Durch detailliertes Üben alles kaputt machen.

Lieber Upekkha,

ich versteh leider nur noch Bahnhof. Dreiklang hatte vorhin gesagt,

"Was machen wir mit der Musik des Jazz, die üblicherweise nicht in Partituren festgehalten ist? Was machen wir mit der Popmusik, die generell nur als "Aufnahme" vorliegt? Was tun wir mit der Folklore, usw."

Daraufhin meinte ich, natürlich sei dies ebenfalls Musik - nur weil eine Komposition Musik sei, bedeute das ja nicht, dass Jazz (Improvisation), Folklore (mündlich überlieferte Musik) keine Musik sei. Dazu hatte ich den Wikipedia-Artikel verlinkt, in dem dies aufgeführt ist. Mündlich überlieferte Musik sind z.B. Volkslieder, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurden und nicht notiert waren.

Was den Tisch angeht: wenn du ein Werk des arabischen Literaturnobelpreisträgers Taha Hussein ins Deutsche übersetzt, ist das Kunstwerk doch wohl schon im Arabischen da, oder nicht? Genauso ist es mit einer Komposition: sie wird keinesfalls vom Interpreten zusammengestellt, sondern sie wird in eine andere Sprache übersetzt.

Liebe Grüße

chiarina

Da hast du mich missverstanden. Ich weiß, was du da meinst, aber du sagst etwas anderes aus. Die Überlieferung ist nicht Musik. Die Überlieferung ist das lehren dieser. Die Musik ist die Quelle einer Überlieferung. Oder die Aufnahme eines Stücks ist die Quelle für eine Überlieferung. Aber wie kann die Überlieferung selbst Musik sein? Nimm es nicht persönlich, aber das ist unlogisch.

Ja, das Kunstwerk ist schon im arabischen da. Und zwar das Kunstwerk in Form einer Idee (Gedankengut). Das Schriftstück selbst ist nicht das Kunstwerk, oder bezeichnest du das Papier, auf das es niedergeschrieben wurde als Kunstwerk?
Ich bin auch nicht so blöd, zu behaupten, dass der Interpret die Komposition zusammensetzt, die Idee (Komposition) ist ja schon vorhanden. Aber der Schall wird vom Instrument erzeugt/zusammengesetzt und DAS stellt die Musik dar. Dass die Idee in eine andere Sprache übersetzt wird, das kann man so sagen, da stimme ich dir zu.

Freundlichste Grüße,
Upekkha
 
Und zwar das Kunstwerk in Form einer Idee (Gedankengut). Das Schriftstück selbst ist nicht das Kunstwerk, oder bezeichnest du das Papier, auf das es niedergeschrieben wurde als Kunstwerk?
...sage mal, ist ein Roman von z.B. Flaubert entweder eine Idee oder ein Haufen Papier? ...das ist doch hahnebüchener Unfug!

Ich bin auch nicht so blöd, zu behaupten, dass der Interpret die Komposition zusammensetzt, die Idee (Komposition) ist ja schon vorhanden.
ich will dir in deine Selbstcharakteristik nicht hineinreden - aber kannst du spaßeshalber mal erklären, inwiefern die Begriffe Idee und Komposition Synonyme sein sollen????
...und verzettel dich nicht dabei... es gibt auf Gottes Erdenrund auch noch so Sachen wie Bildkomposition u.a. ...

:D:D:D:D
 
Da hast du mich missverstanden. Ich weiß, was du da meinst, aber du sagst etwas anderes aus. Die Überlieferung ist nicht Musik. Die Überlieferung ist das lehren dieser. Die Musik ist die Quelle einer Überlieferung. Oder die Aufnahme eines Stücks ist die Quelle für eine Überlieferung. Aber wie kann die Überlieferung selbst Musik sein? Nimm es nicht persönlich, aber das ist unlogisch.

