Chopin Nocturne No.13 in C moll Op.48-1

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Jennifer1704

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11. Sep. 2008
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Hallo
Ich versuch mich grade an diese Chopin Nocturne. No.13 in C moll Op.48-1 (gehört zu einer meiner Lieblingsstücke)
http://www.dailymotion.com/video/x3cjao_valentina-igoshina-chopin-nocturne_music
Spielt irgendjemand von euch dieses Stück?
Ich hab grad ziemliche Probleme im 3.Teil, wo man andauernd in Triolen spielen muss.
Wie habt ihr das geübt? Kennt irgendwelche Übungen, wie man sich da irgendwie verbessern kann?
lg
Jenny
 
Hallo Jennifer,

das c-moll op. 48 ist auch mein Lieblingsnocturne von Chopin,
wenn nicht überhaupt das schöne Klavierwerk, das je für Klavier geschrieben wurde! :p
Ich liebe das Nocturne und habe es so oft immer wieder unheimlich gerne gespielt!

Mit dem dritten Teil meinst Du sicher den Teil, der nach den Oktaven kommt.
Welche genauen Probleme hast Du dort?

Liebe Grüße, Mario
 
Hallo Mario!
Ich liebe dieses Stück auch!:)
Stimmt genau! Dort, wo man in der rechten und linken Hand
andauernd Triolen spielen muss! Ich finde dieses Stück insofern schwierig, weil man eine gewisse Sensibilität braucht, um diese Akkorde nicht plump klingen zu lassen.
Wie bei der pianistin in der Aufzeichnung sollten die Akkorde irgendwie leicht und leise klingen, während die Melodie deutlich heraussticht.
Ich kann da machen was ich möchte, aber es klingt bei mir in meinen Ohren immer plump an!
Ich würde halt gerne wissen, wie du das z.b. fertig gebracht hast oder ob es irgendwelche Übungen dazu gibt!
Ich würde da endlich weiter kommen!
:)
lg
Jenny
 
also ich bin auch mal auf tipps gespannt weil ich dieses nocturne vor laaanger zeit begonnen habe, aber nie fertig gespielt habe weil immer etwas dazwischen gekommen ist.. leider.. wo es doch so wunderschön ist..

mfg pianoboy
 
Hallo Mario!
Ich liebe dieses Stück auch!:)

Wie bei der pianistin in der Aufzeichnung sollten die Akkorde irgendwie leicht und leise klingen, während die Melodie deutlich heraussticht.
Ich kann da machen was ich möchte, aber es klingt bei mir in meinen Ohren immer plump an!
Ich würde halt gerne wissen, wie du das z.b. fertig gebracht hast oder ob es irgendwelche Übungen dazu gibt!
Ich würde da endlich weiter kommen!
:)
lg
Jenny

Hallo Jenny,
habe Dir eine PN geschrieben! ;)

Liebe Grüße, Mario
 
Geheimes Wissen? :D

Ich hätte auch Interesse, nicht direkt in Bezug auf dieses Stück, aber vielleicht hast du ja Tipps, die uns allen helfen könnten. :)
 
In der Tat ist es ein sehr schönes Stück! Habe mir es gerade zum ersten Mal unter dem oben genannten Youtube-Link angeschaut. Diese Oktavenläufe und auch der Rhytmus insgesamt sehen für mich völlig unmachbar aus - keine Ahnung, wie ihr so was spielt - hut ab.

Den Blick der Pianistin am Ende finde ich absolut unnötig und fehl am Platz, der hat meine Begeisterung von dieser Ausführung etwas verdorben :(
 
Es ist wirklich ein wunderbares Stück - eins meiner absolut liebsten! :)

Die Oktavenläufe sind eigentlich gar nicht schwer. Ich habe am Anfang auch gedacht, daß die unspielbar wären, aber weil beide Hände sich immer parallel bewegen, fand ich diese Passagen mit am einfachsten zu lernen.

Beim dritten Teil gibt es im Wesentlichen zwei Herausforderungen: das Tempo und die Passagen, die rhythmisch 3:4 (links:rechts) gespielt werden.

@ Tempo: Mir hilft es immer sehr, mich mit dem engültigen Tempo beim Üben nicht zu stressen. Am Anfang denke ich immer, "oh je, wie soll ich das jemals so schnell spielen können?!", aber dann habe ich versucht mich davon zu lösen, und das klappt sehr gut. Ich übe die Hände am Anfang (und auch zwischendurch noch) immer einzeln, das bringt sehr viel. Es ist wichtig, vor allem auf Genauigkeit zu üben, denn was einen am meisten verlangsamt ist, wenn man immer noch suchen muß, wie es weitergeht, also die Bewegungen noch nicht instiktiv drin sind. Wenn man die Genauigkeit beherrscht, kommt das Tempo meist von alleine, weil die Bewegungen sitzen und man die Wege minimiert, d.h. Griffwechsel möglichst ökonomisch und mit wenig unnötigen Bewegungen geübt hat.

