Das Präludium von Bach

Es geht ja nicht darum, eine richtig tolle Aufnahme einzustellen als Amateur.
Es darf doch ruhig unvollkommen klingen, und kleinere Verspieler sind OK.

ALLERDINGS: Wenn ein Verspieler nicht nur darin besteht, dass der Finger kurz mal die falsche Taste erwischt oder "abgerutscht" ist, sondern der Fluss an der Stelle unterbrochen wird, und vor allem, wenn man, wie in dieser Aufnahme, total merkt, dass es gut losgeht und dann die Konzentration und die Beherrschung des Stückes immer mehr nachlassen - DANN ist diese Aufnahme noch nicht veröffentlichungsbereit, und man muss sich auch als Amateur der leicht unkomfortablen, aber völlig normalen Tatsache stellen, dass man das Stück einfach noch nicht gut genug kann.
 
Eine ungeschminkte Einspielung von einer Amateurin. Nicht mit dem Ziel, das eigene Ego aufzubauen um zu zeigen, wie viel talentierter und schneller man selber ist im Vergleich zu anderen.
Danke @spinette für deinen Mut und für mich schön zu sehen, dass ich nicht die Einzige bin, die mit Verspielern durch Konzentration, Motorik oder sonstigen Unsinn zu kämpfen hat.

:herz::ballon:

Schöne Tipps zum weiteren Üben gab es auch. Mich würde der weitere Fortschritt interessieren.

LG, Hekse
 

Ich bin da total hin und her gerissen, Pedal ja oder nein. Derzeit versuche ich den Klang absolut ohne hinzubekommen, mit fühlt sich für mich irgendwie noch nach schummeln an.

Mein KL hat mir das Pedal allerdings auch nicht verboten, meinte nur, wenn Pedal würde er vor jedem Basston wechseln. Er gibt aber auch zu, dass er absolut kein Bach Fachmann ist.;-)
 
:girl:Oh - das hat aber eine große Resonanz gegeben für mein Präludium... ja, ich hab‘ letztes Jahr schon zwei fehlerfreierere (:denken:) davon auf meinem youtube-kanal veröffentlicht, diese Aufnahme hier ist ein „Nachrücker“, nachdem ich im Forum für Anfängerfragen las, dass sich @Albatros damit beschäftigt.
Ich habe den Eindruck, dass die Einspielungen hier vorwiegend von Leuten, die im Gegensatz zu mir länger und besser spielen, gepostet werden. Ich bin einfach auch neugierig, mit welchen Stücken sich so weitere Spätanfänger wie ich beschäftigen.

@Hekse Oh, Dein Lob macht mich aber ganz verlegen - Danke :-)!
 
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@spinette wiekann ich die Einspielungen finden ?
 
@Robinson
Gute Frage... also: Du rufst youtube.de auf und tippst in die Such-Zeile „spinette“, klickst „return“ und dann müsste mein Kanal dort mit dem Katzen-Avatar erscheinen. Und da doppelklicken. Du kannst mich auch abonnieren! Das wäre für mich ein Anreiz, wieder mehr Videos einzustellen.
Klanglich reicht mein Digi natürlich lange nicht an den Flügel unserer Musikschule heran, aber was mir so gut gefällt an diesem Elektroding ist, dass man halt direkt auf USB aufnehmen kann und so eine Diashow wie den „Dr. Wald“ (eines meiner absoluten Lieblingsgedichte) erstellen und musikalisch untermalen kann. Die Sachen aus Bachs Notenbüchlein sind allesamt an meinem Casio-Privia entstanden, inzwischen (wegen stabilerer Pedale) bin ich auf ein Casio-Celviano (mit USB) umgestiegen....
 
Ich bin da total hin und her gerissen, Pedal ja oder nein. Derzeit versuche ich den Klang absolut ohne hinzubekommen, mit fühlt sich für mich irgendwie noch nach schummeln an.

