Dokumentiert ihr eure Fehler / Übungen zu den Stücken?

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Gast14130

Guest
Wenn ja wie?

(1) nur im Kopf auswendig
(2) in den Noten
(3) auf separaten Zetteln zum Stück dazu (oder Rückseite der Noten)
(4) in einem separatem Heft / Notizblock chronologisch
(5) Am Smartphone / Computer / Tablet
(6) anders, wie?

(1) ist bei mir zu unzuverlässig bzw. ineffizient.
Eine externe Übersicht über meine aktuellen Probleme führt bei mir zu effizienterem, zielgerichteteren Üben.

(2) wird es bei mir schnell unübersichtlich.
Darüberhinaus ist das ja sehr dynamisch, Fehler kommen und gehen.
Das immer wegzuradieren und wieder hinzuschreiben wenn er wieder kommt ist mühsam, noch dazu verschwindet
beim Radieren die Information. PostIt wäre eine Möglichkeit, verdeckt aber die Noten und
geht leicht verloren.
Immer wieder neu zu kopieren ist mühsam.

(3) habe ich probiert wurde aber schnell ein unübersichtlicher, ungebundener Zettelhaufen

(4) Mache ich momentan. Hat aber den Nachteil, dass es lange dauert alle Fehler zu einem Stück zu finden,
weil ja alle Stücke in dem Heft chronologisch sind. Die Trennung zum Notentext ist auch nicht ideal.

Irgendwie habe ich noch nicht die optimale Lösung gefunden.
Über eure Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
 
Gegenfrage:
Was macht es für einen Sinn die Fehler zu dokumentieren? Im Unterricht hört man die gemachten Fehler doch eh.
Ich kriege die Hilfen an den Stellen, die nicht klappen in die Noten geschrieben. Manchmal sehen die abenteuerlich aus.
Irgendwann radiere ich Stellen, die ich mit dem späteren Bildungsstand kann, wieder heraus und lasse nur noch die nützlichen Hilfen stehen.
Würde ich das dokumentieren wollen, müsste ich die Noten mitsamt den Kritzeleien vorher kopieren - verstehe aber nicht den Sinn dahinter.
Es reicht doch eine grausame Aufnahme nach der anderen auf der Platte zu haben - wenn es denn sein muss.
Was ich gerne höre ist die Verbesserung, welche ich mit jedem mal erreiche, wenn ich das Stück wieder hervorkrame, oder meine KL meint, jetzt muss es nochmal sein.
 
Gegenfrage:
Was macht es für einen Sinn die Fehler zu dokumentieren?
[..]
Ich kriege die Hilfen an den Stellen, die nicht klappen in die Noten geschrieben.

Das ist ja eine Dokumentation der Fehler die ich meine.

Der Sinn ist den Fehler nicht wieder zu machen und die "Aufgaben" zum Üben nicht zu vergessen. Ein Fehler ist eine wertvolle Informationen, nicht etwas das man verstecken sollte.

Nützlich ist das vor allem wenn man alte Stücke wieder aufbereitet, denn dann kommen die alten Fehler auch wieder. Vorher zu wissen welche kommen werden und welche Übungen gewirkt haben verkürzt die Wiederlernzeit, weil man das Rad nicht jedesmal neu erfindet und aus seinen alten Fehlern lernt.

Ich stelle es mir sogar hilfreich vor die Fehler / Übungen anderer Leute in einem neuen Stück anzuschauen.
 
Ich habe mir die Tipps vom KL ne zeitlang auf nem Schmierpapier notiert. Da ging es dann eher darum, dass ich sie mir besser merke.
Grobe Fehler notiere ich mir stets im Noten Text. Allein durch den Vorgang an sich gewinne ich irgendwie schon einen veränderten Blickwinkel und die Sache läuft besser :super:
 
Ich dokumentiere "Erleuchtungen" und Anmerkungen meiner Lehrer in einem kleinen Heftchen. Gerade im Unterricht bekomme ich so viele Anmerkungen (ich erinnere mich an den ersten Satz von op. 110 den wir innerhalb von 2h Takt für Takt auseinandergenommen haben), dass ich das direkt danach in ein Heft schreiben muss, weil ich es sonst vergesse.
 
Ich habe mir die Tipps vom KL ne zeitlang auf nem Schmierpapier notiert. Da ging es dann eher darum, dass ich sie mir besser merke.
Grobe Fehler notiere ich mir stets im Noten Text. Allein durch den Vorgang an sich gewinne ich irgendwie schon einen veränderten Blickwinkel und die Sache läuft besser :super:

Ja das habe ich auch beobachtet. Alleine das Niederschreiben bewirkt eine Auseinandersetzung mit dem Fehler und Nachdenken darüber.
Je bewusster mir beim Üben die Fehler sind, desto eher sind sie dann weggeübt.
 