@ 3:4: Da hat es mir sehr geholfen, vorher das Fantaisie Impromptu gespielt zu haben. Das Stück ist in den schnellen Passagen durchgängig 3:4 gesetzt. Bei der Nocturne war es am Anfang etwas schwierig, daß sich die 3:4 Passagen mit rhythmisch gleichartigen Passagen fließend abwechseln, aber nach einer Weile ging es ganz gut.

Was mir am meisten geholfen hat war, den dritten Teil mit getrennten Händen zu üben (teilweise halbe Takte), die Hände zusammen zu nehmen und auszuprobieren, wenn es nicht richtig klappte, die Hände wieder einzeln zu üben usw. Insgesamt habe ich für den dritten Teil alleine so lange gebraucht wie für die anderen Teile vorher. Ich habe auch geübt, die einzelnen Hände blind zu spielen, weil man viel springen muß, teilweise mit beiden Händen gleichzeitig, und deswegen nicht auf die Augen angewiesen sein darf. Das bringt auch unheimlich viel für die Sicherheit beim Spielen, auch wenn es am Anfang anstrengend ist.

Ich weiß auch noch, daß ich am Anfang einfach stundenlang nur den langsamen ersten Teil geübt habe, um die Sensitivität des Anschlags zu verfeinern.

Ich hoffe, das hat ein bißchen geholfen!
 
Es ist wirklich ein wunderbares Stück - eins meiner absolut liebsten! :)
geht mir auch so!

Die Oktavenläufe sind eigentlich gar nicht schwer.
wenn das so für Dich ist, dann ist das prima, denn nun gibt es keinen Hinderungsgrund, Liszts Les Funerailles und 6. ungarische Rhapsodie zu beginnen -- es sei denn, die eigentlich gar nicht so schweren Oktavenläufe sind nicht wirklich schnell ;)
 
Ich weiß nicht, was an den Oktaven so wahnisnnig schwierig sein soll, ich kann die jedenfalls ohne Probleme im gleichen Tempo wie Arrau spielen. Aber seit Joachim Kaiser:mad: ist das Vorkommen von Oktavgängen ja das einzige Kriterium für den Schwierigkeitsgrad eines Musikstücks.

Viel schwieriger finde ich den schnellen Übergang von den Oktaven in die jeweils abschließenden vollgriffigen Akkorde.
 
Ich weiß nicht, was an den Oktaven so wahnisnnig schwierig sein soll, ich kann die jedenfalls ohne Probleme im gleichen Tempo wie Arrau spielen.
womöglich ändert sich das, wenn du das Tempo steigerst - z.B. Pollini spielt sie sehr schnell
allerdings ist das Nocturne ohnehin auf sehr hohem Level angesiedelt, sodass man rasche Oktaven und Akkorde voraussetzen muss
 

wenn das so für Dich ist, dann ist das prima, denn nun gibt es keinen Hinderungsgrund, Liszts Les Funerailles und 6. ungarische Rhapsodie zu beginnen -- es sei denn, die eigentlich gar nicht so schweren Oktavenläufe sind nicht wirklich schnell ;)
Oh, diese Einschätzung freut mich! :)

Ich hatte dieses Nocturne vor vielen Monaten selbst versucht und bin schließlich kläglich gescheitert. Jetzt muss ich mir wegen meines Versagens keine allzu großen Vorwürfe mehr machen :D

lg marcus
 
womöglich ändert sich das, wenn du das Tempo steigerst - z.B. Pollini spielt sie sehr schnell
allerdings ist das Nocturne ohnehin auf sehr hohem Level angesiedelt, sodass man rasche Oktaven und Akkorde voraussetzen muss

Also Pollini spielt das auch nicht viel schneller, ist ja auch nicht prestissimo überschrieben. Aber diese Oktaven sind doch auch ganz was anderes als z. B. in der As-Dur Polonaise oder in der Baba Yaga-Hütte, wo immer die gleiche anstrengende Bewegung abläuft.
 
ist ja auch nicht prestissimo überschrieben.
16tel-Sextolen, anfangs ppp, später ff

Repetitionen, chromatische Gänge, diatonische Gänge mit Quart- und Quintdistanzen auf den weissen Tasten

...man hört da oft ein rubato und ein zögern vor Akkorden, welches technische Gründe hat...

