Chopin Etüde Op. 25 Nr. 11 "Winterwind"- Unmöglich für Späteinsteiger?

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DennisT2303

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Hallo zusammen,

ich habe mich LEIDER in Vergangenheit meines Lebens nicht mit dem Klavier und vor allem der Klassischen Musik befasst. Nun habe ich meine Liebe dazu entdeckt und habe mir dann mit meinen 19 Jahren auch ein Klavier zugelegt und nehme nun seit fast einem Jahr Unterricht. Dabei habe ich durch Zufall mal ein sehr beeindruckendes Klavierstück gehört: Winterwind von Chopin. Ich finde es ist ein sehr beeindruckendes Stück. Nun meine Frage: Hat jemand, der erst mit 19 oder später in das Klavierspielen eingestiegen ist überhaupt noch die Chance, ein solches Stück spielen zu können? Und generell wollte ich auch mal fragen was ihr so von dem Stück haltet.

Grüße,
Dennis
 
Bei diesem LEIDER dachte ich, hier schreibt ein 40-Jähriger in der Midlife Crisis.

Mit 19 Jahren steht Dir die Klavierwelt noch sehr offen.

Die genannte Etüde ist jetzt auch nicht megaschwer und wird selbst bei Jugend Musiziert vorgeführt, wo die Leute höchstens 21 Jahre Spielpraxis haben.

Du hast also bei beständigem Eifer sehr wohl die Option, diese Etüde mit 40 Jahren gut spielen zu können. :musik064:

Good luck!
 
Die Frage ist allerdings, ob das Originaltempo erreicht werden kann. Muss ja auch nicht, schrieb nicht @rolf irgendwann mal, dass auch ca. 80% des Originaltempos bei Chopin-Etüden ausreichend sind, um ein angemessenes Klangbild zu erschaffen?
 
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Bei diesem LEIDER dachte ich, hier schreibt ein 40-Jähriger in der Midlife Crisis.

Mit 19 Jahren steht Dir die Klavierwelt noch sehr offen.

Die genannte Etüde ist jetzt auch nicht megaschwer und wird selbst bei Jugend Musiziert vorgeführt, wo die Leute höchstens 21 Jahre Spielpraxis haben.

Du hast also bei beständigem Eifer sehr wohl die Option, diese Etüde mit 40 Jahren gut spielen zu können. :musik064:

Good luck!
Na das hört sich gut an! Dann bleib ich mal am Ball :005: Das Leider deswegen, weil ich mich sehr ärgere das nicht schon früher angefangen habe damit :)
 
"ärgern" ist gut... wenn Du bislang in Familie gewohnt hast, dürfte es eine ganze Menge an "Störfaktoren" gegeben haben, die Dich an einer Karriere als hochbegabter Schüler (von der Sorte, von der es an jedem Gymnasium immer 1-2 Prachtexemplare gibt) gehindert haben. Störfaktoren können sein: ungünstige Wohnlage, mäßig interessierte Eltern, nervige Geschwister, erste Liebe, kein Geld fürs Instrument, usw.

Bitte nicht mit Deiner Jugendzeit hadern. Nicht schon jetzt.

Zwischen 19 und ca 25 Jahren passiert noch einmal ganz viel, eine zweite Jugend.
 
"ärgern" ist gut... wenn Du bislang in Familie gewohnt hast, dürfte es eine ganze Menge an "Störfaktoren" gegeben haben, die Dich an einer Karriere als hochbegabter Schüler (von der Sorte, von der es an jedem Gymnasium immer 1-2 Prachtexemplare gibt) gehindert haben. Störfaktoren können sein: ungünstige Wohnlage, mäßig interessierte Eltern, nervige Geschwister, erste Liebe, kein Geld fürs Instrument, usw.

Bitte nicht mit Deiner Jugendzeit hadern. Nicht schon jetzt.

Zwischen 19 und ca 25 Jahren passiert noch einmal ganz viel, eine zweite Jugend.
in einer Familie lebe ich immer noch. Meine Eltern sind da eigentlich eher unterstützend dabei was mich natürlich freut. Zumindest habe ich immerhin sehr sehr schnell gemerkt, dass ein Digitales Instrument für mich nicht in Frage kommt. Deswegen habe ich (ich würde sagen) ein anständiges Instrument gemietet (Yamaha B3). Damals habe ich Gitarre gespielt aber das konnte nie eine richtige Leidenschaft in mir wecken, wie es das Klavier jetzt getan hat. Ich gebe mein bestes um mir den Traum vom zumindest guten Klavierspielen zu ermöglichen soweit es mir möglich ist. Danke für die Motivation :005:
 
Hallo zusammen,

ich habe mich LEIDER in Vergangenheit meines Lebens nicht mit dem Klavier und vor allem der Klassischen Musik befasst. Nun habe ich meine Liebe dazu entdeckt und habe mir dann mit meinen 19 Jahren auch ein Klavier zugelegt und nehme nun seit fast einem Jahr Unterricht. Dabei habe ich durch Zufall mal ein sehr beeindruckendes Klavierstück gehört: Winterwind von Chopin. Ich finde es ist ein sehr beeindruckendes Stück. Nun meine Frage: Hat jemand, der erst mit 19 oder später in das Klavierspielen eingestiegen ist überhaupt noch die Chance, ein solches Stück spielen zu können? Und generell wollte ich auch mal fragen was ihr so von dem Stück haltet.

