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Digitales Piano zum Einstieg für 8 jährige Tochter

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Chris83

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10. Mai 2025
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Hallo Liebe Gruppe,

ich bräuchte mal euren Rat.

Meine 8 Jährige Tochter würde gerne Klavier spielen lernen. In der Schule hat sie bereits mehrere Musikinstrumente kennengelernt und hatte am meisten Spaß am Klavier spielen. Wir hätten auch schon eine Klavierlehrerin für sie.

Nun habe ich leider gar keine Ahnung von Musikinstrumenten, um das optimale Einsteigerinstrument für meine Tochter zu finden. Es ist auch erst mal ein ausprobieren und kennenlernen des Instrumentes. Vielleicht hat meine Tochter nach einem Jahr auch gar keine Lust mehr darauf. Daher sollte das Instrument für den Anfang auch nicht so teuer sein. Wenn sie langfristig Spaß daran findet, können wir nach einem besseren Instrument Ausschau halten. Es sollte aber auch kein Schrott sein.

Für den Einstieg bietet sich denke ich ein Digitales Piano am besten an. Es sollte ein Instrument mit 88 Tasten sein.

Nun kann ich das Ganze von der Preis/Leistung nicht wirklich einschätzen. Meine ersten Recherchen haben Ergeben, das die Modelle Roland P10 und Yamaha 145B für den Einstieg nicht schlecht sind. Die Modelle liegen bei um die 400€.

Bei Thomann gibt es das Modell SP-320, für um die 200€ was wohl auch für Einsteiger gedacht ist. Außerdem habe ich noch die Marke McGrey entdeckt, welche preislich auch zwischen 200€-300€ liegt.

Nun kann ich als Leihe nur schwer Beurteilen ob man bei Roland und Yamaha vor allem für die Marke einen Aufpreis zahlt oder ob die Qualität auch tatsächlich besser ist.

Über eine Einschätzung würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Christian
 
Lieber Chris,
prima, dass du so gut an deine Tochter denkst!
Wichtig zu wissen ist Folgendes: Klavierspielen lernen heißt ja nicht nur, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Taste zu drücken. Das Wichtigste ist, ein gutes musikalisches Gehör zu entwickeln, sich Klänge einprägen zu können und innerlich vorzustellen. Digitalpianos machen es einem Kind da schwer, weil der Klang steril ist. Es sind auch keine Instrumente "zum Liebhaben". Deswegen wenn irgend möglich ein akustisches echtes Klavier anschaffen, ruhig auch zunächst zur Miete. Und dann weitersehen.
 
Hallo @Chris83

es ist toll, dass Du Deiner Tochter ermöglichst ein Instrument ihrer Wahl ernsthaft auszuprobieren. Ich muss aber anmerken, dass ein Digitalpiano für max. 500€ Neupreis ein denkbar schlechtes Startequipment sein wird.

Zunächst ein paar Vergleiche: Geigen, Holz- und Blechblasinstrumente kann man an Musikschulen mieten für ca. 15 bis 30 € pro Monat. Keine guten aber brauchbare Geigen, Holz- und Blechblasinstrumente bekommt man neu für ca. 500 € aufwärts. Klaviere kann man kann nicht von Musikschulen als Leihinstrumente bekommen, und sie sind neu (und auch gebraucht) deutlich teurer als 500 €.

Die von Dir genannten Digitalpianos entsprächen ungefähr dem Szenario, dass ein Kind Tennis lernen will, und man es mit vorhandenen Allround-Sneakers und dem billigsten Plastikschläger zum ersten Training schickt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit dieser Ausrüstung Spaß daran findet und der Funke überspringt, ist nicht Null aber sehr klein.

Die vorhandenen Ressourcen kann ich nicht einschätzen, deshalb hier Vorschläge für verschiedene Situationen:

Am besten ein akustisches Klavier (gebraucht ab ca. 1500 oder neu ab 5000). Wenn es unbedingt digital sein soll (auch wegen der Möglichkeit über Köpfhörer zu spielen) dann bitte ein hochwertiges Digitalpiano (ab ca. 2500€). Es gibt auch Silent-Pianos, das sind akustische Klaviere mit Stummschaltung, so dass auch über Kopfhörer gespielt werden kann (gebraucht schwer zu kriegen, neu ab ca. 7000€).

Die gute Nachricht: Für akustische Klaviere, Silent-Pianos und höherwertige Digitalpianos gibt es bei größeren Klavier-Händlern die Möglichkeit der Miete und/oder des Mietkaufs für ein Jahr (kannst Du recherchieren). Da kommt man auf Tarife zwischen ca. 50 und 300 € pro Monat je nach Qualitätsklasse.

