Die 10 besten Klavier-Sonaten

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Alter Tastendrücker

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Ich habe gerade in einem Uraltfaden herumgelesen mit Listen der 10 meistgeliebten Klavierstücke.
Das war mir zu allgemein und auch in dem alten Faden gab es viele Klagen über die Beschränkung auf 10 Werke.
10 Sonaten müssten vielleicht eher machbar sein oder noch schwieriger?
So etwa:
1. Alle von Beethoven
2. Alle von Haydn
3 Alle von Scriabin
4. Die beiden von Liszt....

Aber vielleicht gibt es ja doch ganz interessante Listen!?
Ach ja, natürlich völlig unabhängig davon, was Ihr selbst spielen könnt/wollt!
 
Mozart Sonate a-Moll KV 310
Beethoven Sonate op.53
Beethoven Sonate op.109
Beethoven Sonate op.111
Chopin Sonate op.35
Liszt Sonate h-Moll
Skrjabin Sonate op.53
Skrjabin Sonate op.70
Ravel Sonatine
Wagner "Eine Sonate für das Album von Frau M.W."
 
Mozart Sonate D-Dur KV 576
Beethoven Sonate C-Dur op. 53
Beethoven Sonate B-Dur op. 106
Beethoven Sonate E-Dur op. 109
Chopin Sonate h-Moll op. 58
Liszt Sonate h-Moll
Ravel Sonatine
Skrjabin Sonate op. 53
Prokofjew Sonate op. 83
Berg Sonate op. 1
 
Beethoven: Sonate C-Dur op. 53
Beethoven: Sonate A-Dur op 2 Nr. 2
Beethoven: Sonate c-moll op. 111
Beethoven: Sonate Es-Dur op. 31 Nr. 3
Schumann: Sonate fis-moll op. 11
Schubert: Sonate A-Dur D959
Mozart: Sonate F-Dur KV 332
Brahms: Sonate f-moll op. 5
Prokofieff: Sonate Nr. 7
Haydn: Sonate G-Dur Hob. XVI 27
 
Eure Sonaten-Listen sagen mir sehr zu. Allerdings vermisse ich noch:
Schubert: Sonate B-Dur
Schubert: Sonate c-moll
Janacek: Sonate

Wenn das Zeug nur nicht so verteufelt schwer wäre!!!
Grämt sich cb
 
1. Haydn F-Dur Hob.: XVI, 23
2. Mozart C-Dur KV 330

Beide als idealtypische Beispiele für Sonaten, die ohne spektakuläre Extremismen wunderbar originell und fein komponiert sind (bei Haydn wäre auch E-Dur Hob. XVI, 31, meine aktuelle Lieblingssonate von ihm in Frage gekommen)

3. Beethoven c-Moll op. 13
4. Beethoven e-Moll op. 90
5. Beethoven c-Moll/C-Dur op. 111

Wenig originell, bei op. 90 liebe ich die entspannte Gelassenheit und Breite des 2. Satzes besonders. Ich finde es schade, dass bei op. 13 die Genialität des Werks hinter einer dicken Kruste von Schüler-Vorspiel Erlebnissen fast verborgen ist.

6. Schubert A-Dur D 664 wunderbar knapp formuliert!

7. Chopin Nr. 2 b-Moll
8. Liszt h-Moll
9. Scriabin Nr. 3 fis-Moll op. 23
10. Scriabin Nr. 10 op. 70

Ogott, da fehlen so viele! Auch so ist 10 arg wenig!
11. Prokofieff Nr. 7
(12 Boulez Nr. 2)
13. Ives Concord Sonata
 
Zuletzt bearbeitet:
Boulez Nr. 2 ist in diesem Leben nichts mehr für mich!
Aber man muss ja nicht alles selber spielen!
 
Dutilleux fehlt eindeutig... Wobei mir sicher @alibiphysiker zustimmen wird :005:

Interessant auch, dass Brahms nicht genannt wird. Nominiere ich aber auch nicht auf dieser Liste.
 
Interessant auch, dass Brahms nicht genannt wird. Nominiere ich aber auch nicht auf dieser Liste.
Das ist wohl der Beschränkung auf 10 Sonaten geschuldet. Es gibt noch einige nicht ganz unbedeutende Sonaten, die nicht genannt wurden:

  1. Etliche von Scarlatti
  2. Etliche von Schubert
  3. Rachmaninow 2. Sonate
  4. Strawinski beide Sonaten
  5. Bartók Sonate (1926)
  6. Eisler 3. Sonate
  7. Cage, z.B. die 5. Sonate aus Sonatas and Interlude
Die frühen Brahms-Sonaten halte ich nicht für sooo bedeutend. Seine beste Sonate ist sicher die für zwei Klaviere op. 34b (nach dem Klavierquintett).