Grüße,
Dennis
Gibt keine pauschale Antwort. Das hängt a) vom Talent, und b) von der Überzeit ab. (Und vom gewählten Tempo). Je mehr von a und b vorhanden, desto wahrscheinlicher der Erfolg.


Ich gäbe einiges, wäre ich ein 19-jähriger 'Spätstarter'. :004:
 
Kommt man mit 1h/Tag bis zu Chopin Etüden? Ich würde eher zumindest mit 2h rechnen, das macht dann so mindestens 15000 Übungsstunden. Aber auch die ersten vier Takte sind doch schon sehr schön. :teufel:
Ich denke am Weg zu virtuosen Klavierstücken lässt sich so viel entdecken und erleben - wahrscheinlich ist es irgendwann auch nicht mehr so wichtig dort anzukommen.
 
Kommt man mit 1h/Tag bis zu Chopin Etüden? Ich würde eher zumindest mit 2h rechnen, das macht dann so mindestens 15000 Übungsstunden. Aber auch die ersten vier Takte sind doch schon sehr schön. :teufel:
Ich denke am Weg zu virtuosen Klavierstücken lässt sich so viel entdecken und erleben - wahrscheinlich ist es irgendwann auch nicht mehr so wichtig dort anzukommen.
Da hast du wohl Recht :D
 
Kommt man mit 1h/Tag bis zu Chopin Etüden?
Warum nicht? Also, wenn man Zeit hat (in Jahren gerechnet) und sich kein Repertoire erarbeiten muss (wie im Klavierstudium).

Man kann in 1 h verdammt effizient üben. Das geht schon damit los, dass man jedesmal nicht "erstmal" das ganze Stück "durchspielt" - allein diese Maßnahme spart sehr viel Zeit und schont das noch wache Gehör.
Aber auch die ersten vier Takte sind doch schon sehr schön. :teufel:
grins...

Obwohl: diesen Eingang so spannend hinzubekommen, dass die Zuhörer schon damit überglücklich sind und den Wintersturm danach gar nicht mehr hören wollen... :tra192:

Ich denke am Weg zu virtuosen Klavierstücken lässt sich so viel entdecken und erleben - wahrscheinlich ist es irgendwann auch nicht mehr so wichtig dort anzukommen.
Yup, so ähnlich wollte ich es vorhin schon schreiben, aber das schien mir einen Ticken zu demotivierend... bis man 40 ist, ist diese Etüde vielleicht gar nicht mehr so wichtig, auch wenn man sie dann eigentlich gut spielen könnte.

Ich glaube, man sollte "auf dem Weg" auch ganz unterschiedliche Sachen machen, ruhig mal in Stummfilm- oder Theaterbegleitung und Jazz/Blues/Rock reinstippen (schnell wird man auf Partys aufgefordert, sowas mal eben vom Blatt zu spielen :013: dann :026:), in Kammermusik und Liedbegleitung sowieso... das fördert natürlich das musikalische Gefühl.

Erst nach vieler Chansonbegleitung habe ich (nach Jahrzehnten) es ab und an geschafft, eine Melodie ohne jede Begleitung mal richtig schön spielen zu können *freu*
 

„Schwer“ ist immer relativ. Ich finde, die Kaskaden liegen sehr gut in der Hand. Da gibt es bei Chopin durchaus schlimmeres. Die Herausforderung liegt eher im Gestalterischen - den musikalischen Spannungsbogen bis zum Schluß durchzuhalten.
 
„Schwer“ ist immer relativ. Ich finde, die Kaskaden liegen sehr gut in der Hand. Da gibt es bei Chopin durchaus schlimmeres. Die Herausforderung liegt eher im Gestalterischen - den musikalischen Spannungsbogen bis zum Schluß durchzuhalten.
Seh ich auch so. „Schwer“ ist relativ - dazu gab es auch schon regen Austausch hier im Forum. Mir lag 25/11 besser in der Hand als 10/2 oder 10/4. „Schwer“ fand ich dennoch alle bisher geübten. 🙃
 
Ich bleibe dabei, 10/2 und 10/4 sind eine Stufe unter 25/11. Manche Hände sind aber vielleicht anatomisch für bestimmte Stücke geeigneter..
 
@DennisT2303 - das ist ein sehr schweres Werk, dynamisch und technisch gesehen. Ja, es ist wunderschön, aber nur, wenn es entsprechend umgesetzt wird.
Es gibt gute Literatur, sehr schöne Stücke, die Du jetzt mit Hilfe eines/einer KL üben kannst, und dir auf dem Weg dahin helfen lassen. Dazu ist eines essentiell: Üben, üben, üben.
Es ist gut, sich Ziele zu setzen, aber manchmal schlackere ich schon mit den Ohren, was da als Ziel angesetzt wird. Wenn man zu Wandern anfängt, sollte man sich nicht den Mount Everest als Ziel setzen, sondern etwas "machbares", und sich stetig weiter fordern. Die Zukunft zeigt, ob der Everest realistisch zu erreichen ist.
 

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