Erfahrungsaustausch Spätberufene

... habe ich plötzlich nicht mehr gewusst, wie es weitergeht. Plötzlich war ein Vakuum im Kopf. Hier war kein Weiterspielen möglich, ich musste die Noten holen ...

Ohne Noten würde mir das ständig passieren. Warum willst du ohne Noten spielen? Ist das dein besonderer Ehrgeiz? Hätte ich den, würde ich vielleicht mit entsprechendem Übeaufwand ein Repertoire von 30 Minuten zusammenbringen. Die Summe meiner mehr oder weniger spielbaren Stücke liegt bei mir bei etwa 120 Minuten. Ich brauche die Noten nicht für einzelne Töne, aber immer für die grobe Orientierung, Einsatz- und Spitzentöne. Ich versuche gar nicht erst, diese auswendig zu lernen.

Über kleine Abweichungen vom Notentext drüberzuspielen ist für mich Grundprinzip, spätestens seit ich ein paar Jahre in einer Rockband gespielt habe.

Ohne dieses Prinzip könnte ich mich gar nicht im Tempo an schwierigere Sachen ranarbeiten.

Grüße
Manfred
 
Warum willst du ohne Noten spielen? Ist das dein besonderer Ehrgeiz?

Schon wieder so ein von sich auf andere schliessen ;-)
Wenn ich Noten lese und darüber die Finger steuere, kann ich das zwar machen. Aber das braucht bei mir sehr viel Resourcen vom Gehirn, die Musik nehme ich dann nur noch sehr eingeschränkt wahr, und so klingt es dann auch. Deswegen macht mir das spielen nach Noten keinen Spass, ich übe es zwar auch, aber nicht mit dem gleichen Eifer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum willst du ohne Noten spielen? Ist das dein besonderer Ehrgeiz?

Weil meine Gäste dann nicht merken, wenn ich Fehler mache. Denn nicht jeder ist mit den Stücken, die ich spiele, vertraut.
:-D ;-)

Nein, Scherz beiseite...

Ich werde nächstes Jahr 60, ich mache es u.a. als „Gehirnjogging“. Und ich habe lieber den freien Blick über den Flügel (und kein Brett vor dem Kopf). Ich spiele entspannter, wenn ich nicht in die Noten schaue. Der Hauptgrund ist aber, dass mir die Sucherrei nach dem richtigen Notenheft lästig ist. Deshalb habe ich einige Stücke auf 160 g Papier ausgedruckt, aber eigentlich mag ich keine fliegenden Blätter. Also lieber auswendig.

Derzeit spiele ich mein Repertoir aber nach Noten um zu kontrollieren, ob oder wie weit ich mich durch auswendig spielen möglicherweise vom Notentext entfernt habe.

edit: Tippfehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich winke einmal fröhlich in die Runde. Seit 8 Wochen habe ich ein Keyboard. Ich habe es geschenkt bekommen, da ein Freund sich ein Neues gekauft hat. Nun verwirkliche ich mir meinen Traum Klavier spielen zu lernen. Die erste Feuerprobe habe ich schon überstanden. Meine Sorge, dass meine Finger mit 53 evtl. nicht mehr beweglich genug sind, hat sich als unbegründet herausgestellt. Für den Anfang wird die kürzere Tastatur sicherlich reichen. Sobald ich etwas mehr kann und das Geld zusammen gespart habe, möchte ich mir ein Digitalpiano kaufen.
 
Willkommen, samea! :blume:

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Viel Erfolg! :bye:
 
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Für den Anfang wird die kürzere Tastatur sicherlich reichen.
Möglicherweise. Wie viele Tasten hat das Keyboard denn?

Schwerwiegender ist jedoch die Tatsache, dass die Tastatur eines Keyboards mit der eines (Digital-)Pianos relativ wenig zu tun hat. Du solltest also so schnell wie möglich auf ein Instrument mit 88 Tasten, Hammermechanik und Pedal wechseln.

Auf einem Keyboard kann man leider nicht Klavierspielen lernen.
 
