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Klavierdummie
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- 25. Juli 2009
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Hallo @all,
da ich mich seit kurzem zum Kreis der Klavierbesitzer (ok, Digitalpianobesitzer) zählen darf und dieses Forum mir beim Einstieg doch sehr geholfen habe, habe ich gedacht ich schreibe mal einen kleinen Erfahrungsbericht über meine ersten Wochen, vielleicht kann ich anderen damit ja auch ein wenig helfen.
Zum Digitalpiano bin ich eher aus Zufall gekommen, aus der wagen Idee gerne Klavier spielen zu lernen die ich schon länger hege und der Lektüre einiger Internetseiten. Nachdem ich sehr interessiert die Diskussionen Klavier contra Digitalpiano verfolgt habe bin ich bei ebay über ein Digitalpiano gestolpert und habe einfach mal ein paar Stunden vor Ende der Auktion mitgeboten. Ich war am nächsten morgen ziemlich überrascht, das ich auf einmal stolze Besitzerin eines neuwertigen Digitalpianos war. Na gut, es hat nicht so viele Tasten wie ein Klavier, aber ich denke, die fehlenden werde ich erst in ein paar Jahren vermissen. Dafür hat es so ne Art gewichtete Irgendwas beim Tastenanschlag, das wohl ein Klavieranschlag sehr gut nachahmt. Bisher komme ich damit sehr gut zu recht, ob es mir die Technik versaut oder nicht werde ich wohl erst in ein paar Jahren erfahren. Ich werde meine Erfahrungen dann hier veröffentlichen..
Gut, da ich in ein paar Tagen mit der Ankunft des Paketes rechnen durfte, habe ich mich voller Vorfreude ins Internet gestürzt und mir in der ersten Euphorie Notenbücher meiner Lieblingsbands besorgt (die Ärzte und Schandmaul), die nagende Stimme im Hinterkopf, das es sich mit Sicherheit nicht um Klaviernoten handelt, wird erst mal ignoriert. Als die beiden angekommen sind, war ich vor allem von dem Notenfreund von den Ärzten schwer beeindruckt, da sind wirklich alle jemals von den Ärzten veröffentlichte Lieder drin. Für den Preis bekommt man bei anderen nur zehn bis fünfzehn Lieder. Beim Durchblättern bin ich auf die Idee gekommen, das es wohl ganz clever wäre, mir für den Anfang ein Buch zu besorgen, aus dem man Klavier spielen lernt. Das Pro und Contra von Klavierunterricht habe ich mir auch auf verschiedenen Seiten im Internet durchgelesen, ich habe mich allerdings aus dem einfachen Grund dagegen entschieden, das ich schlicht und einfach im Moment nicht die Möglichkeit habe, einen regelmäßigen, festen Termin unterzubringen. Irgendwann später, je nach Motivation und Zeit, werde ich mir einen Klavierlehrer suchen, der die gröbsten Fehler aus meinen Angewohnheiten wieder ausbügeln darf.
Also wieder ins Internet und ein wenig rumgesurft. Als Ergebnis gab es „Klavierspielen – mein schönstes Hobby“ mit CD, „Piano Piano – die 100 schönsten Melodien von Klassik bis Pop für Klavier – leicht arrangiert“ sowie „Pirates of the Caribbean – Easy Piano Solo“ (ich find die Musik einfach Klasse). Die Notenbücher habe ich mir angeschaut und erstmal beiseite getan, anscheinend ist man beim Klavierspielen recht lange „Anfänger“. Das Lehrbuch hab ich sehr interessiert durchgelesen, ich finde es sehr gut aufbereitet, zu Anfang wird viel erklärt und dann darf man auch schon loslegen. Ich bin bisher bei Lektion zwei mit „Sur le Pont d´Avignon“, „Yankee Doodle“, „Aura Lee“ und „Au Clair de la Lune“ beschäftigt, die Daumen immer schön auf dem Mittel-C. Sehr hilfreich finde ich dabei die CD, denn man kann da immer schön den Takt prüfen, wenn man die Lieder mitlaufen lässt. Ohne CD ist bei mir im Moment Takt eher noch Glückssache, aber ich denke wenn man mit den Noten sicherer ist, kommt das auch noch… hoffe ich jedenfalls. Ziemlich gut finde ich auch das zuschaltbare Metronom bei meinem DigiDing, auch wenn ich mich davon im Moment noch ziemlich gehetzt fühle.