Lieber Upekkha,

ich nehme es überhaupt nicht persönlich!!! Mir ist die mündl. Überlieferung momentan ziemlich egal, denn es geht mir ja um die Komposition. Eine Überlieferung hat auf jeden Fall als Inhalt ausschließlich Musik, denn sie geschieht, indem verschiedene Generationen zusammen singen und musizieren. Musik wird also durch das Aktive Tun von Generation zu Generation weiter gegeben. Ich weiß nicht, ob man den Namen (Überlieferung) vom Inhalt (Musik) trennen kann, ich meine nicht.

Ja, das Kunstwerk ist schon im arabischen da.

Genau! Aber nicht als Idee!!!

Das Schriftstück selbst ist nicht das Kunstwerk, oder bezeichnest du das Papier, auf das es niedergeschrieben wurde als Kunstwerk?

Das Buch ist natürlich das Kunstwerk und zwar nicht das Papier, sondern das, was draufsteht!

Liebe Grüße

chiarina
 
Das Buch ist natürlich das Kunstwerk und zwar nicht das Papier, sondern das, was draufsteht!

Ich erlaube mir mal, hiermit auch Rolfs Post zu beantworten, denn im Prinzip ist es dieselbe Antwort.

Rolf scheint das Konzept Idee nicht verstanden zu haben. Eine Idee ist nicht nur ein Einfall, zumindest scheinst du davon auszugehen. Wenn ich von einer Idee spreche, meine ich ein gedankliches Konzept (deswegen auch der Begriff Gedankengut). Das eine Argument ständig zu wiederholen wird mich auch nicht zur besserer Verständnis bringen, ich bitte dich rolf an dieser Stelle etwas nachsichtiger zu sein, anstelle meine Ausführungen als Unfug zu bezeichnen.
Der Roman ist das Kunstwerk, da scheinen wir uns einig zu sein. Das Papier nicht. Und was macht also den Roman aus, wenn nicht das Papier? Der Inhalt! Ist der Inhalt materiell, kann man ihn anfassen? Nein. Kommst du da nicht zu der Schlussfolgerung, dass der Inhalt Gedankengut sein könnte?

Idee und Komposition sind auch keine Synonyme. Du interpretierst nur zuviel in meine Aussage hinein, du gehst schon davon aus, dass ich falsch liege; Nicht ganz fair, aber das kann dir niemand verbieten. -> Eine Komposition ist eine Idee (ist Gedankengut), aber eine Idee ist nicht zwangsläufig eine Komposition. Wo bitte soll ich das behauptet haben?

Und Chiarina:
Schön, dass du es nicht persönlich nimmst. Ich möchte nur sichergehen, dass ich nicht beleidigend verstanden werde, das läge nicht in meiner Absicht. Das Thema Überlieferung ist witzig, denn es ist meiner Meinung nach das gleiche logische Problem wie mit der Komposition/Musik. Musik kann eine überliefert werden, aber nicht die Überlieferung sein. Es stimmt, dass Musik durch Abgucken und Nachmachen überliefert wird. Dieser Prozess ist aber nicht die Musik selbst. Der Prozess ist die Überlieferung!

Doch, das Kunstwerk ist da und zwar als ausgereifte Idee (vielleicht hilft das Wort ausgereift?). Was macht das Kunstwerk aus? Ist das Papier das Kunstwerk? Nein. Die Tinte? Nein. Die Schrift? Die Schrift? Nein (Man kann ja auch was anderes schreiben). Der Bedeutung der Schrift/Sprache? JA! Kann man die anfassen/Ist sie materiell? Nein. Folglich existiert die Bedeutung nur im Kopf, ist also gedanklich. Das Kunstwerk ist also Gedankengut. Und jetzt bitte mal kurz nachlesen, was die Definition einer Idee ist. Eigentlich müsste man erkennen, dass genau dieses die Gestalt eines selchen Kunstwerkes ist.