Zu meinen Lieblingssonaten gehören auf jeden Fall auch mindestens 10 Violinsonaten:

Bach BWV 1018
Bach BWV 1019
Mozart KV 481
Mozart KV 526
Beethoven op. 96
Brahms op. 78
Franck Sonate A-Dur
Fauré Sonate A-Dur
Strauss Sonate Es-Dur
Ravel 2. Violinsonate
 

Dutilleux fehlt eindeutig... Wobei mir sicher @alibiphysiker zustimmen wird :005:

Interessant auch, dass Brahms nicht genannt wird. Nominiere ich aber auch nicht auf dieser Liste.
Mit der Dutilleux-Sonate ist es für mich etwas schwierig... Auch wenn sie für mich zu dem Besten gehört, was im 20. Jahrhundert für das Klavier geschrieben wurde, weiß ich nicht, ob sie für mich zu den besten KlavierSONATEN zählt.

Der Grund hierfür ist, das für mich die "Geschlossenheit in der Form" auch ein gewisses Qualitätsmerkmal einer Sonate ist. Dutilleuxs Klaviersonate kommt mir in dem Sinne eher wie eine "Fantasie" vor, eben weil sie durchaus etwas ausufernd und manchmal auch etwas "inkohärent" ist. Sie ist auch gewissermaßen noch ein "Frühwerk"! Ich habe bei ihr ein ähnliches Gefühl wie bei Schumanns erster Sonate: Eine wunderbare, kreative, ausdrucksstarke Klangsprache aber irgendwie nicht " völlig auf den Punkt gebracht".*

Ok, und nun kommt meine Liste der für mich besten Sonaten :-D

- Haydn Hob XVI:32 und 52
- Mozart KV332
- Beethoven op. 10/3, op. 110 (da gibt es noch mehr bei Beethoven, möchte mich hier aber nicht festlegen und hab aus jeder Schaffensperiode mal einen meiner Lieblinge genannt).

- Schubert D784

- Schumann op. 22 (für mich die einzige Sonate Schumanns die wirklich dem Formanspruch einer Sonate gerecht wird.)
- Brahms, 3. Sonate

- Skrjabin, 5. Sonate und 9. Sonate.
- Debussy, Violinsonate (das ist für mich vielleicht sogar eines der allerbesten Stücke die je geschrieben wurden)
- Prokofiev, 1. Violinsonate

- Und...OK... die Klaviersonate von Dutilleux.

Ich möchte hierzu noch etwas sagen: Bei Sonaten ist es mir irgendwie wirklich wichtig, dass das Stück "rund" und "geschlossen" erscheint. Also dass gewissermaßen ein gutes Gleichgewicht zwischen Ideenreichtum und Verarbeitung der Ideen gefunden wird, sodass nach dem Genuss des Stückes das Gefühl übrig bleibt, das alles gesagt wurde, was mit diesen Ideen gesagt werden kann.

Ich erinnere mich an ein Gespräch zwischen Sibelius und Mahler:

[Sibelius sagte:] „Als unser Gespräch auf das Wesen der Sinfonie kam, warf ich ein, dass ich deren Strenge und Stil und die tiefe Logik bewundere, die einen inneren Zusammenhang zwischen allen Motiven schaffe. Das entsprach den Erfahrungen, die ich bei meinem Schaffen gemacht hatte; Mahler aber war ganz anderer Meinung: 'Nein, die Sinfonie muss wie die Welt sein. Sie muss alles umfassen.'“

(Quelle: http://www.sullivan-forschung.de/meinhard/sibelius.htm Ich hatte dafür eine andere Quelle, aber bin nun zu faul diese zu suchen).

In diesem Sinne erwarte ich bei einer Sonate gewissermaßen "Strenge und Kohärenz". Das ist etwas, was ich bei manchen sehr guten Stücken vermisse (und nicht vermissen würde, wenn diese nicht den Titel "Sonate" tragen würden). Dazu gehören unter anderem die Klaviersonate von Dutilleux, Schumanns 1. Sonate, Prokofievs 8., ... die alle für mich zu den besten Klavierwerken gehören, aber eben nicht dem Anspruch gerecht werden, die für mich mit dem Titel "Sonate" verknüpft sind.

Abschließend möchte ich noch eine Hörempfehlung aussprechen:

Diese Sonate finde ich wirklich sehr, sehr gut. Meines Erachtens ist sie qualitativ genauso hochwertig, wie ihre Zeitgenossen (häufiger gespieltes) von Beethoven oder Schubert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dutilleux fehlt eindeutig... Wobei mir sicher @alibiphysiker zustimmen wird :005:
Verstehe ich. Und mich fesseln in hohem Maße Sonaten von Komponisten, die diese Gattung nur einmalig in ihrem Lebenswerk berücksichtigt haben - mit der Folge, dass damit die Austauschbarkeit beim Vorhandensein mehrerer Sonaten nicht gegeben ist. Bei Dutilleux ist diese Konstellation ebenfalls anzutreffen.