Nach ein paar Tagen wurden mir die vier Lieder allerdings ein wenig über, da ich auch merkte das ich eher die Abfolge des Tastendrückens auswendig lernte als zu lernen, welche Noten welchen Ton verursachen sollten. Allerdings sind die nächsten Lektionen schon einiges Anspruchsvoller, die wollte ich erst angehen, wenn die Noten etwas besser sitzen. Also müssen ein paar andere Lieder her, die ich mit Daumen auf dem Mittleren C spielen kann. Wieder ins Internet, diesmal die Ausbeute „Piano Crash-Kurs“ und „Flinke Finger“. „Flinke Finger“ hörte sich meiner Meinung nach ganz brauchbar an, halt Übungen zu Tonfolgen usw. allerdings war der erste Effekt aufgeschlagen, gelacht, weggelegt. Ist wahrscheinlich ganz hilfreich, wenn ich andere Lagen kennengelernt habe, dann werde ich mich da nochmal rantrauen. Der PianoCrash-Kurs ist ein sehr leichter Einstieg, die ersten Sachen lernt man nicht mit Noten sondern mit kleinen Bildchen, welche Taste zu drücken ist. Da ich schon bei Noten bin, habe ich das ganze einfach mal überblättert. Das nächste Lied war ein alter Bekannter, „Aura Lee“, allerdings mit ein paar Noten Zweistimmig. Eine nette neue Übung, die nächsten vier Lieder sind noch in Mittel-C-Lage, auch schon Zweistimmig. Als nächstes hab ich mal die Songbooks von den Ärzten und Schandmaul durchgeblättert, nach etwas mit dem ich üben kann. Die hab ich dann etwas wehmütig wieder beiseite getan, vielleicht ja in einem Jahr nochmal. Und das wäre dann die Zusammenfassung meiner letzten Drei Wochen… Mein Resümee:
• Ein Klavieranfänger und jemand der grad mit Klavierspielen anfängt, sind zwei sehr unterschiedliche Sachen. (Wenn ich mir so die „Für Anfänger-Noten“ anschaue…)
• Es kann ziemlich irritierend sein, ständig den rechten Zeigefinger und den linken Ringfinger zu verwechseln. Diese neuronale Vernetzung im Gehirn ist für mich definitiv nicht nachvollziehbar…
• Auch mit 10-15 min täglich kann man durchaus Fortschritte machen (für diejenigen, die sich aufgrund fehlender Zeit nicht an den Start trauen)
• Ob man mit einem Digitalpiano Klavierspielen lernen kann, kann ich nicht beantworten, weil mir der Vergleich fehlt, aber ich kann sagen das man sich die Grundlagen damit durchaus sehr gut aneignen kann, auch ohne gleich 500 € oder mehr auszugeben (meins lag bei 250 €)
• Wer am PC das Zehn-Finger-Blind-schreiben gut beherrscht hat meiner Meinung nach beim Klavierspielen schon einen Vorteil. Ich hatte bis jetzt noch nicht einmal das Bedürfnis auf die Tasten zu schielen..
• Nein, man muß für den Anfang keine Noten lesen können, bei gut aufbereiteten Lehrbüchern wird das quasi nebenbei mit erledigt.
• Und das wichtigste: Klavierspielen macht Spaß, auch wenn es nicht unbedingt einfach ist, aber es lohnt sich!
Jetzt zum Abschluss noch eine Frage, vielleicht kann mir da jemand einen Tip geben: Ich möchte jetzt gerne weiterüben, natürlich in Mittel-C-Lage, bis ich die Noten soweit drauf habe. Perfekt wäre ein Übungsbuch mit unterschiedlichen Liedern in Mittel-C, die nach und nach mehr Zweistimmigkeit reinbringen, natürlich mit CD. Gibt es sowas? Und wenn nicht, welche Alternativen schlagt ihr vor?
Jetzt ist mein kurzer Einstiegsbericht doch recht lang geworden, ich hoffe mal, ich hab niemanden vergrault.