das Tempo sollte keinesfalls zu zahm sein! lento - poco piu lento (Oktavenstelle) - doppio movimento; die Achteltriolen im dritten Teil entsprechen theoretisch ungefähr den 16tel-Sextolen... angenommen, die Metronomangabe Viertel = 60 ist von Chopin, dann sind die Oktaven rechnerisch denen der Oktavenetüde ähnlich
 
aber schneller - und bei solchen Sachen ist es ein kleiner Schritt, der "klappt noch" und "krieg ich nicht hin" trennt (eigentlich wie überall: in etwas reduziertem Tempo ist vieles noch bequem)

Aber nur weil Pollini dieses Nocturne vielleicht am schnellsten von allen Interpreten spielt, heißt das ja nicht, dass seine Interpretation das unbestreitbare Non-plus-ultra ist, das zu erreichen jeder anstreben muss.
Zur Oktavenetüde besteht ein großer Unterschied darin, dass man 1. nicht pausenlos Oktaven spielen muss und 2. keine fingerfesselnde Mittelstimme vorhanden ist.
 
die h-Moll Etüde setzt nur in ihrem Hauptthema eine Art cantus firmus ein, die meisten Oktaven sind frei von dergleichen (ab und zu wird der Klang akkordisch verstärkt)
was Pollinis Tempo betrifft: tatsächlich wird dieser Abschnitt auch manchmal noch einen Tick schneller gespielt, das hängt vom Anfangspuls ab und davon, wie sehr man im zweiten Teil das Tempo reduziert; prinzipiell steht ja alles in den Noten drin: eine für die Gattung Nocturne ungewöhnlich virtuose massive Energieentladung (Chopin schreibt nie grundlos ff und setzt das massive Mittel der Doppeloktaven nicht oft ein)
interessant ist im letzten Takt vor doppio movimento (agitato!) der Hinweis riten. ... accel. ... daraus ist zu schließen, dass der letzte Teil beinahe doppelt so schnell wie der erste sein soll.
was das non plus ultra ist, das wissen wir alle nicht so genau - was sich gut und spannend anhört, das allerdings gefällt in der Regel.
 
die h-Moll Etüde setzt nur in ihrem Hauptthema eine Art cantus firmus ein, die meisten Oktaven sind frei von dergleichen (ab und zu wird der Klang akkordisch verstärkt)
was Pollinis Tempo betrifft: tatsächlich wird dieser Abschnitt auch manchmal noch einen Tick schneller gespielt, das hängt vom Anfangspuls ab und davon, wie sehr man im zweiten Teil das Tempo reduziert; prinzipiell steht ja alles in den Noten drin: eine für die Gattung Nocturne ungewöhnlich virtuose massive Energieentladung (Chopin schreibt nie grundlos ff und setzt das massive Mittel der Doppeloktaven nicht oft ein)
interessant ist im letzten Takt vor doppio movimento (agitato!) der Hinweis riten. ... accel. ... daraus ist zu schließen, dass der letzte Teil beinahe doppelt so schnell wie der erste sein soll.
was das non plus ultra ist, das wissen wir alle nicht so genau - was sich gut und spannend anhört, das allerdings gefällt in der Regel.

Mag sein, dass die Nocturne nicht langsamer als die Etüde gespielt wird bzw. werden kann...aber wie schon gesagt, die Länge der Läufe ist doch total unterschiedlich...ergo auch die nötige Qualität der Technik. Für jemanden, der die nötige Technik hat, die Oktavenetüde zu spielen, macht beides keinen Unterschied. Jemand, der sie nicht hat, und bei der Etüde verkrampfen und erschöpfen würde, könnte durchaus das Nocturne spielen, weil seine schlechtere Technik noch ausreicht, um kürzere Läufe, zwischen denen sich die Hände etwas erholen können, spielen zu können. Natürlich ist das dann verbesserungswürdig, aber gehen tut es durchaus.

Mein Problem mit Pollinis Nocturnes ist nicht primär sein Tempo, das ist zwar für mich oft grenzwertig, aber durchaus noch vertretbar...ich finde allerdings, dass er zu statisch ist und insbesondere besondere Momente nicht genug auskostet, sie genießen lässt.

wenn das so für Dich ist, dann ist das prima, denn nun gibt es keinen Hinderungsgrund, Liszts Les Funerailles und 6. ungarische Rhapsodie zu beginnen -- es sei denn, die eigentlich gar nicht so schweren Oktavenläufe sind nicht wirklich schnell ;)

Na komm...die 6. ungarische ist noch deutlich schneller und die Oktavenstelle ist überdeutlich länger. ;)

Alles Liebe
 

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