Chopin-Wettbewerb 2020

Stilblüte

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Schaut mal, der Wettbewerb beginnt bald:
https://chopin2020.pl/en/competitors
Hier gibt es eine Liste der Teilnehmer. Ich habe gerade festgestellt, dass ich mehrere von denen persönlich kenne, noch mehr dem Namen nach, und alle spielen sehr gut...
Ich finde es beinahe absurd, unter so guten Pianisten einen Gewinner zu küren! Viele von denen gehen bereits internationalen Karrieren nach! Aber mei, schauen wir mal, was dabei herauskommt. In jedem Fall rührt es ein bisschen die Klassikindustrie um, das ist bestimmt nicht schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man könnte ein Tippspiel machen, aber es sind so viele ...
Bruce Li sticht ein bisschen heraus, mit dem Bild.
 
Ich finde Wettbewerbe, in denen Kunst bewertet wird zugegebenermaßen unlogisch und überflüssig. Ähnlich wie Eiskunstlaufen.

Wenn man eine Mozartsonate und "Alle meine Entchen" bzgl. der kompositatorischen Güte gegenüberstellt, dann fällt es leicht zu beurteilen, dass Mozart hier klar gewinnt.

Aber wenn ich Gulda, Argerich oder Kempff gegenüberstelle... da gibt es doch kein besser oder schlechter. Technisch hat jeder mal gute und schlechte Tage und heute würde Gulda gewinnen, morgen Argerich.

Ich glaube es hängt auch vieles davon, wessen Nase einem im Moment am besten passt.
 
Ja, stimmt. Es geht hier nur zum Teil ums "besser und schlechter". Sicherlich kann man unter den Sehr Guten noch Herausragende finden, und unter den Herausragenden die, die ihren Hörern besonders oft Sternstunden schenken. Allerdings:
Es geht auch um Geld und Karriere und darum, wer am publikumstauglichsten ist. Das sind nicht immer die "genialsten", welche gewinnen, sondern die, auf die sich ein Querschnitt an Publikum und Jury einigen kann.

Schmerzendes Symptom: Es sind, wie zu erwarten, doppelt so viele Männer in der Jury wie Frauen. Immerhin sind überhaupt Frauen dabei - allzu oft spielt man als Pianist vor reinen Männerjurys.
 
Also ich bin ja für Eva Gevorgyan. Erstens sieht sie am besten aus, zweitens ist sie Schülerin von Natalia Trull, die damals Moskau nur deshalb gegen Barry Douglas verloren hat, weil der Herr so dekorativ schwitzen konnte.
 
Schmerzendes Symptom: Es sind, wie zu erwarten, doppelt so viele Männer in der Jury wie Frauen. Immerhin sind überhaupt Frauen dabei - allzu oft spielt man als Pianist vor reinen Männerjurys.

In der alten Generation gibt es aber irgendwie auch mehr männliche Pianisten, die mich wirklich überzeugen, was in der jungen Generation definitiv anders ist, die letzte weibliche Chopin-Wettbewerb-Siegerin gehört zu meinen absoluten Lieblingen.
Vielleicht wurde man früher als Frau doch mehr darauf geprägt, nicht unbedingt von der großen Bühnenkarriere zu träumen.

Ich habe auch eigentlich nicht den Eindruck, dass man es als Frau heute im Allgemeinen schwerer hat, eine erfolgreiche Pianistenkarriere hinzulegen.
Frauenfeindlichkeit scheint es eher dahingehend zu geben, dass das Aussehen eine ungerechtfertigt große Rolle spielt.


Davon ab, interessant ist zu sehen, wie man als Chopinwettbewerb-Teilnehmer mit 4 spielt:


View: https://www.youtube.com/watch?v=-Cv_6WBf3Wg
 
@St. Francois de Paola
Das sehe ich ähnlich wie du. In der Jazz-Piano-Szene fällt allerdings auf, dass das Verhältnis noch immer sehr ungleich ist.
 
Noch viel ungleicher ist das Verhältnis der Nationalitäten zueinander. Nur zwei Deutsche und sehr viele Asiaten..... :020: .
 
