Eigene Arrangements von Filmmusikern über den eigenen Shop auf der Webseite verkaufen..

@xara99
Du kannst dich ja mal mit der Rechtslage auseinandersetzen, danach wirst du sicherlich anders darüber denken. Und das von dir ins Spiel gebrachte Thema Fanfiction ist übrigens auch ein ganz heißes Eisen. Während sich Rowling darüber freut, verfolgt Martin so etwas gnadenlos.

Fakt ist, ich wiederhole mich: Das unerlaubte Arrangieren und Veröffentlichen steht juristisch auf einer Stufe mit Ladendiebstahl. Das noch zusätzlich gegen Geld zu tun, ist wirklich ausgesprochen gefährlich, unabhängig von der Frage, ob man sich dabei überhaupt noch selbst mit gutem Gewissen betrachten kann. Ich würde mir bei so etwas jedenfalls ziemlich schäbig vorkommen.

Ich erinnere mich daran, dass wir mit dir schon einmal eine solche Diskussion hatten. Du scheinst in der Hinsicht unverbesserlich zu sein. Außerdem betreibst du hier Anstiftung zu Straftaten. Unterlasse dies bitte.

Ach ja, ich gehöre übrigens nicht zu irgendeiner „Lobby“, die vom Diebstahl geistigen Eigentum betroffen wäre. Ich habe nur ein gesundes Rechtsempfinden.
 
Im Endeffekt schneiden wir uns ins eigene Fleisch. Wir untergraben unsere eigene Wertschätzung. Es ist immer weniger Wert was wir tuen, schöpfen, und denken. Dieses "Notendowngeloade" / shitmusic, mal eben schnell, lieblos, klick klick ausgedruckte lied aus lieblingsfilm xy verliert mit einem Mal allen Wert und Zauber, genau in dem Moment wo es billig, schlecht gesetzt, illegal, gedruckt auf schlechtem Papier traurig in den Fasern verläuft und sich traurig auf dem Notenpult wellt.

Wert hat etwas u.a. Auch durch eine wertschöpfungskette...

Und wenn einer was hingerotztes hinrotzt kann ich niemanden verkleiden, dass man den Hampelmann dann auch nur läppisch entlohnt.

Der Schaden, der Frevel, der hochverrat an dem Handwerk, an der Kunst, an der Musik, den diese ganzen Apps und online tutorieliererei anrichten, ist unermesslich. Noch will das keiner wahrhaben, aber das Plastik verwächst in unserer Seele und breiter sich unentwegt aus.

Die Tragweite begreift man ungern. Am Ende fehlt die Lesbarkeit. Und zwar für Lesbarkeit des selbst, die durch extratextuelle vanitas / Plastik ersetzt wurde. Wir lesen dann mehr wer, woher, wie teuer, wie inszenier, wie viele klickts, wo distributiert, welches equip, Epilepsie erregende spezialeffekte?

Das Wesen wird verschüttet unter einem Berg von Unrat und zeitlich gesegnet weggeworfenem.
 
Wie würdest du es denn als Urheber finden?
Ich würde mich geehrt fühlen, wenn jemandem meine Komposition so gut gefallen hat, dass er sie auf dem Klavier einstudiert und covert oder transkribiert hat. Unter der Voraussetzung, dass ich sie nicht selber ebenfalls in dieser Form vertreibe. Habe persönlich auch selten Sänger gesehen, die sich Cover-Videos zu ihren Songs ansehen und sich genervt über Diebstahl beschweren.

Außerdem betreibst du hier Anstiftung zu Straftaten. Unterlasse dies bitte.
Was ich für eine wahnsinnige Übertreibung halte. Freie Meinungsäußerung beinhaltet ja wohl, dass ich sagen darf, wenn mir Gesetze und Regelungen nicht gefallen. Wär ja schlimm, wenn nicht.

Ich möchte die Frage wiederholen: Wo liegt der Unterschied zwischen Klavierspielen und Singen? Weil ich für mein Klavier ein Notenblatt brauche, zum Singen aber meist das Anhören reicht?

