Debussy Engloutie (nicht fertig)

  • Ersteller des Themas Lustknabe
  • Erstellungsdatum

L

Lustknabe

Guest
Hallo liebe Forumsgemeinde,

Ich übe ja schon über einen längeren Zeitraum die Engloutie und sie sitzt schon zu sagen wir, wenn man soetwas in Zahlen ausdrücken kann, 90%. Nun abgesehen von den einen oder anderen Verspieler, den ich selbst höre und auch das der E-Dur Teil noch nicht so sicher klingt, wie auch die letzten Takte, lade ich das Stück vielmehr jetzt hoch um eure Ohren zu befragen, was euch nicht behagt und was euch gefällt. Klangfarben, Rythmik, Ausdruck, Phrasierungen, Stimmen etc. Dieses Stück ist eine riesen Herausforderung, noch ein Stück was zu schwer für mich ist. Ein zu groß gestrickter Pulli, in dem hineinzuwachsen echt nicht leicht ist. Bei so einem Stück merke ich umsomehr was für eine Konzentration vonnöten ist nuanciert und aus einem Guss zu spielen! Wie immer passieren Patzer bei Aufnahmen, die so nicht unbedingt passieren... aber es zeigt sofort Unsicherheiten, die auch vor einem Publikum auftauchen können. Naja genug der Worte.

https://soundcloud.com/lustknabe-at-piano/engloutie-2ndmp3

LG Lustknabe
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mein lieber Lustknabe,

du spielst seit 2,5 Jahren Klavier? Dann bist du aber schon sehr weit. Auch wenn ich dieses Stück nicht kenne höre ich hier und da die unreifen Finger - was soll´s? Nach 2,5 Jahren auf solchem Niveau zu spielen - stell dir vor was du in 10 Jahren daraus machen kannst.
Meinen Respekt hast du. Ich hoffe, du verlierst nicht unser Gradus ad parnassum Projekt aus dem Auge. Anvisiertes Ziel - Ende Juni.
So, und nun lasse ich mal die Fachleute hier fachsimpeln.

Beste Grüße
Stegull
 
du spielst seit 2,5 Jahren Klavier? Dann bist du aber schon sehr weit. Auch wenn ich dieses Stück nicht kenne höre ich hier und da die unreifen Finger - was soll´s? Nach 2,5 Jahren auf solchem Niveau zu spielen - stell dir vor was du in 10 Jahren daraus machen kannst.
Meinen Respekt hast du. Ich hoffe, du verlierst nicht unser Gradus ad parnassum Projekt aus dem Auge. Anvisiertes Ziel - Ende Juni.
So, und nun lasse ich mal die Fachleute hier fachsimpeln

Danke Stegull,

Nur, wie wir wissen ist Klavierspielen /lernen nicht Proportional. Was in 10 Jahren ist weiß ich nicht, vielleicht durchdringt mich bis dahin schon Wurzelwerk :-D

Keine Angst, der Parnassum ist schon in Übung, wo der auch wieder seine eigenen Tücken hat. Aber learning by doing. Ende Juni bekommst du was zu hören. Fertig wirds dann noch nicht sein.

LG Lustknabe
 
Für 2,5 Jahre wirklich Respekt! Aber schau dir vor allem die Angaben zu Dynamik etc in den Noten nochmal an. Du beginnst irgendwo im Bereich zwischen piano und Mezzoforte. Die aufsteigenden Akkorde sollten immer weiter zurück gehen und verklingen. Dann beginnst du meines Erachtens auch die zweite Seite zu schnell und zu laut. Stell dir bildlich vor, wie diese Kathedrale langsam aus dem Meer aufsteigt. In dem Takten 20 und 21 musst du noch mehr auf das fortschreitende achten. Das bedeutet nicht schneller werden! Vor allem entstehen hier und da Unterbrechungen die nicht sein dürfen. Wenn du das Tempo in der ganzen Passage langsamer nimmst, dann dürfte es dir leichter fallen!

Ich habe das Stück auch mal aufgenommen, wobei das drei Jahre her ist, heute würde ich es sicher nochmal anders spielen ;)

 
Danke pianojayjay,

Ich werde mir später deine Aufnahme anhören.

Die wellenbewegung ist zu schnell. Das deckt sich mit der Auffassung meiner KL. Nur hat man selbst immer das Gefühl, es muss aufgrund der "Spannung" zügiger werden, nur gräbt man sich dann vieles weg. langsam ist nicht unbedingt immer gleich leichter:-)


Lg lustknabe
 
Klar, das kenne ich. Versuch es mal mit Metronom zu machen und hör dir mal die Aufnahme mit Zimerman an! Das ist ja die Kunst, die Spannung und den großen Bogen im langsamen Tempo aufzubauen ;)
 
Bei zimerman bewunder ich diesen unheimlichen Zug des Crescendo ohne das es aufdringlich wirkt. Das bekomme ich noch gar nicht hin, nicht mal wenn ich einfach nur wahllos meine Griffel in die tasten lange und das Pedal liegen lasse.

