Das Ende

Klavirus

Klavirus

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18. Okt. 2006
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Hallöchen,

wollte mal wissen, ob Ihr Euch schon ausgedacht habt (neben Rasenmähertyp und Klavierreparatur), an welcher Stelle Ihr mal früher oder später beerdigt werden wollt.

Klavirus
 
Ja, habe ich. Leider in DE verboten. :(
Ich hoffe, es ist nicht Dein Krebs, der Dich solche Fragen stellen lässt.
 
Ja, nun, jeder kommt nun anderswie oder irgendwann drauf...
Mein Vater bestimmte seine Ruhestatt selbst zu einem Zeitpunkt, da noch niemand damit rechnete, dass das Ereignis eintreffen könnte, tat es aber...
Man muss sich ja nicht damit auseinandersetzen, kommt aber letztendlich nicht drumrum in divrersen Lebenssituationen, damit hast Du schon recht, lieber Peter.

Also, wie sind Eure Vorstellungen?

Klavirus
 
Hallo Klavirus,

mir persönlich ist es völlig gleichgültig, was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert. Ich finde, das müssen die entscheiden, die übrigbleiben, die müssen schliesslich damit leben. Wobei es bei uns durchaus Thema ist, was man sich selbst vorstellen könnte, was sich der andere - für sich selbst und das Gegenüber - vorstellen könnte ...

lavendel
 
Hallo Klavirus,

meine Mutter hat ein Familiengrab bestellt nachdem mein Vater verstoben ist. Sie selber will nicht dort hinein obwohl sie es damals so geplant hatte. Ich habe sie bisher leider nicht gefragt was ihre Vorstellungen sind – ich sollte das nachholen, denn heute wird sie 86 und wer weiß wie lange sie noch bei uns sein wird.

Ich möchte verbrannt werden denn die Vorstellung was mit mir unter der Erde in einem Sarg passieren würde missfällt mir. Am besten wäre es in einer Urne zu enden die in so eine Art großen Setzkasten gestellt wird. Ob es das in Deutschland gibt weiß ich nicht. Aber damit würde die Grabpflege weitgehend umgangen die für Angehörige recht beschwerlich werden kann. Ich hatte auch den Gedanken meinen Körper - falls der gebraucht wird - der Medizin zu überstellen. Dann gäbe es nach meinem Tod noch eine sinnvolle Verwendung für mich.

Klavirus, ich wünsche Dir viel Kraft denn ich weiß leider nur zu gut wie viel man davon braucht.

Marlene
 
Ich mache eine Körperspende für die Studis (als Organspender komme ich leider nicht in Frage, zumindest ist das aktuell so, vielleicht ändert sich diesbezüglich noch etwas).

Was die dann mit den zerschnippelten Resten machen, ist mir wurscht.
 
Für mich hängt das sehr stark von der familiären Einbindung, den Erfordernissen der modernen Welt in Bezug auf berufliche Mobilität (der Angehörigen) und von religiösen oder spirituellen Ansichten ab, so dass wohl kaum allgemeingültige Lösungen möglich sind. Da sich die vorgenannten Aspekte im Laufe der Jahre auch weiterentwickeln und z.T. völlig verändern, ist eine frühzeitige Festlegung ohnehin nicht sinnvoll. Ich sehe es auch eher so, dass die Angehörigen das in ihrem Sinne entscheiden sollen, damit hätte ich selbst auch das beste Gefühl.

Eine recht interessante Sache finde ich aber das sich derzeit verbreitende Konzept der Friedwälder, das einerseits eine schön gelegene Grabstelle in natürlicher Umgebung zum Gedenken bereitstellt, andererseits aber keinerlei Aufwand für Grabpflege und keinen vor-Ort-sein-Bedarf für die Angehörigen erfordert.

Gruß
Rubato
 
Ich hätte gerne, dass meine Asche irgendwo verstreut wird. Im Wald, einem Fluss, Mülleimer....egal. Leider ist das hierzulande verboten (es gibt zwar Streuwiesen, aber halt auch nur wieder auf einem Friedhof und mit Bürokratismus und Vereinsmeierei). Von daher ist´s mir am Ende wurscht.
Ich mag die Tradition von Friedhöfen, Gräbern oder Urnen nicht, verstehe sie auch nicht. Kein Grab oder keine Urne ist es, was von einem Mensch bleibt sondern die Erinnerung an sein Leben. Und die hat man im Kopf und braucht sie nicht in Stein zu meißeln.
 
... und braucht sie nicht in Stein zu meißeln.

... davon leben ja die Steinmetz und Steinbildhauer. Die würden dann arbeitslos?

Ich mag, dass meine sterblichen Überreste dereinst zu Grabe getragen werden wie eh und je. Von verbrennen halte ich nichts. Das Fleisch soll wieder zur Nahrung dienen und das ist gut so.

LG
Michael
 

Ich hätte gerne, dass meine Asche irgendwo verstreut wird. Im Wald, einem Fluss, Mülleimer....egal. Leider ist das hierzulande verboten (es gibt zwar Streuwiesen, aber halt auch nur wieder auf einem Friedhof und mit Bürokratismus und Vereinsmeierei). Von daher ist´s mir am Ende wurscht.
Ich mag die Tradition von Friedhöfen, Gräbern oder Urnen nicht, verstehe sie auch nicht. Kein Grab oder keine Urne ist es, was von einem Mensch bleibt sondern die Erinnerung an sein Leben. Und die hat man im Kopf und braucht sie nicht in Stein zu meißeln.
Nun, Peter, das ist keineswegs verboten. Die Asche kann sehr wohl im Wald verstreut werden, nur eben nicht irgendwo, sondern in einem der von mir genannten Friedwälder. Dort ist das sogar die allergünstigste Variante, der Bestatter nimmt die Urne, kippt sie um 90 ... 180 Grad, die Ascheverteilt sich auf dem Waldboden bzw wird weggeweht, und diese Dienstleistung kostet dann um die 235€ zzgl. einer Grundgebühr etwa in derselben Höhe. Die Friedwälder sind übrigens ein ganz normaler Teil größerer Waldgebiete und sind nicht durch Zäune etc abgesperrt, d.h. sie unterscheiden sich vom Umfeld nur dadurch, dass an manchen Bäumen kleine, unauffällige Plaketten mit Namensgravur angebracht sind.