Der Schaden, der Frevel, der hochverrat an dem Handwerk, an der Kunst, an der Musik, den diese ganzen Apps und online tutorieliererei anrichten, ist unermesslich. Noch will das keiner wahrhaben, aber das Plastik verwächst in unserer Seele und breiter sich unentwegt aus.
Da ist sicher was dran, das ist die eine Seite vom Schwert. Auf der anderen Seite ist es so - musizieren wird immer einfacher zugänglich und das schafft Möglichkeiten für Menschen, die sich z.B. Klavierunterricht sonst niemals leisten könnten, sowie mehr Diversität, da plötzlich jeder etwas schaffen kann, was früher nur "dem Adel" zur Verfügung stand. Ohne diesen von dir betitelten "Hochverrat" hätte ich ein Klavier nie angefasst.

Ich, für meinen Teil, spiele nicht mehr viel selbst Computer, sehe aber let's plays. Auch die haben teils Millionen Zuschauer. Rapide steigend.

Da überlege ich: wie blöd kann der publisher sein da keinen Riegel vorzuschieben.

Ja, es mag sein, daß 5% der Angucker es als Teaser mit Democharakter und nachfolgendem Kauf sehen. Der Großteil wird sich denken: "cool, durchgespielt und 50€, Zeit, Aufregung, Mühe gespart".

Frage mich wie das auf Dauer gut /gesund sein soll für den Markt

Ohne die Let's Play Szene hätten einige Games niemals die Aufmerksamkeit bekommen, die sie nun haben. Da bin ich überzeugt von. Und zwar sowohl Massenschlager wie Minecraft & Fortnite, kurzfristige Hype-Games wie Fall Guys oder Among Us, als auch kleine Indie Games, die ohne die Verbreitung über große Let's Player in der Flut von Triple-A-Titeln komplett versinken würden. Mal ganz abgesehen davon, dass daran auch Existenzen hängen. Deine 5% sind vermutlich eher niedrig angesetzt, ansonsten - bei ein paar Millionen Zuschauern sind eben auch 5% nicht nichts, und die restlichen 95% tragen es trotzdem auch weiter. Wenn man sich die Entwicklung der Gaming-Szene mal anguckt sieht man ja, wie gut es für den Markt ist.
 
@xara99
Ich verstehe ja deinen Ansatz. Und ich würde es begrüßen, wenn es gar keine Urheberrechte gäbe, sondern allen ganz kollektiv alles gehören würde. Das entspräche in etwa dem musikalischen „Zunft“-Gedanken, wie es ihn in Europa bis ins 18. Jahrhundert hinein gab. Dann müssten aber auch ein paar andere Parameter verschoben werden, z.B. müsste dann garantiert sein, dass Musiker / Künstler auf der Basis eines bedingungslosen Grundeinkommens keine Existenzängste haben müssten.

Der von dir genannte Unterschied zum Singen besteht darin, dass das Nachsingen eine Eigenleistung der Singenden voraussetzt. Es wäre ja auch nichts dagegen einzuwenden, dass komplexere Klavierstücke vereinfacht nachgespielt werden. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn jemand Musik mundgerecht zubereitet und dann diese Musik, die zu 90% aus der Leistung anderer resultiert, auch noch verkauft.
 
Im Juni (oder Juli?) muss die neue EU-Urheberrechtsreform in Deutschland umgesetzt werden. Ich würde erstmal die Füße still halten und mich in 2-3 Monaten wieder schlau machen.
 
Eine poetische Darstellung der Urheberrechtsproblematik durch die Brüder Coen findet sich im Film "Barton Fink". Natürlich war das in den 40ger Jahren in den USA alles noch viel dramatischer. ;-)
 
z.B. müsste dann garantiert sein, dass Musiker / Künstler auf der Basis eines bedingungslosen Grundeinkommens keine Existenzängste haben müssten.
Dann doch gleich alle. Sonst hast du über kurz oder lang die Diskussion, wer Künstler ist und wer nicht. Bin ich schon ein Pianist, wenn ich einmal im Monat den Deckel meines Klaviers entstaube, hoch klappe und ein Seufzermotiv spiele/aufnehme/veröffentliche, da ich mir lieber nen lauen Lenz mache oder in einer ernsthaften Schaffenskrise stecke, da es zu viel Konkurrenz gibt, die die Gesellschaft mit Trivialmucke zuscheißt und ich mit meinen genialen Ideen nicht weiß wie noch Achtungserfolge erzielen?