Schönen Gruß
Anja
da ich mich seit kurzem zum Kreis der Klavierbesitzer (ok, Digitalpianobesitzer) zählen darf und dieses Forum mir beim Einstieg doch sehr geholfen habe, habe ich gedacht ich schreibe mal einen kleinen Erfahrungsbericht über meine ersten Wochen, vielleicht kann ich anderen damit ja auch ein wenig helfen.
Zum Digitalpiano bin ich eher aus Zufall gekommen, aus der wagen Idee gerne Klavier spielen zu lernen die ich schon länger hege und der Lektüre einiger Internetseiten. Nachdem ich sehr interessiert die Diskussionen Klavier contra Digitalpiano verfolgt habe bin ich bei ebay über ein Digitalpiano gestolpert und habe einfach mal ein paar Stunden vor Ende der Auktion mitgeboten. Ich war am nächsten morgen ziemlich überrascht, das ich auf einmal stolze Besitzerin eines neuwertigen Digitalpianos war. Na gut, es hat nicht so viele Tasten wie ein Klavier, aber ich denke, die fehlenden werde ich erst in ein paar Jahren vermissen. Dafür hat es so ne Art gewichtete Irgendwas beim Tastenanschlag, das wohl ein Klavieranschlag sehr gut nachahmt. Bisher komme ich damit sehr gut zu recht, ob es mir die Technik versaut oder nicht werde ich wohl erst in ein paar Jahren erfahren. Ich werde meine Erfahrungen dann hier veröffentlichen..
Gut, da ich in ein paar Tagen mit der Ankunft des Paketes rechnen durfte, habe ich mich voller Vorfreude ins Internet gestürzt und mir in der ersten Euphorie Notenbücher meiner Lieblingsbands besorgt (die Ärzte und Schandmaul), die nagende Stimme im Hinterkopf, das es sich mit Sicherheit nicht um Klaviernoten handelt, wird erst mal ignoriert. Als die beiden angekommen sind, war ich vor allem von dem Notenfreund von den Ärzten schwer beeindruckt, da sind wirklich alle jemals von den Ärzten veröffentlichte Lieder drin. Für den Preis bekommt man bei anderen nur zehn bis fünfzehn Lieder. Beim Durchblättern bin ich auf die Idee gekommen, das es wohl ganz clever wäre, mir für den Anfang ein Buch zu besorgen, aus dem man Klavier spielen lernt. Das Pro und Contra von Klavierunterricht habe ich mir auch auf verschiedenen Seiten im Internet durchgelesen, ich habe mich allerdings aus dem einfachen Grund dagegen entschieden, das ich schlicht und einfach im Moment nicht die Möglichkeit habe, einen regelmäßigen, festen Termin unterzubringen. Irgendwann später, je nach Motivation und Zeit, werde ich mir einen Klavierlehrer suchen, der die gröbsten Fehler aus meinen Angewohnheiten wieder ausbügeln darf.
Also wieder ins Internet und ein wenig rumgesurft. Als Ergebnis gab es „Klavierspielen – mein schönstes Hobby“ mit CD, „Piano Piano – die 100 schönsten Melodien von Klassik bis Pop für Klavier – leicht arrangiert“ sowie „Pirates of the Caribbean – Easy Piano Solo“ (ich find die Musik einfach Klasse). Die Notenbücher habe ich mir angeschaut und erstmal beiseite getan, anscheinend ist man beim Klavierspielen recht lange „Anfänger“. Das Lehrbuch hab ich sehr interessiert durchgelesen, ich finde es sehr gut aufbereitet, zu Anfang wird viel erklärt und dann darf man auch schon loslegen. Ich bin bisher bei Lektion zwei mit „Sur le Pont d´Avignon“, „Yankee Doodle“, „Aura Lee“ und „Au Clair de la Lune“ beschäftigt, die Daumen immer schön auf dem Mittel-C. Sehr hilfreich finde ich dabei die CD, denn man kann da immer schön den Takt prüfen, wenn man die Lieder mitlaufen lässt. Ohne CD ist bei mir im Moment Takt eher noch Glückssache, aber ich denke wenn man mit den Noten sicherer ist, kommt das auch noch… hoffe ich jedenfalls. Ziemlich gut finde ich auch das zuschaltbare Metronom bei meinem DigiDing, auch wenn ich mich davon im Moment noch ziemlich gehetzt fühle.