Nicht bis jetzt genannt wurden zwei Werke, die ich besonders schätze, und die in meine persönliche Top Ten unbedingt gehören. Zum einen ist das die gewaltige (aber nicht überlang wirkende) Klaviersonate in es-Moll von Paul Dukas:



Bezeichnend ist auch, dass Edvard Grieg seine einzige Sonate e-Moll op. 7 so wichtig war, dass er sie gegen Ende seines Lebens unbedingt noch einspielen wollte. Ein überlebtes Frühwerk im Windschatten von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf dem Weg zum unverkennbaren Personalstil kann sie für ihn demnach nicht gewesen sein:





LG von Rheinkultur
 
Von Webers 4 Sonaten hätte ich gerne die dritte aufgenommen ein tolles und sehr kompaktes Stück (mit S. Richter hören!) Und aus dem 20. Jahrhundert fehlt mir auch noch S. Barber.
Dass ich von Clementi die hübsche fis-Moll oder die grimmige h-Moll weglassen musste fand ich auch schade!
Grieg habe ich weniger bedauert, von den größeren Werken mag ich die Ballade g-Moll sehr!
 
Die frühen Brahms-Sonaten halte ich nicht für sooo bedeutend. Seine beste Sonate ist sicher die für zwei Klaviere op. 34b (nach dem Klavierquintett).

Dass op.34b wichtiger undbesser komponiert ist als die drei Klaviersonaten ist recht offensichtlich. Dennoch liebe ich das op. 1 sehr. Die fis-Moll Sonate ist nicht mein Ding und op. 5 ist zwar grandios ich ziehe trotzdem die C-Dur Sonate vor. Sie steht auf meiner imaginären Lernmaterial weit oben.
Sehr beeindruckend: der junge K. Zimerman 1978 live mit allen 3 Sonaten .
 
Rubinstein gefällt mir auch sehr gut. Und bei dieser Sonate auch die Zeitlupen-Variante von A. Ugorski. Ich habe ja nichts gegen das Stück aber C-Dur (trotz einer gewissen pianistischen Ungeschlachtheit) ist mir lieber.
Warum?? Ich weiß nicht!

Noch lieber sind mir allerdings die meisten der späten Klavierstücke und einige Variationszyklen. Hatte mir mal überlegt als erste Hälfte eines Klavierabends op. 1 und op. 117 zu spielen. Wurde aber nichts draus.
 
Bezeichnend ist auch, dass Edvard Grieg seine einzige Sonate e-Moll op. 7 so wichtig war, dass er sie gegen Ende seines Lebens unbedingt noch einspielen wollte.
@Rheinkultur auch unter Berücksichtigung des Alters der Aufnahmetechnik: offenbar war Grieg den staccato Akkorden im Menuett nicht mehr technisch gewachsen (Not-Pedal, verzogener Rhythmus) - die bisher unerreichte Aufnahme der Griegschen Jugend/Studiensonate ist von Alicia de la Rocha.
Die e-Moll Sonate selber ist ein sehr hübsches, gewiß "eklektisches" Werk, aber ganz sicher kein "bedeutendes" (keines, das man unter "die besten zehn" einreihen könnte) : man hört sehr genau, was alles Grieg da kompositorisch augenzwinkernd verarbeitet (versteckte Anspielungen/Anklänge an Beethoven, Chopin, Wagner)
___________________
ich muss noch was zum lachen :-D :-D anfügen: Gould, wie er die Griegsonate katastrophal verhunzt (das alla menuetto !!!) das Finale wird dann erträglicher im weitenteils auch zu langsamen Tempo, technisch aber deutlich schwächer de la Rocha
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst Du einem Amateur wie mir nahe bringen, warum Du sie in der Liste der 10 "besten" Sonaten einordnest?
sie ist manuell Amateuren zugänglich, sie ist eine einsätzige (spät)romantische Sonate (quasi die ganz kleine, noch im Kindi hampelnde Schwester der Lisztsonate), sie ist verblüffend klangschön gesetzt (nur dreimal in seiner Laufbahn ist es Wagner gelungen, hervorragend für Klavier zu schreiben: Wesendonck-Lieder, schwarze Schwäne und diese Albumsonate) und sie ist die erste und einzige "Sonate", die zugleich ein "Albumblatt" ist :-)
...endlich mal eine Sonate, die nicht "nach höherem" strebt, die kein endloses Üben erfordert - und eine neckische Entstehungs- sowie Publikationsgeschichte hat sie auch noch!
 

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