Deutsche Klaviermarken

wenn es um Instrumente aus deutscher Produktion geht,würde ich wohl doch die Hamburger Steinways als unangefochtene Nr 1 sehen(gefallen mir mit der Hochglanzpolitur auch optisch besser als die matt lackierten amerikanischen,die Mechanik ist auch anders,leichter gängig als die amerikanische)

Habe selbst leider nie einen Bechstein oder Blüthner gespielt,zumindest die alten sollen exzellent gewesen sein.

Schimmel ist eine nette Marke,sehr kantig,sowohl die gewöhnungsbedürftigen hohen schwarzen Tasten als auch der Klang.Was Schimmel aber sicher auszeichnet ,ist ein ausgesprochen individueller Klang,das haben heutzutage nur wenige Klaviermarken mehr.Jedoch kommt Schimmel weder klanglich und schon gar nicht bei der Mechanik auch nur in die Nähe von Steinway.

Grotrian Steinweg kenn ich nur von Pianos,haben mir kaum besser als Kawais gefallen.

Naja wieviel "große" Marken gibt es denn überhaupt außer Steinway?:


-Bechstein(nie gespielt)

nicht deutsch:

-Bösendorfer (extrem unterschiedlich,habe sehr schöne probiert,viele waren eine Katastrophe ,klangen wie Kawai nur viermal so teuer),

-Yamaha:die ganz großen Konzertflügel klingen gut,alle kleinen Modelle sind fürchterlich.

und natürlich der italienische new-comer
-Fazioli mit den vielleicht besten und schönsten Klavieren der Welt.
Fazioli ist m.E.die einzige Marke,die Steinway die Stirn bieten kann,einfach traumhafte Flügel,egal welche Größe.

Zurück zu Steinway:beginnt für mich ab 180cm interessant zu werden(O-Flügel),am ausgewogensten sind natürlich die C und D Flügel.
Die Stutzflügel unter 170cm können mich auch bei Steinway nicht überzeugen.

Fertigungstiefe und Handwerksarbeit bietet so viel ich weiß nur Steinway und Fazioli bei sämtlichen Modellen in gleich hohem Standard.

Für alle die es interessiert,es gibt da eine CD("What's about this mr.Clementi")auf der Stücke zum Vergleich auf Fazioli,Steinway,Bösendorfer,Bechstein und Yamaha (jeweils die Top Konzertflügel jeder marke) gespielt werden-sehr interessant.(ich find den Fazioli am ausgewogensten,auch wenn alle vom metallischen Steinway Klang konditioniert sind)
 
Naja wieviel "große" Marken gibt es denn überhaupt außer Steinway?:
Ganz sicher gehört Steingraeber dazu. Wird in den USA höher geschätzt als Steinway.

Je Farbenreicher und kontrollierter man spielt, desto näher kommt man Herstellern wie Steinway, Bechstein und Bösendorfer, desto weiter entfernt man sich von guten deutschen Mittelklasseherstellern (z.B. Schimmel, Seiler, Sauter, Förster).
Das ist sicher treffend beobachtet!
 
bzgl.
Ich weiß nicht, wie es Schimmel und anderen gelingt, aber es gelingt ihnen: die Flügel repetieren trotz Rennermechanik nicht so gut wie Steinway und Bechstein.

Schimmel verbaut zum Teil Yamaha Mechanik.

Mein Favorit an Flügeln: August Förster, an Klavieren: C.Bechstein - natürlich ab entsprechender Größe, über Stummelpianos und Contaganflügel brauchen wir nicht zu diskutieren :D

Viele Grüße

Styx
 
Über Blüthner habt ihr noch nicht euren Senf abgegeben ;) Dabei ist sie auf jedenfall erwähnenswert, oder?
 
Über Blüthner habt ihr noch nicht euren Senf abgegeben ;) Dabei ist sie auf jedenfall erwähnenswert, oder?

Naja, ich habe ja nicht ohne Grund Förster erwähnt, ob ich einen 100 Jahre alten Förster Flügel spiele oder einen neuen, der charakteristische Klang wurde beibehalten, insbesondere die Bässe welche mich beim Förster immer wieder faszinieren.

Beim Blüthner ist das irgendwie anders, spiele ich einen Vorkriegs Blüthner, hat der einen warmen sanften Ton, Blüthner aus DDR Zeiten habe ich hingegen recht glockig in Erinnerung und bei den heutigen geht doch eher der Trend in Richtung Steinway.

