Erfahrungen beim Flügelkauf

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Lilly11

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22. Sep. 2009
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Hallo,

ich habe mir letzte Woche einen Flügel gekauft und möchte Euch von meinen Erfahrungen berichten.

Erstmal bin ich nun stolzer Eigentümer eines 188 cm langen May selected by Schimmel und rundum glücklich mit meiner Kaufentscheidung.
Aber der Weg dahin war steinig... Ich bin nunmal keine erfahrene Musikerin und fühlte mich recht hilflos bei meiner Suche nach dem richtigen Instrument. Zudem war mein Budget begrenzt. Nach vielem Lesen hier im Forum habe ich den Rat beherzigt (übrigens genau das, was mir mein KL geraten hat) und bin herumgefahren und habe möglichst viele Flügel zur Probe gespielt. Alle Größen und Marken und Preisklassen, gebraucht und neu.

Es ist tatsächlich so, dass man ein Gefühl für die Instrumente entwickelt. Ich war durchaus in der Lage große Unterschiede in Klang und Spielart festzustellen und auch zu erfühlen, was ich eigentllich für mich suche.
An den verschiedenen Pianohändlern fand ich gut, dass Sie mir die einzelnen Instrumente zwar vorgestellt, mich dann aber in Ruhe gelassen haben und mir auch vermittelt haben, dass es sich um eine sehr persönliche Entscheidung handelt, die von gewissen Vorlieben abhängt.
Als ich meinen May gespielt habe, war ich mir sicher: der ist es einfach.
Sicher, einen Steinway hätte ich wohl vorgezogen, aber der liegt einfach nicht in meiner Preisklasse.
Ich habe den Flügel von zwei Klavierbauern anschauen lassen, die waren der Meinung, dass es sich um ein qualitativ gutes und schönes Instrument handelt.
Der Rest war dann meine Entscheidung und ich bin glücklich und zufrieden.

Nun hatte ich aber auch Erfahrungen mit einer Pianohändlerin, die sich so ganz anders verhalten hat.
Ich hatte mich bei Ihr eigentlich nach neuen Yamaha und Kawai Flügeln erkundigt. Sie hatte aus Platzgründen aber keine im Verkaufsraum stehen. Sie wollte mir auf Gedeih und Verderb einen Flügel von Ravenstein verkaufen.
Ich habe ihn gespielt und war mit Ihm gar nicht zufrieden. Auch war die Lackierung nicht gut, im ganzen machte er optisch einen recht einfachen Eindruck. Die Händlerin war sehr engagiert und hat mir gesagt, also ich müsste mir mal was vorspielen lassen, wenn ich selber spielte, könnte ich gar nicht feststellen, was der alles kann. Außerdem könnte ich mit meinem Spielniveau überhaupt nicht beurteilen, ob es sich um ein gutes oder weniger gutes Instrument handelt, dass müßte ich mir von ihr schon sagen lassen. Außerdem würde mich ein längerer Flügel (dieser war 172 cm) vom Klang in einem normalen Wohnzimmer erschlagen. (Quatsch und mein Wohnzimmer kennt die auch nicht). Auf meinen Einwand, ich hätte aber schon viele Flügel zur Probe gespielt, Antwort: Das ist ja wohl überhaupt nicht gut! Zu viel verschiedene Instrumente verwirren Sie nur!

Liebe Klavierspieler hier im Forum: Danke für die vielen Diskussionen und Meinungen, die ich hier lesen durfte. So hatte ich genug Hintergrundwissen, um mich nicht verunsichern zu lassen.

Viele Grüsse
Lilly11
 
Hallo fisherman, Du darfst fragen.

Der May steht mit 17.900,- € in der Liste. Leider ist Schimmel im Moment etwas insolvent. Der Flügel stammt aus einer stornierten Lieferung in die USA und da es nun mal May ist (also ein in China hergestelltes preiswerteres Segment) und nicht Schimmel, gab es 30 % Nachlaß unter Inzahlungnahme meines alten Klaviers (Fibiger 16 J.), bezahlt habe ich dann noch glatte 11.000,- € ( soviel zu Thema Abwrackprämie). Das mit meinem Klavier war aber schon eine ganz schöne Kröte, die die schlucken mußten, das habe ich wohl gemerkt. Nach dem Urteil zuvor erwähnter Klavierbauer habe ich beschlossen, mich über den Preis zu freuen, anstatt den Haken zu suchen. Das Instrument ist einwandfrei, die wirtschaftliche Situation von May/Schimmel leider nicht. Es gab bei Lieferung frei Haus und einmal kostenlosem Stimmen nach 6-8 Wochen noch 5 Jahre Garantie von einem namenhaften Pianohaus in Münster/Neubeckum. That´s it. Der Rest ist pure Freude.
Lilly
 
Bei dem Klavierhaus machst du garantiert nichts falsch :-)

Glückwunsch!
 
Auf meinen Einwand, ich hätte aber schon viele Flügel zur Probe gespielt, Antwort: Das ist ja wohl überhaupt nicht gut! Zu viel verschiedene Instrumente verwirren Sie nur!

Hallo Lilly,

herzlichen Glückwunsch!!:drummer:

Wenn man ein bestimmtes Instrument unbedingt loswerden will, dann ist es natürlich nicht gut, wenn sich potenzielle Kundinnen von mehreren verschiedenen Flügeln verwirren, äh vom xy abbringen lassen....

Ein Ravenstein-Klavier haben "wir" (dh. Wiedereinsteigerin hat und ich war dabei und durfte Senf dazugeben) auch einmal ausprobiert. Hat nicht wirklich überzeugt... Kann aber natürlich Einzelfall und pers. Vorliebe und wasweissichnochalles sein.
Wichtig ist, dass man selbst ein gutes Gefühl mit dem Instrument hat, dass es einen persönlich anspricht (das Instrument, nicht der Verkäufer :D).
Wenn dann noch die Qualität passt - Herz, was willst du mehr??

Alles Gute!
Und nimm ihm die ersten Wochen der Eingewöhnungszeit bei dir zu Hause nicht krumm! Er wird sich erst akklimatisieren müssen - und das noch einige Zeit über die erste Stimmung hinaus. Die war bei "unserem" S&S nach ungeduldig erlittenen 6 Wochen, glaub ich (Vera verbessere mich...)

Gerhard
 

Herr Graf hat natürlich völlig recht!
Ich habe mich leicht geirrt, der "Kleine Lord" kam am 29.01.09, die erste Stimmung war im April. Allerdings - wenn mich meine Erinnerung nicht schon wieder trügt - nicht Ende, sondern eher Mitte April, also nach ungefähr 10 Wochen...
Wir wollten urspr. die empfohlenen 3 Monate abwarten, meinten dann aber, "etwas früher" könnte das schon auch passieren. Unsere Ohren haben es uns gedankt - und um 2x stimmen pro Jahr kommen wir ohnedies nicht herum.

Nur die letzten Wochen vor dem Stimmen waren schon körperlich schmerzvoll!

Steh's durch!

Liebe Grüße
Gerhard
 

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