Dienstag kommt der Stimmer, bin ich empfindlich?

Mir gefällt das auch mit den Socken. Spart Platz im Kleiderschrank. Unterwäsche kann man dann dezent im Diskant platzieren. :-D
 
Nicht nur, um herauszufinden, ob der Flügel größere Schäden hat, sondern auch um das Beste aus ihm zu machen braucht es einen engagierten Klavierbauer und nicht jemand, der lustlos nachbessert.
 
Der Flügel ist ein Ed. Seiler Model 170 aus dem Jahre 1927, gebaut in Liegnitz.

Insgesamt in gutem Zustand. Mechanik wurde frisch reguliert und die Hämmer abgezogen.

Resonanzboden, Stege und Stimmstock sind original erhalten und frei von Rissen.
Der Schelllack ist stellenweise nicht mehr so ganz toll aber noch in Ordnung.

So hast Du das Instrument hier vorgestellt. Es war für kleines Geld. Es sind also noch die alten Saiten drauf. Ja Herrgott, was erwartest Du? Es wird irgendeinen Weg geben, um das "Problem" aus der Welt zu schaffen. Aber es wird Geld kosten. Was man am Anschaffungspreis spart, legt man oft fürs Aufhübschen hin. Na und? So is Lebbe. Niemand hat etwas zu verschenken.

Deinen Liebestraum (welchen eigentlich?) kannst Du auch so vorbereiten.
 
So hast Du das Instrument hier vorgestellt. Es war für kleines Geld. Es sind also noch die alten Saiten drauf. Ja Herrgott, was erwartest Du? Es wird irgendeinen Weg geben, um das "Problem" aus der Welt zu schaffen. Aber es wird Geld kosten. Was man am Anschaffungspreis spart, legt man oft fürs Aufhübschen hin. Na und? So is Lebbe. Niemand hat etwas zu verschenken.

Deinen Liebestraum (welchen eigentlich?) kannst Du auch so vorbereiten.

Also nachdem immer wieder der Punkt mit dem kleinen Geld kommt:

1) Das Instrument wurde bei einem renommierten Händler hier in der Region gekauft.

2) Für das Instrument wurde, da der Händler von seiner Qualität überzeugt ist eine 5 jährige Garantie ausgesprochen.

3) Der Buchwert eines so alten Instruments ist exakt 0 Euro

4) Das Instrument in der Ausstellung keine Probleme zu haben schien.

5) Das Instrument wurde als technisch einwandfrei mit Prüfzertifikat (Auslieferung) verkauft.

6) Der beratende Klavierbaumeister uns deutlich vermittelt hat, dass es keinen handwerklichen Handlungsbedarf gibt und uns das Instrument ohne größere Aktionen die nächsten 5-10 Jahre glücklich macht.

Nun bin ich Laie und Anfänger. Alles was ich mir nach und nach an Wissen aneigne lässt mich die Zusammenhänge besser verstehen.
Trotzdem war ich bei einem Händler mit eigener Werkstatt, der hier in der Region einen guten Namen hat. Ich bin da nicht hingegangen um den billigsten Schrott zu kaufen sondern weil ich beim Fachmann davon ausgehe, dass er mich richtig berät.

Daher kann ich nicht verstehen, dass hier einige das Verhalten des Instruments als “normal” einstufen.

Ich will nicht aus Schrott Gold machen- ich will auch nicht den Händler über den Tisch ziehen.

Aber wenn mir etwas als technisch in Ordnung verkauft wird, erwarte ich unabhängig davon ob es 5€, 5000€ oder 50000€ kostet, das es funktioniert. Und dazu gehört In diesem Fall eben die Stimmhaltung und saubere Stimmbarkeit.

Das ich versuche das Beste rauszuholen ist doch klar. Das ich Geld locker machen muss wenn am Instrument hin auf meinen Wunsch etwas verändert wird, wie z.B. Hämmer intonieren, Hämmer neu befilzen oder austauschen, etc... alles völlig klar und auch richtig so.

Aber ich finde es kurios, dass mir hier versucht wird einzureden, dass es normal wäre, dass der Flügel, 14 Tage nach der letzten Stimmung wieder heftig verstimmt ist.

Mir ist klar, dass es kein Steinway, kein Bechstein, kein Bösendorfer ist. Aber es kann nicht zu viel sein, zu erwarten, dass die Stimmung gehalten wird.
 
Stimmt, aber solange das Instrument nicht unabhängig begutachtet worden ist, haben doch weitere Diskussionen hier gar keinen Sinn. Du bist Laie und die Experten kennen den Flügel nicht.
 