Mein KL hat mir das Pedal allerdings auch nicht verboten, meinte nur, wenn Pedal würde er vor jedem Basston wechseln. Er gibt aber auch zu, dass er absolut kein Bach Fachmann ist.;-)
@Albatoss, man muss sich von dem Diktum, wie Bach sich anzuhören habe, mal rotzfrech befreien und sich selbst auch damit eine Geschmacksentscheidung zumuten und dabei lernen, sie sich zuzutrauen.
Ich vergleiche das mal mit einem Gedicht, das nach dem Metrum betont vorgetragen statisch wirkt und wie ein sorgsam regelmäßig aufgebauter Turm aus Holzklötzchen anmutet.
Was ich @spinette vorgeschlagen hatte, ist im Fall des Präludiums ein Test, bei dem der Turm bei totaler Missachtung einer notwendigen Statik auch einbrechen kann, aber dabei kann man sich mal auf Gounod verlassen, der ja nicht irgendwer war und dieses Präludium gekonnt entprotestantisiert hat.
Das bekenn ich freimütig als in der Wolle gefärbter Calvinist. :005::007:
 
sich selbst auch damit eine Geschmacksentscheidung zumuten und dabei lernen,

Als ich meinen KL fragte nach legato oder non legato (es sind ja keine Bögen da) meinte er auch nur: "Spiel es so, wie es dir besser gefällt. Es war eh nicht für unser heutiges Klavier geschrieben. Hauptsache es ist im gleichmäßigen Fluss und die Akkorde dürfen nicht miteinander verschwimmen"

Mir gefällt es im Legato besser, da holpert es bei mir halt nur z.B. in Takt 5, wenn die Oktaven kommen aufgrund meiner kleinen Hände, aber auch da wird es besser. Die Stellen sind mit Pedal dann natürlich kein Problem.

Zur Zeit versuche ich es aber auch ohne hinzubekommen, da ich irgendwann auch mal problemlos eine Oktave greifen können will.

alle drei Töne nacheinander:
a) 1-3-5
b) 1-2-5
c) 1-5/2-5 (3/2 stummer Fingerwechsel von 3 auf 2)
was wäre dir am bequemsten?

Zuerst fand ich 1-3-5 angenehmer, aber inzwischen bin ich auf 1-2-5 im Spiel umgestiegen, da ich festgestellt habe, dass ich so von 5 leichter wieder auf 1 komme bei der Wiederholung, wenn ich den Übergang im Legato spielen möchte.
 
Als ich meinen KL fragte nach legato oder non legato (es sind ja keine Bögen da) meinte er auch nur: "Spiel es so, wie es dir besser gefällt. Es war eh nicht für unser heutiges Klavier geschrieben. Hauptsache es ist im gleichmäßigen Fluss und die Akkorde dürfen nicht miteinander verschwimmen"

Mir gefällt es im Legato besser, da holpert es bei mir halt nur z.B. in Takt 5, wenn die Oktaven kommen aufgrund meiner kleinen Hände, aber auch da wird es besser. Die Stellen sind mit Pedal dann natürlich kein Problem.

Zur Zeit versuche ich es aber auch ohne hinzubekommen, da ich irgendwann auch mal problemlos eine Oktave greifen können will.



Zuerst fand ich 1-3-5 angenehmer, aber inzwischen bin ich auf 1-2-5 im Spiel umgestiegen, da ich festgestellt habe, dass ich so von 5 leichter wieder auf 1 komme bei der Wiederholung, wenn ich den Übergang im Legato spielen möchte.
Dein KL ist ein kluger Mann.
Du bist da wirklich auf einem guten Weg.
 