Das bedingungslose Grundeinkommen funktioniert erst, wenn klar ist, wer die Scheißarbeiten tun muss, wenn alle so viel kriegen, dass sie sich zufrieden zurücklehnen könnten. Klar, kann ich Klos putzen, wenn ich in meiner Freizeit auf meinem Steinway Imperial D spielen kann, weil ich ihn mir leisten könnte. Den kriege ich aber erst für 30Mio. Euronen, da Steinway bei sich auf dem Betriebsgelände eine Klofrau beschäftigt, die in ihrer Freizeit lieber Ferrari fährt ...
Also, das bedingunglose Grundeinkommen ist unterm Strich ein Nullsummenspiel. Umgesetzt, fiele die Kaufkraft derart rapide, dass man bestenfalls seinen Goldesel damit füttern kann. Die Inflation würde uns veranlassen auf dem Schwarzmarkt Schlange zu stehen.

Moment, falscher Thread. Diskutieren wir nicht schon woanders darüber? Egal, hab eh kein Bock darauf, ignoriert meine Meinung dazu einfach.
 
Kurze Erzählung zur GEMA:
Ein Freund von mir spielte mit einigen Freunden ein Kammermusik Stück eines modernen Komponisten. Dieser war von der Interpretation sehr angetan und damit das Werk öfter gespielt werde schrieb er eine Erklärung, dass dieses Ensemble dieses Werk überall spielen könnten, ohne dass GEMA Gebühren entrichtet werden müssten, da er auf sein Geld verzichte.
Ging auch einige Male gut, bis Ensemble und Komponist böse Briefe von der GEMA bekamen mit dem Inhalt, der Komponist habe kein Recht auf seine Tantiemen zu verzichten und diese seien rückwirkend für sämtliche Aufführungen zu entrichten.
Ich wäre im Umgang mit diesem Laden SEHR vorsichtig!
 
Das steht aber auch in den Verträgen, die man mit der Gema abschließt. Das ging zahlreichen Kinderliedermachern genauso, für welche die Gema Kindergärten abkassierte. Man sollte eben auch lesen, was man unterzeichnet.
 

Ging auch einige Male gut, bis Ensemble und Komponist böse Briefe von der GEMA bekamen mit dem Inhalt, der Komponist habe kein Recht auf seine Tantiemen zu verzichten und diese seien rückwirkend für sämtliche Aufführungen zu entrichten.
Wenn Du Dich als Komponist bei der GEMA registrierst, durchläufst Du ein aufwändiges Prozedere, bei dem Du zunächst eine Aufnahmegebühr und einen ersten Jahresbeitrag entrichten musst. Künftige Jahresbeiträge werden mit den eintreffenden Zahlungen der Veranstalter verrechnet, bei deren Kulturereignissen Dein geistiges Eigentum zur Aufführung gebracht wird. Auch die Dauer der Mitgliedschaft fließt in die Berechnung der Zahlungen mit ein. Diese Prinzipien führen zwangsläufig zu Fragwürdigkeiten. Gerade junge Autoren verdienen am schlechtesten, deren schöpferische Leistungen am ehesten der Förderung und Unterstützung bedürften. Oder junge Komponisten, die ihre eigenen Werke selbst interpretieren und/oder Aufführungen ihrer Musik selbst veranstalten, müssen dafür bezahlen, ihre eigene Musik spielen zu dürfen. Und @Alter Tastendrücker erwähnt noch eine dritte Variante: nach Registrierung als Komponist mal GEMA-pflichtig unterwegs sein und dann doch wieder GEMA-frei schreiben klappt auch nicht in Kombination...!

LG von Rheinkultur
 
Was die GEMA betrifft, habe ich vernommen, dass ihr Verteilschlüssel auch die Reichweite der Veranstalter miteinbezieht: Ein Radiosender mit bundesweitem Sendegebiet hat also ein ganz anderes Gewicht als das lokale Konzerthaus. Stimmt das?

