Digitalpiano

  • Ersteller des Themas Viertelpfünder
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Habs mal ausprobiert grad...ich spiel selten über Digi-Tonerzeugung :) Wenn ich sehr laut mache ist minimals Lautstärke ppp auch deutlich lauter. Das ist mit Ivory in der Tat anders. Ich kann hier nicht separat Dynamik umstellen soweit ich das sehe.
Aber das mag eine Kawai-Mittelklasse-Eigenart sein.
 
Hi,

Schau mal lieber ins englischsprachige Forum, da ist man Digis gegenüber neutral freundlich eingestellt.
Ich kann mich entsinnen dass das U1-TA da mehrfach diskutiert wurde. Grundsätzlich war das irgendwie:
* schlechtere (weil Upright) Mechanik
* modernere Tonerzeugung
Alle warten glaub ich auf die N2-etc. Nachfolger...wäre jetzt auch vorsichtig mit dem Kauf...sind ja doch paar Jahre alt nun.

Schau mal hier z.B.
http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/2220543/Yamaha_U1TA_(TransAcoustic).html
http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/2219936/2.html

Viele Grüße,
André
 
Die Mechanik im U1 TA gehört sicher zu den guten Klaviermechaniken. Man darf sich aber nichts vormachen, die Mechaniken in den Avantgrands sind zwar Flügelmechaniken, aber von einem wirklichen Spitzenflügel trotzdem deutlich entfernt. Sicher schon aufgrund der Tastenlängen.
Ich hab das U1 TA bereits angespielt und war sehr positiv überrascht, was den digitalen Klang über Resonanzboden angeht. Tatsächlich würde ich mir aufgrund des geringen Aufpreises da kein reines Silentklavier mehr kaufen.
 
Gibt's von Kawai übrigens seit neuestem auch, glaube ich. Das sind dann die Modelle mit der Bezeichnung "ATX-f". Gibt es wohl sowohl für einige Klaviere als auch einige Flügel. Aus dem Flügelkatalog:

Die neusten ATX-f Modelle der AnyTimeX Serie
ermöglichen die digitalen Funktionen auch ohne den
Kopfhörer. Dieses einzigartige System führt die Ener-
gie der Schwingungen zurück auf den Resonanzboden
und ermöglicht damit ein ruhiges, diskretes Spiel.
 
Probier am besten mal selber aus, wie sich die Instrumente anfühlen: die Beurteilung von Klang und Spielbarkeit sind individuell.
Ich habe seit fast 2 Jahren ein NU1, habe mir später einen teuren Kopfhörer zugelegt (darauf achten, daß das Kabel beim Spielen nicht stört - das ist ein wichitiger Unterschied zur Verwendung des Kopfhörers an der Stereoanlage). Der Klang ist recht gut, die Spielbarkeit gefällt mir. Die Tasten geben aber im Bassbereich manchmal ein Dröhnen von sich - und Yamaha ist nicht in der Lage, die Ursache des Fehlers einzusehen (siehe auch https://www.clavio.de/klavierforum/threads/der-ragtime-brachte-es-an-den-tag.18377/ ). Aber insgesamt ist es recht gut.
 
@jtsn, @joeach: Dynamik, nicht absolute Lautstärke, sprich der Unterschied zwischen ff(f) und pp(p). ;-)

Und dieser Unterschied beträgt bei einem großen Flügel etwa 50 Dezibel, d.h. wenn die obere Lautstärke aus nächster Nähe 90dB ist, dann liegt das niedrigste Pianissimo bei rund 40dB, ist also bereits "flüsterleise".
Also bei Pianoteq ist die Dynamik bis auf 100 dB einstellbar. Hindert einen also niemand daran, den Kopfhörer auf eine angenehme Lautstärke für mezzopiano einzustellen, um sich dann im Fortissimo das Trommelfell wegzupusten. ;-)
 
Hattest du zufällig auch die Möglichkeit, auf den AvantGrands zu spielen?
Ja, daher auch meine Aussage, dass die Mechanik zwar eine Flügelmechanik ist, aber an von einem Spitzenflügel doch ein gutes Stück entfernt. Natürlich trotzdem um Welten besser, als eine normale Digitastatur.
Als Gesamtpaket würde ich ein U1 TA vorziehen.

Gibt allerdings auch bald den GC1 TA glaub ich.... ;)
 
Das Kawai schaue ich mir morgen mal näher an.
Wenn du einen Händler hast, der tatsächlich einen der GX-Flügel in der "f"-Ausführung mit Resonator-System bei sich stehen hat, wäre ich sehr interessiert an einem Bericht. Laut Katalog gibt es das ATX-System für verschiedene Klaviere und für alle GX außer 6 und 7, und die "f"-Ausführung wohl als Option in mehr oder weniger jedem ATX-Modell. Online habe ich immerhin einen Händler lokalisiert, der ein ATX-f-Klavier listete, aber das heißt ja nicht viel. Im Gegenteil sind bei vielen Händlern wohl eher Angebote und Gebrauchte online, man findet ja schon die aktuellen Preislisten nicht. :-)
 

Das U1TA ist vom akustischen Part doch im Grunde ein U1, richtig? Irgendwie finde ich zu dem Modell nicht allzu viele Informationen im Netz. Wie würdet ihr das so einschätzen?