Viele Grüße

Styx
 
Hallo alle zusammen,

nach reichlich Googlelei und Suche hier im Forum habe ich leider immernoch nichts zu der Klaviermarke "Max Scherz" aus Leipzig-Plagwitz gefunden. Eine Bekannte möchte mir ihr Klavier kostenlos überlassen, es hat jedoch ein paar Jährchen (ich fürchte circa 80) auf dem Buckel und bedarf augenscheinlich einiger Arbeit (der Lack ist stark abgegriffen, der Klang ist noch recht gut, es ist einen Ganzton tiefer gestimmt und die Dämpfer haben's wohl hinter sich und es gibt einigen Reparaturbedarf bei jeglichen Filz-Elementen). Ich weiß noch nicht, was da finanziell auf mich zukommen würde...

Kennt jemand diese Marke?

Habt vielen Dank!
 
Hallo alle zusammen,

nach reichlich Googlelei und Suche hier im Forum habe ich leider immernoch nichts zu der Klaviermarke "Max Scherz" aus Leipzig-Plagwitz gefunden. Eine Bekannte möchte mir ihr Klavier kostenlos überlassen, es hat jedoch ein paar Jährchen (ich fürchte circa 80) auf dem Buckel und bedarf augenscheinlich einiger Arbeit (der Lack ist stark abgegriffen, der Klang ist noch recht gut, es ist einen Ganzton tiefer gestimmt und die Dämpfer haben's wohl hinter sich und es gibt einigen Reparaturbedarf bei jeglichen Filz-Elementen). Ich weiß noch nicht, was da finanziell auf mich zukommen würde...

Vor dem ersten Weltkrieg gab es eine nahzu unübersehbare Anzahl von Klavierherstellern in Deutschland, und beileibe nicht alle hatten Produktionszahlen wie die bekannten und z.T. noch heute existenten, weswegen sie heute nur noch die "Klavierhistoriker" kennen (versuch doch mal Dich an Dieter Gocht, hier im Forum, zu wenden). Aber das tut eigentlich nichts zur Sache, denn Du müßtest da schon wirklich ein absolutes Exotenstück haben, wenn ein versierter Klavierbauer daran etwas nicht reparieren können sollte. Dinge wie die Erneuerung der Dämpfung gehören ganz sicher nicht zu den Dingen, an denen er scheitern wird. Am ehesten wird eine Frage durch die tiefe Stimmung aufgeworfen: ist sie einfach dadurch entstanden, weil das Klavier sehr lange nicht mehr gestimmt wurde oder - anderes extrem - weil Schäden am Stimmstock eine "Normalstimmung" nicht mehr zulassen? Diese Frage mußt Du klären lassen, bevor Du in andere Bereich investierst, damit Dein Geld nicht verloren ist.
 
Hallo,
vielleicht verhält es sich bei Klavieren auch nicht anders und ist Markenblind?

Siehe Artikel "Blindtest entzaubert die Stradivari": Die berühmtesten Geigen sind Millionen wert und Jahrhunderte alt. Was ihnen ihren einzigartigen Klang verleiht, haben zahlreiche Forscher untersucht. Nun bringt eine Studie Ernüchterung: Die alten Violinen klingen demnach gar nicht besser als neue Instrumente.

Siehe: Geigen-Mythos: Blindtest entzaubert die Stradivari - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
 
Schimmel verbaut zum Teil Yamaha Mechanik.

Mein Favorit an Flügeln: August Förster, an Klavieren: C.Bechstein - natürlich ab entsprechender Größe, über Stummelpianos und Contaganflügel brauchen wir nicht zu diskutieren :D

Viele Grüße

Styx

Schimmel verbaut in Flügel seit Jahrzehnten ausschließlich RENNER-Mechaniken und in Klavieren mit Ausnahme von ein paar YAMAHA-Mechaniken vor ca. 15 Jahren ebenfalls.
Ganz im Gegensatz zu Bechstein welche wahrscheinlich seit vielen Jahren nur noch in wenigen Einzelfällen und auf besonderen Wunsch RENNER-Mechaniken verwenden und sich anscheinend mit tschechischen oder chinesischen NoName-Mechaniken zufrieden geben.
Desweiteren wird das wohl meistgekaufte STEINGRAEBER & SÖHNE-Klavier, Modell 130PS, seit 20 Jahren mit YAMAHA-Mechanik hergestellt.
 
Hallo zusammen!
Ich habe Hebeglieder von guten chinesisschen Mechaniken und von Renner verglichen. Selbst die Toleranzen sind zum verwechseln ähnlich, die Abmessungen und Matrialien sowieso. Außer dem Leder, hier verwendet Renner immer Kunstleder.
Insofern denke ich, dass es eher die Winkel in der Mechanik sind, die die Unterschiede ausmachen. Und das ist ja dann wirklich nurnoch Geschmakssache. Früher war es so, dass bei Bechstein der schwerste Moment in halber Tastentiefe lag und bei Steinway eher am Ende. Habe aber noch keine neue Bechsteinmechanik auseinander genommen. Vielleicht sind die ja heute gleich.
Ich bevorzuge die erstere Version, die erlaubt mehr Nuancierung...
 


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