Deswegen macht mir das spielen nach Noten keinen Spass

Warum das ganze nicht sinnvoll vermischen?
Ich fang jedes Stück mit Noten an (dürfte logisch sein), hab aber immer zum Ziel, dass sich das Stück im Kopf fest hält.
Die Sicherheit welche das auswendig Spielen bietet ist kaum zu bezahlen.

Außerdem, ich spiele ja Musik für mich! Wenn ich mich auf 10 Sachen neben der Musik konzentrieren soll /muss, kann ich selbige ja nicht genießen.
Ist schon ein Leid des Hobby Spieler; man hat nur einen Zuhörer und der hört nicht zu:cry::-D

Allerdings liegen bei mir (fast) immer Noten auf dem Pult.
Der Grund ist einfach, auch hier suche ich Sicherheit.
Nach dem üben ist das Notenbild einfach vertraut und ich weiß wann welche Finger wo hin müssen.

An leichten Stellen beachte ich die Noten wenig bis gar nicht.
Jedoch mal ich mir vor jeder schweren Stelle eine Brille in die Noten.
Einfach damit ich weiß "okay, jetzt wird es doch etwas tricky".
Ich glaube das ich an diesen Stellen nicht bewusst oder überhaupt nach Noten spiele, aber durch die Konzentration auf das Notenbild, lenke ich mich selbst ab bzw hole ich mir daraus dann die Sicherheit.

Den Trick hab ich so gar, glaube ich zumindest, hier im Forum gefunden und ihn sofort übernommen:super:

Das eine muss das andere ja nicht ausschließen sondern beides kann sich sinnvoll ergänzen.


*außerdem spiele ich noch ein Niveau, in dem auswendig lernen kein großer Aufwand ist. Ich hoffe aber irgendwann die Stücke zu können, wo auswendig schon allein des Aufwand wegen, keine alleine Lösung bieten kann (außer ich konzentriere mich auf weniger Repertoire :-|).



Edit : oh man, wieder so ein langer Abschnitt. Wird Zeit das der Klavier Unterricht wieder beginnt und ich neues zum Spielen bekomme
 
Hallo Backstein,
Was genau heißt bei Dir kein großer Aufwand? Kannst Du ein Stück u die Zeit nennen, die es gebraucht hat, es auswendig zu lernen?
Ich würde jedenfalls gerne mehr auswendig spielen, aber leicht finde ich es nicht.
Einen schönen Sonntag!
Silvvia
 
Aktuell, wären da von Tschaikowsky
"die kranke Puppe" und "der puppe Begräbnis". Beide nicht sonderlich schwer zu spielen, somit hatte ich die nach ca 1 Woche "drin".
"drin" bedeutet in dem Kontext das mein Kopf wusste was die Finger spielen müssen, also wo sie wann zu sein haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich es schon musikalisch als spielbar konnte.

Für mich suche ich auch immer nach einer Struktur in einem Stück bzw teile diese ein.
Am Beispiel der puppe Beerdigung :

A Teil :
1.) Thema (Takt 1-8)
2.) Thema mit variation am Ende (9-16)

B Teil :
1.) Thema in der Dominante (17-20)
2.) neuer Teil* (21-28)
3.) neuer Teil * (29-32)

A Teil

Ich weiß zwar, dass "neuer Teil*" gleiche Struktur wie der Rest des Stück hat, es klingt aber nach etwas total anderen.

Allerdings "brauche" ich da auch keine genau Unterscheidung zum spielen.
Ich muss nur jeden Abschnitt kennen und wissen, ob welcher Reihenfolge die gespielt werden.
Also zb A, C, A, B, C, A, B, A.
Was den Inhalt der Abschnitte betrifft, die hab ich einfach geübt bis die saßen und dann kann ich die auch abrufen.

Allerdings spiele ich noch sehr einfache Sachen (Burgmüller Etüden usw.).

Das ganze könnte man noch intensiver aufdröseln, zb bei Tschaikowsky

A Teil :
1.) Thema Tonika (Takt 1-4)
2.) Thema SDp (5-8)
3.) Thema Tonika (9-12)
4.) Thema SD mit variation (13-16)

Aber das ist mir etwas zu aufwendig, weil es für mich persönlich in der größeren, musikalischen Einheit genügt um es auswendig zu können.

