Chopin Nocturne 27/1 Überleitung zur Reprise

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Ich befasse mich gerade intensiver mit meinem Lieblings-Nocturne.
Am Ende des Mittelteils sind Oktavgänge für die linke Hand notiert.
Ich sehe aber keinen zwingenden Grund, die nicht mit beiden Händen zu spielen.
Bei einer Bachfuge spiele ich die Mittelstimmen auch mit der Hand, mit der es weniger Mühe macht.
Die Virtuosen, die ich auf Youtube schauen kann, spielen wie notiert mit Links. Seht ihr dafür einen musikalischen Grund? Oder ist das nur die bessere Show?

Grüße
Manfred
 
[...]
Die Virtuosen, die ich auf Youtube schauen kann, spielen wie notiert mit Links. Seht ihr dafür einen musikalischen Grund? Oder ist das nur die bessere Show?

Grüße
Manfred

Hi Manfred, hab Henle-Buch Nocturnes S. 40 aufgeschlagen: Du meinst die kleingestochenen, schönen Oktaven ?Also ich sehe eigtl. keinen Grund, dass man es nicht auch mit beiden Händen spielen dürfte, AUßER...dass keine Angabe "obere Oktavennote mit rechter Hand" angegeben ist. :-)..und man wenn mans komplett mit beiden Händen spielt, zwar nicht allzu weit, aber immerhin bis zum e nach links wandern müsste. Naja also das schafft man natürlich. Trotzdem hab mich grad versucht zu erinnern: Ich spiels mit der linken Hand, durchgehend 5-1, ich mag Oktaven mit 1 Hand, ah, da sehe ich noch was: Auf den UNTEREN Oktavennoten numero 2 ( cis ) , 5 ( dis ) , 9 ( gis ) sind Fingersätze hier in Henle: cis: 4, dis 3, gis 4 , aber das ist m.E. kein Hinweis darauf, mit beiden Händen zu spielen, sondern liefert nur eine Oktavenspiel-Idee, wenn man eben mit der linken die Oktaven spielt ( eine Idee, die aber m.E. jederzeit verworfen werden kann, ich nehm wie gesagt 5-1 ) .

Subjektive Meinung und viele Grüße von: Olli!
 
Die Virtuosen, die ich auf Youtube schauen kann, spielen wie notiert mit Links. Seht ihr dafür einen musikalischen Grund? Oder ist das nur die bessere Show?
glaubst du oder kannst du dir vorstellen, dass Chopin (nicht irgendwer, sondern Chopin!) in einer Gattung wie Nocturne (!) irgendwelche "Showeinlagen" nötig hat?

ich würde an deiner Stelle ganz anders an diese Stelle, die pesante und con forza in tiefer Lage rezitativisch gespielt sein soll herangehen: also mit Kraft und wuchtig (vielleicht irgendwie voller Ingrimm) - probier doch einfach verschiedenes aus:
a) linke Hand allein in Oktaven
b) auf beide Hände verteilt, aber nur mit den Daumen (!)
c) auf beide Hände verteilt, aber nur mit beiden Mittelfingern (!)
d) auf beide Hände verteilt und irgendwie mit "normalen" Fingersätzen
und dann höre einfach, wie das Ergebnis klingt: was kommt dem geforderten pesante am nächsten? (ich bin zuversichtlich, dass du das spielen in l.H. Oktaven oder mit beiden Daumen als am ehesten pesante ermitteln wirst)
Und damit kein falscher Einruck von dieser Stelle entsteht: das ist weder schnell noch "virtuos", sondern völlig problemlos in l.H. Oktaven spielbar.

Es geht da nicht um das demonstrieren von irgendwas, sondern um ein grimmig-wuchtiges Bass-Rezitativ (!)

Natürlich hast du recht, wenn du grundsätzlich eine solche Frage stellst und bist da auch in bester Gesellschaft (!!) *) - Liszt hatte auf die Frage, ob man am Anfang (Preludio allegro) der Rigoletto-Paraphrase die Bassoktaven mit beiden Händen spielen dürfe, geantwortet, dass man das natürlich mit beiden Händen machen könne/solle - wenn der richtige Klang getroffen wird.

(in der Rigoletto-Paraphrase spiele ich die Bassoktaven im Preludio nicht alle mit der linken Hand allein)
(in deinem Nocturne nehme ich an dieser Stelle beide Mittelfinger)
(auf gar keinen Fall sollte, wenn das auf beide Hände verteilt wird, irgendein "legato-Gefummel" veranstaltet werden - es soll pesante sein)

___________________
*) sofern der richtige Klang getroffen wird, ist die bequemste und einfachste Spielweise immer richtig!
 
Ich habe diese mit der Linken Hand alleine gespielt, da ich hier das Gewicht und die Balance besser unter Kontrolle hatte. Eigentlich habe es gar nicht in Erwägung gezogen es mit beiden Händen zu spielen. Zudem ist es pianistischer nur mit einer Hand zu spielen und wenn man die Rechte dazu nimmt, dann hängt man so über den Tasten, das mag ich nicht ;)
 
glaubst du oder kannst du dir vorstellen, dass Chopin (nicht irgendwer, sondern Chopin!) in einer Gattung wie Nocturne (!) irgendwelche "Showeinlagen" nötig hat?
Da hätte ich ein Smiley hinsetzen sollen, ja!

...
und dann höre einfach, wie das Ergebnis klingt: was kommt dem geforderten pesante am nächsten?

In meinen Noten (Henle Chopin Sammelband) steht nur con forza, nicht pesante.
Auf meinem CP 70 klingt das nicht pesante, egal, wie ich das spiele.
(Auf meinem Rippen klingt alles nicht dolcissimo Gespieltes pesante).
Ich werde das üben, dass ich verschiedene Möglichkeiten habe.
Das Klangliche muss ich halt demnächst auf einem geeigneteren Instrument ausprobieren.

Grüße
Manfred
 
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