Schade, dass sich bislang noch niemand zu Wort gemeldet hat, der eines der Avant Grands besitzt.
Es gibt wohl kaum Klaviere zu denen man mehr Informationen findet als zu einem U1. Keine Ahnung, ob das das meistgebaute Klavier der Welt ist, dürfte aber recht weit vorne sein.... ;)
 
Dann will ich mal. Hallo in die Runde.

Ich besitze zwar auch keins der Instrumente, kenne sie aber vom Spielen.

Avant Grand N2 ist super. Der große Pluspunkt ist, dass man drauf differenziert spielen kann. Der Klang ist natürlich digital, man kann aber erreichen, dass die Darbietung nach einer CD-Wiedergabe klingt.

Das Gerät kann man zum Üben leise drehen. Voll zur Geltung kommt es allerdings erst wenn es aufgedreht ist. Die eingebauten Lautsprecher sind stark genug, um einen großen Raum zu füllen.

Gesehen haben ich Avant Grands N2 / N3 in Einrichtungen, wo man Wert auf Optik, Klang und WARTUNGSFREIHEIT legt, z.B. Hotel, Bürogemeinschaft von Architekten und Designern, Galerie für moderne Kunst, Bildungsinstitut. Let's face it, die mögliche Alternative an diesen Orten wäre nicht etwa ein guter Konzertflügel sondern eine verstimmte Klimperkiste. Klavierstimmer gibt es nicht überall, und nicht jede Einrichtung will an Klavierstimmung denken.

Fazit: Avant Grand N2 ist in erster Linie ein Konzertinstrument, das ohne Klavierstimmer auskommt.

Für eine Privatperson kann das ein Vorteil sein aber auch ein Nachteil. Vorteil - Du brauchst keine Klavierstimmung. Nachteil - falls Du nach 15 Jahren die Mechanik reguliert haben willst, wird der Klavierstimmer über den Auftrag nicht gerade amused sein.

Transacoustic U1 TA ist eine andere Nummer. Das ist eine ziemlich revolutionäre Erweiterung des akustischen Klaviers. Es ist ein normales Klavier (akustisch), ein Silent Klavier (Kopfhörer oder Lautsprecher anschließen) und Transacoustic (digitaler Klang wird akustisch über Resonanzboden wiedergegeben) in einem. Die Mechanik ist wie beim U1 Silent. Es ist ein Instrument für den Privathaushalt. Der Klang im Transacoustic Modus wird auch bei voller Lautstärke nicht lauter als im akustischen Modus. Eigentlich ist es ein akustisches Klavier mit viel Gimmicks (z.b. kann man gleichzeitig akustisch und digital spielen und somit einen Doppelklang erzeugen), man kann aber auch sehr gut drauf leise üben. '

Das bedeutet aber natürlich, dass Du das Klavier regelmäßig stimmen lassen musst, auch wenn es nie akustisch benutzt wird. Das bedeutet aber auch, dass das Instrument von Klavierstimmern auch eher als ein "Klavier" wahrgenommen wird.

Fazit: als Flügelersatz bei Veranstaltungen würde ich jedenfalls Avant Grand N2 bevorzugen. Als leises Übeinstrument zu Hause wäre als Gesamtpaket U1TA vielleicht besser, insbesondere wenn Du ein leises Klavier haben willst und ohne Kopfhörer spielen willst. Probiere doch beides selber aus.
 
Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. Wenn es um die Lautstärke der Geräusche im nicht akustischen Betriebe geht, dann können Digitalpianos deutlich leiser sein als akustische Klaviere/Flügel im Silence-Betrieb, die fast immer eine Stopleiste haben. Ausnahme ist da das System für Flügel vom Klavierbauer Udo Kamm, wie es über die Feurich Hompage angeboten wird. Ich werde mir das wohl mal bei Kamm ansehen, wenn er einen Flügel umrüstet.

Gruß
Manfred
 
Das ist für mich in der Tat ein wichtiges Kriterium. Momentan spiele ich mein altes Digitalpiano so leise, dass das Klappern der Plastiktastatur ein bedeutsames Störgeräusch darstellt...
Dann wäre ein akustisches Klavier mit Silence-System wohl noch lauter, weil da die Hammerstiele zusätzlich gegen die Stopleiste schlagen. Bei den Digis gibt es aber auch erhebliche Unterschiede beim Tastenklappern.
 
