Durch Musik dringt das Böse tief in das Herz des Menschen ein.

  • Ersteller des Themas altermann
  • Erstellungsdatum

altermann

altermann

Dabei seit
26. Jan. 2011
Beiträge
5.667
Reaktionen
5.228
So lautet die Signatur eines Kirchenmusikers in einem Forum.
Das Zitat stammt von Martin Bucer.
Was will er uns damit sagen?
Ich kann mir keinen Reim darauf machen.

Gauf! :017:
 
Deswegen haben ja auch die Taliban durchaus zu Recht Musik für den Rechtgläubigen verboten und natürlich bei dieser Gelegenheit die dämliche Tanzerei gleich mit.

CW
 
So lautet die Signatur eines Kirchenmusikers in einem Forum.
Das Zitat stammt von Martin Bucer.
Was will er uns damit sagen?
Ich kann mir keinen Reim darauf machen.

Gauf! :017:

Das ist ein Reflex der Ästhetik- und Kunstfeindlichkeit der radikaleren Teile der Reformation, die eine lange Tradition hat. Ihre Wurzeln hat sie im Platonismus, welcher der Auffassung war, dass Musik nicht nur Stimmungen erzeugen, sondern, akkulmuliert, nachhaltig den Charakter schädigen kann. Diese Feindschaft gegenüber Musik und Kunst trifft man in der Theologie aller Epochen immer wieder, und in der Reformation wird sie übersteigert, weil man sie als Werkzeuge des Götzendienstes betrachtet. Für das reformierte geistliche Lied gilt das natürlich nicht. Nur Orgel und Chor werden abgeschafft; glaubensertüchtigende einstimmige Psalmen, die ja als von Gott offenbart gelten, werden aber, schon aus didaktischen Gründen, weiter gesungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin evangelisch gezeugt und auch geboren, oder so.
Vermutlich habe ich deshalb keinen Draht zu diesem katholischen (?) Irrglauben.

Gauf! :017:
 
Jetzt biste aber aufm falschen Dampfer...
 
Zuletzt bearbeitet:
PS. Eine Bitte an die ModeratorInnen: diese Faden gehört eigentlich in das "Lied" - Forum. Könntet ihr ihn bitte dahin verschieben? Könnte ja sein, dass er sich noch ein wenig entwickelt. Danke euch!
 

Friederich, Du bisch a Käpsele!!:super:
 
:denken: Falls das Zitat echt sein sollte, müsste man zum Verständnis unbedingt den zeitlichen und inhaltlichen Kontext kennen. :konfus:



Es gab in der 1. Hälfte des 16. Jh. generell Diskussionen über die Rolle, die man der (Kirchen)Musik zubilligen wollte. Die Katholiken fochten das Thema sogar auf einem veritablen Konzil aus (Trient, einstimmig vs. mehrstimmig etc.) Luther war ein großer Freund der Musik. Andere Reformatoren hielten den Gemeindegesang (Psalmen) in Reinform (a capella) für angemessener. :022:Dass ausgerechnet Bucer eine Radikalposition vertreten hätte, kann ich mir nicht vorstellen.

Dass Musik/Kunst "anstößig" sein könne (sittenverderbend ... blablabla), hielt sich bis ins 18. Jh., bis zur Aufklärung. Schauspieler/innen und Sänger/innen waren unehrenwerte Berufe. Das Ballett war auch verpönt. Voltaire hatte noch Gelegenheit, sich extrem über den Umgang mit Adrienne Lecouvreurs sterblichen Überresten zu erzürnen: Die Kirche verweigerte ihr wegen ihres Berufs eine christliche Bestattung. Sie wurde irgendwo abseits verscharrt.
 
Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang das Buch „Epochen der Musikgeschichte“ von Ingo Harden. In den ersten Kapiteln schildert er sehr deutlich, wie die Kirche zunächst versuchte, die Mehrstimmigkeit zu verhindern (Einstimmigkeit steht für einen Gott und einen Glauben). Der Kreativität der musikalischen Mönche ist es zu verdanken, dass sich dennoch die Mehrstimmigkeit durchsetzen konnte.
Das Gleiche betrifft auch spätere Neuerungen der Musik, die zunächst auf starken Widerstand der Katholischen Kirche stießen.
 
Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang das Buch „Epochen der Musikgeschichte“ von Ingo Harden. In den ersten Kapiteln schildert er sehr deutlich, wie die Kirche zunächst versuchte, die Mehrstimmigkeit zu verhindern (Einstimmigkeit steht für einen Gott und einen Glauben). [...]

Ich finde, sie hätten dann aber wenigstens Dreistimmigkeit bejahen sollen, wg. der Dreifaltigkeit: "Ich glaube an den Vater, den Sohn und den hl. Geist".

LG, Olli
 
Peer S. - ich musste eben erstmal überlegen, bin in der Politik nicht bewandert, Toni. Hab es aber gefunden :super:- naja manchmal macht man sich schon so seine Gedanken, was früher die Leute hätten machen können! Diese Kirchen-Themen eignen sich für solche Vorstellungen ganz gut, finde ich, und: vielleicht HABEN ja manche sogar Dreistimmigkeit bejaht?

LG, O.
 

Zurück
Top Bottom