Und mit der Komposition verhält es sich genauso. Eine Komposition kann man nicht anfassen. Nur das Papier, die Tinte und so weiter, mit der sie festgehalten wurde.

Liebe Grüße,
Upekkha
 
Eine Idee ist nicht nur ein Einfall, zumindest scheinst du davon auszugehen. Wenn ich von einer Idee spreche, meine ich ein gedankliches Konzept (deswegen auch der Begriff Gedankengut).
sehr schön - und Ideen gehören zunächst mal eher in den philosophischen Bereich (Ideengeschichte)
selbstredend werden "Ideen" auch von literarischen Texten transportiert, oft genug auch satirisch (man denke nur an Dostojewskis Dämonen)
aber auch eine gedankliche Konzeption allein ist noch kein Kunstwerk - warum das so ist, kann man sich selber beantworten (es ist nicht schwierig) ;) und falls nicht:es bedürfte keiner Farben und Leinwände, keines Papieres und keiner literarischer Techniken, keiner Instrumente und keiner Vielstimmigkeit, wenn allein die gedankliche Konzeption schon das Kunstwerk wäre ;):D:D
 
sehr schön - und Ideen gehören zunächst mal eher in den philosophischen Bereich (Ideengeschichte)
selbstredend werden "Ideen" auch von literarischen Texten transportiert, oft genug auch satirisch (man denke nur an Dostojewskis Dämonen)
aber auch eine gedankliche Konzeption allein ist noch kein Kunstwerk - warum das so ist, kann man sich selber beantworten (es ist nicht schwierig) ;) und falls nicht:es bedürfte keiner Farben und Leinwände, keines Papieres und keiner literarischer Techniken, keiner Instrumente und keiner Vielstimmigkeit, wenn allein die gedankliche Konzeption schon das Kunstwerk wäre ;):D:D

Meinst du? Dann sei doch bitte so nett und erkläre mir im Detail, was deiner Meinung nach das Kunstwerk ist. Das Buch, die Leinwand oder der Schall ist meiner Ansicht nur das Medium, ein Kunstwerk zu vermitteln. Alles muss erst im Kopf zusammengesetzt werden. Du kannst ein Kunstwerk in einer anderen Sprache hören. Hast du das Kunstwerk dann erlebt? Deiner Meinung nach anscheinend schon. Ich würde behaupten, dass ich es nicht verstanden habe/dass es mir nicht vermittelt wurde.

Edit: Ich habe dir Unrecht getan! Ich merke jetzt, dass du das Kunstwerk vom Medium nicht trennst. Für dich ist nicht nur der Gedanke sondern auch das Papier die Kunst? Und genau da liegt meiner Meinung nach dein Fehler! Warum sollte das Papier oder welches Medium auch immer zm Kunstwerk dazugehören? Das hat der Autor auch nicht erschaffen.

Im Übrigen ist zu kritisieren, dass du Ideen in den "philosophischen Bereich" schieben willst. Philosophie ist also Realitätsfern? "Allgemeinsprachlich versteht man darunter ein (...) Leitbild, an dem man sich orientiert." Aus dem Wikiartikel "Idee". Wenn du vor deinen Noten sitzt, dann orientierst du dich nicht an ihnen, sondern weisst genau, was Beethoven in seinem Kopf gehört hat, jede Nuance, bis ins kleinste Detail?
Wenn nicht, fällt es dir so schwer, eine Komposition als einen Leitfaden für deine Interpretation zu bezeichnen.

Etwas unverständlich für mich, wieso man so gar nicht nachvollziehen kann, was ich sagen möchte. Immerhin kann ich euren Standpunkt verstehen, ich möchte nur, dass etwas differenziert wird. Hilfreich wären wirklich mal stichhaltige Argumente. "Etwas gehört in einen anderen Bereich" ist sehr leicht anzuzweifeln.

Nochmal Liebe Grüße,
Upekkha
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:


Lieber Upekkha,

mach dir bloß keine Sorgen, du könntest beleidigend wirken! Überhaupt nicht!!!