Ich würde unbedingt für letzteres plädieren, wenn du es mit der Unterstützung für das Musikinteresse Deiner Tochter ernst meinst. Ja, es ist teuer! Aber es geht nicht anders und man kann gekaufte Instrumente egal ob akustische Klaviere, Silent-Pianos oder höherwertige Digitalpianos auch wieder verkaufen. Der reale Verlust liegt je nach Zeiträumen zwischen 0 und 50 % des Kaufpreises.

Ganz grob über den Daumen wird Dich das erste Jahr Klavier für Deine Tochter unterm Strich ca. 1000 € kosten (nur für die Bereitstellung eines Instrumentes, das die Bezeichnung "OK" verdient).

Ist leider so, darunter geht es dann doch sehr in die "Plastik-Schläger"-Richtung.
 
Ja, den Kontext. ;)

Ausgangssituation: Tochter beginnt auf einem (brauchbaren!) akustischen Klavier, das gemietet wird (weil Kauf zu viel Geld, falls Tochter nach 1 Jahr meint, es macht doch keinen Spaß), zu lernen. Möglicher Nebeneffekt: Sie wird Digis ablehnen, weil sie akustische Instrumente gewohnt ist.

Meine Aussage: Diese Ablehnung ist irrelevant, weil es zwei Möglichkeiten gibt:
1) Tochter spielt weiterhin, gemietetes Klavier wird gekauft.
2) Tochter hört auf, Miete wird beendet.

In keiner der beiden Möglichkeiten kommt ein Digi vor.
 
n keiner der beiden Möglichkeiten kommt ein Digi vor.
Also iwie lese ich den Ausgangspost gaaaaanz anders:

Meine 8 Jährige Tochter würde gerne Klavier spielen lernen. In der Schule hat sie bereits mehrere Musikinstrumente kennengelernt und hatte am meisten Spaß am Klavier spielen. Wir hätten auch schon eine Klavierlehrerin für sie.

Nun habe ich leider gar keine Ahnung von Musikinstrumenten, um das optimale Einsteigerinstrument für meine Tochter zu finden. Es ist auch erst mal ein ausprobieren und kennenlernen des Instrumentes. Vielleicht hat meine Tochter nach einem Jahr auch gar keine Lust mehr darauf. Daher sollte das Instrument für den Anfang auch nicht so teuer sein. Wenn sie langfristig Spaß daran findet, können wir nach einem besseren Instrument Ausschau halten. Es sollte aber auch kein Schrott sein.

Für den Einstieg bietet sich denke ich ein Digitales Piano am besten an. Es sollte ein Instrument mit 88 Tasten sein.
????
 
Liebe Gruppe, vielen dank für die ausführlichen Rückmeldungen. Ich werde am besten noch mal mit der Klavierlehrerin sprechen. Ich kann mir gut Vorstellen, dass für viele hier ein Digitalinstrument ein No go ist. Aus Platzgründen ist ein akustisches Klavier im Moment leider keine Option. Auch die Möglichkeit, bei einem Digitalpiano Kopfhörer anzuschließen ist ein Vorteil. Wenn meine Tochter in 2 Jahren immer noch einen großen Spaß am Klavier spielen hat, kann das Ganze noch mal überdacht werden. Wahrscheinlich hat sich dann auch die Wohnsituation geändert, so dass mehr Platz vorhanden ist :).
 
Alles nachvollziehbar. Aber bitte ein brauchbares Digi von Kawai, Yamaha oder Roland. Ab ca. 1000,- macht es Sinn. Alles darunter kann mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beitragen, dass Deine Tochter bald die Lust verliert. Im worst case ist das Geld nicht weg, die Dinger verkaufen sich - gerade in den ersten Jahren - gebraucht recht gut.
 

Aus Platzgründen ist ein akustisches Klavier im Moment leider keine Option.
Ein Digi braucht jetzt nicht so viel weniger Platz als ein Pianino. Ca. gleich breit; etwas weniger tief.
Auch die Möglichkeit, bei einem Digitalpiano Kopfhörer anzuschließen ist ein Vorteil.
Dafür gibt es die Silentfunktion.

Ich kann mir gut Vorstellen, dass für viele hier ein Digitalinstrument ein No go ist.
Immer noch viel besser als gar nichts.
 
Kurze Anmerkung von mir:

Ich bin leidenschaftlicher Klavierspieler, habe es sogar studiert ;-). Als ich ein Kind war, wurde auch überlegt, mir statt eines akustischen Klaviers ein Digitalpiano anzuschaffen. Ich bin extrem froh, dass das nicht passiert ist. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Mit einem Digitalpiano hätte ich wahrscheinlich nach ein paar Jahren aufgehört.

Gerade Kinder haben offene Sinne. Das Erleben ist bei ihnen fiel wacher, frischer und intensiver als bei uns. Ein akustisches Klavier bietet hier so viel, und ein Digitalpiano ist hier wirklich nur eine billige Kopie. Habe bisher kein Digitalpiano getroffen, welches einem akustischen Klavier -- selbst einem schlechten -- in diesen Punkten nur im geringsten ebenbürtig ist.

