Durch Musik dringt das Böse tief in das Herz des Menschen ein.

  • Ersteller des Themas altermann
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Musik kann besoffen machen.
Je älter man wird, umso besser kann man filtern. Ich war, man sollte es nicht für möglich halten auch mal jung und stürmisch unterwegs.
Habe viel Musik gemacht. Nicht immer war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Vermutlich hat sich das Böse in meinem Herzen und auch das der Zuhörer nicht dauerhaft gefestigt.
Morgen spiele ich deshalb sehr vorsichtig und auch vorausschauend die Orgel.
Gauf! :017:
 
Es gibt per se keine Musik, die Menschen so manipuliert, dass sie böse werden.

Transzendental: Als Option sitzt "das Böse" in Menschen wie "das Gute".
Empirisch: Was hierzulande und heutzutage als "böse" gilt, ist woanders/war wannanders okay. Der gesellschaftliche und historische Kontext ist entscheidend. Mithin verstehen Leute zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kontexten unterschiedliche Dinge unter "gut" und "böse". Diese Begriffe sind inhaltlich frei verhandelbar, solange man auf der "abgestuften" (empirischen) Ebene diskutiert.

Du meinst sicher: ..dass sie handeln, wie es im jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext als "böse" begriffen werden kann.

Diesbezüglich bin ich anderer Ansicht. Zu allen Zeiten haben Denker versucht, die besondere Wirkung von Musik in Worte zu fassen. So richtig gelungen ist es niemandem, aber immerhin ein Konsens besteht: Die Wirkung ist somatisch. Musik wirkt ungewöhnlich direkt auf die Emotionen, durch den Rhythmus sogar auf Herzschlag & Blutdruck. Wenn das mal keine Manipulation ist. Dementsprechend war Musik zu allen historisch dokumentierten Zeiten auch ein Mittel der gezielten Manipulation = Emotionen wecken und implantieren ("abrufbar machen"). Das Horst-Wessel-Lied ist eingängig und wurde, obwohl es im Gegensatz zu heutiger Rap-Musik weder Sachbeschädigung, Kriminalität, Körperverletzung noch Vergewaltigung beschönigt, als so "gefährlich" eingestuft, dass sein Absingen nach dem Krieg verboten wurde.

Komisch, wa? :007:

Einige Jahrhunderte nach Bucer (oder wer auch immer den Text verfasst hat) gilt immer noch: Musik (auch nicht harte Beats und brutale Texte [z. B. "Rap"]) geht nicht spurlos am Gemüt vorbei. Während man früher noch versuchte, solche Musik zu verbieten oder wenigstens zu ächten, gibt´s heutzutage Preise dafür. :022: Tempora mutantur et nos mutamur in illis.
 
@Barratt
Die von f
Die von dir genannte somatische Wirkung leuchtet mir ein. Die Musiktherapie ist ja ihr Gebiet.
 
Einige Ethnologen sind der Ansicht, dass Musik, bzw. die rhythmischen Geräusche der vermutlich ersten Instrumente, der Trommeln, uns deshalb so faszinieren, da Sie das vertraute Geräusch des Herzschlags der eigenen Mutter imitieren. Die Urmusik sozusagen.

In einigen Kulturen kann man heute noch beobachten, dass sich das Trommeln zu einem Sexualritus entwickelt hat.
Die Trommeln symbolisieren hier selbst den weiblichen Körper und werden sogar mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen versehen. Die Herstellung und das Spielen der Instrumente war den Männern vorbehalten.

Das Trommeln imitiert beim Volk der Asabano in Papua Neuguinea auch den Geschlechtsakt. Berichten zufolge wurde manchmal auch die Haut einer jungen Frau als Spannhaut benutzt.

https://www.academia.edu/1564267/So...nd_Myth_among_the_Asabano_of_Papua_New_Guinea
 
Flöte = Phallus, Gitarre = weibliche Rundungen. Auch das ist belegt.

Auch Tanzen symbolisiert in vielen Kulturen den Sexualakt. Nur ist dies weit davon entfernt, „böse“ zu sein. Im Gegenteil, das ist doch etwas sehr Positives.
 
Das Wort „böse“ habe ich nicht gebraucht.
 
Gauf,

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Würde er noch leben, könnte er allein hier im Forum Unmengen von Ablassbriefen gegen das Böse verkaufen.