Mir ist nicht ganz klar, was Du mit "Fehler dokumentieren" meinst, @gorgre . Vermutlich nicht jeden Fehler, den Du machst - da würde ich jedenfalls aus dem Dokumentieren gar nicht mehr herauskommen.;-)
Ich arbeite sehr viel mit Post-Its (gebe zu, bin ein Fan davon). Ganz schmale, dünne nehme ich, um problematische Stellen zu markieren; sie passen zwischen die obere und untere Notenzeile. Die sind schnell wieder entfernt, wenn plötzliche eine andere Stelle problematisch wird ... ;-)Übrigens gibt es auch transparente Post-Its, die man teilweise beschriften kann, unter dem Rest sind die Noten dann noch sichtbar.
Manches schreibe ich auch in die Noten, z.B. dann, wenn ich oft eine falsche Note an einer Stelle spiele.
Außerdem habe ich noch eine Heft für Hinweise meiner KL zu einzelnen Stücken, das benutze ich aber eher sporadisch.
Wenn Du Hefte nicht magst, dann mach die Notizen doch einfach auf (größere) Karteikarten, die Du in einem kleineren Ordner sammelst.
 
Mir ist nicht ganz klar, was Du mit "Fehler dokumentieren" meinst, @gorgre . Vermutlich nicht jeden Fehler, den Du machst - da würde ich jedenfalls aus dem Dokumentieren gar nicht mehr herauskommen.;-)

Nein natürlich nicht jeden Flüchtigkeitsfehler, sondern nur wirkliche dauerhaftere Probleme an denen ich arbeiten muss, und die Hinweise meines KL.
Oder auch Übungen / Lösungen zu dem Problem.

Interessant mit den transparenten PostIts, wer ich mal probieren.
Aber ich befürchte die Postits werden bei mir eher herumsegeln...

Ich mag Hefte schon sehr, aber mir fehlt halt dann ein Hinweis in den Noten... und in den Noten ist meist zu wenig Platz und die Schmiererei sieht dann eher wie moderne abstrakte Kunst aus, wo man gar nichts mehr erkennt....
 
Ich schreib mir in die Noten nicht die Fehler, sondern wie es korrekt gespielt werden soll. Ich benutze Zeichen und verschiedene Stifte, viel Platz ist dort ja nicht.

Zusätzlich habe ich ein Notizbuch ( mit Klaviatur drauf ) in welches ich die Stücke und stichpunktartig Spielanweisungen schreibe. Das lege ich neben die Noten aufs klavierpult zum jeweiligen Stück.

AHA- Erlebnisse, eigene oder durch den KL getriggert, schreib ich in dunkelrot mit Grossbuchstaben auch hinein! Dieses kleine Büchlein mag ich sehr!
 
Ich mache beim Üben keine Fehler. Beim Durchspielen größerer Abschnitte kann natürlich immer was passieren, das ist eine Frage der Konzentration. Auch im Unterricht (nicht so tragisch) und im Konzert (ärgerlich!) geht mal was schief. Aber beim Üben mache ich keine Fehler.
 
Falsche Töne (auch Betonungen, rhythmische Abweichungen, Artikulation etc.) höre ich sofort, wenn ich sie spiele, falls sie so lässig kommen, dass sie richtig sein könnten (in Unkenntnis der Noten), spiele ich einfach weiter, wie ich es auch vor Publikum machen würde. An Unsicherheiten erinnere ich mich sofort, wenn ich wieder an diese Stelle komme, ich brauche also nichts Schriftliches. Als notorischer Autodidakt schmiert mir auch kein KL was in die Noten.
Stellen, die nicht kontinuierlich besser werden, werden separat geübt, da bin ich sehr ausdauernd.

Selber schreibe ich (außer besonderen Fingersätzen) nur Strukturelles in die Noten - Polyrhythmisches bei Ligeti, besondere Themeneinsätze in Bachfugen, bei extemen Spitzentönen (ab 4 Hilfslinien) auch mal Notennamen.

Grüße
Manfred
 

Fehler zu dokumentieren macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Das macht Sinn:

Das braucht man auch nie wieder ausradieren.

Wie es richtig gehört steht ohnehin meist in den gedruckten Noten.
Wenn eine Stelle bei dir z.B ungleichmäßig ist, wie merkst du dir das? Auswendig? Wo schreibst du Übeideen dazu hin?
Dass sie gleichmäßig gehört brauch ich nicht notieren, das steht in den gedruckten Noten.
 
Ich notiere mir meine Verbesserungen auf Haftzettel. Wenn ich sie nicht mehr benötige kommen sie weg.
Fingersatzänderungen schreibe ich natürlich direkt in die Noten, für solche Fälle liegen Bleistift und Radiergummi immer am Klavier.
 
Übrigens gibt es auch transparente Post-Its, die man teilweise beschriften kann, unter dem Rest sind die Noten dann noch sichtbar.