Aber deiner Meinung bin ich keineswegs! :D

Letztendlich ist nämlich ziemlich vieles Gedankengut. Auch wenn ich Musik höre. Wieso sollte es dann eher ein Kunstwerk sein, als wenn ich es lese und innerlich höre? Wie gesagt: das Kunstwerk Komposition wird durch das Spielen in eine andere Sprache übersetzt!


Deiner Meinung scheint ein Kunstwerk nur dann zu existieren, wenn man es selbst erlebt. Du koppelst es an deine eigene Sinneswahrnehmung und das kann ja wohl nicht sein. Der arabische Roman ist auch dann ein Kunstwerk, wenn ich ihn nicht verstehe, ein Bild von van Gogh ist auch dann noch ein Kunstwerk, wenn ein Blinder davor steht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Lieber Upekkha,

mach dir bloß keine Sorgen, du könntest beleidigend wirken! Überhaupt nicht!!!

Aber deiner Meinung bin ich keineswegs! :D

Letztendlich ist nämlich ziemlich vieles Gedankengut. Auch wenn ich Musik höre. Wieso sollte es dann eher ein Kunstwerk sein, als wenn ich es lese und innerlich höre? Wie gesagt: das Kunstwerk Komposition wird durch das Spielen in eine andere Sprache übersetzt!



Deiner Meinung scheint ein Kunstwerk nur dann zu existieren, wenn man es selbst erlebt. Du koppelst es an deine eigene Sinneswahrnehmung und das kann ja wohl nicht sein. Der arabische Roman ist auch dann ein Kunstwerk, wenn ich ihn nicht verstehe, ein Bild von van Gogh ist auch dann noch ein Kunstwerk, wenn ein Blinder davor steht.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,
DAS ist ein interessanter Punkt! :)
Per Definition ist Musik akustisch. Aber du hast recht, dass ich vorher auch die Musik als Kunstwerk betrachtet habe, das stimmt so eigentlich nicht. Denn Kunst liegt wie man so schön sagt, im Auge des Betrachters. Und deswegen stimmt es auch, was du sagst, dass es auch ein Kunstwerk ist, wenn man es innerlich hört. Denn dann wurde dir diese Kunst auch vermittelt.

Und ja, nur dann existiert für mich Kunst. Kunst muss man erleben. Sprichst du auch noch von Kunst, auch wenn du nicht weißt, warum etwas Kunst sein soll? Das Kunsthandwerk ist wieder ein anderes Thema und hat mit dem Schaffen an sich zu tun. Über die Zeit haben sich Handwerke wie das Malen, Musizieren etc als Kunst etabliert, aber immer nur soweit wie es in unserem kollektivem Schönheits-/Hör-/...empfinden erlaubt wurde. Damit meine ich anhand eines Beispiels, dass Jazz früher auch kein Kunsthandwerk gewesen wäre. Heute aber tradierten Jazz und seine Regeln beherrschen zu können, zählt heute als Kunsthandwerk.
Das ist zwar ein wichtiger Einwand, betrifft aber nicht die Unterscheidung von Musik und Komposition. Die Komposition an sich ist immernoch keine Musik, da sie nicht klingt: "Das Ausgangsmaterial der klingenden Musik sind Schallereignisse, d. h. Töne (periodische Schwingungen), Geräusche (nicht periodische Schwingungen), im Einzelfall Rauschen (Schwingungen mit statistisch normal verteilten Frequenzänderungen) und Knall (impulsartiger, unperiodischer Energieschub ohne Toncharakter). Sie sind zugleich deren natürlich auftretende Grundlage, die ohne Zutun des Menschen entsteht, vom Menschen aber ebenso willentlich erzeugt und in ihren einzelnen Parametern verändert werden kann."