Nach ein paar Tagen wurden mir die vier Lieder allerdings ein wenig über, da ich auch merkte das ich eher die Abfolge des Tastendrückens auswendig lernte als zu lernen, welche Noten welchen Ton verursachen sollten. Allerdings sind die nächsten Lektionen schon einiges Anspruchsvoller, die wollte ich erst angehen, wenn die Noten etwas besser sitzen. Also müssen ein paar andere Lieder her, die ich mit Daumen auf dem Mittleren C spielen kann. Wieder ins Internet, diesmal die Ausbeute „Piano Crash-Kurs“ und „Flinke Finger“. „Flinke Finger“ hörte sich meiner Meinung nach ganz brauchbar an, halt Übungen zu Tonfolgen usw. allerdings war der erste Effekt aufgeschlagen, gelacht, weggelegt. Ist wahrscheinlich ganz hilfreich, wenn ich andere Lagen kennengelernt habe, dann werde ich mich da nochmal rantrauen. Der PianoCrash-Kurs ist ein sehr leichter Einstieg, die ersten Sachen lernt man nicht mit Noten sondern mit kleinen Bildchen, welche Taste zu drücken ist. Da ich schon bei Noten bin, habe ich das ganze einfach mal überblättert. Das nächste Lied war ein alter Bekannter, „Aura Lee“, allerdings mit ein paar Noten Zweistimmig. Eine nette neue Übung, die nächsten vier Lieder sind noch in Mittel-C-Lage, auch schon Zweistimmig. Als nächstes hab ich mal die Songbooks von den Ärzten und Schandmaul durchgeblättert, nach etwas mit dem ich üben kann. Die hab ich dann etwas wehmütig wieder beiseite getan, vielleicht ja in einem Jahr nochmal. Und das wäre dann die Zusammenfassung meiner letzten Drei Wochen… Mein Resümee:
• Ein Klavieranfänger und jemand der grad mit Klavierspielen anfängt, sind zwei sehr unterschiedliche Sachen. (Wenn ich mir so die „Für Anfänger-Noten“ anschaue…)
• Es kann ziemlich irritierend sein, ständig den rechten Zeigefinger und den linken Ringfinger zu verwechseln. Diese neuronale Vernetzung im Gehirn ist für mich definitiv nicht nachvollziehbar…
• Auch mit 10-15 min täglich kann man durchaus Fortschritte machen (für diejenigen, die sich aufgrund fehlender Zeit nicht an den Start trauen)
• Ob man mit einem Digitalpiano Klavierspielen lernen kann, kann ich nicht beantworten, weil mir der Vergleich fehlt, aber ich kann sagen das man sich die Grundlagen damit durchaus sehr gut aneignen kann, auch ohne gleich 500 € oder mehr auszugeben (meins lag bei 250 €)
• Wer am PC das Zehn-Finger-Blind-schreiben gut beherrscht hat meiner Meinung nach beim Klavierspielen schon einen Vorteil. Ich hatte bis jetzt noch nicht einmal das Bedürfnis auf die Tasten zu schielen..
• Nein, man muß für den Anfang keine Noten lesen können, bei gut aufbereiteten Lehrbüchern wird das quasi nebenbei mit erledigt.
• Und das wichtigste: Klavierspielen macht Spaß, auch wenn es nicht unbedingt einfach ist, aber es lohnt sich!
Jetzt zum Abschluss noch eine Frage, vielleicht kann mir da jemand einen Tip geben: Ich möchte jetzt gerne weiterüben, natürlich in Mittel-C-Lage, bis ich die Noten soweit drauf habe. Perfekt wäre ein Übungsbuch mit unterschiedlichen Liedern in Mittel-C, die nach und nach mehr Zweistimmigkeit reinbringen, natürlich mit CD. Gibt es sowas? Und wenn nicht, welche Alternativen schlagt ihr vor?
Jetzt ist mein kurzer Einstiegsbericht doch recht lang geworden, ich hoffe mal, ich hab niemanden vergrault.
Schönen Gruß
Anja