Dreiklangs Ansichten

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DK scheint ja ein rechtes Gebläse am Oberteil montiert zu haben.
 
Jetzt seits aber mal ned so hart mit 3k. er wollte sicherlich nur rumwitzeln, hat aber ned so den richtigen Draht zum Humor.....ja dumm gelaufen, auch bei drei Klängen.

LG
Henry
 
ich hoffe, damit sind weder seine (geniale) h-Moll Sonate, noch sein 'El contrabandista' (Rondeau fantastique sur un thème espagnol) gemeint...
Liszt war eine Katastrophe. Dieser gescheiterte Pleite-Gourmet hat sein ganzes Leben an die sinistre Hoffnung verschwendet, mit tonnenschwerer, opulenter, fettreicher Kost die Michelins und Gault-Millaus zu maximaler Sternchenvergabe zu motivieren. So war halt der Zeitgeschmack. Er hat eine ganze Generation von Köchen (Hans von Bülow, Busoni et al.) verdorben und seinen Gästen zu einem verdorbenen Magen verholfen. Lehrlinge durften bei ihm keine Omelette machen, sie mußten gleich mit oktavengepanzerten Krebsen in Doppelunisonosoßen anfangen und das Eisbein auf dem Haltepedal mit Sauerkraut und Erbspüree verkleistern.

Schönbergs Versuche mit der Krebsumkehrung haben nichts genützt; erst in jüngerer Zeit gelang es einem Hobbykoch aus München, Liszts Rezepte quasi zu entfetten (z.B. die Pizza No.38 "La Campanella (con alcune licenze)") und seine Gäste bis zur Unsichtbarkeit zu verschlanken.
 
Oder was ist mit der Klaviersonate Nr. 21 - die man auch gemeinhin unter dem Namen "Waldsteinsonate" kennt?

Was soll damit sein? Der bekannte Musikwissenschaftler Wilhelm Ignaz Klaus Ipédia schrieb schon um 1850 in der "Neuen Zeitschrift für schöne Musik", dass mit den Anfangsrepetitionen nichts anderes gemeint sein könne als die lautmalerische Darstellung des Behauens von Steinen. Im Sommer 1783 wurde nämlich die Gasse, in der Beethovens Lehrer Christian Gottlob Neefe unterrichtete, neu gepflastert und die lauten Arbeitsgeräusche der Arbeiter störten den Unterricht so massiv, dass der 13jährige Beethoven (lt. Neefes Aufzeichnungen) in einem Anfall von Rage nach draußen lief und schrie: "Hört endlich auf, ich werde noch taub von eurem Lärm!" Der ganze Vorfall erregte den Knaben offenbar so sehr, dass er in der Kontrapunkt-Aufgabe dieses Tages über beinahe jede Note einer Fugenexposition ein Trillerzeichen hinschmierte, was wiederum zu einem ernsten Zerwürfnis mit Neefe führte.

Verarbeitete Beethoven mit dem Beginn der Sonate also sein kindliches Stein-Trauma, sind die durchpedalisierten 16tel des Rondos eine wahrhaft tragische Fortsetzung der Geschichte: es ist - natürlich! - das lautmalerisch dargestellte Rauschen des Waldes, dass Beethoven zeitlebens so geliebt hat, das er aber 1803, als er die Sonate komponierte, schon nicht mehr hören konnte. Ob daran tatsächlich nur der Lärm der Bonner Steineklopfer Schuld war (was Beethoven glaubte), oder ob es auch andere Ursachen für die Erkrankung gab, spielt für das Verständnis der Sonate keine entscheidende Rolle. Für den Komponisten schloss sich hier sein tragisches Schicksal.

Einen aussagekräftigeren Titel als Wald-Stein-Sonate hätte er für diese Werk gar nicht finden können. Und dem Interpreten respektive Kunstkonsumenten eröffnet dieser Titel erst den wahren Zugang zum Werk. Wenn er das will, oder auch nicht.
 
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Das isch ja doll, dass wir über die Waldsteinsonate so viel zu berichten wissen. Ich weiss auch etwas: noch niemandem ist es gelungen, sie - wirklich - gescheit und anständig zu spielen (sprich, eine ebensolche Musik daraus zu machen). Zum Glück mußte dieses Los Beethovens (phantastisches) Op. 111 nicht teilen. Und auch nicht seine Sonate Nr. 3.

(und könnte mal das unnütze Geplapper hier im Faden aufhören - (z.B. das vom ... Styx?))
 


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