Chang, Sandor und Fink

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Hallo,

in www.pianoforum.net wird oft auf Gyorgy Sandors "On Piano Playing" und auf Seymour Finks "Mastering Piano Technique" Bezug genommen. Auch das Online-Buch von Chuan C.Chang, welchem in diesem Forum eine hohe Wertschätzung zukommt, preist diese Bücher in der Literaturliste in den höchsten Tönen. Wer kennt sie und kann was dazu sagen? Ebenso würde ich mich über eure Meinung zu Changs Online-Buch freuen.

Danke und tschüs
Wu Wei
 
Sandor habe ich noch nicht gelesen.
Fink enthält eine Anleitung für grundlegende Hand- und Fingerbewegungen am und abseits vom Klavier. Ich finde es ganz interessant zu lesen, man erfährt eine Menge grundsätzliches über die Anatomie bzgl. des Klavierspielens. Jedoch ist das für mich von rein akademischem Interesse; die angebotenen Übungen führe ich so gut wie nie aus, ich habe nicht das Gefühl, mich dadurch weiter zu entwickeln (muß natürlich nicht für jeden gelten).

Changs Online- Buch finde ich zum größten Teil hervorragend. Es stellt eine sehr gute Zusammenfassung guter, funktionierender Übungsmethoden dar. Was ich mindestens genau so schätze, ist, dass er versucht, wissenschaftlich zu erklären, warum die Methoden funktionieren. Hierdurch unterscheidet er sich von vielen Medizinmännern, die von der Wirkung eines Placebos leben.

Auf andere Meinungen bin ich gespannt!

Laß es geschehen :wink:
 
und das mit dem Einloggen muß ich noch mal üben :?
 
Hallo Hartmut,

das macht mir den Fink schon recht interessant. Allein schon wegen der anatomischen Zusammenhänge und Begriffsklärungen (siehe z. B.im Thema "Fingerblitz": Erhöhung der Muskelkraft vs. Gelenkigkeit vs. Dehnbarkeit etc) lese ich solche "akademische" Literatur ganz gern. Habe nur täglich eine Stunde Zeit zum Üben zur Verfügung und kann so abends im Bett wenigsten noch was fürs Klavierspiel tun :?
Kennst du von Günter Philipp "Klavier - Klavierspiel - Improvisation"? Auch sehr interessant. Kenne allerdings nur die erste Auflage aus DDR-Zeiten. Es gibt jetzt eine Neuauflage bei Kamprad, die ich allerdings noch nicht in der Hand hatte.

Tschüs
Wu Wei
 
Ich weiß allerdings nicht, ob es den Fink auf deutsch gibt; ich habe den mal in USA gekauft.
Günter Philipp kenne ich nicht (Amazon auch nicht); und ich muß zugeben, alles was mit Improvisation zu tun hat, ist leider bislang an mir vorbei gegangen. Vielleicht gehe ich das in der Rente mal an :wink:

Für Jazzer gibt's noch folgenden Link:

http://www.abi02.de/msjipde/index.html

Den Inhalt kann ich allerdings nicht beurteilen, ich klebe wie gesagt an geschriebenem Notentext :cry: oder wie es ein Bekannter mal gesagt hat: ich spiele tote Musik :wink:

Wenn du dich noch nicht viel mit dem Thema effizientes Üben auseinander gesetzt hast, sollt Chuan Changs Buch für dich sehr hilfreich sein:

http://www.spicken.de/fopp-de/cchome.html

Ein gewisses Maß an Grundkenntnissen setzt es allerdings voraus, um es wirklich zu verstehen.
 
Wie gut ich Dich verstehen kann, Hartmut. Ich kann auch keine zwei Töne improvisieren, und alle Versuche bisher, das zu lernen, sind erfolglos geblieben. :cry:

Was den Chang angeht, so hat er mich auf jeden Fall ermutigt, das Fantasie Impromptu zu lernen. Das hätte ich mich sonst bestimmt nicht so schnell getraut in Angriff zu nehmen.

Tosca
 
Hey Tosca,

es würde mich interessieren, ob du mit der Methode, die CC beschreibt beim Lernen der FI erfolgreich warst!

Ich bin nämlich nicht einig mit dem Vorschlag, das sofort schnell zu spielen.
Mir persönlich hat es extrem geholfen, mir das 4 gegen 3 Muster graphisch mal klar zu machen, um eine Vorstellung davon zu haben, wie der Rhythmus klingen muss. Auch heute noch spiele ich die Passagen mal ganz langsam, um das Timing nicht zu verlieren.
 
