Des Rockpianisten Mondscheinsonate

  • #41
Ja @cwtoons es ist durchaus erschreckend, wie aufgeschmissen so mancher klassisch ausgebildete Musiker ist, wenn er keine Noten hat, und dann "ein bisschen improvisieren" soll.

Und ich finde es erschrend, wie Leute, die solo ein Blasinstrument spielen, im Bläsersatz abkacken, weil sie die halbe Note nicht lange genug spielen. ;-)

Übrigens kenne ich zig Kirchenmusiker, klassisch geprägt, können alle improvisieren, Du weisst halt nicht bei der Begleitmusik zum Abandmahl, wann Du in die Tonica-Oase zurück musst ...

Die grundsätzliche Tendenz sehe ich, aber es ist keine scharfe Dichotomie.
„Das wird alles von den Medien hochsterilisiert.“
-- Bruno Labbadia

Grüße
Häretiker
 
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  • #42
In regionalen Rockbands ist auch nicht jeder ein Rick Wakeman
In regionalen Rockbands sind fundierte Musikkenntnisse durch die Bank weg viel zuwenig vorhanden. Deswegen wird dort bei den Gitarreros und Tieftönern, wenn überhaupt, nicht mit Noten, sondern mit TABs gearbeitet und gezählt wird so gut wie nie. Das macht die Kommunikation über musikalische Sachverhalte gelegentlich mühsam. Und es gibt Leute, die allen Ernstes glauben, der Erwerb von Kenntnissen wie zum Beispiel Notenlesen würde sie in ihrer musikalischen Kreativität einschränken.

Nun ja, jede Jeck is' anders.

CW
 
  • #43
Mozart, Beethoven und Consorten schrieben eben leider keine Musik mit Groove. Das hatten sie anscheinend nicht gelernt und das wirkt sich bis heute aus. Groove ist für das tonangebende Bürgertum etwas weniger Wichtiges, ist etwas für den Volksgeschmack, keine richtige Kultur jedenfalls. Und bis in die 50er war das "Negermusik".

CW
 

  • #44
überzeugende Gegenbeispiele
Überzeugt mich nicht. Rudess ist sicher ein sehr guter Techniker, der mit Dream Theater halt seine ultraschnellen Riffs, Arpeggios und Impros abfeuert. Prog Metal der virtuosen Sorte, der dann irgendwann doch langweilig wird, weil die Musikalität auf der Strecke bleibt. Er hat einmal Don Airey bei Deep Purple vertreten, und mit Verlaub, das war überhaupt nicht überzeugend. Klar kann man sagen, er hat jedes Recht, der Musik seinen persönlichen "bin-der-schnellste-Prog-Rocker" Stempel aufzudrücken, aber die Chance, sich hier als überzeugender Rock-Organist zu präsentieren, hat er voll versemmelt.

 
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  • #45
Jetzt bräuchten wir von Rudess noch eine überzeugende Aufnahme ernster Musik. Für mich bestätigen die Ausnahmen, wenn es sie denn gibt, die Regel, dass Bedienen von Klassik und Rock nicht funktioniert.
Klassik und Jazz ist anders, da gibt es einige Pianisten.
 
  • #46
Überzeugt mich nicht. Rudess ist sicher ein sehr guter Techniker, der mit Dream Theater halt seine ultraschnellen Riffs, Arpeggios und Impros abfeuert. Prog Metal der virtuosen Sorte, der dann irgendwann doch langweilig wird, weil die Musikalität auf der Strecke bleibt. Er hat einmal Don Airey bei Deep Purple vertreten, und mit Verlaub, das war überhaupt nicht überzeugend. Klar kann man sagen, er hat jedes Recht, der Musik seinen persönlichen "bin-der-schnellste-Prog-Rocker" Stempel aufzudrücken, aber die Chance, sich hier als überzeugender Rock-Organist zu präsentieren, hat er voll versemmelt.


Leider wahr!
 
  • #47
Die grundsätzliche Tendenz sehe ich, aber es ist keine scharfe Dichotomie
Von einer Dichotomie bin ich auch weit entfernt.
Ich kenne halt einige, bei denen man den austretenden Angstschweiß nach der Aufforderung "Impro!", auf der Stirn sehen kann.
Und nicht ganz wenige davon, tuns dann trotzdem und können das auch ... man merkt aber, dass das eben nicht ihre Komfortzone ist.


Für Tabs bei Saiteninstrumenten gibt es logische Gründe. denn "e0" (die leere hohe e-Saite) gibts nur ein mal ... den passenden Ton gibts auf dem Griffbrett aber 4 mal (e0, h5, g9 und d14). Also wimmeln Gitarrennoten eh immer von Zahlen (Lage der Hand, greifender Finger, Anschlagender Finger).

Beispiel "Eghe". Ein e-Moll Akkord in Grundstellung.
Greife ich da nun im 2. Bund auf der D-Saite und lasse g, h und e-Saite leer schwingen (d2, g0, h0, e0), oder nehme ich das E im 7. Bund auf der A-Saite und greife dann a7, d5, g4 und h5 ... auch E12, a10, d9, g9 gibt den gleichen Akkord ... oder nehme ich eine Mischung (a7, d5, h0, e0)?
Ein Gitarrist muss sich diese Fragen beantworten und ein vernünftig gemachter TAB verrät ihm die Antwort auf einen Blick.
Die Noten tun das nicht, bzw. nur durch Extrazeichen (i.d.R. Zahlen) zur Lage, in der das Folgende zu spielen ist.

Gehen sollte beides ... aber nach über 40 Jahren mit beiden Systemen halte ich den TAB für bundierte Saiteninstrumente für etwas praktischer.
 
  • #48
Irgendwie haben ja alle recht, aber so richtig neu ist das alles nicht.

Ich versuche mal über Doppelhaushälfte, GV, Rasenmähen, Fisherman's Phantasien, Gulda, Rudess und Tabs den Bogen zurückzuschlagen:

Hauptsächlich ging es ja um "Pianoteq 9 (Neu!) spielt Midi-File ab" und ob das gut klingt oder eher weniger :coolguy:
 
  • #49
Als Begleitmusik beim GV oder beim Rasenmähen ist es voll ok. Die jeweilige Geräuschkulisse verhindert ohnehin das Heraushören jeglicher Feinheiten.
 
  • #50
Als Begleitmusik beim GV oder beim Rasenmähen ist es voll ok. Die jeweilige Geräuschkulisse verhindert ohnehin das Heraushören jeglicher Feinheiten.
Na gut, also ich kann mit dieser Bilanz total gut leben, aber die Weiterentwickler bei Pianoteq hätten sich das vermutlich anders vorgestellt...
 

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