(von tasteur gelöscht)

Da bin ich echt froh, dass ich Musik nur für mich, für Familie und Freunde mache, und für meinen Klavierlehrer (den bezahl ich sogar dafür), und für Leute da draußen, die mit den ganz hartgesottenen Ohren, die kriegen meine synthetischen Interpretationen eigener Kompositionen und GEMA-freier klassischer Musik zu hören. Geld will ich da gar nicht mit verdienen angesichts dieses knüppelharten Musikbiz, dem ich an dieser Stelle mal lieber keine xxxxxxxxxxxx Xxxxxxxxxxxx xxx Xxxxxxxxxx unterstelle, denn die wissen sicher wo mein Haus wohnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Einfach" selber nachlesen ist wohl kaum möglich bei einem 106-Seiten-Dokument mit Schriftgröße 11pt, Zeilenabstand 1,2. Stichprobenweise reingelesen, da wird einem ja blümerant bei diesen verschwurbelten Satzkonstruktionen. Also dieses Dokument ist schon wegen des Umfangs und dem Duktus einer Rechtsnorm ein starker Hinweis darauf, dass Künstler, denen für die Lektüre dieses Pamphlets der Nerv fehlt und die sich keinen Winkeladvokaten leisten können, übervorteilt werden könnten. Holzauge sei wachsam. Jede der Stichproben könnte man hier auseinandernehmen in sprachlicher Hinsicht und in Hinsicht auf die bürokratische Kür, zu der ein "Ausschüttungsberechtigter" gezwungen wäre, um die Paragrafen zu seinen Gunsten auslegen zu lassen.

Zumal ich da auch gar nicht beizutreten gedenke. Womit auch. Im Job habe ich schon genug zu tun mit statistischer Erfassung und der Plausibilitätsprüfung von volatilen Daten.

Da kann man sicher diskutieren, ob ich das Recht habe, irgendwelche Vermutungen zu posten, zugegeben. Aber ich habe sie auch ausdrücklich als Vermutungen auf Grundlage von Aufgeschnappten gekennzeichnet, und sogar in Spoilertags eingefasst, insofern sei der Form Genüge getan. (...gewesen. Als waschechter Schereimkopfeigling in eigentlich unnötiger Weitzumfensterhinauslehnung bleibe das übrig, das Peter zitiert hat.)

Frage mich ganz ehrlich, ob sich das irgendein kleiner Künstler durchliest, der da beitritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, die GEMA schreibt komplizierte Rechtstexte, um Künstler übers Ohr hauen zu können.
Was könnte auch sonst der Sinn eines differenzierten Verteilungsschlüssels sein?
 
Hm, siehst du das wirklich so unkritisch? Also, du magst die GEMA gern mit einer weißen Weste kleiden in deiner Vorstellung. Anderen Künstlern lege ich nahe, auch Alternativen (z.B. C3S) im Blick zu behalten, die sich nicht ohne Grund gründen.

Ich will auch eigentlich nicht weiter diskutieren zu einem Thema, das nicht meines ist. Hab auch extra meine Vermutungen wieder depubliziert, denn wenn sich Organisationen gegen solche mutmaßlichen Unterstellungen zur Wehr setzen, könnte ich es mehr bereuen, als es mir heute wert gewesen ist, egal ob ein Körnchen Wahrheit dran ist oder nicht. Nö, wenn schon Mut, dann schon da, wo es sich lohnt.
 
Ich habe mich vor zwei Jahrzehnten mit der österreichischen Situation beschäftigt, weil ich Aufnahmeanträge gestellt habe. Was man zB natürlich kritisieren kann, ist die Unterscheidung zwischen ernster und Unterhaltungsmusik. Vor allem blöd für die, die sich für ernst halten, aber nur als Unterhaltung kategorisiert werden. Oder den Ausschluss von CC Lizenzmodellen oder oder.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung fände ich ja durchaus interessant. Aber: man braucht einen Anwalt, um bei der GEMA seine satzungsmäßigen Interessen durchzusetzen - gibt es da konkrete Rechtsverfahren auf die sich eine solche Aussage bezieht?
 

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