Ich warte aktuell auf Rückruf vom Klavierbauer bei dem ich den Flügel gekauft habe, da ich es nur fair Finde ihm die Möglichkeit zu geben, dass Problem zu analysieren und abzustellen.

Sollte das nicht klappen, muss man sehen wie es weiter geht.

Zusätzlich habe ich es in die Wege geleitet mal eine Zweitmeinung von einem Profi einzuholen.

Wie ihr sicherlich gemerkt habt sind hier auch ganz bewusst keine Namen gefallen, da das Internet hier grausam ist und das Rufschädigung und im schlimmsten Fall geschäftsschädigend sein kann- und ich mag den stationären Handel mehr als A* und Konsorten...

Außerdem kenne ich andere Leute die bei Ihm gekauft haben und durch Ihn betreut werden, die Top zufrieden sind.
 
Das Instrument wurde als technisch einwandfrei mit Prüfzertifikat (Auslieferung) verkauft.

Dann wird es auch so sein: Technisch einwandfrei. Dass fast 100 Jahre alte Saiten nicht mehr klingen wie neue Saiten, ist doch nicht überraschend, oder?

Außerdem kenne ich andere Leute die bei Ihm gekauft haben und durch Ihn betreut werden, die Top zufrieden sind.

Das wird auch alles so sein. Der Mann hat sich sicher keine Fehler zuschulden kommen lassen. Er hat ein fast hundertjähriges Instrument verkauft, das er zuvor geprüft und ein bisschen aufbereitet hat.

Ich habe hier einen 190er Förster gleichen Baujahrs (siehe Userpic). Der hat auch noch die alten Saiten drauf. Wenn ich mich konzentriert auf Unreinheiten fokussieren würde, würde ich bestimmt auch das eine oder andere Eiern hören. Trotzdem zögere ich, ihn neu besaiten zu lassen. Es stört mich nicht genug. :004:

Dein Verkäufer hätte vielleicht den Kunden noch mal extra darüber aufklären müssen, dass er für diesen (lächerlichen) Preis kein fabrikneues Instrument bekommt. Übrigens, Stichwort fabrikneu: Fabrikneue Instrumente brauchen eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich "eingeschwungen" haben. An meinem fabrikneuen Steinway bin ich anfangs fast verzweifelt. Da haben Kenner auch nur geschmunzelt und gesagt: "Gib ihm ZEIT!"

Ich kann Dir nur raten, etwas gelassener an die Sache heranzugehen und Dir wegen so einem Pillepalle nicht die Freude zu vergällen. :026:.
 
Ich bin gelassen :-)

Es geht mir hier einzig und allein um die Stimmung.

Mit dem Rest kann ich erst mal leben...

Bisschen Filzband einziehen ist auch nicht das Problem, aber die Stimmung ist für mich eines.

naja und lächerlich finde ich 5000 Öcken nicht. Für 8500 bekommst einen 186 Chinaböller beim Musikhaus Thomann Neu!
Ob der dann besser ist bezweifle ich zwar aber 100 Jahre sind halt auch ein Alter, dass nicht mehr rechtfertigt, zumindest nicht bei einem Hersteller aus der 2. oder 3. Reihe :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin der Meinung. dass hier Missverständnisse im Raum stehen. Der Flügel ist NICHT extrem verstimmt. Du zeigst hier vor allem bestimmte Akkordsequenzen, bei denen du nach Fehlern suchst. Spiel doch mal ein komplettes Stück und dann sieht die Sache auch ganz anders aus. Es ist möglich, dass der Flügel noch nicht ganz auf den neuen Standort akklimatisiert war, als er gestimmt wurde. Daher kann es sein, dass die Stimmhaltung nicht optimal ist. Generell ist es aber so, dass sich ein Flügel ab dem Moment nachdem der Klavierstimmer den Raum verlässt, wieder verstimmt. Das ist normal und im Privathaushalt wird man sich an leichte Verstimmungen gewöhnen müssen, diese spielen beim Musizieren keine große Rolle. Bei Konzerten wird vor dem Konzert gestimmt, oft auch in der Konzertpause nachgestimmt - dies bei sehr neuen und bestgewarteten Instrumenten. Den lupenreinen Klang, den man von Aufnahmen oder Digitalpianos kennt, kann man von realen Instrumenten im Privathaushalt nicht erwarten.

Eine Nachintonation in Richtung "härter" ist grundsätzlich schwieriger als in Richtung "weicher". Ich würde hier zunächst empfehlen, dass man das Instrument erstmal kennen lernt. Das ist ein Prozess, der Monate dauert, nicht Tage oder Wochen. Zudem sind die Hämmerchen ja abgezogen worden (ich meine mich daran zu erinnern, von einem Bild was du hier gezeigt hattest), daher werden sie beim Spielen auch von ganz allein wieder härter.
 