Zusammenfassend gesagt :

Ich unterteile ein Stück in kleine Einheiten, merke mir diese bis zur automation und das eigentliche "merken" ist dann nur noch der Aufbau an sich.

Aber ob das Sinn macht? Ich glaube nicht:konfus:
 
Das ist ganz normal und da geht auch kein Weg dran vorbei. Bei einem Gedicht merkt man sich ja auch nicht einzelne Buchstaben oder Wörter sondern ganze Sätze, Abschnitte...

Ich würde jedenfalls gerne mehr auswendig spielen, aber leicht finde ich es nicht.
Mir geht es genau umgekehrt. Bevor ich ein Stück auch nur halbwegs kann, habe ich es (automatisch) dreimal auswendig gelernt.
 

@stoni99 , nur nochmals ein kleiner Hinweis für die korrekte Bezeichnung: „vom Blatt spielen“ wird von Musikern synonym mit „prima vista“ verwendet. Es bedeutet also erstes spielen aus unbekannten Noten. Das was du vermutlich meinst ist „aus den Noten spielen“. ;-)
 
Auch die Tonarten mit größerer Rudelbildung von Vorzeichen verlieren ihren Schrecken.

Wo siehst Du erschreckendes? Ich bin immer enttäuscht, wenn ich nur ein Vorzeichen sehe und freue mich immer über Ges-Dur oder as-moll. Warum mir die bb lieber sind habe ich noch nicht ergründen können.

@Barratt, bist Du so lieb, mich noch zu erhellen?
 
@Barratt, bist Du so lieb, mich noch zu erhellen?

Kann ja sein, dass DU von Anfang an Tonarten vom anderen Ende des Quintenzirkels mochtest.

Ich habe früher (1. Klavierleben) nur Stücke bis allenfalls mal drei Vorzeichen gespielt, und das war vielleicht mal ne Ausnahme. So jedenfalls meine Erinnerung. Zu Stücken mit Gräberfeld musste ich mich ganz am Anfang (Wiedereinstieg) überwinden.

Die Synapsen mussten sich erst etablieren. ;-) Gerade wenn man mehrere Stücke in unterschiedlichen Tonarten in Arbeit hat. Anfangs "denkt" man noch zu viel. Unmerklich ändert sich das, und plötzlich "hört" man nur noch. Ich finde diese Leistung des Gehirns übrigens faszinierend.

Wenn ich aufgrund der Erfahrungen meiner eigenen Defizite Ratschläge an Klavieranfänger geben sollte, würde ich dazu raten, von Anfang an
- mit Pedal
- kreuz und quer durch den Quintenzirkel
spielen/spielen zu lassen.

Zufridinskij?
 
Wenn ich aufgrund der Erfahrungen meiner eigenen Defizite Ratschläge an Klavieranfänger geben sollte, würde ich dazu raten, von Anfang an
- mit Pedal
- kreuz und quer durch den Quintenzirkel
spielen/spielen zu lassen.

Ich glaube das überfordert einen Anfänger.:denken:
Bin ja froh wenn ich die richtige Taste zu richtigen Zeit treffe. Wenn ich dann noch gleichzeitig auf das Pedal achten soll...:blöd:
 
Wenn ich dann noch gleichzeitig auf das Pedal achten soll...:blöd:
Wenn Du es von Anfang an mit Pedal lernst, dann automatisiert sich das relativ schnell. Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, aber glücklicherweise hat mein damaliger KL da in den ersten Monaten sehr stark drauf geachtet. Außerdem klingen viele Stücke doch ohne Pedal gar nicht oder zumindest mit Pedal deutlich besser.
 
Das kann ich jetzt nicht bestätigen, zumindest die meisten Stücke, die ich spiele, gefallen mir ohne Pedal viel besser, ich mag die Klarheit.
Ich habe ja auch "viele" und nicht "alle" geschrieben. ;-) Wobei ich behaupten möchte, dass die überwiegende Mehrzahl der Stücke verständig (!) mit Pedal zu spielen ist. Da halte ich es mit Rubinstein: „Die Seele des Klaviers ist das Pedal.“

Welche Stücke meinst Du denn zum Beispiel?
 

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