Dreiklangs Ansichten

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Schulz ist meiner Meinung nach kein Diplomat, es wäre ihm anzuraten mit Äusserungen über Trump die Klappe zuhalten.

Abgebrochene Privatschulausbildung, spirituistische Karriere, die Kunst EU Gelder zu versenken, AfD Rethorik......so einen muß das Volk doch einfach lieben
Die Umfragewerte für Schulz werden wieder schlechter, sobald er nicht mehr nur abfällig über den frisch gewählten amerikanischen Präsidenten reden kann, sondern sich auch beispielsweise innenpolitisch positionieren muss. Dann sind das plötzlich nicht mehr die Merkel-Flüchtlinge, die aufgrund der Fehler anderer an allem schuld sind. Ich bin aber der Auffassung, dass man Schulz nicht dauernd die Bilder vom Alkoholiker und vom gescheiterten Buchhändler um die Ohren hauen sollte. Jedem sollte man das Recht zubilligen, aus Fehlern zu lernen und aus Schaden klug zu werden. Es blieben nämlich dann nicht viele Mitmenschen übrig, die nicht im Steinhagel enden müssten. Allerdings wird die Geschichte rund um die EU-Sitzungsgelder und einiges weitere dem Kanzlerkandidaten im Wahlkampf ständig vorgehalten werden. Anderen eine Fortsetzung der einst von Schröder angeprangerten "Mitnahme-Mentalität" vorzuhalten und es selber keinen Deut besser machen - das bietet Angriffsfläche. Sollen mal ruhig die anderen die soziale Gerechtigkeit wirtschaftlich sicherstellen - nämlich die, die einen nicht gewählt haben... .

LG von Rheinkultur
 
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Natürlich läßt ein Komponist seine Gefühle in das Werk einfließen; eine bestimmte Empfindung kann sogar der Auslöser für ein Werk sein.
Auslöser trifft es gut, denn Empfindungen sind ja kein Dauergefühl über die gesamte Schaffenspersiode eines Projektes hinweg.
Ich denke, dass erst die Empfindung/das Gefühl kommt (und wieder geht) und erst danach die rationale/handwerkliche Umsetzung, wenn wieder alle Sinne beisammen sind.

Wie sonst sollte man z.B. musikalisch einen Orgasmus komponieren? Während dessen? Niemals! :lol:
 
... und dann pilgert die Clavio-Gemeinde (oder Teile davon) nach Rom, musiziert im Petersdom zu Deiner Einsetzung und danach gibt es eine tolle Sause mit viel Vino.

Na klar, und des neue Testament schreib ich neu und verbesser es in dem ich alles überflüssige weglasse: "erst war nichts, dann kam ich und es werde Licht" :-D

LG
Henry
 
Nimm das krasse Beispiel des »Arbeit macht frei«.
Ich habe einmal live an einem Wochenende miterlebt, wie eine Radiomoderatorin ihren Job verlor, indem sie frank, fröhlich und frei diesen Spruch im Radio zitierte... :rauchen::coolguy::-D

unser Dreiklang, ist er ein Advokat der radikalen Musikzensur
Nein ist er nicht. Im Gegenteil, er ist ein ausgesprochener Freidenker und Freund der Musik. Ärgerlich...
Aber nun gut. Bevor ich ein wenig passendes Zitat eines anderen berühmten Menschen übernehme, nehme ich lieber ein unbekanntes Zitat eines unberühmten Menschen - von mir selbst. :idee:
Wenn man nicht alles selber macht... :-)
 
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ok -- das ist natürlich trotz der Hoffnungslosigkeit des Unterfangens (einem Kamel das Fliegen beizubringen) dann schon wieder sehens- bzw. lesenswert :drink::drink:
Sag nichts über fliegende Gelbtiere *)
Erst vorgestern mußte ich eine Vollbremsung hinlegen, weil wieder so eines dieser Dinger unachtsam aus einer Seitengasse geflogen kam (weisst ja, wie sie sind - spielen ständig verträumt Hans-guck-in-die-Luft :-D)

(Antworten @Gomez und andere: später (morgen, übermorgen,...), habe etwas Zeitmangel)
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*) Grüntier = Frosch, Gelbtier = Kamel
 

Na, dann warten wir's mal ab.
 
Trotz der überraschenden, für die interessierte Mitleserin aber doch nachvollziehbaren Querbezüge von Dreiklangs Eingangsthesen zu Donald Trump, der EU, dem nächsten Bundeskanzler, zur Papstwahl und zu Leichenobduktionen, möchte ich hoffen, dass das potentiell explosivste aller in diesem Faden geäußerten Postulate nicht stillschweigend für alternativlos erachtet wird, bezieht es sich doch auf eine Frage, welche gewiss nicht nur mir auf und unter den Nägeln brennt, die Frage nämlich nach dem relativen Kunstanspruch von Messe und Motette...