Gauf! :017:
 

Einige Jahrhunderte nach Bucer (oder wer auch immer den Text verfasst hat) gilt immer noch: Musik (auch nicht harte Beats und brutale Texte [z. B. "Rap"]) geht nicht spurlos am Gemüt vorbei. Während man früher noch versuchte, solche Musik zu verbieten oder wenigstens zu ächten, gibt´s heutzutage Preise dafür. :022: Tempora mutantur et nos mutamur in illis.

Boah, da muss ich nochnal die Studie herauskramern,, die eine Verbindung von erhöhten Testosteron und der Neigung zu "häreter" Musik analysierte.

Ist vielleicht so eine Denkfalle, wie mit dem Mann, der sich sportlich betätigen wollte und sich die Sportart aussuchen wollte danach, wie die Athlethen aussehen. Nee, Marathonläufer, so dünn. Bodybuilder, nee auch nicht. Ah, Schwimmer sehen gut aus, dann werde ich Schwimmen, dann sehe ich aus so aus!

Denkfehler: nicht der Sport sorgt dafür, dass sie so aussehen, sondern die Auselese hat dafür gesorgt, dass man mit einem bestimmten Körpertypus bessere Leistungen in diesem Sport erbringen kann.

Andersherum und platt ausgedrückt:
Nicht harte Musik macht aggressiv, sondern wer aggresiv ist, bevorzugt harte Musik.

Grüße
Häretiker
 
Nicht harte Musik macht aggressiv, sondern wer aggresiv ist, bevorzugt harte Musik.
Nicht einmal DAS würde ich - persönlich - in dieser Form so ausdrücken. Gibt's nicht auch genug Metal-Fans, die gar nicht aggressiv sind?

Siehe zum Beispiel auch diese Studie hier:

https://www.spektrum.de/news/musik-und-aggression-aengste-unbegruendet/344299

Zitat von Studie:
Die Befragung ergab drei Gruppen von Vorlieben: die "Freunde gitarrenlastiger Rockmusik" (50 Prozent), "Technopop-Fans" (25 Prozent) und "Liebhaber angesagter Musikstile" (25 Prozent). Auf der "Aggressivitätsskala" unterschieden sich diese drei Gruppen nicht stark. In Situationen von Ärger oder Trauer setzen die Jugendlichen aber eindeutig unterschiedliche Musik ein. Je höher die Neigung zu aggressivem Verhalten ausgeprägt ist, umso mehr tendieren die Jugendlichen auch dazu, Ärger mit aggressiver Musik zu verarbeiten. Dagegen ist in Situationen von Trauer der Wunsch nach traurigen Klängen bei den Gewaltbereiten deutlich stärker ausgeprägt als bei den weniger Aggressiven. Allerdings konnte nicht festgestellt werden, dass Musikpräferenzen etwas über Persönlichkeitsmerkmale aussagen: vom Hören aggressiver Musik kann nicht auf eine Neigung zu entsprechendem Verhalten geschlossen werden. Hingegen zeigte die Studie, dass Jugendliche mit Neigung zu aggressivem Verhalten Musik eher "stimulativ" einsetzen und auch Musik eher "assoziativ" hören als andere Jugendliche.

Ein echter Augenöffner.
_______

Etwas anderes ist, glaube ich, weit näher an der Wahrheit: aggressive und rücksichtslose bzw. unempathische Menschen scheinen ganz generell eine geringere Affinität zu Musik zu haben.
 
Nicht einmal DAS würde ich - persönlich - in dieser Form so ausdrücken. Gibt's nicht auch genug Metal-Fans, die gar nicht aggressiv sind?

Das ist ja kein Widerspruch.

Die Metal-/Death-Metal-/Speed-Metal-Hörer, die ich kenne, sind ganz friedliche und liebe Zeitgenossen.

Wer mal herzlich lachen möchte, kann ja mal "Was Sie wirklich über Jazz wissen müssen" lesen:
https://klausmiehling.hpage.com/aufsaetze-noten-und-klangdateien.html
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Grüße
Häretiker
 
Der ohnehin Aggressive, Gewaltbereite, Gesellschafts- und Frauenfeindliche bevorzugt "Musik" eines bestimmten Genres. Passt.

Fraglich sind hierbei nur gewisse Relationen. Sind nun am Ende 3% der Metal-Fans aggressiv, oder sind es 55%?

Musik dient uns Menschen offenbar oft als Katalysator, um Gefühle auszuleben oder zu erleben. Oder angenehme Gefühle zu erzeugen. So ist's auch bei mir. Dafür - und deswegen - mag ich sie so gern, neben ein paar anderen Dingen in meinem Leben.
Frau Musica, ich liebe Dich. :herz::kiss:
 

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