Der (unvollendete) Einspielungsfaden für alle (Niveaus)

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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Von Giovanni Girolamo Kapsberger gibt es aus dem Jahre 1604 eine Toccata Arpeggiata für Theorbe bzw. Chitarrone, die ich für Klavier arrangiert habe. Ich finde das Stück in diesem Tempo einerseits sehr energiegeladen, bin mir aber nicht sicher, ob es gehetzt wirkt. Was meint ihr?
 

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Ich finde das Stück in diesem Tempo einerseits sehr energiegeladen, bin mir aber nicht sicher, ob es gehetzt wirkt. Was meint ihr?
Sorry, aber das klingt voll sch.... :-)
Hast Du das selbst gespielt oder ist das "midisiert"? Klingt nahezu quantisiert und evtl. dadurch gehetzt.
Die Einspielungen, die ich kenne, haben sehr viel Agogik. Die Auflösungen werden meist recht langsam gespielt.
Aber evtl. passt das Stück auch einfach nicht für Klavier.
 
Hallo Demian,

interessant, schöne Harmoniefolge! Ich bin mir nur nicht sicher, ob das "klassische" Klavier hier das richtige Instrument ist. Versuch es mal mit Synthie-Klängen vom Keyboard oder Synthesizer. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen! Evtl. würde auch Orgel gehen, dann aber langsamer.

Viele Grüße, Gwalchafed
 
Ja, wie gesagt bin ich mir da auch überhaupt nicht sicher. Ich werde nochmal weiter experimentieren. Vielleicht langsamer und mit etwas Pedal.
Generell gibt es ja Stücke für Zupfinstrumente, die auf Klavier übertragbar sind, z.B. Bachs Lautenpräludium c-moll.
 
Hier kommt eine neue Aufnahme von Kapsbergers Toccata Arpeggiata. Gleiches Arrangement, aber diesmal mit etwas Pedal und etwas mehr agogischen Feinheiten. Ich finde es so deutlich musikalischer als vorher. Was meint ihr?
 

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Hmm, anders, aber besser? Ich habe beim Hören das gleiche Problem wie bei der ersten Einspielung: Ich höre die Melodie schlecht heraus und - evtl. ist das der Grund- bei den Arpeggien/Arpeggios* stechen einzelne Noten immer wieder hervor und stören sowohl Rhythmus als auch Melodie. Zumindest hört es sich jetzt für mich nicht mehr so "midifiziert" an.
Disclaimer: Nicht ernstzunehmende Laienmeinung


*) Ich kenne Arpeggien, das Rechtschreibprüfdungens sagt Arpeggios
 
Eine Melodie in dem Sinne gibt es in dem Stück gar nicht. Es kristallisieren sich aber aus den Arpeggien immer wieder einzelne Töne heraus, die das Ohr dann zu einer Melodie verbindet.
bei den Arpeggien/Arpeggios* stechen einzelne Noten immer wieder hervor und stören sowohl Rhythmus als auch Melodie.
Das liegt vermutlich daran, dass die melodischen Schwerpunkte immer wieder von Sechzehntel-Figur zu Sechzehntel-Figur wechseln. Dadurch muss sich das Ohr immer wieder neu orientieren. Aber dadurch entsteht doch auch ein schillernder Effekt, oder? Zumindest empfinde ich das so.
 
Von Giovanni Girolamo Kapsberger gibt es aus dem Jahre 1604 eine Toccata Arpeggiata für Theorbe bzw. Chitarrone, die ich für Klavier arrangiert habe. Ich finde das Stück in diesem Tempo einerseits sehr energiegeladen, bin mir aber nicht sicher, ob es gehetzt wirkt. Was meint ihr?

Sollte das ein Techno werden?

Da müßt noch a bisserl mehr Tempo draufgelegt werden :rauchen:
 
Mich hat das auch daran erinnert. Aber das war ja noch die erste Version.

Ich bin aber nach wie vor auf der Suche nach dem richtigen Weg. Vielleicht ist auch das Klavier das Problem. Obertöne, die auf Zupfinstrumenten entstehen, spielen dabei vermutlich eine große Rolle. Ein anderes Klavier mit einer anderen Qualität an Obertönen könnte da entscheidend sein.
 

Allerdings kommt der Toccataeffekt auf der Einspielung von @Demian viel besser zur Geltung. Das Zupfinstrument hat nicht die Unerbittlichkeit wie das Klavier, vor allem, wenn es so agogisch gespielt wird.
Ich finde Deine Aufnahme durchaus spannend und minimalistisch, was mir sehr gefällt. Ohne zuviel Schnörkel lässt Du die Toccata einfach durch ihre Klangchangierungen wirken wie ein Nordlicht.
 
Ich finde Deine Aufnahme durchaus spannend und minimalistisch, was mir sehr gefällt. Ohne zuviel Schnörkel lässt Du die Toccata einfach durch ihre Klangchangierungen wirken wie ein Nordlicht.
Meinst du die erste (#402) oder die zweite Aufnahme (#406)?

Ich bin übrigens weiter am Experimentieren. Sehr flächig und schillernd klingt es, wenn das Pedal nicht so dezent wie in der zweiten Aufnahme gespielt wird, sondern durchgängig mit taktweisen Wechseln. Dann kristallisiert sich die Melodie noch stärker heraus. Die muss allerdings große Bögen bekommen, was überhaupt nicht einfach ist.
 

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