Hallo Funny,
ich habe deinen Beitrag nun einige Male gelesen und frage mich immer noch, was die eigentliche Frage ist. Es klingen für mich etliche versteckte Fragen in dem gesamten Beitrag. Schaun wir mal...
Eure Tochter möchte gerne Klavierspielen und anfangs habt ihr euch für die einfachste Variante entschieden, das Keyboard. Entweder war es schon im Haus, man konnte günstig drankommen oder ihr habt es ganz bewusst angeschafft, weil man am Keyboard ja auch mit dem Kopfhörer üben kann und niemanden dabei stört. Und genau der Punkt Lautstärke scheint mir nicht ganz unwichtig zu sein, ihr beschäftigt euch ja schon mit dem Gedanken der Silent-Technik.
Nach kurzer Zeit möchtet ihr vom Keyboard auf ein vollwertiges Klavier wechseln, warum? Habt ihr vielleicht schon erkannt, dass ein Keyboard für eine solide Ausbildung doch nicht das wirklich beste ist? Vielleicht, aber warum kommt dann jetzt die Entscheidung für ein Einsteigerinstrument? Und was ist überhaupt ein Einsteigerinstrument? Ist das Risiko nicht recht groß, dass ihr wieder nach kurzer Zeit feststellt, dass ein hochwertigeres Instrument nicht doch die bessere Entscheidung gewesen wäre? Fragen über Fragen...
Deshalb ist die Frage nach Ebel und Sohn glaub'ich auch zweitrangig. Es stellt sich einfach die Frage nach dem richtigen Instrument. Ich empfehle euch deshalb vorher genau zu überlegen, was ihr wirklich wollt. Wenn ihr mit einem Klavier ohne Silentfunktion Probleme bekommt, dann legt die Silentfunktion als zwingend notwendig auch fest, damit dürfte sich der Kauf in Richtung
yamaha bewegen.
Wenn ihr nur einfach das Billigste sucht, dann recherchiert nicht lange, Billigklaviere erkennt ihr auch als Laie selber und da kommt es überhaupt nicht auf den Namen an.
Und wenn ihr die flexibelste Lösung sucht, weil ihr vielleicht auch an das Talent eurer Tochter glaubt, dann empfehle ich euch den Mietkauf. Der läuft i.d.R. über ein Jahr und ihr bezahlt einen prozentuelen Anteil des Kaufpreises als monatliche Miete. Damit habt ihr die Möglichkeit, das Klavier jederzeit zurückzugeben (es war dann nur gemietet) oder ihr übernehmt es nach einem Jahr und zahlt den Differnezbetrag oder ihr gebt das Instrument nach dem Jahr zurück und kauft ein höherwertiges. Der Verkäufer wird euch dann den bereits bezahlten Mietbetrag auf das nächste Instrument anrechnen. Und nach einem Jahr könnt ihr den Fortschritt eurer Tochter allemal bewerten.
Und solltet ihr euch nicht für die Billigvariante entscheiden, dann empfehle ich weiterhin, eure Tochter im Klavierhaus selber spielen zu lassen. Auch wenn sie derzeit selbstverständlich noch nicht mit Mozartsonaten verzaubern kann, so kann sie aber durchaus feststellen, welches Klavier ihr besonders zusagt oder sie es besonders ablehnt, weil z.B. die Tasten viel zu schwergängig sind. Und euren Klavierlehrer lasst dann die Mozartsonaten spielen um den Klang des Instrumentes zu bewerten. Es ist nicht einfach, aber ihr müsst vier Kriterien zusammenbringen: Spielart, Klang, Preis und Möbel (Aussehen). Eine anspruchslose Suche ausschließlich nach einem günstigen Einsteigerklavier sehe ich als recht unglücklich an.
Noch ein Wort zu den Klangunterschieden. Auch Klaviere eines Herstellers klingen meistens unterschiedlich, es wirken einfach zu viele Faktoren auf die Klangbildung ein. Man sollte nicht versuchen, den Klang eines Instrumentes auf ein anderes zu projektieren. Wenn einem der Klang nicht gefällt, Finger weg. Es ist natürlich möglich, durch Intonation auf den Klang einzuwirken, aber das kann auch nach hinten losgehen. Bei einem Billiginstrument kann es aber auch schon an einer werkseitig ungenügenden Intonation liegen, es muss einem bewusst sein, dass je günstiger ein Klavier in der Hestellung sein muss, im Herstellungsprozess sowohl qualitativ wie auch zeitlich Abstriche gemacht werden müssen.
Ich wünsche euch ein glückliches Händchen und eurer Tochter viel Spaß.
VG