Das ist für mich in der Tat ein wichtiges Kriterium. Momentan spiele ich mein altes Digitalpiano so leise, dass das Klappern der Plastiktastatur ein bedeutsames Störgeräusch darstellt...

Das ist dann genau der Punkt wo zum Schluss alle Leute sagen: Digis verderben den Anschlag.
Das liegt sicher nicht nur an den abnehmenden Mechanik-Defiziten der modernen Digis sondern viel mehr am Leise-Stellen. Das ist sicherlich ziemlich gefährlich auf Dauer - z.B. meine Frau ruft immer "stellt das Klavier leiser" und die Kinder hauen dann einfach umso stärker in die Tasten und der Klavierlehrer beschwert sich dann wieder ;)
Dann besser luftige, leichte, offene Kopfhörer (z.B. sowas wie Sennheiser HD 598) und schon stört auch das Geklapper auch nicht mehr so doll.
 
Während ich die Argumente soweit gut verstehe, so muss ich doch zu bedenken geben, dass sie aus der Perspektive jener kommen, die über ein intaktes Gehör verfügen.

Meine Argumente kommen eher daher, dass Du geschrieben hattest, dass Du ein Instrument suchst, das Jahrzehnte Dich begleiten wird (Hotels haben das Problem nicht, die schreiben das Gerät steuerlich ab und dann ist die Zeit reif für die nächste Neuanschaffung). Wenn Du lediglich ein Instrument für die nächsten 10-20 Jahre suchst, würde ich sagen, lieber Avant Grand, wegen der besseren Differenzierungsmöglichkeit im Anschlag. Die Flügelmechanik hat aber logischerweise mehr Verschleißteile als die Digitalpiano Mechaniken und müsste daher wohl irgendwann mal reguliert werden, genau so wie alle Flügel- und Klaviermechaniken von akustischen Instrumenten reguliert werden müssen. Da habe ich Bedenken, ob man dann einen Klavierstimmer finden kann, der bereit ist, diese Arbeit zu machen. Falls Du Avant Grands bei einem Klavierhändler siehst, könntest Du ihn drauf ansprechen.

Hi Infinity, vielen Dank für deinen Beitrag! Wie würdest du die Tastaturen und das Klangvermögen in einer Gegenüberstellung beurteilen?

Avant Grand N1 klappert ziemlich (das ist auch eher ein Übeinstrument). N2 ist deutlich leiser. Die Tastatur ist eher leichtgängig und fühlt sich im ersten Augenblick an wie ein Digitalpiano, man merkt aber gleich, dass man ganz anders spielen kann.

Die Tastatur von U1TA ist nicht anders als die Tastatur von U1 Silent. Bei Stummschaltung hört man natürlich die Klappergeräusche der Tasten, man muss man schauen, dass man nicht so hart in die Tasten reinhaut. Der Transacoustic Klavierklang klingt nach Klavier, wenn man leise spielt. Wenn man laut spielt, hört es wie ein Digitalpiano an - wie man zu diesem Digitalsound steht ist sicherlich Geschmackssache, zumal man ja auch den direkten Vergleich zum akustischen U1 Klang hat, den man sogar parallel dazu schalten kann.
 
Ich empfehle das Blüthner Digital-2, das 3 hat etwas mehr technischen Schnickschnack, braucht man aber nicht. Ich bin mit dem Blüthner als Digi sehr zufrieden!
 
Es kommt ja auch nicht nur darauf an, die reine Tastatur/Mechanik und den Klang isoliert zu betrachten. Was hilft die tollste Flügelmechanik, wenn die Abnahme/Sensoren/Velocitykurve nicht passt.
Beim SH-Silent finde ich das super gelungen. Die alten SG-Silent sind da deutlich schlechter. Das Avantgrand ist da meines WIssens nicht auf dem neusten Stand.
Es gibt von Lachnit (Ex-Bösendorfer MA) ein Masterkeyboard wo genau darauf extrem viel Wert gelegt wurde. Ist im Grunde eine Fatar-Holztastatur, aber die ganze Abnahme/Elektronik ist extrem ausgefeilt und kann extrem gut auch während dem Spiel angepasst werden. Das ist jetzt keine Flügelmechanik, das gesamte Spielgefühl ist trotzdem extrem gut, wenn es mit der Software super zusammen arbeitet.
 
Sag mal, Viertelpfünder, hast Du mal daran gedacht einen alten, nicht auf maximale Dynamik getrimmten Flügel (der noch dazu weich intoniert wurde) zu probieren? Beim akustischen bleiben (bzw. sich das gönnen), aber auf einem Lautstärkelevel, der Dich nicht tangiert? Solche Flügel gibt es. Mein Feurich 190 aus dem 70ern lässt sich z.B. extrem leise spielen. Und es gibt - wenn man im Baujahr nach unten geht - noch viel leisere Instrumente!
 

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