Gruß
Rubato
 
Hallo,
was mit mir passiert, soll die Nachwelt entscheiden. Ich möchte da niemanden mit meinen Wünschen "unter Druck" setzen, wenn man das so sagen kann...
Die Bestimmungen in D sind lächerlich streng. Ich verstehe nicht, warum man nicht über die Asche des Verstorbenen frei verfügen darf.
Meine Mutter ist in einer sogenannten "Urnenwand" beigesetzt worden. Da ihr Beerdigungsort doch recht weit von unserem Wohnort entfernt ist, haben wir uns gegen ein Grab entschieden, das dann ein fremder Gärtner pflegt.
In der Nähe wurde jetzt ein Friedwald eröffnet, und wir überlegen uns, die Urne dort an einem Baum vergraben zu lassen. Irgendwie ein schöneres Gefühl, da sie ein sehr naturverbundener Mensch war. Aber das ist vielleicht teuer, puh... Da könnte man meinen, dass der Baum zumindest wöchentlich abgestaubt wird.

LG Antje



Nun, Peter, das ist keineswegs verboten. Die Asche kann sehr wohl im Wald verstreut werden, nur eben nicht irgendwo, sondern in einem der von mir genannten Friedwälder. Dort ist das sogar die allergünstigste Variante, der Bestatter nimmt die Urne, kippt sie um 90 ... ......
Das ist in dem Friedwald, von dem ich sprach nicht erlaubt. Leider! Da kann man nur Bäume kaufen, an denen die Urne vergraben wird. Einzelbäume sind lächerlich teuer, und es gibt "Gruppenbäume", wo unter einem Baum mehrererere Urnen vergraben werden können. Plus Namensschild am Baum.
Nichtsdestotrotz habe ich jetzt mal angemailt, ob es möglich wäre, die Asche zu verstreuen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ all: Wenn ihr sterbt, kann es - wie manche auch schreiben - Euch herzlichst egal sein, was mit Euch passiert. Den Hinterbliebenen ist es meist jedoch nicht wurscht. NIcht wenige wollen einen konkreten Ort, an dem sie sich zu stiller Zwiesprache einfinden können. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig diese ortsbestimmte Zwiesprache sein kann. Hier ist ein Friedwald o.ä. sicherlic kein schlechter Platz, beinhaltet er doch im Jahreslauf per se die Geschichte vom Werden und Vergehen. Ich kenne einig, die gerade dann - in der "Wiedergeburt" des Frühjahrs - dort Trost fanden.

Und ich kenne andere (mich incl.), denen es durch den Wunsch des Verstorbenen unmöglich dgemacht wurde, diesen Trost zufinden. Ein Urnenwand ist nichts, wo sich der "Spirit" des Verstorbenen manifestieren kann.

Denkt bitte bei Eurer Bestattung nicht an Euch, sondern an die, die zurückbleiben.
 
Das mit der Asche wird inzwischen - abseits der Buchstaben des Gesetzes - recht liberal gehandhabt. Ich habe in den letzten Jahren mehrere Freunde verloren, die sämtlich eingeäschert wurden. ALLEN Ehepartnern wurde vom Beerdigungsunternehmer angeboten, eine kleine Miniurne mit einem TEIL der Asche diskret zu erhalten. Und alle haben dieses Angebot angenommen und diese Miniurnen so verwendet, wie es für sie am trostspendendsten war.
 
In der CH kann man aus der Asche einen künstlichen Diamanten machen lassen.
 
Ich möchte verbrannt werden denn die Vorstellung was mit mir unter der Erde in einem Sarg passieren würde missfällt mir. Am besten wäre es in einer Urne zu enden die in so eine Art großen Setzkasten gestellt wird. Ob es das in Deutschland gibt weiß ich nicht.
Das gibt es sogar in unmittelbarer Nähe:
http://www.kolumbarium.org/index.php?id=1550

Der Bestatter, der meine Dienste am häufigsten in Anspruch nimmt, hat mir vor einer vorgestern georgelten Trauerfeier verraten, vor zwanzig Jahren sei das Verhältnis zwischen "Urne" und "Sarg" noch eins zu zehn gewesen. Inzwischen machen Erdbestattungen kaum mehr als ein Drittel aus und die Relation dürfte sich in den nächsten Jahren komplett umgekehrt haben.

Neben Kostengründen sind organisatorische Aspekte entscheidend: Wer keine Angehörigen in räumlicher Nähe mit der Grabpflege beauftragen kann, wird sich diesbezüglich schon so seine Gedanken machen.

LG von Rheinkultur
 
... davon leben ja die Steinmetz und Steinbildhauer. Die würden dann arbeitslos?
Dann müsste man konsequent sein und das Einspielen von CD-Konserven bei Trauerfeiern grundsätzlich untersagen. Zum einen, weil die Organisten genauso ungern arbeitslos werden, zum anderen, weil es nichts Schöneres als Heino auf der Kirchenorgel gibt. Der Kunde ist König, aber der Geschäftsmann will auch leben...!
:-D:-D:-D:-D
LG von Rheinkultur
 

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