Hallo spinette,

In der Tat, mit ebendiesem Stück hat mein KL mich (ebenfalls vor etwa einem Jahr) in meinen jetzigen Unterricht einsteigen lassen ("Für Elise" folgte dann einige Zeit später) :-) . Ich finde es auch toll, dass Du Dich traust, eine Einspielung trotz Mängeln - aber auch mit gelungenen Stellen - einzustellen! (Steht ja jedem frei, worauf er seinen Fokus legen will und was damit bezweckt werden soll...) Es ist wirklich gar nicht so leicht, den regelmäßigen Spielfluss durchzuhalten UND gleichzeitig auf die harmonische Entwicklung und Phrasierung zu achten. Ich meinte am Anfang auch, die Wiederholungen leicht abgeschwächt als eine Art Echo spielen zu müssen, was Du hier ja glücklicherweise nicht tust.
Mein KL hat mich anfangs übrigens auch genau so damit üben lassen:
Spiele doch mal die Akkorde das ganze Stück durch pro Takthälfte nicht gebrochen, sondern immer als jeweiligen Griff komplett (auch mit der Variante, jeden Blockakkord nur einmal anzuschlagen). Wenn du dabei eine Phrasierung einbaust (Hinspielen zum Höhepunkt, Abphrasieren) und du dies wirklich verinnerlicht hast, wird dir der Fluss und die Richtung nach vorn deutlich leichter fallen.
Wenn man die Akkorde einigermaßen sicher greifen kann und die Tastenbilder dazu sitzen, kann man sich meiner Erfahrung nach auf alles andere auch viel besser konzentrieren. Und auch das Hören während des Spielens fällt so zunächst leichter.

Viel Freude weiterhin beim Spielen,
Perdita
 
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@hasenbein
Dies habe ich vor einem Jahr hochgeladen:


View: https://www.youtube.com/watch?v=5SfY9bLL1yo


Bist Du damit zufrieden?

@Perdita
Danke für Dein feedback! Ja, klaros Tipp, erst mal Akkorde greifen, kommt bei solchen Dingen auch oft von meinem Klavierlehrer.
In der letzten Klavierstunde sprach ich - im Beethovenjahr - auch die Elise an, die ich gern in Angriff nehmen würde. Wenigstens den leichteren ersten Teil. Dieses Klavierstück war für mich als Jugendliche das absolute Höchstmaß/Nonplusultra in der klassischen Klaviermusik, sogar noch vor der „Ballade pour Adeline“...
 
Naja, ein bloßer Tip war das jetzt nicht seitens meines KLs, schon eine erklärte Anweisung ... Klingt aber ja auch schön und hat sich, wie ich finde, bewährt.
Die wurde mir anfangs auch angekündigt und schwebt seither immer noch sozusagen als Drohung im Raum :003:. Ich versuche, davon abzulenken, indem ich immer mal wieder durchblicken lasse, an was ich mich nebenher sonst so versuche oder was ich gerne spielen würde ...:007:
 
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Wenn ich meinem K-KOCL (Kack-Klavier-Orgel-Cembalo-Lehrer:schweigen:) ein Stöckchen hinhalten wollte, musste ich das Gespräch nur auf TEY bringen. Vorgestern hat er sich im Unterricht gerächt:teufel: und mir die Noten eines 8 Seiten langen Stückes von Einaudi gezeigt, welches eine neue erwachsene Schülerin unbedingt spielen will. Das hat mir die Sprache verschlagen!
Veränderungen im rhythmischen und auch harmonischen Verlauf muss man ja mit dem Elektronenmikroskop suchen!
 
Spiele doch mal die Akkorde das ganze Stück durch pro Takthälfte nicht gebrochen, sondern immer als jeweiligen Griff komplett (auch mit der Variante, jeden Blockakkord nur einmal anzuschlagen). Wenn du dabei eine Phrasierung einbaust (Hinspielen zum Höhepunkt, Abphrasieren) und du dies wirklich verinnerlicht hast, wird dir der Fluss und die Richtung nach vorn deutlich leichter fallen.

Dein Vorschlag war mir entgangen.
Ich hatte da aber auch selber schon mit angefangen und mir hilft es sehr. Vor allem bekomme ich so auch ein besseres Gefühl für die Harmonien und dadurch für die Phrasierung. Zumindest für meine eigene Interpretation davon, ob es musikalisch dann wirklich richtig ist, ist ein andere Sache .:007:

Um Lockerheit in meine (vor allem rechte) Hand zu bekommen, spiele ich auch zwischendurch mal im Staccato. Es erhöht gleichzeitig meine Treffsicherheit, sofern man davon bei den doch kurzen Versetzungen überhaupt reden kann.
 

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