Liebe Grüße,
Upekkha
 

Etwas unverständlich für mich, wieso man so gar nicht nachvollziehen kann, was ich sagen möchte.
das hat zwei Gründe:
1. ist nicht klar, was du überhaupt sagen willst
2. was bisher zu lesen war, ist (gelinde gesagt) etwas wunderlich: wenn Sprache, Bild, Klang lediglich Medien wären, um eine Idee (gedankliche Konzeption) zu transportieren (wobei die Idee das Kunstwerk sein soll), dann bleibt unerklärlich, warum das auf so grausig komplizierte Weise (z.B. Sonettform, abstraktes Bild, Sonatenkonzeption) geschieht - ist doch echt Panne von den Malern, Dichtern, Komponisten, ihre gedankliche Konzeption nicht einfach klipp und klar zu sagen ;):D:D
3. deiner bisher vorgebrachten Ansicht nach müsste logischerweise Telekinese und Telefon auch dazu taugen, ein Kunstwerk zu erschaffen (denn Ideen können mittels dieser Medien weitergegeben werden: im ersten Fall zwar unbewisen, aber im zweiten Fall kann man getrost davon ausgehen, dass Festnetz und Handy funktionieren) :D
 
Liebe chiarina,

Lieber Dreiklang,

das schließt sich doch nicht aus!

http://de.wikipedia.org/wiki/Komposition_(Musik)

Improvisation ist natürlich auch Musik wie mündliche Überlieferungen etc.! Dass eine Komposition Musik ist, schließt doch nicht aus, dass Improvisation etc. keine ist. ...... ????..........

Liebe Grüße

chiarina

die Lösung unseres Problems ist ganz einfach: jeder darf den Terminus "Musik" so verwenden, wie er möchte - wenn eine Partitur für Dich bereits "Musik" ist, darfst Du (und jeder andere auch) das im alltäglichen Sprachgebrauch so verwenden.

Ich persönlich werde wohl restriktiver mit diesen Begriffen umgehen. Wozu gibt es den Begriff "Partitur" bzw. "Komposition", wenn nicht, um ihn im Sinne des Erfinders zu gebrauchen? Ebenso den Begriff "Musik".

d’accord...? ;)

Viele Grüße
Dreiklang
 
...sagen wir lieber, dass ein literarischer Text ein Kunstwerk sein kann ;)
... ...ich hätt ja eher gedacht, dass dann relevant ist, was drinsteht ;)

Rolf, stimmt.............das ist besser formuliert! :p

@Dreiklang: ich meine nicht, dass man die Definition so verwenden sollte, wie man gerade will. Es ist einfach falsch. Ein Komponist hat Musik geschrieben und wenn das jetzt plötzlich falsch sein soll, weiß ich auch nicht mehr weiter (gilt auch für dich, Upekkha :) ). Ich bin mir sehr sicher, dass das auch im Sinne der Erfinder, nämlich der Komponisten ist!

Liebe Grüße

chiarina
 
das hat zwei Gründe:
1. ist nicht klar, was du überhaupt sagen willst
2. was bisher zu lesen war, ist (gelinde gesagt) etwas wunderlich: wenn Sprache, Bild, Klang lediglich Medien wären, um eine Idee (gedankliche Konzeption) zu transportieren (wobei die Idee das Kunstwerk sein soll), dann bleibt unerklärlich, warum das auf so grausig komplizierte Weise (z.B. Sonettform, abstraktes Bild, Sonatenkonzeption) geschieht - ist doch echt Panne von den Malern, Dichtern, Komponisten, ihre gedankliche Konzeption nicht einfach klipp und klar zu sagen ;):D:D
3. deiner bisher vorgebrachten Ansicht nach müsste logischerweise Telekinese und Telefon auch dazu taugen, ein Kunstwerk zu erschaffen (denn Ideen können mittels dieser Medien weitergegeben werden: im ersten Fall zwar unbewisen, aber im zweiten Fall kann man getrost davon ausgehen, dass Festnetz und Handy funktionieren) :D