Hallo,

mehr zu Günter Philipp z. B. hier: http://www.querstand.de/0237Klav.htm. War mal Dozent an der Musikhochschule Carl Maria v. Weber, Dresden. In der mir bekannten DDR-Ausgabe sind alle Themen, die das Klavierspiel und -üben betreffen nahezu erschöpfend besprochen und nur unter anderem auch das damals (wie heute) eher stiefmütterlich behandelte (klassische) Improvisieren. Habe das Buch aber eher wegen der oben erwähnten "akademischen" Ausrichtung der anderen Bücher erwähnt.

BTW: Ich warte schon auf den bald von irgendeiner wohlmeinenden Seite erfolgenden Rat, dass man "vom Bücherlesen nicht Klavier spielen lernen kann" ;-)

Den Chang habe ich schon seit Monaten komplett ausgedruckt vorliegen, bin aber immer noch etwas hin und her gerissen, wegen seines etwas marktschreierischen Einstiegs. Übrigens hat er vor kurzem auf pianoforum.de eine Neuauflage vorgestellt.

Danke für den Jazz-Link!

Tschüs
Wu Wei
 
Hallo Hartmut,

zunächst mal muss ich gestehen, dass ich CC nie zu Ende gelesen habe. Ich habe in etwa so angefangen, wie er geschrieben hat, und zwar insbesondere was das EINZELNE Üben der Hände anging. Das Auswendiglernen der Hände habe ich aber nicht so hingekriegt. Mathematisch bin ich an die Sache nie rangegangen, weil ich diesbezüglich plöht bin. Intuitiv habe ich aber wohl dasselbe gemacht. Um die Hände zusammenzukriegen, habe ich (und mache das auch jetzt immer mal wieder zum Üben) jeweils den ersten Ton einer Vierergruppe rechts, der ja mit dem 1. bzw. 4. einer Sechsergruppe links zusammenfällt, betont und ganz langsam, mechanisch und holzhammerartig gespielt. Irgendwie gab das dann vor allem rechts ein "punktiertes" Spiel, was sich nachher beim Schnellerspielen aber verliert. Anfangs habe ich ein paar graue Haare mehr gekriegt, war total verkrampft und dachte, das klappt niiiieeee. Und dann auf einmal war sozusagen der "Schalter umgelegt" und es begann zu fluppen. Da hatte ich dann den Bogen raus, wie's aufeinander passt.

Die Wahrheit ist aber, dass ich das Stück nicht vorspielen kann, weil ich es NIE ohne auszurutschen hinkriege. :cry: Aber macht nix, es macht mir Spaß, es für mich selbst erarbeitet zu haben. CC habe ich zu verdanken, dass ich mich überhaupt rangetraut habe, weil er einem da einfach Mut gemacht hat, dass das Stück zu schaffen ist.

Gruß
Tosca
 
Da kann ich dich nur dazu ermuntern, es doch vorzuspielen.
Zumindest würde ich es davon abhängig machen, ob du der Meinung bist, es klingt schön :)

Falsche Töne sind nicht so entscheidend, solange du eine Geschichte erzählst! Fehler unterscheiden hier eher den Amateur vom Profi - und selbst die verspielen sich mal, sogar auf Aufnahmen, manchmal ganz fürchterlich :wink:

Aber damit kommen wir etwas vom Thema ab:

was gibt's über Sandor zu wissen?
 
Mit "Ausrutschen" meine ich leider nicht, mal irgendwo einen Fehler zu spielen, sondern richtig über meine Pfoten zu stolpern und komplett rauszukommen. Wir hatten ja hier schon mal einen Thread, in dem es drum ging, nicht vorspielen zu können. Wenn mir einer zuhört, verhaue ich noch Bachs C-Dur-Präludium. Bei so etwas Schwierigem wie dem FI habe ich da gar keine Chance. Ich kriege das Stück (und viele andere Stücke auch) ja auch ganz alleine nie von Anfang bis Ende in einem Rutsch durch, sondern bleibe IMMER irgendwo hängen, und zwar mehrmals, kann aber nie vorhersagen, an welcher Stelle das sein wird.
:cry:
 

Tosca, wir haben was gemeinsam. :)
 
ich schlage vor, wir wechseln mit der Diskussion rüber zum Punkt "Lampenfieber", da passt das besser hin, und wir geben hier den Platz frei für Finks und Sandors dieser Welt :wink:
 
Changs buch is großartig, ich kauf dem mann jedes wort ab, so überzeugend und detailliert wie er es erklärt. Habe auch schon positive praktische erfahrung mit den methoden erhalten.
 

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