Mit metronom habe ich das auch schon gespielt. Wobei das Stück erst wirkt, wenn es atmet (agogik).

Lg lustknabe
 
Ach ja, noch etwas: Pass auf dass du im letzten Takt auf der ersten Seite, bevor es in die Wellen gehst, nicht akzentuierst! Das steht da extra in den Noten, der höchste Akkorde bei dir muss sich nahtlos einfügen, keine extra Betonung. Ist schwer, ich weiß ;)
 
Warum hat Debussy eigentlich Teile im "falschen Tempo" notiert, wenn man die ersten Takte als "richtig" annimmt, ab T8-T12, T22 bis T83. In den Henle Noten steht zwar drin, daß er diese Takte doppelt so schnell gespielt hat nach dem Motto " war nicht so gemeint..." oder wie?

Gruß
Manfred
 
Es gibt da kein "richtig". Richter hat unter anderem auch alles im Original Tempo, wie notiert" vorgetragen. Es ist vielleicht auch eine "geschmacksfrage". ich finde beide Versionen haben ihren Reiz. Vielleicht konnte debussy ähnlich wie rachmaninow dieses Prelude nicht mehr hören/spielen und sagte dann einfach "so schnell wie möglich" :-D was ich aber nicht glaube. Vielleicht hat der ein oder andere hier noch eine fundiertere Aussage.

Lg lustknabe
 
Am Anfang steht da Profondément calme ("Äußerst ruhig"), in T. 8 dann Doux et fluide ("Sanft und fließend").

Ich interpretiere das klar als Anweisung, hier etwas schneller zu spielen.

LG, Mick
 

Dass man sich nach so kurzer Zeit an den Tasten an so ein berühmtes und alles andere als einfaches Werk traut, da ziehe ich meinen Hut vor und gebe natürlich ein "like". Ich hoffe, dass sich hier noch einige Fachleute bzgl. Verbesserungsvorschlägen für Deine Interpretation äußern.

LG
Christian
 
Klar, aber nicht Tempo anziehen ;) Au0erdem muss man ja auf einen Höhepunkt hinarbeiten

Etwas schneller spielen, aber nicht das Tempo anziehen? :konfus:

Ich finde übrigens nicht, dass man auf der ersten Seite irgendwo auf einen Höhepunkt zuspielen sollte. Zum einen schreibt Debussy hier doux und nicht expressif (wie bei der späteren cis-Moll-Stelle), zum anderen würde jeder Höhepunkt die Nebel-Atmosphäre hier doch sehr stören.
Zu Beginn hört man ein (vollkommen statisches) Glockengeläut, ab Takt 8 dann Fetzen eines gregorianischen (auf jeden Fall mittelalterlichen) Gesangs, der durch den Nebel wabert. Die crescendo-decrescendo-Gabel unterstützt den Eindruck, dass es sich hier um Vokalmusik handelt, und ein etwas fließenderes Tempo verstärkt diesen Eindruck auch. Einen Höhepunkt erkenne ich da allerdings nicht. Die Szenerie wird sozusagen neutral vorgestellt, wie in einem Roman. Die Handlung beginnt erst auf Seite 2 mit dem allmählichen Auftauchen der Kathedrale.

LG, Mick
 
Mal eine andere Frage: wie verhält es sich bei dem Stück mit der una corda? Spielt man den 2. Choral unter Wasser mit einer una corda oder lässt man sie weg um das Klangbild des ersten Chorals nicht zu verfälschen. Und auch bei dem Anfang, die aufsteigenden Farbtupfer, der ersten takte? Wie ist eure Meinung. Vorallem pianojayjay, da du sie ja schon mal gespielt hast. Wie gestaltest du das Unterwassermotiv?

Ps: Aufnahme kann ich erst heute abend hören.

Lg lustknabe
 
Sag mal welchen Takt Du meinst!
 
Von Takt 72 bis einschließlich 83.

Die Anweisung für die Begleitung ist: flottant et sourd. Also schwebend und dumpf.
Ich bin bis jetzt recht zögerlich mit dem linken Pedal, weil ich will nicht ein pp vortäuschen, was ich so nicht spielen kann. Es höchstens als Ausdruck nehmen. Aber vielleicht macht es da Sinn.

LG Lustknabe
 
Schon um einiges besser! Aber wenn man das Stück kennst, dann weiß man wo du dich noch zu sehr mit den Noten beschäftigst oder wo es einfach noch nicht umsetzbar ist. Wenn du Spaß an solchen stücken hast, so wirst du bei Debussy sicher noch einiges finden! Die Kathedrale ist musikalisch nach zwei Jahren echt eine Herausforderung, du bist auf dem absolut richtigen Weg!
 

Zurück
Top Bottom