1. Zumindest ist es dir nicht klar.
2. Dagegen habe ich zwar nie gesprochen, aber ich beantworte es dir auch gerne: Gedanken sind mehr als Sprache (offenbar eine Neuigkeit für dich) und deswegen ist eine konzipierte Erfahrung hilfreich, um nicht nur oberflächliche Gedanken wie sprachlich zu formulierende Tatsachen zu erläutern sondern auch Eindrücke und Empfindungen und und und zu vermitteln. Merkst du, dass du schon wieder von etwas ausgegangen bist, was ich gar nicht formuliert habe?
3. Du weißt also auch nicht, was das Wort "Medien" beudetet? Theoretisch kann man bestimmt Kunst mit einem Telefon machen, aber das wäre das gleiche wie Musik oder Sprache. Akustisches Medium. Wo ist der Unterschied? Ist schon okay, dass du das nicht ganz ernst nehmen willst. Ich merke langsam, dass du nicht mit dem nötigen Ernst an die Sache heran gehst (Telekinese... Dein Ernst? - Was spricht dagegen, dass wenn du die gleichen Erlebnisse wie bei Beethovens Musik mittels Telekenise vermitteln könntest, das dann als Kunst zu bezeichnen?)...

Ich sehe grade, dass Dreiklang es grade formuliert habe, was ich jetzt auch ausdrücken wollte:
"jeder darf den Terminus "Musik" so verwenden, wie er möchte - wenn eine Partitur für Dich bereits "Musik" ist, darfst Du (und jeder andere auch) das im alltäglichen Sprachgebrauch so verwenden."

Für mich selbst ist diese Unterscheidung eine Bereicherung. Wer das nicht so sieht, kann Komposition mit Musik gleichsetzen. Dann wären wir uns damit einig, dass wir uns da nicht einig sind. :P

Schönen Gruß,
Upekkha
 
...dir selber ist es lästigerweise auch nicht klar, schau:
Etwas unverständlich für mich, wieso man so gar nicht nachvollziehen kann, was ich sagen möchte.

mein Vorschlag: sag doch mal, was du sagen möchtest ;) -- denn ein herumlavieren und drumrumreden, um sich rauszuwinden, ist etwas ermüdend...

also nochmal: wenn ein Kunstwerk einzig in einer gedanklichen Konzeption bestünde, so ist unerklärlich, warum es komlizierte Formen benötigt (eine gedankliche Konzeption sollte nicht darauf angewiesen sein, partout in Sonett- oder Sonatenform verständlich gemacht zu werden)

(und ja, ich gebe es zu: ich nehme diese "Diskussion" nicht nur im Kontext mit detailliertem üben nicht ganz ernst...) ;)
 
...dir selber ist es lästigerweise auch nicht klar, schau:


mein Vorschlag: sag doch mal, was du sagen möchtest ;) -- denn ein herumlavieren und drumrumreden, um sich rauszuwinden, ist etwas ermüdend...

also nochmal: wenn ein Kunstwerk einzig in einer gedanklichen Konzeption bestünde, so ist unerklärlich, warum es komlizierte Formen benötigt (eine gedankliche Konzeption sollte nicht darauf angewiesen sein, partout in Sonett- oder Sonatenform verständlich gemacht zu werden)

(und ja, ich gebe es zu: ich nehme diese "Diskussion" nicht nur im Kontext mit detailliertem üben nicht ganz ernst...) ;)

Dann sollte es mir ja auch nicht mehr ernst damit sein, es dir näher zu bringen. Denn eins kann ich dir versichern: Ich weiß genau, was ich meine und rede nicht drumrum. Wenn eine Definition schon besagt, dass Musik akustisch ist, wie kann man dann noch glauben, dass eine Komposition Musik ist? Denn eine Komposition ist nicht akustisch, eine Aufführung der Komposition schon.