@florianm
Habe jetzt nicht alles genau verfolgt, kann dich schon verstehen.
Nach Lieferung des Flügels wieviele Tage wurden gewartet bis zur Intonation?

VLV
 
Das "Fremdeln" mit einem neu eingezogenen Instrument kennen viele hier. Man horcht in ein Instrument rein, meistens völlig losgelöst von normaler Nutzung, dilettantisch.....

Ich habe mich seinerzeit in meiner Ungeduld, auch Unkenntnis, zu "Nachbesserungen" hinreißen lassen, die ich heute in Frage stelle. An meinem Klavier ist von verschiedenen Klavierbauern so viel "optimiert" worden, dass vom ursprünglichen Charakter nicht mehr sehr viel vorhanden ist. Damit kann ich zwar gut auskommen, nochmal würde ich so aber nicht vorgehen..... Daher ZEIT lassen!
 

@florianm
Habe jetzt nicht alles genau verfolgt, kann dich schon verstehen.
Nach Lieferung des Flügels wieviele Tage wurden gewartet bis zur Intonation?
VLV

Zwischen Einzug und Stimmen lagen 5 Wochen. Grund für das Stimmen waren die von mir bemängelten Surrgeräusche beim aufsetzen der Dämpfer auf ein paar Saiten. In diesem Zuga hat der Klavierbauer direkt nochmal gestimmt. Er empfahl ein erneutes Stimmen nach der Heizperiode, also im Mai. Intoniert wurde bis jetzt nichts. Die Hammerköpfe wurden beim Klavierbauer in der Werkstatt abgezogen.

Das "Fremdeln" mit einem neu eingezogenen Instrument kennen viele hier. Man horcht in ein Instrument rein, meistens völlig losgelöst von normaler Nutzung, dilettantisch.....

Ich habe mich seinerzeit in meiner Ungeduld, auch Unkenntnis, zu "Nachbesserungen" hinreißen lassen, die ich heute in Frage stelle. An meinem Klavier ist von verschiedenen Klavierbauern so viel "optimiert" worden, dass vom ursprünglichen Charakter nicht mehr sehr viel vorhanden ist. Damit kann ich zwar gut auskommen, nochmal würde ich so aber nicht vorgehen..... Daher ZEIT lassen!

Ich will auch nichts überstürzen. Auch wenn das vielleicht so wirken mag. Ich erarbeite mir gerade meine Optionen. Wahrscheinlich wirkt das alles total negativ und so als ob ich den Kauf bereuen würde. Dem ist aber nicht so.

Mal was positives:
  • Ich mag den Diskant des Instruments sehr. Er ist perlig und weich.
  • Ich mag den Bass des Instruments auch sehr. Er ist für die Kleine (Größe) von nur 173 cm. sehr gut in meinen Ohren.
  • Ich mag die sehr gut eingestellte Langer Mechanik. Gehe ich an das Klavier meiner Eltern (Rönisch) oder das meiner Klavierlehrerin (Schimmel) freue ich mich wieder auf den Flügel.
    (-> obwohl beide Instrumente viel Spaß machen)
  • Ich schätze die Ausgewogenheit zwischen Diskant und Bass in der Lautstärke.
  • Die schöne echte Elfenbeintastatur ist an den Finger so schön angenehm
  • Ich mag das linke Pedal, (mochte ich am Anfang nicht aber es verändert den Klang so schön Lernkurve meiner Ohren...)
  • Ich könnte das Instrument stundenlang anstarren, weil ein flügel einfach etwas tolles ist.
  • Das reiche Obertonspektrum
  • Ich sitze so viel Zeit davor
So nun zu den Dingen die mich stören:
  • Stimmung
  • Mittelbereich könnte knackiger sein.
  • Das ich immer Fehler suchen muss

Wie man sieht überwiegen die Positiven Dinge doch sehr. Also es ist ein bisschen jammern. Jammern aber auf hohem Niveau. Auch muss ich an mir selbst arbeiten ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber @florianm , wenn Du schon an Dir "arbeiten" möchtest (top Idee!), dann arbeite doch außer an Deinem Gehör auch an der souveränen Unterscheidung zwischen "das" und "dass". Du wirst bemerken, dass man Dich dann viel ernster zu nehmen geneigt ist.
 
Morgen ist Dienstag.
Da kommt der Stimmer.
Ich stimme lieber am Mittwoch.
Oder so.

Gauf! :017:
 
Der war am Dienstag den 19.12.2019 da du Clown :-)
 
Das ist schön das du jede Woche am selben Tag kommst... :-)
 

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