Die höchsten Ansprüche stellen das Streichquartett (was die Instrumentalmusik betrifft) und die a cappella-Motette (in puncto Vokalmusik)

bzw. Messe sind also schon Gattungen mit etwas reduziertem Kunstanspruch.

...denn gerade am Beispiel von Messe und Motette lässt sich eindrucksvoll erkennen, welch vielfachem Wandel musikalische Gattungen im Laufe der Jahrhunderte unterworfen sind, auch und gerade, was den jeweiligen an sie herangetragenen Anspruch betrifft. Für die ehrwürdige Motette, die schon ein halbes Jahrtausend hinter sich hatte, als die ersten Streichquartette geschrieben wurden, gilt dies vielleicht mehr noch als für jede andere Gattung.

Die (isorhythmische) Motette — noch bis ins frühe 15. Jh. stand sie allen anderen Gattungen voran.

Spätestens bei Tinctoris und danach vor allem verkörpert durch Ockeghem, ist es aber die Messe, die nun mit größtem Anspruch und höchster Originalität verbunden wird; die Motette ist schon für Tinctoris nur noch "mediocris". Taruskin (Band 1, S. 460) zitiert in diesem Zusammenhang Bukofzer, für den die zyklische Vertonung des Messordinariums ab Dufay zum "focal point on which all the artistic aspirations and technical achievements of the composer converged" wurde.

Etwas später jedoch kehren sich die Verhältnisse einmal mehr um: "with the Josquin generation, Mass and motet exchanged places in a way: the motet now took on the cutting-edge quality that the cyclic Mass had displayed during the previous two generations [...]" (Atlas, Renaissance Music, S. 269)

Am Ausgang der Renaissance, bei Palestrina und Orlando di Lasso, konnte man sicher von keiner der beiden Gattungen als der weniger "anspruchsvollen" sprechen.

Im Verlauf der Barockzeit war aus der einst glanzvollen Motette eine "weithin zur Gebrauchsmusik abgesunkene Gattung" (Hofmann, S.47) geworden, die erst durch Bach noch einmal – ich sage: zum letzten Mal in der Gattungsgeschichte – "zum vollgültigen musikalischen Kunstwerk" (Hofmann, S. 47) erhoben wurde.

Um noch einmal zur Messe zurückzukehren: Man darf vermuten, dass weder Bach, der sich erst mit seinem letzten Chorwerk der "catholischen Messe" zuwendet, noch Beethoven ("Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!") sich der Gattung im Bewusstsein eines "reduzierten Kunstanspruchs" zugewendet haben.

Ich denke das musste einmal gesagt werden.

Mit (keinesfalls reduzierten!) Grüßen,
pianovirus
 
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Wenn das erste Tierchen im Video eine Kakerlake ist - wie benannt - dann bin ich ein Elefant.

Und wenn das zweite Tierchen durch die gezeigten Abflusslöcher in das Badezimmer gelangt ist, habe ich gestern vier Kühe als Anhalter im Auto mitgenommen.

CW
 
[...] Ich denke[,] das musste einmal gesagt werden. [...]
Genau. Das muß man doch einmal sagen dürfen! Ich zitiere pars pro toto diesen besonders schönen Satz. Der inhaltsreiche Rest ist oben lesbar.

Aber worauf willst Du hinaus? Empfindest Du die Messe als von mir herabgewürdigt? So groß ist die Konkurrenz zwischen den Gattungen in der Renaissancezeit nicht, weil die prominentesten Messkomponisten auch Motetten geschrieben haben und ihre satztechnischen Künste sich in beidem finden. Daß der Motettensatz als noch anspruchsvoller galt, hatte mit seinem geringeren cantus-firmus-Bezug zu tun. Es ist leichter, sich an einem cantus firmus entlangzuhangeln (so wie heute an einer 12-Ton-Reihe), als frei zu komponieren.

Du schreibst, daß die Motette im Generalbaßzeitalter zur Gebrauchsmusik herabgesunken ist (mit der großen Ausnahme: J.S.Bach). Das stimmt, läßt sich aber von der Messe genauso sagen. Gerade die von Dir erwähnten Messen Bachs und Beethovens sind atypisch für ihre Zeit, völlig utopisch (=ortlos) und nach dem Ableben ihrer Schöpfer über den Konzertsaal bekannt geworden.

Wenn Du aus meinen Worten eine Geringschätzung der Gattung Messe herauszuhören glaubst, dann habe entweder ich mich sehr ungeschickt ausgedrückt oder Du etwas anderes hineingelesen - oder beides?

Mit reduziertem Grß
Gomez
 
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