Die habe ich auch vor kurzem entdeckt, warte allerdings noch auf die Lieferung. Ich benutze die Postits jedoch zu einem etwas anderen Zweck, nämlich wenn ich einen Fehler in meinem Notenheft entdecke (mit Lilypond selber gesetzt, daher sind Fehler möglich), dann klebe ich ein Postit an die betreffende Stelle und behebe bei Gelegenheit den Fehler im Score.
 
Wenn eine Stelle bei dir z.B ungleichmäßig ist, wie merkst du dir das? Auswendig?
Ja wie denn sonst? Du brauchst doch sicher auch keinen Zettel um zu merken, wann Du wo ungleichmäßig spielst? Wenn doch, ist das Üben grundsätzlich falsch.
Die habe ich im Kopf (und wenn ich sie vom Lehrer gesagt bekomme erst Recht). Ich hatte auch noch nie zu einer speziellen Stelle eine "Übeidee". Die "Ideen" kann man ja auf alle Möglichen Stücke und Stellen anwenden.

Beispiel: Ich hatte mal Probleme mit ner Terzkadenz. Eine Lehrerin gab mir den Tipp: Spiele alle Noten doppelt. Dann nur jeder zweite Note, Punktieren, verschiedene Paare bilden usw...
Diese Übeidee brauche ich mir nicht notieren. Die nehme ich bei Bedarf einfach zur Hand, ganz unabhängig von der Literatur. Einmal angewendet, vergisst man so was auch nicht.

Bissel Lesestoff aus dem Forum:
https://www.clavio.de/threads/ueben-optimieren-wie-mache-ich-es-richtig.19356/

oder hier:
https://www.clavio.de/threads/wie-uebt-man-am-besten.6830/

oder gebündelte Infos hier:
https://www.clavio.de/threads/inhaltsverzeichnis.19695/
 
(2) wird es bei mir schnell unübersichtlich.
Das ist möglicherweise der größte Fehler, den man beim Anbringen von Notizen machen kann. Wenn die Baustelle durch zu viele Details unübersichtlich wird, möchte man am liebsten das Weite suchen und gar nicht mehr weitermachen. Lieber weniges wirklich korrigieren als Unmengen an Fehlern finden und bei der Bearbeitung vor Überforderung total ins Schwimmen geraten. Einen alten Fehler korrigieren und stattdessen drei neue machen - das lässt entweder darauf schließen, dass das zu erarbeitende Stück eindeutig zu schwer ist oder aber darauf, dass die zur Bewältigung der gestellten Probleme vorgenommene Zerlegung in einzelne Abschnitte immer noch nicht funktioniert.

Alle möglichen Fehler zu finden gelingt auch unterdurchschnittlich talentierten Leuten - überdurchschnittlich ist es, diese abstellen und beseitigen zu können. Unzweckmäßig sind vor allem Eintragungen, die sich inhaltlich mehrfach ändern - Notentext plus (nur fallweise gültige) Anmerkungen enträtseln zu müssen, das hält mehr auf als dass es weiterhilft. Auch das Platzieren von Informationen an unterschiedlichen Stellen gleichzeitig zur gleichen Stelle schafft bei vielen mehr Verwirrung als Klarheit (etwa als Fußnote mit Sternchen auf der gleichen Seite).

Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zum strukturellen und formalen Verständnis eines Stücks hat die analytische Arbeit am Notentext, die nicht am Instrument stattfinden muss. Ist ein solches Verständnis erlangt, sollte man gar nicht mehr allzu viel in die Noten selbst hineinschreiben müssen. Eine solche Analyse kann man durchaus auf einem separaten Blatt vornehmen.

LG von Rheinkultur
 
Ja wie denn sonst? Du brauchst doch sicher auch keinen Zettel um zu merken, wann Du wo ungleichmäßig spielst? Wenn doch, ist das Üben grundsätzlich falsch.

Das sehe ich eben anders.
Ein Beispiel: Ich war auf Sommerakademie und habe dort zu einer ungleichmäßgen Stelle sehr gute, umfangreiche Übehinweise erhalten und die auf 3 A5 Zettel detailliert notiert. Das waren so 4,5 Übungen, Versuche, Dinge auf die ich achten soll etc. Die Stelle ging dann deutlich besser.
Nun habe ich in einem ganz anderen Stück ein ähnliches Problem.
Ich wusste zwar noch vage was er zu mir im Sommer sagte, aber aufgrund des Zettels den ich gottseidank fand, kann ich das Wissen auch auf diese Stelle gut und im Detail mit Erfolg anwenden.
Klar könnte ich heuer im Sommer wieder mit denselben Problemen und Fragen zu ihm kommen, aber selbstständiges Lernen ist das nicht.

Aber mir geht es auch gar nicht darum ob es sinnvoll ist oder nicht solche Dinge zu notieren, denn für mich ist das aus Erfahrung mehr als sinnvoll so etwas aufzuschreiben (wie auch offenbar für andere hier).
Die Frage für mich ist lediglich wie ich das besser organisieren kann.

Wenn du nichts aufschreibst ist das auch ok, für dich, für mich sicher nicht.
 
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