Da soll mal eine versuchen, Dirigentin zu werden... :005:
 
Ich habe gerade festgestellt, dass ich mehrere von denen persönlich kenne, noch mehr dem Namen nach, und alle spielen sehr gut...

Ich bin auch überrascht, wie viele von denen ich persönlich schon kennengelernt habe. Jetzt verstehe ich auch, warum einige in letzter Zeit so viel Chopin gespielt haben... Interessant finde ich auch, dass es mehrere der Teilnehmer zum zweiten Mal versuchen.

Noch viel ungleicher ist das Verhältnis der Nationalitäten zueinander. Nur zwei Deutsche und sehr viele Asiaten..... :020: .

Viele der Asiaten studieren aber in Deutschland. ;-)
 

Es sind in der Tat einige "Wiederholungstäter" und Hochkaräter dabei. Aimi Kobayashi war 2015 immerhin im Finale, Alberto Ferro gewann den 2. Preis beim Busoni Wettbewerb in Bozen und war 5. in Brüssel, Nikolay Khozyainov war bereits 2010 Finalist.... es wird spannend auf höchstem Niveau! Ich persönlich rechne mit einem Überraschungssieger aus Polen, es würde mal wieder Zeit... Blechacz ist auch schon 15 jahre her!
 
Ich glaube nicht, dass das die "natürliche" Klavierszene (wenn du damit meinst, wie viele Männer und Frauen Pianisten sind) widerspiegelt, sondern eher die gemachte. Klavierstudenten an Hochschulen sind meinem Eindruck nach mindestens 50:50 m:w, eher noch mit einem Überhang zu Frauen hin. Dass mehr Männer im Wettbewerb spielen, liegt vermutlich eher in der Natur der Geschlechter. An dem Klischee, dass Männer etwas stärker den Drang nach Vergleich, Wettbewerb, sich beweisen müssen etc. haben, ist bestimmt etwas dran. Vielleicht verwechsle ich auch Ursache und Wirkung: Männer haben es in der Musikbranche oft noch etwas leichter, weshalb Frauen sich vielleicht mehr scheuen, weil die Erfolgsquote für diesen (extrem) hohen Aufwand geringer ist...

Auch, dass sie sich als Jurymitglieder beweisen müssen. Unter meinen Facebook-"Freunden" sind viele mir nicht oder kaum persönlich bekannte Pianisten, die teilweise sehr selbstdarstellerische Posts in hoher Frequenz schreiben - fast alle davon männlich...
 
so ein Wettbewerb könnte ruhig mal im Internet übertragen werden.
 
Ich bin nicht sicher, glaube aber, das wird er auch. Hier ist der Zeitplan: https://chopin2020.pl/en/competition/information . Es geht offenbar erst am 17.4. los.
Ich kann mir vorstellen, daß unter "Multimedia/Competition transmission" dann ein Stream zu finden ist.
 
Zumindest der letzte Chopin Wettbewerb (der für historische Tasteninstrumente) wurde auch im Internet übertragen. Das wird diesmal wohl auch wieder der Fall sein.
 
Soeben wurde mitgeteilt, dass der Wettbewerb auf Oktober 2021 verlegt wurde
 
Oha... krass, aber sinnvoll. Ich erinnere mich an den Wettbewerb vor 10 Jahren (?), als einige Teilnehmer wegen des Vulkanausbruchs nicht anreisen konnten. Damals wurde nicht verlegt. Aber diesmal ist es schlichtweg nicht anders möglich. Ein Wettbewerb ohne Publikum funktioniert in dieser Kategorie nicht.
 
Oha... krass, aber sinnvoll. Ich erinnere mich an den Wettbewerb vor 10 Jahren (?), als einige Teilnehmer wegen des Vulkanausbruchs nicht anreisen konnten. Damals wurde nicht verlegt. Aber diesmal ist es schlichtweg nicht anders möglich. Ein Wettbewerb ohne Publikum funktioniert in dieser Kategorie nicht.

Dann fällt der Wettbewerb wie 2015 mit dem der Amateure zusammen. Der der Amateure macht viel mehr Spaß, da tritt eh alles andere in den Schatten :-D
 

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