetzt klar. Die Oper endet mit drei Toten.
 
Die weltweit letzte Einstudierung gab es übrigens in der Spielzeit 2006/2007 in Darmstadt.
 
Der Komponist und der Übersetzer des antiken Textes haben anno 2020 beide "runden" Geburtstag und sind obendrein Landsleute. Jetzt dürfte der Kreis der in Frage kommenden Personen überschaubar sein... .
 
Ödipus der Tyrann von Orff (125 J.) Text Hölderlin (250 J.) nach Sophokles.
War jetzt wirklich leicht - zu leicht. Macht mal weiter.

Grüße
Manfred
 

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