Wo ich Digitalpianos allerdings schätze ist als gelegentliches Übeinstrument (z.B. nachts :-D) für erfahrene Pianisten, zum komponieren oder für Musiktheorie. Da kann man nciht viel verkehrt machen und es ist sehr praktisch. Aber für ein Kind... wenn es irgendwie geht, kauf ein akustisches Instrument.
 
Naja, das stimmt ja alles. Aber wenn Geld und Platz für ein akustisches Instrument nicht da sind?

Das Roland FP 30 wäre doch eventuell eine gute Übergangslösung.

 
Naja, das stimmt ja alles. Aber wenn Geld und Platz für ein akustisches Instrument nicht da sind?

Das Roland FP 30 wäre doch eventuell eine gute Übergangslösung.

Aber wirklich nur dann...

Auf ein Jahr gerechnet kostet das Roland (unterste Stufe von gerade so brauchbar!) 50€/Monat.

Ein Yamaha B2 Klavier ohne Silent gibt es zum Mietkauf ab 60€/Monat (Viel besser!!)

Ein kleines Kawai mit Silent zum Mietkauf ab 70€/Monat (auch viel besser!!!).

Platz ist kein Argument, die Breite des nötigen Wandabschnittes ist für Digi und Klavier die gleiche, das bisschen Tiefe ändert nichts und bei Klavieren hat man oben zusätzlich die Ablagefläche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere mich mal selbst...

Das ist schon ein paar Jahre her, und es soll nicht sarkastisch oder überheblich wirken, hat aber seine Gültigkeit. So beobachtet (wenn auch geringfügig überspitzt ausformuliert) im Bekanntenkreis. Bei anderen Bekannten hat das Kind ein schickes Silent-Klavier ins Zimmer gestellt bekommen und ist bis heute dabei geblieben. Zugegeben ist das keine randomisierte Placebo-kontrollierte Studie, aber Tendenzen gibt es schon ...
Das stimmt! Trotzdem bin ich immer mal wieder erstaunt, wie wenig investitionsbereit die Leute sind , wenn es darum geht, den Kindern ein musikalisches Hobby zu ermöglichen. Und ich rede nicht unbedingt vom reichen, aber dennoch vom bürgerlich solide situierten, bildungsnahen Milieu. Das Kind soll irgendwann schön mit Mozart und Chopin glänzen aber 5000 € für ein Einsteigerklavier.... puh, das ist aber schon viel Geld. Und Krach macht's auch noch... Gebraucht ist auch nichts, das ist nicht mit dem exklusiven Selbstverständnis vereinbar. Man ringt sich dann durch zum Digi aus der gehobenen Mittelklasse. Natürlich ist das besser als gar kein Instrument! Aber zwei Jahre später wundert man sich dann, weil der Funke beim Kind doch nicht übergesprungen ist. Das Digi steht dann noch ein paar Jahre rum, die Mutti will ja auch schon seit Jahren bald anfangen Klavier zu lernen. Macht sie dann doch nicht, die ganzen Netflix-Serien wollen schließlich auch geguckt werden. Irgendwann wird das veraltete Digi verramscht oder verschenkt und im aktuellsten SUV-Modell zum Gemeinde-Saal gefahren. Und nach dem Malediven-Urlaub wird das eigentlich noch ganz passable Parkett im Wohnzimmer für den Preis eines Yamaha-Flügels runderneuert. "Nägel mit Köpfen machen zahlt sich immer aus". Alles eine Frage der Prioritäten...
 
Ein akustisches Klavier ist nur unwesentlich breiter als ein Digitalpiano. Der einzige Platzgewinn liegt in der Höhe, also falls es unter einer Dachschräge stehen soll. Und mit Moderatopedal kann man auch sehr leise und nachbarfreundlich üben.
 
Wobei da noch die finanzielle eine wesentliche Rolle spielt.

Ich kenne das gut! Mein sehnlicher Wunsch als Kind war ein Klavier zu haben. Es ging aus oben genannten Gründen nicht. Auch eins zu mieten war nicht möglich.

Ich bin ein Nachkriegskind. Meine Eltern haben im Krieg gehungert, gefroren usw.

Für meinen Vater war wirtschaftliche Sicherheit oberstes Gebot.

Ich habe eine preiswerte Gitarre bekommen und die hat mich dann auch glücklich gemacht.

Ein Klavier konnte ich mir leisten, als ich erwachsen und berufsbedingt ein ausreichendes Einkommen hatte.
 
Es wurde ja schon einige Male angesprochen, dass es inzwischen Klaviere auch zur Miete gibt.
Mit 500 Euro Budget kommt man schon ein paar Monate weit und wenn man sich irgendwann zum Kauf entscheidet, wird die Miete meist angerechnet (ich kenne es zumindest so, aber mein letztes Mietklavier hatte ich in den 1990ern).
 

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