Ich weiß nicht, warum du ein Sonett oder sonstwas als eine komplizierte Form empfindest, aber möchtest du nicht auf meine vorherige Antwort erstmal eingehen, bevor du dieselbe Frage nocheinmal stellst?
Es macht den Eindruck, dass du bei schöner Musik das gedankliche Konzept auf "schön" reduzierst und es sollte jedem klar sein, dass wenn du "schön" vermittelst, es damit nicht getan ist.

Weißt du welchen Umfang Gedanken haben können? Was macht denn für dich ein Erlebnis von künstlerischer Musik aus?
 
Liebe chiarina,

@Dreiklang: ich meine nicht, dass man die Definition so verwenden sollte, wie man gerade will.

Musik ist definiert, Komposition ist definiert, Partitur ist definiert. Oder willst Du die entsprechenden Wikipedia-Definitionen etwa anzweifeln? ;)


Das ist das, was Du machst... wenn man es ganz genau nimmt.

Ein Komponist hat Musik geschrieben und wenn das jetzt plötzlich falsch sein soll, weiß ich auch nicht mehr weiter

Kein Komponist kann strenggenommen "Musik schreiben", denn Musik ist strenggenommen "Schall" (siehe WP). Ein Komponist schreibt eine Partitur. Oder eine Komposition.

Können wir uns auf diese Tatsachen nicht einigen, auf die Definitionen der Fachbegriffe Musik, Komposition, und Partitur, bzw. darauf, daß man Begriffe auch grundsätzlich nach eigenem Gusto verwenden darf, müssen wir uns auf eine nächste Diskussion vertrösten (?)

Liebe Grüße ebenfalls
Dreiklang

P.s. wir reden hier nicht mehr über Begriffe wie "Schönheit von Musik", sondern von Fachbegriffen, die eindeutig definiert sind. Insofern kann man auch eindeutig entscheiden, wer in diesem Fall recht hat: nämlich der, der der Definition folgt. Meine Wenigkeit.
 
Wenn eine Definition schon besagt, dass Musik akustisch ist, wie kann man dann noch glauben, dass eine Komposition Musik ist?

Lieber Upekkha,

ich hatte weiter oben bereits zwei Definitionen von Komposition verlinkt. Komponisten schreiben Musik!

Und hier die Definition des Dudens von Musik:

Duden | Musik | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft

Riemanns komplexe Definition schreibe ich jetzt nicht ab. :cool:

Liebe Grüße

chiarina
 
Dann sollte es mir ja auch nicht mehr ernst damit sein, es dir näher zu bringen. Denn eins kann ich dir versichern: Ich weiß genau, was ich meine
dann drück das doch bitte auch mal verständlich aus - bis jetzt reitest du nur darauf herum, dass ein Kunstwerk primär eine gedankliche Konzeption (Idee) sei...

Wenn eine Definition schon besagt, dass Musik akustisch ist, wie kann man dann noch glauben, dass eine Komposition Musik ist? Denn eine Komposition ist nicht akustisch, eine Aufführung der Komposition schon.
oh Weh...
...eigentlich ist die Zeit viel zu kostbar, um so triviale Fakten zu nennen wie:
nicht jeder Text ist Literatur
nicht jede Krakelei ist Malerei
nicht jedes Geräusch bzw. nicht alles Akustische ist Musik

und es ist ebenso müßig, auf den Unterschied zwischen einem allgemeinen Musikbegriff und Kunstmusik zu verweisen, wie es müßig ist, daran zu erinnern, dass Tante Wiki kein Musiklexikon ersetzt...

Ich weiß nicht, warum du ein Sonett oder sonstwas als eine komplizierte Form empfindest,
ach weißt du, schon der formale der Unterschied zwischen einem Sonett und einer sms ist so augenfällig, dass sich darüber zu verhandeln nun wirklich nicht lohnt...

ansonsten: wozu sollte ich auf etwas eingehen, das unklar formuliert ist? dazu sehe ich keinen Anlaß.
 

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